Eine Filmkomödie, die drei Stunden dauert, geht das? Ja, es geht zum Beispiel, wenn der Regisseur und Drehbuchautor Eldar Rjazanow heißt und er eine Schar hervorragender Schauspieler um sich versammelt hat, die die ebenso lustige wie skurrile wie rührende Geschichte mit Hingabe und Virtuosität erzählen. Was dabei herauskam, ist einer der schönsten Filme, die ich kenne. Wenige Tage nach der Erstausstrahlung des Films hatte das sowjetische Fernsehen schon tausende Briefe, Anrufe und Telegramme, in denen begeisterte Zuschauer eine Wiederholung erbaten. Seit rund 30 Jahren wird er jedes Jahr zu Silvester im russischen Fernsehen gezeigt, viele Leute kennen ganze Dialogpassagen auswendig, manche sind sprichwörtlich geworden.
Wer den Film anschaut, wir das nachvollziehen können. Er ist zum Brüllen komisch und zum Heulen traurig, wobei am Ende natürlich (fast) alles gut ausgeht. Die Geschichte trägt ohne einen einzigen Hänger über die drei Stunden – es ist das reine Vergnügen. Übrigens gehört der Film zu den großen Komödien, die man immer wieder sehen kann (wie »Manche mögen’s heiß«, »Karbid und Sauerampfer«, »Sein oder Nichtsein«, »Die Legende von Paul und Paula«). Es lohnt sich also, ihn im Regal zu haben.
(Ein Wermutstropfen ist das Fehlen einer synchronisierten Version und die zweifelhafte Qualität der Untertitel, die nicht von deutschen Muttersprachlern erstellt worden sein können und teilweise krass fehlerhaft sind. Aber das schränkt das Vergnügen nur ganz unwesentlich ein.)