Klassiksammler, Spinner, Interpretationsfanatiker - - - Warum sammelt Ihr ?

Antwort auf die Frage: Weil wir Klassiksammler, Spinner, Interpretationsfanatiker UND Süchtlinge sind. Habe gerade mal nachgeschaut, meine Klassiksammlung misst mittlerweile 20 Wochen + 3 Tage. Interessant wäre sicherlich zu wissen, wie die "Hörverteilung" ist, das heißt, wie viele "CDs" man tatsächlich hört und wie viele vernachlässigt sind. Ich gehe davon aus, dass es große Ausschläge bei sehr wenigen CDs (im Promillebereich) gibt und alles drumherum SEHR stark abflacht. Manch ein Player (meiner auch) führt zwar Statistiken, aber das nützt ja nichts, da ich ja nicht nur an einem Endgerät Musik höre.

Glücklicherweise habe ich fürs Sammeln keine Zeit mehr

Zitat von Johannes Roehl

Durch zwei oder fünf dutzend CDs mit Alter, Neuer und sonstwie nicht im besonderen Interesse stehender Musik, ist meine Sammlung allerdings nicht explodiert. Sondern durch preiswerte Boxen, preiswerte CDs überhaupt (vorübergehend u.a. auch auf Ebay) und durch Erweiterung dessen, was in meinem Interesse steht.

Richtig, wir sollten eine Petition an die Musikindustrie einreichen, das künftig zu unterlassen und uns nicht weiter mit Boxen zu überschwemmen!

Zitat von Tapio

Antwort auf die Frage: Weil wir Klassiksammler, Spinner, Interpretationsfanatiker UND Süchtlinge sind.

Eben das glaube ich nicht und habe es zu relativieren versucht!

Ja, auf mich treffen von den vier Eigenschaften nur drei zu - als Interpretationsfanatiker würde ich mich nicht bezeichnen.

Was diese Riesen-Boxen angeht, so bleibt mein Bedarf bei Null. Will ich eigentlich nicht haben. Ich höre mich um, was beliebt ist, welche Interpretationen unter welchem Dirigenten und Orchester und will dann alle meistgenannten haben - und picke mir das einiges raus. Und davon viel. Zu viel.

Zitat von Tapio

Was diese Riesen-Boxen angeht, so bleibt mein Bedarf bei Null.

Es geht doch auch nicht um Bedarf! Es geht um viel mehr ...

Zitat von Yorick

Es geht doch auch nicht um Bedarf! Es geht um viel mehr ...

Das kann man mal sacken und stehenlassen

Wenn ich nicht publizieren will und mich deshalb gezielt durch Interpetationvergleiche schlau machen muss bin ich ein reiner Spontankäufer und Genusshörer. Viele Kaufanregungen bekomme ich hier im Tamino-Klassik-Forum, z. B. akutell die neuen Mozartoperneinspielungen die bereits bestellt sind, selbstverständlich bei Amazon, um auch auf diese Weise das Forum zu unterstützen. Danke an alle, die mich immer wieder verführen, meine gewiss nicht kleine Sammlung weiter zu bereichern. Danke auch an meine liebe Frau, die diese Leidenschaft teilt und mir ständig (wenn auch mit leisem Murren) Raum schafft, um alles unterbringen zu können.

Herzlichst
Operus.

Zitat von Alfred Schmidt

Allerdingst habe ich es mit immer schon zur Angewohnheit gemacht nicht nur "Lieblingsinterpreten" immer wieder zu hören - sondern in bunter Reihenfolge. Schliesslich musste ich ALLE CDs bezahlen........

Lieber Alfred,

das ist sicherlich sehr löblich, aber bezieht sich das ja zumeist auf die, die schon längere Zeit präsent sind. So glaube ich nicht, dass du schon etwas von Daniil Trifonov (Pianist) gehört hast. Ich halte ihn für den hoffnungsvollsten Klaviervirtuosen weltweit! Er überragt sie alle! Und das will schon etwas besagen! Seine nur wenigen Veröffentlichungen und Live-Auftritte zeugen von einer tiefen Durchdringung der Materie, wie ich es nur von älteren sehr erfahrenen Pianisten erleben durfte.

LT

Liebe Sammler usw.,

das Thema scheint sich seit seiner Eröffnung etwas gewandelt zu haben: Vom Sammeln von CDs zum Wiederloswerden, weil die Fülle des Angebots - vor allem Sammelboxen - den Genusshörer, zu denen ich mich zähle, einfach zeitlich überfordern.

Gruß Lohengrin

Zitat von Alfred_Schmidt

Aus meiner HEUTIGEN Sicht ist es ja nicht wichtig, daß man alles hört, was man besitzt, wichtig ist, dass man es hören KANN - so man es will. Allein der Gedanke, daß es Leute gibt, die Böhm und Karajan aus den Katalogen verschwinden lassen würde - so sie es könnten - dass es ferner Leute gibt, die meinen, Klassik wäre Schnee von gestern.

Genau, so ist es. Ich sammle ja keine CDs wie andere Briefmarken, sondern um sie zu hören. Und wenn ich gerade Zeit für Musik habe, dann ist es gut, die große Wahl zu haben, was ich denn hören will. Das geht 1. beim Komponisten lios, worauf habe ich Laune, mal (schon) wieder Beethoven oder vielleicht Brahms oder Mahler..., dann aber 2. was und vor allem 3. mit wem aus den zahlreichen Mehrfacheinspielungen. Bei Nischenkomponisten gibts nur eine Aufnahme, aber die kommen nicht so oft ran, weil aus dem Mainstream ein so großes Angebot herrscht. Und warum muss ich mir bei Werken, die ich schon xmal habe, mir noch eine weitere Aufnahme kaufen? Aus dem Glauben, vielleicht doch noch etwas Neues zu entdecken. (Leider werde ich da aber oft genug enttäuscht). Übrigens bin ich einer von denen, die eben nicht pausenlos Musik hören, z.B. am Rechner oder vielleicht beim Staubsaugen . Das ist mir zu oberflächlich. Wenn ich höre, dann konzentriert vor der Anlage, wenn vorhanden gerne mit Partitur, manchmal auch mit Kopfhörer zum ganz intensiven Hören. Auf diese Weise ist es natürlich nicht so viel Musik, die man konsumiert, so dass sich schon ein Stau von wenig gehörten Aufnahmen ergibt. Um so erfreulicher, wenn man dann doch mal nach vielleicht 6 oder 7 Jahren etwas wiederhört. Man könnte ja Buch führen, um zu sehen, wie oft man das Gleiche und dann noch mit den gleichen Interpreten hört. Vielleicht keine schlechte Idee... da wird man sicher variabler.
Kurz und gut, die Frage war ja warum man sammelt. Um das zu hören, worauf man Lust hat. Basta.

Mit besten Grüßen

Manfred

Zitat von Alfred_Schmidt

.......Dann bin ich schon froh über meine Sammlung, die wahrscheinlich mehr aufnahmen enthält, die ich bis an mein Lebensende werde hören können.....

Das erinnert mich daran, dass ich mir schon Gedanken gemacht habe, was nach meinem Ableben mal aus meiner Sammlung werden soll. In meiner Familie gibt es niemanden, bei dem sie nicht bloß verstauben würde. Habt Ihr da mal dran gedacht?

Zitat von Misha

Das erinnert mich daran, dass ich mir schon Gedanken gemacht habe, was nach meinem Ableben mal aus meiner Sammlung werden soll. In meiner Familie gibt es niemanden, bei dem sie nicht bloß verstauben würde. Habt Ihr da mal dran gedacht?

Da hast du recht, bei mir ist es auch so. Die werden auf dem Flohmarkt verramscht, denke ich. Aber nach mir die Sintflut.

Manfred

Von einem Werk was mir recht gut gefällt muss ich paar Interpretationen haben. von Puccini - La Boheme habe ich 8 aufnahmen, von Beethoven Symphonien 5 unterschiedliche, Beethoven Klaviersonaten 4 unterschiedliche usw. Es ist sehr interessant bzw. die unterschiedlichen darbietungen
zu erleben, mal langsamer mal schneller. Naja so kommt bei mir recht viel zusammen

Wenn mit Sammeln gemeint ist, möglichst viele Interpretationen eines Werks zu besitzen, dann hält sich meine Sammelleidenschaft in Grenzen, denn diesen Anspruch habe ich nicht. Meist habe ich ein bis zwei Lieblings-Interpretationen, mit denen ich sehr zufrieden bin, so dass ich keinen besonders großen Antrieb verspüre, mir weitere Einspielungen zuzulegen. Trotzdem kommt es vor: wenn ich durch Rezensionen auf neue Einspielungen aufmerksam werde, die einen gänzlich neuen Zugang zu einem Werk versprechen, wenn die Klangqualität neuerer Aufnahmen die meiner bisherigen übertrifft (z.B. durch SACD-Veröffentlichungen im Surround-Klang) oder wenn ältere Referenz-Aufnahmen nach einem Remastering neu aufgelegt werden. Und dann gibt es auch manche Werke, bei denen ich "meine" Aufnahme noch nicht gefunden habe und die Zahl der CDs in meiner Sammlung weiter zunimmt, bis irgendwann die richtige kommt (oder auch nicht). Den größten Zuwachs erhält meine CD-Sammlung jedoch durch bislang nicht vertretene Werke, von denen es noch unzählige gibt - ich weiß nicht, ob ich hier ein "leider" oder "zum Glück" hinzufügen soll.

Das oben gesagte gilt nicht für die Oper. Opern kaufe ich mir nur auf DVD oder BluRay und gerne mehrfach, weil mich die unterschiedlichen szenischen Umsetzungen interessieren. Die Bandbreite der Zugänge zu einem Werk kann hier sehr groß sein.

Die Interpretationssammelei habe ich weitgehend eingestellt, von vielen Werken habe ich mehr Einspielungen als ich vermutlich noch hören werde. Bei mir geht es nur noch um Repertoireerweiterungen im Bereich Sinfonie, Solokonzert und Streichquartett.