Jonas Kaufmann, von München aus die Welt erobert

  • Für den 15. Februar 2013 ist ein neues Album angekündigt: Jonas Kaufmann - Wagner


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Bei presto-classical hat man übrigens die Möglichkeit schon mal in die einzelnen Titel hineinzuhören. Klingt vielversprechend und natürlich habe ich bei Amazon schon vorbestellt.


    :hello:
    Jolanthe

  • Zitat Manfred:

    Zitat

    Für den 15. Februar 2013 ist ein neues Album angekündigt: Jonas Kaufmann - Wagner


    Da ich Jonas Kaufmann sehr gerne höre, bin ich mal auf diese CD und die Berichte über diese Aufnahmen gespannt.

    W.S.

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  • Zitat Yorick: "Nein, nein und nein - der Mann singt nicht gut!"


    Das ist jetzt aber sehr hart. Willst Du nicht noch einmal darüber nachdenken, denn Du bringst Dich womöglich um einen großen musikalischen Eindruck. Nach meiner Auffassung singt er nicht ganz so gut wie er von Kritik und Werbung hohgehypt wird. Aber er singt doch immerhin sehr gut. Mir gefällt Kaufmanns etwas altmodisch wirkende Tonproduktion. Er singt anders als er aussieht. Mit dieser Stimme würde ich einen ganz anderen Typ verbinden. Mehr den gestandenen Kammersänger. Im italienischen Fach reicht er an seine besten Kollegen nicht heran, aber das deutsche Fach ist ihm doch gegeben. Niemand kann ihm als Siegmund das Wasser reichen. Mich treibt eine leichte Sorge um, er könnte sich überheben, sollte er eines Tages tatsächlich zu Tannhäuser und Tristan greifen. Seine Stimme ist empfindlicher als es scheint.


    Mich freut, dass er auch regelmäßig den Liedgesang pflegt, den ich aber nicht für seine eigentliche Stärke halte. Auf der neuen CD soll er ja auch die Wesenendonck-Lieder singen. Das halte ich für einen Irrtum. Es sind und bleiben für mich Frauenlieder. Schon die Aufnahme von Kollo unter Thielemann ist doch absolut missglückt.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat Yorick: "Nein, nein und nein - der Mann singt nicht gut!"


    Das ist jetzt aber sehr hart. Willst Du nicht noch einmal darüber nachdenken, denn Du bringst Dich womöglich um einen großen musikalischen Eindruck. Nach meiner Auffassung singt er nicht ganz so gut wie er von Kritik und Werbung hohgehypt wird. Aber er singt doch immerhin sehr gut. Mir gefällt Kaufmanns etwas altmodisch wirkende Tonproduktion. Er singt anders als er aussieht. Mit dieser Stimme würde ich einen ganz anderen Typ verbinden. Mehr den gestandenen Kammersänger.


    Deshalb werde ich mir jetzt als CD (dafür gab es 2010 den Echo Klassik) zulegen, was ich auf Sky zweimal sah; damit mein Hören nicht durch das Sehen beeinflusst wird:



    Ich denke, die Dreisternerezension spricht einige meiner Bedenken an; aber ich werde deine Worte beherzigen und nochmal nachhören!

  • Zitat

    Zitat Yorick: "Nein, nein und nein - der Mann singt nicht gut!"

    Deine Meinung sei Dir unbenommen. Für mich ist er einer der z. Zt. best singenden Tenöre!

    W.S.

  • Ich habe ja mittlerweile die Erfahrung gemacht, am Beispiel von KFV, den ich vorher auch nicht gut gefunden habe und ihn dann zum ersten mal als Siegmund an der Rheinoper gehört habe und live hat seine Stimme ganz anders geklungen als von DVD oder als wenn man ihn im Radio hört. Deshalb kann ich zu Herrn Kaufmann nur sagen, da ich ihn nie live gesehen habe. das mir seine Stimme zu baritonal gefärbt ist und er den "Schönheitsbonus" hat. Würde ein Herr Botha so singen, hätte er wahrscheinlich nicht so viel Erfolg.

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  • Deine Meinung sei Dir unbenommen. Für mich ist er einer der z. Zt. best singenden Tenöre!


    Wolfgang, volle Zustimmung!


    Ich kenne ihn nun seit 8 Jahren, habe ihn mehrmals in unterschiedlichen Rollen plus Arienabend live erlebt. Für mich ist er der zur Zeit beste Tenor.
    Bei mir ist heute die Gergiev-Walküre eingetroffen und ich freue mich schon sehr auf das Hören.


    :hello:
    Jolanthe


  • Wolfgang, volle Zustimmung!


    Ich kenne ihn nun seit 8 Jahren, habe ihn mehrmals in unterschiedlichen Rollen plus Arienabend live erlebt. Für mich ist er der zur Zeit beste Tenor.
    Bei mir ist heute die Gergiev-Walküre eingetroffen und ich freue mich schon sehr auf das Hören.


    Statt bloßer Zustimmung würde mich die Begründung interessieren, wie ein so gaumig und undeutlich singender Mann; der noch dazu - wenn auch gut - ein recht enges Spektrum ausfüllt; so gehypt wird. Ist der Mann ein Frauentyp?

  • Zitat Yorick: Ist der Mann ein Frauentyp?


    Würdest du das meine Freundin fragen , dann ja :). Aber es gibt bestimmt auch einige Männer die ihn "schnuckelig" finden.

  • Zitat

    Statt bloßer Zustimmung würde mich die Begründung interessieren, wie ein so gaumig und undeutlich singender Mann; der noch dazu - wenn auch gut - ein recht enges Spektrum ausfüllt; so gehypt wird. Ist der Mann ein Frauentyp?

    Soll ich zu solch einem Blödsinn noch einen Kommentar abgeben? :evil:

    W.S.

  • Soll ich zu solch einem Blödsinn noch einen Kommentar abgeben? :evil:

    Vielleicht, indem du dartust; warum das Blödsinn ist und das nachvollziehbar begründest! :) Die drei Aspekte, die ich angesprochen habe, lassen sich nun wirklich leicht nachprüfen. Und: Immer locker bleiben! 8-)

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  • Zitat Yorick: Ist der Mann ein Frauentyp?


    Würdest du das meine Freundin fragen , dann ja :). Aber es gibt bestimmt auch einige Männer die ihn "schnuckelig" finden.


    Letzteres liegt außerhalb meiner Kenntnis, aber meine Gute findet ihn auch nicht übel ... :)

  • Statt bloßer Zustimmung würde mich die Begründung interessieren, wie ein so gaumig und undeutlich singender Mann; der noch dazu - wenn auch gut - ein recht enges Spektrum ausfüllt; so gehypt wird. Ist der Mann ein Frauentyp?

    Er singt gaumig, undeutlich und die Stimme trägt schlecht wenn er nicht voll aussingt - und ja: er ist ein Frauentyp. ;)

  • Inzwischen ist mir hinreichend bekannt, dass Herr Kaufmann hier im Forum viele Gegner hat.


    a) Er kann nichts dafür , dass er so gut aussieht und ein erstklassiger Darsteller ist. Ich kannte übrigens erst seine Stimme und dann sein Aussehen,
    nur nebenbei und ich habe ihn schon live gehört bevor seine ersten Solo-CDs erschienen sind, d.h. vor dem Hype um ihn.



    b) Zur Wortundeutlichkeit:. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe sehr viele Liederabende gehört (Rundfunk, Privatmitschnitte, CD) und
    verstehe jedes Wort. In vielen Kritiken wird sogar speziell auf seine Textdeutlichkeit hingewiesen.


    c) Der Begriff Gaumigkeit fällt immer wieder. Auf mich wirkt die Stimme völlig anders. Ich liebe dieses baritonale farbige Timbre.


    :hello:


    Jolanthe

  • Zitat

    Von Jolanthe
    Inzwischen ist mir hinreichend bekannt, dass Herr Kaufmann hier im Forum viele Gegner hat.

    Wenn man einen Fehler finden will, wird man immer fündig werden!



    Zitat

    b) Zur Wortundeutlichkeit:. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe sehr viele Liederabende gehört (Rundfunk, Privatmitschnitte, CD) und verstehe jedes Wort. In vielen Kritiken wird sogar speziell auf seine Textdeutlichkeit hingewiesen.

    Dem ist nichts hinzuzufügen!



    Zitat

    c) Der Begriff Gaumigkeit fällt immer wieder. Auf mich wirkt die Stimme völlig anders. Ich liebe dieses baritonale farbige Timbre.

    Dies erinnert mich an andere Threads, wo man z. Bsp. Ernst Kozub so degradierte. :no:

    W.S.

  • Lieber Wolfgang,
    ich bin ganz Deiner Meinung.
    Wenn man einen deutschen Tenor nennen sollte, der wie Kaufmann in allen Musikzentren zuhause ist ,
    deutsch, italienisch, oder französisch, dann fällt einem auch aus der Vergangenheit niemand ein.
    Wir wollen hoffen, daß er uns noch lange erhalten bleibt.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Inzwischen ist mir hinreichend bekannt, dass Herr Kaufmann hier im Forum viele Gegner hat.

    Wieso spricht man immer gleich von Gegnerschaft, wenn man einen Künstler kritisiert?



    a) Er kann nichts dafür , dass er so gut aussieht und ein erstklassiger Darsteller ist. Ich kannte übrigens erst seine Stimme und dann sein Aussehen, nur nebenbei und ich habe ihn schon live gehört bevor seine ersten Solo-CDs erschienen sind, d.h. vor dem Hype um ihn.

    Ich beschäftige mich mit ihm erst genauer seit dem ARTE-Lohengrin Ende des letzten Jahres. Als Mann kann ich wenig zu seinem Aussehen sagen, aber mir ist schon klar, dass viele Frauen ihn mögen werden, schlecht kann das zumindest für die Karriere nicht sein; ist ja andersrum genauso, davon hatten wir es ja erst kürzlich. Dass er auf der Bühne als Held natürlich eher überzeugt als fette alte Männer, dürfte ebenso kaum verwundern, da muss er darstellerisch nicht einmal zum Äußersten gehen.



    b) Zur Wortundeutlichkeit:. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe sehr viele Liederabende gehört (Rundfunk, Privatmitschnitte, CD) und verstehe jedes Wort. In vielen Kritiken wird sogar speziell auf seine Textdeutlichkeit hingewiesen.

    Hier will ich mein Urteil zurückstellen, bis ich nur die CD gehört habe; im TV jedenfalls war einiges schon recht undeutlich.



    c) Der Begriff Gaumigkeit fällt immer wieder. Auf mich wirkt die Stimme völlig anders. Ich liebe dieses baritonale farbige Timbre.

    Also hier muss ich insistieren: Die Stimme hat nach meinem Dafürhalten einen sehr seltsamen Klang; nicht unschön, aber eigenartig! Als ich ihn das erste mal hörte, dachte ich, er sei ein Ausländer und singe mit Akzent.



    P.S. Schöner Nickname! :)

  • Dies erinnert mich an andere Threads, wo man z. Bsp. Ernst Kozub so degradierte. :no:

    Entschuldige, lieber Wolfgang; aber diese emotionale und eingeschnappte Art entspricht keiner vernünftigen Wahrnehmung! Niemand hat hier irgendwen degradiert!

  • Wieso spricht man immer gleich von Gegnerschaft, wenn man einen Künstler kritisiert?


    Diese Frage habe ich (mir) - insbesondere bei Sängerthreads - schon öfter gestellt . Eine Antwort habe ich noch nie erhalten.



    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Nein, nein und nein - der Mann singt nicht gut!

    Dies stimmt schlicht und einfach nicht.



    Der Begriff Gaumigkeit fällt immer wieder. Auf mich wirkt die Stimme völlig anders. Ich liebe dieses baritonale farbige Timbre.

    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir haben in den letzten Jahrzehnten ja mehr baritonal gefärbte Tenöre als so manchem lieb ist. Aber Jonas Kaufmanns gaumige Klangproduktion ist zur Zeit eigentlich ohne Gegenstück. Sie ist auch sehr deutlich hörbar und - was die Sache so leicht identifizierbar macht - sie ist variabel. In jeder Aufführung, die ich bis jetzt mit ihm gesehen habe, war sie zu Beginn deutlich ausgeprägt und reduzierte sich im Laufe des Abends. Wenn er sich freigesungen hat, ist sie nicht mehr störend, wenn auch noch erkennbar. Das dauert aber ziemlich lange, bis in die Mitte des Stücks. Ob es gefällt ist jedem überlassen, aber mich stört es vor allem im italienischen Fach, wo ich eine klare Klangproduktion als essentiell empfinde. Jonas Kaufmann im ersten Akt der Tosca ist für mich schwer zu ertragen, gegen sein E lucevan le stelle im dritten Akt ist nichts mehr einzuwenden.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Jonas Kaufmann im ersten Akt der Tosca ist für mich schwer zu ertragen, gegen sein E lucevan le stelle im dritten Akt ist nichts mehr einzuwenden.


    Lustig - für mich war es gerade umgekehrt. Recondita armonia ist recht üppig geflossen, die Vittoria Rufe waren echt beeindruckend muss man sagen, die Sternenarie, die legato, mezza voce und echtes piano verlangt war nicht seine Sache. Da ist ihm die Stimme total in den Hals gerutscht, weder das mezza voce und schon gar nicht die piani haben gut getragen, sind mehr zu halsigen, im schlimmsten Fall röchelnden, Falsett- und Fisteltönen geraten. Aber er macht es insofern gut als dass er diese Noten dem jeweiligen Gemütszustand der Rolle zuordnet.....


    Ist leider das Dilemma vieler Sänger heute (und nicht nur Tenöre) - durch das viele forte Singen und das Singen mit zu viel "Muskel" Einsatz wird die Stimme unflexibel und hart und spricht nur mehr an, wenn man voll aussingt - siehe auch Beczala. Aus der Not eine Tugend machen.


  • Du hast Dich hier ja auch sehr gewählt ausgedrückt! :pfeif:


    Erstens ein Reflex auf die übetriebenen Lobpreisungen und zweitens erst nach zweimaligem Anhören seines "Sehnsucht-Programms" ... weiter unten habe ich angemessen realtiviert!

  • Dies stimmt schlicht und einfach nicht.

    Ich habe weiter unten relativiert; dennoch singt er nicht wirklich gut bei vielen Rollen!


    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir haben in den letzten Jahrzehnten ja mehr baritonal gefärbte Tenöre als so manchem lieb ist. Aber Jonas Kaufmanns gaumige Klangproduktion ist zur Zeit eigentlich ohne Gegenstück. Sie ist auch sehr deutlich hörbar und - was die Sache so leicht identifizierbar macht - sie ist variabel. In jeder Aufführung, die ich bis jetzt mit ihm gesehen habe, war sie zu Beginn deutlich ausgeprägt und reduzierte sich im Laufe des Abends. Wenn er sich freigesungen hat, ist sie nicht mehr störend, wenn auch noch erkennbar. Das dauert aber ziemlich lange, bis in die Mitte des Stücks. Ob es gefällt ist jedem überlassen, aber mich stört es vor allem im italienischen Fach, wo ich eine klare Klangproduktion als essentiell empfinde. Jonas Kaufmann im ersten Akt der Tosca ist für mich schwer zu ertragen, gegen sein E lucevan le stelle im dritten Akt ist nichts mehr einzuwenden.

    Sehr schön beschrieben! Wo kann man ihn denn in einer italienischen Oper derzeit hören?

  • Ich habe weiter unten relativiert; dennoch singt er nicht wirklich gut bei vielen Rollen!

    Konkretes Beispiel für eine der "vielen" Rollen?



    Wo kann man ihn denn in einer italienischen Oper derzeit hören?

    Tosca, Adriana Lecouvreur. Dann gibt es eine Platte mit Verismo-Arien. Im Prinzip kann man meine Aussage auch auf das französische Fach übertragen (z.B. Carmen, Faust oder Werther), in dem er auch schon einmal etwas seltsam klingt und zudem auch eine etwas schwere Stimme hat - ziemlich unfranzösisch halt, obwohl er es ganz gut singen kann.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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