mal was anderes

  • (ich kann ja nicht immer nur mit jr und fugato an unschicklichem orte tritschtratschen... :baeh01: )


    bis die suchmaschine wieder auf eine der größe dieses forums adäquate funktionalität gepimpt ist, besteht das risiko, dass man eulen nach athen trägt. also vielleicht steht zu meiner frage schon irgendwo was.


    ich habe mir aus einer laune heraus folgende cds zugelegt:







    kennt die irgendwer und hat zum interpreten ernst-erich stender was beizutragen?


    (sie und viele andere noch sind übrigens beim label direkt viel günstiger zu haben als bei den beiden großen händlern)


    :hello:

  • *huuust* *räusper*
    Nun ja, ähem, was soll man dazua positives sagen?!


    Also fangen wir mal so an:
    Ich selbst habe die CDs nicht gehört, aber ich habe Stender einmal live in einem Konzert erlebt, indem er Schuberts Unvollendeter vortrug und dem Beinamen alle Ehre machte. Desweiteren haben die dortigen Hörerfahrungen alle negativen Kommentare zu Stender als Interpreten bestätigt.


    Fangen wir mal mit dem Hauptkritikpunkt an: dem Instrument.
    Es handelt sich dabei um das größte Orgelwerk, das die Orgelbaufirma Kemper in den Nachkriegsjahrzehnten baute. Die Firma Kemper hat(te) aber einen miserablen Ruf als "Billiganbieter": schlechte Qualität, Verarbeitung und Intonation bei Neubauten, unverantwortlicher Umgang und Beseitigung historischer Substanz bei "Restaurierungen". Mittlerweile sind so ziemlich alle großen Kemper-Orgeln abgebaut worden, aktuellstes Beispiel die Orgel in St. Katharinen, Hamburg.
    Kemper-Orgeln sind extreme Vertreter der neobarocken Orgelbewegung. Dementsprechend ist ihr Klangbild: Laut, schrill, ohne solide Bassgrundlage und Mittellage.


    Allein schon vom Klangbild her ist damit die Lübecker Kemper-Orgel trotz ihrer Größe für solche Transkriptionen denkbar ungeeignet. Für Transkriptionen braucht man eine große, romantisch-sinfonische Orgel, mit viel Wärme im Klang, viel Grundstimmen, Klangfarben in allen möglichen Schattierunegn, Expressivit durch Schwellwerke und alle möglichen Spielhilfen etc. - das alles hat die Kemper-Orgel gar nicht oder nur sehr sehr bedingt zu bieten.


    Die Realisierung der Schubert-Sinfonie in dem Live-Konzert war reine Folter.


    Zu dem Interpreten:
    Man schaue sich auf der Seite die Konzerte mit Stender an. Dort gibt er in regelmäßigen Wechsel "Sämtliche Orgelwerke von Messiaen/Liszt/Bach/Buxtehude..." und eben auch die Transkriptionen. Aufgrund dieses Repertoireumfanges hat Stender schon seit langer Zeit den Spitznamen "Noten-Stender" in Insiderkreisen.
    Seine Interpretationen und sein Spiel sind eher als "al fresco" zu bezeichnen ist. Fein ausgearbeitete Details? Fehlanzeige. Da es sich bei den Aufnahmen in vielen Fällen um Live-Mitschnitte handelt, werden (trotz Stenders guter Spieltechnik) Fehler zu hören sein.


    Transkriptionen auf der Orgel sind ein heißes Eisen und nicht jedermanns Sache. Ihre Blüte erlebten solche Transkriptionen in ENgland und in den USA, als sich nicht jede Stadt ein Orchester leisten konnte und in den "Town Halls" stattdessen große romantische Konzertsaalorgeln erbauen lies, auf denen dann die Bearbeitungen von Ochetserwerken u.a. von dem Stadtorganisten in Konzerten dargeboten wurde.


    Wenn man also einen einigermaßen positivern Eindruck von solchen Transkriptionen haben möchte, der versuche es mal mit der einen oder anderen dieser CDs, die entweder aufgrund des verwendeten Instruments, Klangqualität und/oder der Transkription fantastisch sind:



    Die Wanamaker Grand Court Organ Philadelphia
    - Mussorgsky / Conte: Nacht auf dem kahlen Berge
    - Wagner / Conte:Wotans Abschied & Feuerzauber aus Walküre
    - Dukas / Conte:Der Zauberlehrling
    - Nicolai / Conte:Die lustigen Weiber-Ouvertüre
    - Elgar / Conte:Cockaigne-Ouvertüre
    - Elgar / Harris:Nimrod aus "Enigma-Variations"
    Peter Richard Conte an der Orgel
    Dorian
    DDD
    2001



    Holst, Gustav (1874-1934)
    The Planets op. 32 für Orgel
    Peter Sykes / Orgel Girard College Philadelphia
    Raven
    DDD



    Transcriptions for Organ
    Liszt, Franz: h-Moll-Sonate
    Stravinsky, Igor: Sacre du Printemps
    Haas, Bernhard (Orgel)
    Audite
    (muss über USA bestellt werden)



    Transcriptions pour Orgue
    - Mussorgsky/Guillou: Bilder einer Ausstellung
    - Rachmaninoff / Guillou: Sinfonische Tänze
    Jean Guillou an der Orgel von St. Eustache, Paris
    Philips France
    DDD



    Winfried Bönig - Transkriptionen für Orgel
    - Bruckner / Horn:
    -- Scherzo aus Symphonie Nr. 0;
    -- Adagio aus dem Streichquintett;
    -- Scherzo aus Symphonie Nr. 2
    - Liszt / Deutsch: Les Preludes
    - Liszt / Saint-Saens: Die Vogelpredigt des Hl. Franz von Assisi
    - Liszt / Meyer: Der Hel. Franziskus von Paula auf den Wogen schreitend
    - Strauss / Reger:Feierlicher Einzug der Ritter des Johanniterordens
    An den Orgeln im Hohen Dom zu Köln
    Motette
    Motette
    DDD, 2004

  • Zitat

    Original von observator
    (ich kann ja nicht immer nur mit jr und fugato an unschicklichem orte tritschtratschen... :baeh01: )


    Ich habe nicht an unschicklichem Orte getritschtratscht, sondern nur meinen Unmut darüber bekundet :baeh01:


    Zitat

    (sie und viele andere noch sind übrigens beim label direkt viel günstiger zu haben als bei den beiden großen händlern)


    Das Angebot dieses Labels ist doch recht eingeschränkt: Es gibt nur Orgelaufnahmen aus der Lübecker Marienkirche mit Ernst-Erich Stender als Interpret. Handelt es sich hier um eine Ich-AG? :D


    Neben dem gesamten Orgelwerk von Buxtehude ist Stender bei Bach nicht über Vol. 2 und bei Reger nicht über Vol. 3 hinausgekommen, obwohl eine Reger-Gesamtaufnahme durchaus verdienstvoll wäre - aber wahrscheinlich sind "Sinfonien auf der Orgel" gefragter.


    Ich kenne die Aufnahmen nicht - und nach Karstens sehr fachkundigen Anmerkungen verspüre ich auch keinerlei Lust, das zu ändern.


    :hello: Andreas

  • Zitat

    Original von Fugato
    Das Angebot dieses Labels ist doch recht eingeschränkt: Es gibt nur Orgelaufnahmen aus der Lübecker Marienkirche mit Ernst-Erich Stender als Interpret. Handelt es sich hier um eine Ich-AG? :D


    Es ist gar nicht so unüblich, dass Kirchen, Fördervereine bzw. deren Musiker, die ein guten Chor, herausragendes Instrument oder was auch immer haben, ein eigenes Label zum Vertrieb eigener Aufnahmen gründen. Den nicht selten ist trotz weventuell interessanter Orgeln oder Interpreten das Interesse bei anderen Labels an solchen Produktionen eher bescheiden. Und man sollte diesen kleinen Labvels dankbar sein, denn nicht selten bergen sie ganz besonders wertvolle kleine Schätzchen.


    Zitat

    Original von Fugato
    Neben dem gesamten Orgelwerk von Buxtehude ist Stender bei Bach nicht über Vol. 2 und bei Reger nicht über Vol. 3 hinausgekommen, obwohl eine Reger-Gesamtaufnahme durchaus verdienstvoll wäre - aber wahrscheinlich sind "Sinfonien auf der Orgel" gefragter.


    In der Tat scheinen sich Gesamtaufnahmen der Reger'schen Orgelwerke darin auszuzeichnen, dass sie unvollendet bleiben oder sehr sehr lange brauchen, bis sie vollendet sind.


    Momentan sind meines Wissens wir Gesamtaufnahmen 'in progress'
    - Naxos mit verschiedenen Interpreten (momentan bei Vol.7)
    - ifo-records (erschienen ist Vol.1 mit Wolfgang Zerer)
    - Herald mit David Goode (erschienen ist Vol.1 mit 3 CDs


    Christoph Bossert, der vor mehreren Jahren eine Gesamteinspielung der Orgelwerke in Angriff nahm, leider aber an der Repertoire-Politik der Großlabels scheiterte, wird einige Reger-CDs für organum einspielen. Hoffen wir, dass es eine Gesamteinspielung wird!


    Gruß
    Karsten

  • Zitat


    Das Angebot dieses Labels ist doch recht eingeschränkt: Es gibt nur Orgelaufnahmen aus der Lübecker Marienkirche mit Ernst-Erich Stender als Interpret. Handelt es sich hier um eine Ich-AG?


    In der Tat, es handelt sich um Eigenverlag von Herr Stender.


    Fagott

  • Zitat

    Original von Fugato


    Ich habe nicht an unschicklichem Orte getritschtratscht, sondern nur meinen Unmut darüber bekundet :baeh01:


    hehe, erst 4 wochen dabei und schon so (un)mutig :D
    aber inhaltlich hattest du völlig recht. ich mach das leider immer wieder, bin vielleicht sogar berüchtigt dafür :wacky:.


    am wochenende hatte ich gelegenheit, 2 der 5 scheiben anzuhören, und es stimmt, was ihr fachleute feststellt:
    ziemlich undifferenziert, das ganze.
    naja, ich hab die aufnahmen ohnehin für mein curiositätencabinet vorgesehen gehabt (was aber per se hörvergnügen nicht ausschließen soll).
    bei den von euch empfohlenen cds interessieren mich leider die werke nicht so (bis auf den mussorgsky).
    trotzdem gönne ich stender, der wahrscheinlich sogar die cds selbst einpackt, seine nische. er kann sich ja keine andere orgel reinstellen -bei dem weg: was wisst ihr wissenden über die 2. orgel in dieser kirche, diese totentanzorgel?


    :beatnik:

  • Zitat

    Original von observator
    hehe, erst 4 wochen dabei und schon so (un)mutig :D
    aber inhaltlich hattest du völlig recht. ich mach das leider immer wieder, bin vielleicht sogar berüchtigt dafür :wacky:.


    Nix für ungut, musste aber mal gesagt werden :D


    Zitat

    was wisst ihr wissenden über die 2. orgel in dieser kirche, diese totentanzorgel?


    Hier ein Ausschnitt aus dem Artikel über die Lübecker Marienkirche bei Wikipedia:


    Zitat


    Älter als die Große Orgel war die Totentanzorgel. Sie wurde 1477 an der Ostseite des nördlichen Querschiffes, der wegen des dort angebrachten Totentanzes so genannten Totentanzkapelle, errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen. Nach der Reformation wurde sie für Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt. 1549 und 1558 erweiterte Jakob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Rückpositiv, und 1621 erhielt die Orgel ein Brustwerk. Auch an dieser Orgel nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor (1653-55). Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgeführt. Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung, zusammen mit der Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lübecker Jakobikirche, das Interesse der Fachwelt, und wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel, den Zustand des 16./17. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Disposition wurde auf die des 17. Jahrhunderts zurückgebaut. Doch auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942.


    1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt, allerdings nun im nördlichen Chorumgang, zum Hochchor hin ausgerichtet. Ihren ursprünglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein. Diese Nachkriegsorgel, die sehr reparaturanfällig war, wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue Totentanzorgel, erbaut von der Firma Führer in Wilhelmshaven. Sie hat bei mechanischer Spieltraktur auf 4 Manualen und Pedal insgesamt 56 Register mit ca. 5.000 Pfeifen. Diese Orgel ist besonders gut geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung älterer Orgelmusik bis Bach.


    Die ursprüngliche Orgel, an der berühmte Orgelbauer wie Scherer und Stellwagen gearbeitet hatten, wurde also 1942 zerstört. Der Neubau der Orgel durch die Firma Kemper (siehe auch die Anmerkungen von Karsten) war offenbar von so schlechter Qualität, dass das Instrument 1986 komplett durch einen Neubau der Firma Führer ersetzt wurde. 31 Jahre sind für eine Orgel normalerweise kein Alter, das Kemper-Instrument muss daher wirklich miserabel gewesen sein. Umso erstaunlicher ist es, dass Kemper dann noch den Auftrag für die Große Orgel erhielt, die 1968 fertiggestellt wurde und auf den CD's mit Ernst-Erich Stender zu hören ist.


    :hello: Andreas

  • Zitat

    Original von observator
    bei den von euch empfohlenen cds interessieren mich leider die werke nicht so (bis auf den mussorgsky).
    trotzdem gönne ich stender, der wahrscheinlich sogar die cds selbst einpackt, seine nische.


    Nun ja, "seine" Nische ist das bei weitem nicht, wie schon erwähnt, Orgel-Transkriptionen haben eine sehr lange lange Tradition. Nur in Stenders Art der Ausführung hat er eine eigene Nische... ;)


    Wie auch immer: Hier mal ein Link zu einem Video-Live-Mitschnitt eines Konzerts in New York. Der Schon im Forum erwähnte Organist Jeremy Filsell spielt Werke von Dupre, Cochereau und eine Transkription von Dukas' "Zauberlehrling".


    Orgel-Konzert mit Jeremy Filsell in der Trinity-Church NYC


    Gruß
    Karsten

  • gestern habe ich eine orgel bestiegen!
    was bei den spezialisten und organisten hier höchstens ein höfliches na und? hervorrufen wird, war für mich die erfüllung eines jahrzehntelangen wunsches. als religionsfernes subjekt lag es mir einfach fern, in eine kirche zu gehen und zu fragen, darf ich mal...?. und außerdem: bitte aufzeigen, wer von den taminerInnen war schon einmal in einer orgel?

    meine kleine tochter aurelia aktivierte mich dann doch endlich entsprechend, als sie vor ein paar wochen bei einem besuch in der augustinerkirche bei einer dortigen orgelführung trotz interesse nicht mitdurfte (geschlossene gesellschaft).
    ich fand heraus, dass herr alois hörlesberger, der organist der kalvarienbergkirche im 17. bezirk alle paar jahre einen abend der offenen orgel veranstaltet. und der fand glücklicherweise gestern statt. höchstens 20 leute drängten sich auf der empore, nach 3 stunden waren wir nur mehr zu viert...
    nach einer allgemeinen einführung und vorstellung der register ging es ans eingemachte. ich wurde wirklich bereichert. und auch das kind war zufrieden, obwohl sie gerade an einem 16-füßer vorbeikletterte, als unten jemand das bombardregister zog (jeder durfte spielen, was er wollte). und sie ist sehr lärmempfindlich... :wacky:


    zur orgel wollte ich zuerst das, was ich mir gemerkt habe, laienhaft wiedergeben, habe aber einen link gefunden, der das viel besser bedient.


    :hello:

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  • Zitat

    Original von observator
    gestern habe ich eine orgel bestiegen!


    Na und?


    Zitat

    und außerdem: bitte aufzeigen, wer von den taminerInnen war schon einmal in einer orgel?



    Ich... und zwar in einer gerade im Zustand der Restauration befindlichen Kircheisenorgel im erzgebirgischen Dorfchemniz. Die Orgel wurde dann auch mit meiner Orgelsonate E-Dur Ende der 1990er geweiht [so sagt man das...].



    Ulli

    „Vielleicht werden Stockhausen und Boulez für uns mal so sein wie Brahms und Beethoven, aber zum Glück lebe ich dann nicht mehr.“
    (David Oistrach)

  • Herr Stender produziert zur Zeit eine CD nach der anderen. Ob's damit zusammen hängt, daß er in 2 Jahren in Ruhestand geht?
    Die Orgelsituation in St.Marien zu Lübeck, die für mich eine der schönsten Kirche Deutschlands ist, ist wirklich traurig: Die große Kemper-Orgel mit ihren 101 Stimmen auf 5 Manualen hängt so weit oben (40m Mittelschiffhöhe!), daß unten nur ein Brei von unterschiedlich lauten Klängen ankommt. Wobei die Kempersche "Intonationskunst" ihr übriges dazu tut! Zudem hat die Orgel permante Probleme mit der Traktur: Bei einer Turm- und Gewölbetour, bei der man an der großen Orgel vorbeigeht, habe ich mit Schrecken gesehen, daß nahezu sämtliche Tasten krumm und schief stehen! Unglaublich, daß man das Teil noch spielen kann! Wenn man aber mal bedenkt, welchen Weg die mechanische Traktur bis zum Kronwerk zurücklegen muß, wundert es dann doch nicht! Herr Stender soll aber wohl sehr an dem Instrument hängen. Woraus ich Hoffnung beziehe: Wird sich etwas ändern, wenn ein neuer Organist kommt?



    Große Orgel Kemper (1968, V/101/8512 Pfeifen)


    Die Totentanzorgel ist noch trauriger! 1986 von Fa. Führer/Wilhelmshaven mit IV/56 gebaut, ist sie das Gegenteil zur Kemper-Orgel. Jede Stimme krächzt oder jault um die Wette, von Verschmelzen nichts zu hören! So eine üble Führer-Orgel habe ich noch nirgends sonst gehört! Eine vergebene Chance, denn ein 21 Jahre altes Instrument reißt man nicht so schnell ab, so daß sich auf dieser Baustelle wohl erstmal nichts ändern wird!



    Totentanzorgel Führer (1986, IV/56/4479 Pfeifen))


    Trotzdem schöne Grüße aus Lübeck


    Münti

    Einmal editiert, zuletzt von Münti ()

  • Hallo Münti,


    also ich bin der Meinung, daß BEIDE Orgeln erhalten bleiben müssen; einfach zur Warnung künftiger Generationen wie man es bittesehr NICHT machen soll.
    Buxtehude würde im Grabe rotieren, hätte nicht ein Bombentreffer die Gruft mit seinen Gebeinen zu Staub zermahlen.


    Der Abgang Stenders ist noch kein Indiz dafür, daß dann wirklich etwas Besseres gebaut würde. Verdient hätte es St. Marien allemal und solange der Auftrag nicht wieder an eine Fa. Kern nach Strasbourg geht, will ich zufriedne sein und mich in Danlbarkeit üben !


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    Original von BigBerlinBear
    also ich bin der Meinung, daß BEIDE Orgeln erhalten bleiben müssen; einfach zur Warnung künftiger Generationen wie man es bittesehr NICHT machen soll.
    Buxtehude würde im Grabe rotieren, hätte nicht ein Bombentreffer die Gruft mit seinen Gebeinen zu Staub zermahlen.


    Der Abgang Stenders ist noch kein Indiz dafür, daß dann wirklich etwas Besseres gebaut würde. Verdient hätte es St. Marien allemal und solange der Auftrag nicht wieder an eine Fa. Kern nach Strasbourg geht, will ich zufriedne sein und mich in Danlbarkeit üben !


    Nur als abschreckende Beispiele? :kotz:
    Dafür ist die Kirche dann doch zu schön und zu wichtig.


    Wie wär's, wenn Ahrend die Orgel bauen würde, die Buxtehude gerne bei Schnitger bestellt hätte? :jubel:
    Schon gut, man wird ja noch mal träumen dürfen. :rolleyes:

  • Hallo Hildebrandt, den Wunsch nach einer Ahrend-Orgel für Lübeck kann man getrost kicken; der Meister aus Leer ist bis 2015 ausgebucht und da er jetzt schon 77 ist, müsste ein wirkliches Wunder geschehen !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Hallo Hildebrandt, den Wunsch nach einer Ahrend-Orgel für Lübeck kann man getrost kicken; der Meister aus Leer ist bis 2015 ausgebucht und da er jetzt schon 77 ist, müsste ein wirkliches Wunder geschehen !


    Nicht umsonst ist deshalb sein Sohn mit in die Leitung der Firma eingestiegen.
    Und das Warten würde sich dafür auch bis 2015 lohnen.


    Als Ausweichmöglichkeit könnte sich ja das Göteborger Institut draufstürzen und die Hamburger Nikolai-Orgel neu erfinden. :D

  • Ich war am Wochenende mal wieder in St.Marien: Jetzt sieht die große Orgel auch von außen richtig übel aus! Die Prospektpfeifen sind alle stark korrodiert, besonders im Rückpositiv ist irgend ein Belag (Flecken) auf den Pfeifen. Die dicken 32'-Röhren in den Pedaltürmen haben zudem seltsame ringförmige Kratzer um den Pfeifenkörper. Ich habe davon Fotos gemacht, aber wenn ich's richtig sehe, kann ich die hier nicht einfügen, oder?
    Wundern tut mich das schon, daß die Orgel nun schon seit 39 Jahren nicht grundlegend renoviert wurde (spricht für die Qualität :hahahaha:! ). Das kann doch nur den Grund haben, daß man kein Geld verschwenden will....


    Zum Nachfolgeeinstrument (für die große Orgel): Ahrend-Orgel? Hallo? Wir sind hier in St.Marien zu Lübeck, hier gibt es u.a. einen Messiaen-Zyklus, ich will auch mal Naji Hakim usw. hören! Nee, da muß was "Vernünftiges" her. Es müssen nicht wieder 5 Manuale werden, aber etwas Ähnliches wie im Altenberger Dom oder der Münchner Frauenkirche (nicht die Dresdner ;)) sollte das werden. Ich höre sehr gerne die Instrumente der Firma Seifert, von denen gibt es auch noch nichts in der näheren (?) Umgebung. Mir läuft schon das Wasser in den Ohren zusammen! :]
    Die Totentanzorgel könnte dann vielleicht durch eine Ahrend-Orgel ersetzt werden. Im rekonstruierten Gehäuse, wie es bis 1942 bestand? Besser gefallen würde mir eine Woehl-Orgel wie in der Thomaskirche Leipzig! Oh Mann, jetzt läuft's mir aus den Ohren raus...


    In träumerischer Hoffnung
    Münti

  • Zitat

    Original von Münti
    Ich war am Wochenende mal wieder in St.Marien: Jetzt sieht die große Orgel auch von außen richtig übel aus!


    Dann besteht ja noch Hoffnung. :D


    Zitat

    Zum Nachfolgeeinstrument (für die große Orgel): Ahrend-Orgel? Hallo? Wir sind hier in St.Marien zu Lübeck


    Eben! :yes:


    Zitat

    hier gibt es u.a. einen Messiaen-Zyklus, ich will auch mal Naji Hakim usw. hören! Nee, da muß was "Vernünftiges" her. Es müssen nicht wieder 5 Manuale werden, aber etwas Ähnliches wie im Altenberger Dom oder der Münchner Frauenkirche (nicht die Dresdner Augenzwinkern ) sollte das werden. Ich höre sehr gerne die Instrumente der Firma Seifert, von denen gibt es auch noch nichts in der näheren (?) Umgebung. Mir läuft schon das Wasser in den Ohren zusammen!


    Bitte nicht schon wieder so einen Beliebigkeitsbasar mit Bärpfeife und Flute harmonique zugleich. Da steht doch noch genügend neueres Zeug rum. Muss man denn dann in der Kirche Tunders und Buxtehudes noch so ein Wörterbuch der Registernamen verbrechen?
    Und Altenberg, München mitsamt Dresden (kommt eh alles aufs gleiche raus) schenke ich Dir für eine halb so große Ahrend-Orgel. Kannste gleich einpacken und mitnehmen. :D
    Und außerdem: Wieso kann man auf einer großen Ahrend keinen Messiaen spielen? Bloß weil die Zungen nicht alle mindestens doppelte Länge haben?


    Zitat

    Oh Mann, jetzt läuft's mir aus den Ohren raus...


    Dann sollten wir mal den Erste-Hilfe-Koffer holen. :D

  • Hallo Hildebrandt,


    nenn mir mal bitte eine "große" Ahrend-Orgel nebst CD-Einspielung mit breitgefächertem Repertoire. Diese CD kauf ich mir dann und laß mich dann gerne eines Besseren belehren! Ich glaub nicht dran!
    Und ich will nicht ständig nur Buxtehude und Bach hören. Die kann ich mir auf der Stellwagen-Orgel in St.Jakobi anhören oder ich fahre nach HH und höre mir die Ahrend-Orgel in St.Jacobi an (war jetzt fies, ok: Schnitger-Orgel)! Wobei ich Bach auch sehr gerne auf der Marcussen-Orgel im Lübecker Dom höre - ist nicht so würzig, hat aber Pepp und damit auch seine Daseinsberechtigung!


    Zitat

    Muss man denn dann in der Kirche Tunders und Buxtehudes noch so ein Wörterbuch der Registernamen verbrechen?


    In Lübeck erstickt man bereits in lauter Tradition! Wenn das so weiter geht, steht irgendwann in jeder Kirche eine mitteltönige Orgel und es wird wieder Barockmusik komponiert! In den Dom wollen sie ja auch so eine Schnitger-Kopie reinpflanzen! Und in St.Katharinen HH wird auch eine Kopie gebaut und..und...und...
    Ich will eine Orgel wie die in St.Eustache zu Paris in St.Marien!!! Damit ein "neuer Buxtehude" sein Werk an dieser Stelle schaffen kann! :jubel:

  • Zitat

    Original von Münti


    In Lübeck erstickt man bereits in lauter Tradition! Wenn das so weiter geht, steht irgendwann in jeder Kirche eine mitteltönige Orgel und es wird wieder Barockmusik komponiert!


    Ah ja! Etwa so wie in der Propsteikirche? Oder in St. Aegidien? Oder Herz-Jesu? :D




    Zitat


    In den Dom wollen sie ja auch so eine Schnitger-Kopie reinpflanzen! Und in St.Katharinen HH wird auch eine Kopie gebaut und..und...und...
    Ich will eine Orgel wie die in St.Eustache zu Paris in St.Marien!!!


    Also auch eine Kopie? Und dazu von einer für meinen Geschmack widerlichsten Orgeln überhaupt? Klingt so, wie ein rosafarbener Cadillac mit Kuhhörnern aussieht. Fehlt nur der Kaugummiautomat, der Antidepressiva auswirft, am Spieltisch. :D



    Zitat

    Damit ein "neuer Buxtehude" sein Werk an dieser Stelle schaffen kann! :jubel:


    Beinah hätte ich geschrieben: Träum weiter. :D :D :D



    Nix für ungut, aber über Geschmack lässt sich schlecht diskutieren. :yes:
    [SIZE=7]Möge nur dieser und jener verhindern, dass Deiner wahr wird. [/SIZE] :D :untertauch:

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  • Zitat

    Original von Münti
    Ich will eine Orgel wie die in St.Eustache zu Paris in St.Marien!!! Damit ein "neuer Buxtehude" sein Werk an dieser Stelle schaffen kann!


    Hallo Münti,


    die Orgel in St. Eustache ist eine tolle Orgel, aber m.E. nur für romantische Orgelmusik geeignet. :jubel: Was soll denn das für ein "neuer Buxtehude" werden? :no:


    Gruß
    Tresor

    Diese Sprache, die wir Musik nennen, ist eine Sprache, die aus einem Raum kommt, den wir Seele nennen. GIORA FEIDMAN

  • Zitat

    Etwa so wie in der Propsteikirche? Oder in St. Aegidien? Oder Herz-Jesu?


    1. Propsteikirche und Herz-Jesu sind eins: Propsteikirche Herz-Jesu! Übrigens mit einer schönen Kuhn-Orgel, die die Orgellandschaft Lübecks bereichert hat.
    2. Über die Klais-Orgel in St.Aegidien wird doch schon genug gemeckert, also wird da doch wohl auch bei der nächstbesten Gelegenheit eine Kopie hinter den schönen Prospekt kommen. Wobei ich sagen würde: Wenn eine Kopie in Lübeck, dann in St.Aegidien!


    Welche Orgel bzw. -stil wurde in St.Eustache kopiert? Ich habe die Orgel bisher immer für eine zeitgenössische Universalorgel gehalten.


    Wie sieht's mit der Ahrend-Orgel-CD mit breitgefächertem Repertoire aus? Gibt's nicht? Wie kommt das denn? :baeh01: :untertauch: [SIZE=7](wollte auch mal frech sein!)[/SIZE]


    Tresor:
    Mit "neuer Buxtehude" meinte ich einfach einen Organisten/Komponisten, der etwas bedeutendes Zeitgenössisches schafft, das in Erinnerung bleibt. Und da wir schon bei St.Eustache sind, denke ich dabei z.B. an jemanden wie Jean Guillou! Achtung: Ich will damit auf keinen Fall sagen, daß Guillou der Buxtehude unserer Zeit ist! Vielen Dank für das Verständnis!

    Einmal editiert, zuletzt von Münti ()

  • Zitat

    Original von Münti


    Welche Orgel bzw. -stil wurde in St.Eustache kopiert? Ich habe die Orgel bisher immer für eine zeitgenössische Universalorgel gehalten.


    Wenn Du eine Orgel "wie in St. Eustache..." willst, dann meinst Du doch eine Kopie - nämlich die von St. Eustache. :D


    Zitat

    Wie sieht's mit der Ahrend-Orgel-CD mit breitgefächertem Repertoire aus? Gibt's nicht? Wie kommt das denn?


    Jaja, hast ja Recht. Aber das ist doch die Crux: Weckmann und Buxtehude in St. Eustache wären auch niemandes Traum (es sei denn, man stimmte sie heimlich mitteltönig :D ). Ent- oder weder, alles auf einmal gibts nicht. Und gerade St. Marien mit einer Universalorgel wäre ein Universalverbrechen.

  • Zitat

    Und gerade St. Marien mit einer Universalorgel wäre ein Universalverbrechen.


    Und darum hat St.Marien zwei Orgeln! :] :] :]

  • Zitat

    Original von Münti


    Und darum hat St.Marien zwei Orgeln! :] :] :]


    Dann sind ja alle Kompromisse möglich. :D


    Aber diese Universal-, anschließend frz. und jetzt bald dt. Romantikmode ist doch furchtbar. In jeder Friedhofskapelle steht bald eine Cavaillé-Coll-Kopie, und der nächste Organist bestellt sich dann eine Walcker-Kopie und gibt das Geld der Steuerzahler wieder mit vollen Händen aus, weil er lieber Reger statt Vierne spielt. :boese2:
    Ist doch wahr! X(

  • Und was ist an einer Schnitger- oder Silbermannkopie besser?


    Zitat

    der nächste Organist bestellt sich dann eine Walcker-Kopie und gibt das Geld der Steuerzahler wieder mit vollen Händen aus, weil er lieber Reger statt Vierne spielt


    Die einzige Orgel, die alles abdeckt, ist doch "die" (eigentlich muß es "eine" heißen) Universalorgel!
    Für mich ist der Punkt folgender: Wenn ich heute ein Orgelkonzert in der Kirche X höre, soll die Orgel sich nicht anhören wie die berühmte Orgel in Kirche Y, sondern wie die in Kirche X! Eine Orgel muß etwas Einzigartiges sein! Und wenn Buxtehude sich anders anhört als in Kirche Y, ist das doch gut! Ich will doch nicht überall das gleiche hören! Egal ob ich in Deutschland, Frankreich, Holland, USA....ins Orgelkonzert gehe, muß ich mir demnächst überall eine "Bachorgel" anhören! Alle mit der Disposition, wie sie Bach in Arnstadt, Mühlhausen, ... vorgefunden hat, alle mit der gleichen mitteltönigen Stimmung, möglichst noch mit vergoldeten Schnörkel-Schleierbrettern. Das alles auch in der 20 Jahre alten Betonkirche! Was würde Bach dazu sagen, wenn er noch leben würde? :kotz:

    Einmal editiert, zuletzt von Münti ()

  • bach würde vermutlich heulen, wenn er auf einer mitteltönigen orgel ein stück mit mehr als drei vorzeichen hört. aber es gibt ja leute, die spielen an solchen orgel dann romantische werke... "um über den kontrast zu einem wahren klangerlebnis zu kommen"... pfff....


    nein, ganz ehrlich, hört doch bitte auf mit den kopien. gebt der dorfkirche die eule-orgel zurück, dem dom seine walcker, dem franzosen seinen cavaillé-coll und bitte, bitte, keine mischprodukte aus silbermann und cavaillé-coll mit reminiszensen an die moderne :D wenn ich silbermann hören will, gehe ich nach sachsen, wenn ich cavaillé-coll in echt hören will, warte ich bis sich eine möglichkeit ergibt nach frankreich zu fahren.


    so, das wars! :)


    liebe grüße,
    momo


    @ münti - ich reich dir die hand! ganz meine meinung, was du da formuliert hast.

    "Orgel spielen heißt, einem mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren!"
    Charles-Marie Widor

  • Zitat

    Original von Münti
    Die einzige Orgel, die alles abdeckt, ist doch "die" (eigentlich muß es "eine" heißen) Universalorgel!


    Wie soll die aussehen? So vielleicht:
    1. Manual: Sweelinck, mitteltönig; 2. Manual: Bach, wohltemperiert; 3. Manual: Widor, gleichschwebend; Pedal: irgendwie tief und laut.
    Schon bei der Stimmung wird die eierlegende Wollmilchsau zum Problem. Dazu kommen noch eine ganze Reihe anderer Parameter, die die Quadratur des Kreises verlangen würden: Mensuren, Mixturen, Intonation etc. pp. Bei allem gab es nicht nur einen Paradigmenwechsel (das Wort wollte ich schon immer mal schreiben), sondern gleich eine ganze Serie.
    Da liegen doch Welten zwischen den verschiedenen Zeiten und Regionen. Und wenn etwas aber sowas von überhaupt nicht einzigartig ist, dann ist es die – oder meinetwegen eine – „Universalorgel“, die eigentlich Kompromissorgel heißen sollte. Und wie bei allen Kompromissen geht alles ein bisschen, aber nichts richtig. Obendrein sind die Zeiten auch vorbei, in denen die Orgelbauer noch Charakter hatten – oder besser gesagt: haben durften. Die gefragteste Eigenschaft der Universalorgelbauer ist das Farbwechselvermögen eines Chamäleons: Den Rückpositivprinzipal nach Scherer? Machen wir. Die Schwellwerkstrompete à la Cavaillé-Coll? Kein Problem. Und die Pedalposaune wie bei Ladegast? Natürlich. Darf’s noch ein Holzprinzipal für Frescobaldi sein? Oder wir bauen gleich die ganze Orgel nach irgendwem – suchen Sie sich was aus, von Scherer bis Walcker haben wir alles im Programm.
    Und dabei können sie kaum noch etwas richtig und können sich den Mut nicht leisten, nein zu sagen. Das würde nämlich ihren baldigen Ruin bedeuten.
    Zu Zeugen kann ich eine Unzahl sogenannter Universalorgeln aufrufen, bei denen der Name des Erbauers völlig gleichgültig ist, weil sie sich alle so ermüdend ähnlich sind und auch allein schon müde klingen. Mir stehen diese Missgeburten mindestens bis hier, wenn nicht noch weiter oben...


    Zitat

    Für mich ist der Punkt folgender: Wenn ich heute ein Orgelkonzert in der Kirche X höre, soll die Orgel sich nicht anhören wie die berühmte Orgel in Kirche Y, sondern wie die in Kirche X! Eine Orgel muß etwas Einzigartiges sein! Und wenn Buxtehude sich anders anhört als in Kirche Y, ist das doch gut! Ich will doch nicht überall das gleiche hören! Egal ob ich in Deutschland, Frankreich, Holland, USA....ins Orgelkonzert gehe, muß ich mir demnächst überall eine "Bachorgel" anhören! Alle mit der Disposition, wie sie Bach in Arnstadt, Mühlhausen, ... vorgefunden hat,


    Vorgefunden hat er etwas anderes als das, was er hinterlassen hat – will sagen, er hat heftig dran arbeiten lassen. Und weder vorher noch nachher hat eine dieser Orgeln einer anderen zum Verwechseln ähnlich geklungen. Genauso wenig wie eine Schnitger-Orgel mit einer anderen verwechselt werden kann.


    Zitat

    alle mit der gleichen mitteltönigen Stimmung,


    Eben nicht.


    Zitat

    möglichst noch mit vergoldeten Schnörkel-Schleierbrettern.



    Naja, die hört man ja nicht so deutlich. :D


    Zitat

    Das alles auch in der 20 Jahre alten Betonkirche!


    Nein, da gehört natürlich die adäquate Orgel für 20 Jahre alte Betonmusik rein. :D


    Zitat

    Was würde Bach dazu sagen, wenn er noch leben würde? :kotz:


    Dann wäre er jetzt 322 Jahre alt und mit Sicherheit stocktaub – zu seinem Glück. :D

  • Momo:


    Zitat

    und bitte, bitte, keine mischprodukte aus silbermann und cavaillé-coll mit reminiszensen an die moderne


    Wie ich die Lübecker "Entscheidungsträger" einschätze, wirds wahrscheinlich auf eine Cavaille-Coll-Copie, modifiziert mitteltönig gestimmt (z.b. Werckmeister zwo) hinauslaufen ! :D


    Und Messiaen klingt auf einer Schnitger-Orgel allemal besser als Bach auf ner Cavaille-Coll !


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)


  • Jawoll! :yes:

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