Giuseppe Verdi: "Luisa Miller"

  • Heute Freitag, 1. Juni 2007, 19.30 Uhr - Bayern4


    Liveübertragung aus der BSO:


    Giuseppe Verdi: "Luisa Miller"


    Krassimira Stoyanova, Ramón Vargas, Elena Maximova, Carlo Colombara
    Musikalische Leitung: Massimo Zanetti



    Die Kritiken zur Premiere waren ziemlich gemischt. Ist sicher interessant reinzuhören und sich selbst eine Meinung zu bilden.


    MFG


    JH.


    [Edit]
    Örks - sorry. Sollte eigentlich kein eigener Thread werden. Vielleicht kann einer der Moderatoren das dahin verschieben wo es hinsollte: "Heute im Radio"

    Einmal editiert, zuletzt von jhahnde ()

  • Zitat

    Original von jhahnde
    Heute Freitag, 1. Juni 2007, 19.30 Uhr - Bayern4
    Liveübertragung aus der BSO:
    Giuseppe Verdi: "Luisa Miller"
    Krassimira Stoyanova, Ramón Vargas,


    :untertauch: Es sang natürlich Ramón Vargas (unverkennbar), da die Premiere vom Montag übertragen wurde.


    :hello: Ingrid

  • Obschon es hier eigentlich nciht um die Oper Luisa Miller als solches geht: der Herr Moderator hat mich hierher verwiesen und der Threadtitel ist ja auch eindeutig.


    Ich habe gestern in Paris in der der Opéra Bastille die "Luisa Miller" von Verdi kennengelernt, hatte vorher noch nie eine Aufnahme gehört und würde mich gerne darüber austauschen, da ich serh interessante Aspekte sehe.
    Über die Aufführung/Sänger und Inszeneirung sage ich gerne etwas, wenn das jemanden interessiert, ansosnten komme ich gleich zum Thema:


    Mich interesseirt insbesondere die doppelte Vater-Konstellation
    Luisa mit Miller
    Rodolfo mit Conte di Walter

    und das im Hinblick auf Verdis spätere Opern Rigoletto, Traviata, Don Carlo in denen es ja auch immer wieder im Mittelpunkt um Väter und Söhne oder Töchter geht.
    Hier in der Luisa haben wir ein ideales (bürgerliches)Vater/Tochter Paar. Der Vater liebt seine Tochter reif und edel. Er lässt ihr alle Freiheit der Partnerwahl und geht sogar ins Gefängnis für dieses Menschen- Recht.
    Die Tochter liebt den Vater so serh, dass sie um seinetwillen auf ihr Lebensglück verzcihten will und zur Lügnerin wird. Das Duett Vater/Tochter im letzten Akt ist zwar nciht ganz so genial wie das unnachahmliche Rogletto-Duett aber doch wunderschön.
    Dagegen steht ein verdorbener Vater aus Adelskreisen(Walter), der den eigenen Sohn belügt und für eigene Zwecke missbraucht. Der Sohn schreckt nciht davor zurück ,aus Notwehr den eigenen Vater zu erpressen und der Schande auszuliefern.



    Sind das die Ur-Konstellationen ,aus denen dann die späteren Varianten bei Verdi abgewandelt wurden?


    Inwieweit hat sich das Libretto an Schillers Intention gehalten?
    Das nur mal als erste Fragen zu dieser Oper, die mir sehr gut gefallen hat.


    F.Q.

  • Liebe Fairy,


    es freut mich sehr, dass Dir diese Oper auch so gut gefallen hat. Sie zählt nämlich zu den mir liebsten des frühen und mittleren Verdi. Natürlich würde mich/uns auch interessieren, wie sie in Paris umgesetzt wurde. Ich erinnere eine Inszenierung in der WSO mit, woran mich Severina erinnert hat,
    Pavarotti und Mirella Freni, die mir sehr gut gefiel. Leider wusste auch sie nicht mehr den Regisseur, der m. E. sehr gute Arbeit geleistet hatte. Auch die DVD aus der Londoner Covent Garden Opera mit Katja Ricciarelli und Placido Domingo ist zwar konservativ, aber durchaus mit Gewinn ansehbar.


    Zu den Parallelen und Veränderungen gegenüber Schillers KABALE UND LIEBE müssen wie immer kompetentere etwas sagen, denn die Zeiten, in denen ich das Stück gelesen und erinnert habe, sind schon tief im letzten Jahrhundert vergraben.


    Der Kern der zahllosen Konflikte um eine unglückliche Vater-Tochter - Liebe (manchmal auch Vater-Sohn, wie in den VESPRI SICILIANI), die Verdi immer wieder beschäftigt hat (besonders schön im RIGOLETTO und in SIMON BOCCANEGRA, aber auch in vielen anderen bis hin zur AIDA) liegt aber wohl weniger bei Schiller als in seiner eigenen Biografie, da er ja seine beiden Kinder schon bald nach ihrer Geburt verloren und deshalb das Komponieren gelassen hätte, wäre ihm nicht, seiner eigenen biografischen Legende zufolge, das Textbuch zu NABUCCO angetragen worden.


    Tatsächlich ist die Liste seiner Opern, in denen er keine Vater-Kind - Beziehung thematisiert (bezeichnenderweise beschäftigte ihn die Mutter-Kind - Beziehung nur sehr ausnahmsweise), viel kürzer als die der übrigen. Ich habe jetzt nicht alle Synopsen seiner Opern vor Augen, aber auf die Schnelle fallen mir nur MACBETH, OTHELLO und FALSTAFF ein. Das und die Varianten seines Umgangs mit dem Thema wäre aber ein interessantes Thema für einen eigenen Verdi-Thread.


    :hello: Rideamus

  • Danke für diese sehr interessanten Infos zu Verdis biografischen Hintergründen was Eltern-Kind-Geschcihten angeht.
    Sobald ich das Programmheft(hoffentlcih) wiederfinde, erzähle ich nach Wunsch ausführlciher, jetzt mal nur kurz aus dem Handgelenk:
    Musikalisch war die Aufführung kein absolutes Higkhlight aber sehr ordentlich (Ausnahme ein wobbelnder Walter, der als Ersatz einspringen musste). Auch Ramon Vargas als Rodolfo hat leider abgesagt X( und wurde durch einen Tenor ersetzt, dessen Namen ich noch nie gehört hatte(Bewers), den ich mir aber aufgrund seiner sehr schönen lyrischen Stimme merken werde.
    Ihm fehlte ein wenig die notwendige Verve und Kraft, d.h er war noch ein klein bisschen schwach auf der Brust für Verdi und noch nciht im Spinto-Fach angekommen, aber mir hat er trotzdem serh gefallen. Insbesondere die Arie "Quando le sere placide"( oder so ähnnlcih.... :untertauch: )war ein Hochgenuss! :jubel:
    Als Ersatz für einen Weltstar hatte er es leider etwas schwer beim Pariser Publikum.
    Die Vargas Enttäuschten haben sogar gebuht, die, die schöne Stimmen lieben, haben Bravo gerufen.


    Ana Maria Martinez als Luisa bot eine gute Leistung.
    Sie hat ein gutes Gleichgewicht zwischen jugendlich-lyrischer Frische und Unschuld und eingen geforderten Spinto-Einlagen gesucht und meist auch geschafft. Eine Luisa ist aber offenbar noch keine Leonora oder Amelia sondern zeitweise fast noch näher am lyrischen Koloratursopran schien mir . Und da war manchmal die Stimme ein bisschen hin und hergerissen und wusste nciht so recht, was sie eigentlich sollte und konnte.
    Im Duett mit dem Barton Andreij Dobber(vielleicht der beste Sänger des Abends :jubel:) als Miller und den etwas dramatischeren Teilen der Rolle war sie besonders überzeugend. Ich kannte diese Sängerin nciht, sie gehört sicher auch zu denen, die man aufmerksam beobachten sollte.
    Den Wurm sang der Filippo aus Frankfurt, ein Koreaner(Name folgt mit Programm heft....) und die Frederica war eine gute Mezzo mit schöner warmer Stimme, die sich hinreichend von der Luisa unterschied, auch wenn Beide äusserlich sehr attraktiv den südamerikansichen Typ verkörpern (Montiel heisst sie mit Nachnamen). Leider hat sie ja nciht viel zu tun, aber das, was sie sang, war überzeugend. Ein sehr schönes Ensembles z.B. mit Luisa, Wurm und Walter.


    Die Nicht-Inszenierung von Gilles Deflo fand ich nicht besonders überzeugend, aber auch nicht störend. :D
    Für mich als Neuling dieser Oper war das soweit akzeptabel.
    Was mich gestört hat, war aber die mangelhafte Personenregie, zumal die meisten Sänger nciht gerade überbegabt waren, selbst entsprechend zu agieren.
    Eigentlich gab es als Inszenierung nur zwei wechselnde Bühnenbilder als naturalistische Trompe d'oeuils. Das angedeutete Haus der Millers und schwarze Säulen für den Palast des Conte di Walter. Beides jeweils vor einer naturalistisch gemalten sanften grünen Hügellandschaft.
    Mehr war nciht. :no:
    Da ich die Oper absolut nciht kannte,habe ich keine Vergleiche zur Hand. Um die Musik und die Handlung zu verstehen war es für mich eben so ok, aber mein Mann fand es z.B. ziemlcih armselig.
    Weiteres folgt wie gesagt, wenn ich das Programm finde und ihr noch mehr wissen wollt.
    Die Musik von Verdi hat mir jedenfalls sehr gefallen und es ist wirklich schade, dass diese schöne Oper selten gegeben wird und nicht viel bekannter ist.


    F.Q.

  • Liebe Fairy,



    ich hatte im letzten Juni Gelegenheit, die Luisa Miller in der sehr beeindruckenden Inszenierung von Claus Guth in München zu sehen - diese Inszenierung kann ich Dir nur wärmstens empfehlen!


    Guth arbeitet die Parallelen der Vater-Sohn- und der Vater-Tochter-Beziehung sehr eindringlich heraus. Wurm ist für ihn keine eigenständige Person, sondern das - böse - alter ego seines jeweiligen Gesprächspartners.


    Schade, dass Du Ramon Vargas nicht hören konntest - ich erlebte von ihm einen großartigen Rodolfo, dazu Krassimira Stoyanova als Luisa :jubel: :jubel: :jubel:


    LG, Elisabeth

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Fairy,
    ich muss gestehen, dass meine letzte "Luisa Miller" schon so lange zurück liegt (eben die von Rideamus erwähnte Pavarotti-Freni-Aufführung), dass ich mich an das Libretto nur mehr rudimentär erinnern kann. Meinen Schiller habe ich aber besser im Kopf, und da ist's nun keineswegs so, dass der Vater seiner Tochter eine freie Partnerwahl zugestehen würde. Nicht, wei er ihr das Glück nicht gönnen würde, sondern weil er entgegen der beiden jugendlichen Stürmer und Dränger Luise und Ferdinand nicht an die Überwindbarkeit von Standesgrenzen glaubt. Die Tochter eines Stadtmusikus und der Sohn des Präsidenten, des zweiten Mannes im Staat - das kann nicht gut gehen. Im Unterschied zu seiner einfältigen und eitlen Frau, die stolz darauf ist, dass "das Schicksal meine Tochter partout als Madame haben will", sieht er ganz realistisch, dass diese Liebe keine Chance hat, dass der Präsident einer Verbindung seines Sohnes mit einer Niemand niemals zustimmen würde und will die drohende Katastrophe verhindern. Allerdings überredet er Luise auch nicht zur Ehe mit Wurm, obwohl ihm das Vorteile bringen würde, er erkennt die charakterlichen Defekte dieses Höflings und will ihm seine Tochter nicht opfern. Also liegt Vater Miller sehr wohl am Glück seiner Tochter, nur weiß er eben, dass ihr das an der Seite Ferdinands nie beschieden sein wird und will wie alle Väter verhindern, dass ihr weh getan wird. Da es aber eine Tragödie ist, gelingt ihm das nicht.....
    Das wär's in Kürze, bin gerne auch zu näheren Ausführungen zu Schiller bereit. Bei Verdi muss ich wie gesagt passen! :O
    lg Severina :hello:

  • Liebe Elisabeth,
    was ich bisher von Guth gesehen habe, hat mich in puncto Personenregie auch total überzeugt!
    Gibt es diese Aufführung als DVD?
    Gerade bei dieser Oper stelle ich mir einen Regisseur wie Guth sehr spannend vor.


    Liebe Severina, diese Luxusbesetzung... da kann man ja nur von träumen :angel: Die beiden stelle ich mir auch ideal vor, insbesondere Pavarotti. Hatte Freni die notwendigie Beweglichkeit? Ich habe sie in einer solchen Rolle noch nie erlebt, leider.


    Verdi ist dann aber ganz ordentlich von Schiller abgewichen, denn Miller singt hier in einer grossen Arie, dass er der Tochter die freie Partnerwahl lässt und dass Liebe anders nicht gedeihen kann.
    Und die Mutter kommt erst gar nciht vor.
    Ich werde wohl auch den Schiller wieder lesen müssen und dann können wir veilleciht so wie beim Don Carlo die Personen einzeln vornehmen?
    Mir ist auch der Schluss reichlich mysteriös. Welcher Teufel reitet einen Mann der angeblich und ziemlich glaubwürdig liebt, seine Geliebte zu vergiften?????
    Ist Rodolfo letztlich nichts wert und genauso von Rachsucht und Eifersucht und Besitzgier verdorben wie Wurm und sein Vater?


    F.Q.


  • Da bin ich sofort dabei, so etwas finde ich immer spannend! Dazu muss ich jetzt nur das Libretto organisieren. Freni habe ich sehr gut in Erinnerung, und als Partnerin von Pavarotti muss man sich bewegungsmäßig nicht sonderlich exponieren... :stumm:
    Was Schiller betrifft, so ist deine letzte Frage sehr einfach und eindeutig zu beantworten (Ferdinand glaubt sich nicht nur betrogen, sondern in seinen ehrlichen Gefühlen auch verhöhnt), aber das sollten wir vielleicht wirklich für den direkten Vergleich aufsparen.
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Liebe Elisabeth,
    was ich bisher von Guth gesehen habe, hat mich in puncto Personenregie auch total überzeugt!
    Gibt es diese Aufführung als DVD?
    Gerade bei dieser Oper stelle ich mir einen Regisseur wie Guth sehr spannend vor.


    Liebe Fairy,


    eine DVD gibt es leider nicht - die Premiere ist nur im Radio übertragen worden.


    Die Bayerische Staatsoper bietet aber auf ihrer Seite einige Videoausschnitte sowie ein Opern-TV an, hier findest Du die links und weitere Informationen zu dieser Produktion.


    LG, Elisabeth

  • Liebe Severina, hier liegt ein amüsantes Missverständnis vor. Ich hatte nämlich nicht die sportlcihe Bewegungsfähigkeit von Signora Freni gemeint, sondern die Stimmliche bei den Koloraturen der Luisa.... Hat Pavarotti ihr die evtl abgenommen?????? :hahahaha:
    Ich habe Freni noch nie mit einer solchen Rolle gehört, daher kam meine wohl etwas seltsame Frage..... :wacky:
    Liebe Elisabeth, merci! :hello:


    Was den Rodolfo angeht: man kann ja aus Eifersucht, Empörung und Verletzung mal zuschlagen, aber gleich die Geliebte töten????? Jemanden zu vergiften ist immerhin noch ein recht rationaler Akt im Gegensatz zu Totschlag im Affekt.
    Die Auffasssung von Liebe, die hinter all diesen Libretti steht, darf man leider nicht hinterfragen, fürchte ich...... :faint:


    F.Q.

  • Ausser der DVD aus dem Fenice gibt es neuerdings die alte MET-Inszenierung auf DVD zu kaufen:



    Aufnahme: 20.1.1979, live, New York
    Spieldauer: 146'30
    Dirigent: James Levine
    Metropolitan Opera Orchestra
    Metropolitan Opera Chorus


    Federica: Jean Kraft
    Il Conte di Walter: Bonaldo Giaiotti
    Laura: Ariel Bybee
    Luisa Miller: Renata Scotto
    Miller: Sherrill Milnes
    Rodolfo: Plácido Domingo
    Un contadino: Dale Caldwell
    Wurm: James Morris


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Liebe Severina, hier liegt ein amüsantes Missverständnis vor. Ich hatte nämlich nciht die sportlcihe Bewegungsfähigkeit von Signora Freni gemeint sondern die stimmliche bei den Koloraturen der Luisa.... Hat Pavarotti ihr die evtl abgenommen?????? :hahahaha:
    Ich habe Freni noch nie mit einer solchen Rolle gehört
    F.Q.


    Liebe Fairy,


    ich kann Frau Freni, die ich im Gegensatz zu Pavarotti (dessen Mitwirkung ich zu meiner Schande vergessen hatte, bis Severina mich daran erinnern musste) noch sehr gut in dieser Rolle erinnere, absolut bescheinigen, dass sie ihrer Rolle mehr als gewachsen und sogar der Hauptgrund war, dass ich mich an diese Aufführung noch gerne erinnere. Ich war damals nämlich ein Fan, seit ich sie - neben diversen Platten - mal in Wiesbaden als Verdi-Desdemona erlebt hatte, und mag die Mehrzahl ihrer Aufnahmen heute noch sehr.


    Mit dem Vergiften war man damals ja allgemein etwas leichtfertiger bei der Hand, siehe auch ROMEO AND JULIET - selbst wenn das da noch mehr auf einem Missverständnis beruhte als hier. Ob ich mir allerdings ein Gift gewünscht (oder ein solches eingesetzt) hätte, mit dem im Leib man noch so lange singen kann wie Rodolfo oder auch Simon Boccanegra, bleibe anheim gestellt.


    Jedenfalls macht das aus ihm noch keinen Borgia, und damit zurück zu meinem derzeit eigentlichen Hauptthema, hinter dem leider auch dieses etwas zurückstehen muss.


    EDIT @Harald:
    Die MET-DVD kenne ich auch, aber wie meist bei Mitschnitten der MET überzeugt mich die DVD-Konkurrenz mehr, in dem Fall die Londoner Covent Garden - Aufnahme unter Maazel, sowohl wegen der Inszenierung als auch, weil Domingo darin besser ist und Ricciarelli hinter der Scotto mindestens nicht zurück steht und mir auch schauspielerisch besser gefällt. Beide Aufnahmen zeigen aber mindestens adäquate, wenn auch in jeder Hinsicht wenig aufregende Inszenierungen der Oper. Ohne dass sie deswegen schlecht wäre, hätten auch Staubis an der Covent Garden Inszenierung wohl wenig auszusetzen gehabt. Leider ist der Vergleich akademisch, denn diese DVD gibt es derzeit anscheinend nirgendwo. Zu den cds verweise ich auf diesen Thread: Verdi's vergessene Juwelen und vor allem auf die rein vokal noch bessere Einspielung mit Anna Moffo und einem großartigen Carlo Bergonzi:



    Insgesamt überzeugt mich Maazel allerdings erheblich mehr als Fausto Cleva.


    Daher würde ich mich als LUISA-Novize besonders für diese DVD einer Inszenierung von Jacques Lassalle aus Lyon mit darin viel gelobten June Anderson interessieren:



    Kennt die jemand? Sowohl Taro Ichihara (Rodolfo) als auch Eduard Tumagian (Vater) sagen mir nämlich im Gegensatz zu Paul Plishka (Wurm ?) überhaupt nichts, und auch Maurizio Arena kenne ich nur als eher braven Kappellmeister.


    :hello: Rideamus


  • Liebe Fairy!
    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: Jetzt bin ich beinahe unter den Tisch geruscht vor Lachen! Ja, das kommt davon, wenn man einem gesangstechnisch so unbedarften Wesen wie mir eine Fachfrage stellt! (In Zukunft frag mich bitte nur mehr, welche Farbe ihre Perücke gehabt hat :O ) Gottlob ist Rideamus in die Bresche gesprungen und hat das THema von der sportiven wieder auf die musische Ebene gehievt.
    Was deine zweite Frage betrifft, auf die gehe ich erst nach Librettostudium genauer ein, weil bei der "Luisa Miller" die Schere zwischen literarischer Vorlage und Oper doch ziemlich weit auseinanderzuklaffen scheint, wesentlich weiter jedenfalls als beim "Don Carlos". Ferdinand vergiftet ja nicht nur seine Geliebte, sondern auch sich selbst, es ist also kein primitiver Racheakt, sondern aus existenzieller Verzweiflung heraus zu verstehen. Nicht dass ich das jetzt als Patentlösung betrachte, aber im Unterschied zu anderen Giftmördern der Weltliteratur kann ich Ferdinands Beweggründe doch nachvollziehen.
    lg Severina :hello:

  • Liebe Severina, bitte nicht unter dem Tisch bleiben-bei allem was Oper betrifft werde ich Dich auch unterm Tisch schamlos weiter konsultieren!!!! :yes: :hello:


    Rodolfo vergiftet sich auch in der Luisa zusammen mit seiner Geliebten, aber ob das eine wirklche Absolutuon ist? Schliesslcih hat er sie nciht gefragt,und Mord bleibt Mord.
    Wenn einen heutzutage jeder Mann vergiften würde, der nciht zum Ziel kommt.... mon Dieu!!!!!


    Fairy Queen