Wenn sich Salzburg im Mozartjahr 2006 in eine einzige Bühne für das österreichische Komponistengenie verwandelt, ist sie vielleicht schon geklärt: die Frage, ob die Stiftung Mozarteum den Schädel des Meisters im Besitz hat. Eine DNA-Analyse soll zeigen, wie man sich einen der kreativsten Köpfe der Musikgeschichte vorzustellen hat.
Die Berliner Gemäldegalerie hingegen kann sich schon heute ein Bild von Mozart, dem genialen Tonsetzer und Lebemann, machen. Ein bisher unbekanntes Porträt ist aufgetaucht, 80 mal 62 cm groß und vom österreichischen Künstler Johann Georg Edlinger (1741-1819) gemalt. Das Ölbild, wahrscheinlich während Mozarts letztem Aufenthalt in München anno 1790 entstanden, könnte das letzte authentische Porträt des 1791 in Wien verstorbenen Musikers sein. Dies teilten die Staatlichen Museen zu Berlin heute mit.
Erworben wurde das Konterfei des Komponisten bereits vor 70 Jahren durch die Berliner Gemäldegalerie. Dass es sich tatsächlich um Mozart handelte, darauf kam jedoch erst Wolfgang Seiler, ein Musikliebhaber, der mit viel Akribie und unter Nutzung aufwändiger Computertechnik den Gegenstand des Bildes ermittelte. Seiller bezog sich in seiner Analyse dabei vor allem auf ein 1777 in Salzburg entstandene Porträt des Musikers, das heute im Musikmuseum von Bologna aufbewahrt wird.
Inzwischen hat die Restauratorin der Gemäldegalerie, Ute Stehr, das Kunstwerk wieder hergestellt. Der "neue" Mozart soll pünktlich zu seinem 249. Geburtstag am 27. Januar in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert werden. Unterdessen erforscht man in Österreich weiter das Bild der Chromosomen.