Marcel Cordes, am 11.3.1920 in Stelzenberg (Rheinpfalz) geboren hieß eigentlich Kurt Schumacher(der Name war ja schon vergeben). Er studierte 1936-38 am Konservatorium von Kaiserslautern, 1938-40 an der Musikhochschule von Mannheim und bei Fritz Krauss in München. Er debütierte 1941 in Eger (Cheb) als Tenor (Canio in "Bajazzo").Er wurde dann Soldat und konnte seine Karriere1948 erst wieder aufnehmen.1948-50 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1950-51 am Nationaltheater Mannheim, 1951-54 am Staatstheater in Karlsruhe und von 1954-1967 war er an der Bayerischen Staatsoper in München engagiert.Dort wirkte er 1957 in Hindemiths "Harmonie der Welt" mit. Set 1951 sang er im Baritonfach. Er trat 1962 an der Städtischen Oper Berlin, 1966 am Staatstheater Zürich und in den Jahren 1967-71 an der Wiener Volksoper auf.Gastspiele führten ihn an die Mailänder Scala, an die Staatsopern von Hamburg und Wien. Er hatte große Erfolge im italienischen Fach (in deutscher Sprache) vor allem in Verdi-Opern: "Rigoletto",Rene im "Maskenball", Germont in "Traviata", Luna im "Troubadour" und Ford im "Falstaff". In diesen Opern und in "Hoffmanns Erzählungen" habe ich ihn selber in Köln auf der Bühne erlebt.Wichtige Rollen waren noch, der "Nabucco", der "Gianni Schicchi", der Faninal im "Rosenkavalier", der Kaspar in der "Zaubergeige" von Egk, den Papageno habe ich auch von ihm gesehen und gehört. Großartig sind von ihm der König, in "Die Kluge" und "Carmina burana"von Orff, beides Referenzaufnahmen auf CD.1962-64 sang er in Bayreuth den Donner im "Rheingold" und den Gunther in "Götterdämmerung".Nachdem er auf einem Ohr ertaubt war, zog er sich von der Bühne zurück. Am 26.11.1992 ist er in Angerberg (Tirol) gestorben.
Marcel Cordes besaß eine kraftvolle, technisch perfekte, ausdrucksstarke, individuelle Stimme. Ich habe ihn sehr bewundert.Er war ein idealer deutschsprachiger Rigoletto, Bösewicht in "Hoffmanns Erzählungen", oder Tonio im"Bajazzo".
Herbert.