Antonio SALIERI [Mozartfreie Zone]

  • Moin,
    bei der Suche nach Aufnahmen von Salieris "Der Rauchfangkehrer" bin ich auf Euer Forum und diesen Thread gestoßen und hab mich auch gleich angemeldet ;)
    Inzwischen habe ich eine (hier auch noch nicht genannte) CD entdeckt, die zumindest die Arie "Wenn dem Adler das Gefieder" enthält, und zwar:
    DIVAS OF MOZART'S DAY
    Patrice Michaels, soprano
    Classical Arts Orchestra / Stephen Alltop, director
    Cedille Records
    (auf: http://www.divasofmozartsday.com kann man sich Hörproben runterladen)
    (hier wollte ich eigentlich ein Bild vom Cover einfügen, aber ich weiß nicht, wie's geht...)


    Kennt von Euch jemand weitere Aufnahmen mit Musik aus dem "Rauchfangkehrer"??
    Bin gespannt, was die Salieri-Experten vielleicht noch rausgefunden haben, bzw. noch herausfinden.


    Noch ne Frage an die Wiener: in Wien soll es ein Gasthaus geben, das "Der Rauchfangkehrer" heißt. Stimmt das und ist das evt. älter als das gleichnamige Singspiel??


    Gruß. Gralskoenig


    P.S. Ist hier eigentlich schon die CD
    THE SALIERI ALBUM (erschienen bei DECCA) mit Arien gesungen von Cecilia Bartoli erwähnt worden?

  • Salut,


    Zitat

    Original von Gralskoenig


    Noch ne Frage an die Wiener: in Wien soll es ein Gasthaus geben, das "Der Rauchfangkehrer" heißt. Stimmt das und ist das evt. älter als das gleichnamige Singspiel??


    wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, befindet sich direkt gegenüber bzw. in unmittelbarer Nähe des ehem. Figarohauses [jetzt "Mozarthaus Wien"] ein Restaurant, das diesen Namen trägt: Ist mir jedenfalls beim Besuch im April so vorgekommen.


    Zudem gibt es noch den traditionsreichen weißen Rauchfangkehrer - den kenne ich allerdings nicht.


    Zitat


    P.S. Ist hier eigentlich schon die CD
    THE SALIERI ALBUM (erschienen bei DECCA) mit Arien gesungen von Cecilia Bartoli erwähnt worden?


    Da sind nur welsche Arien drauf - kein Rauchfangkehrer...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • zu "Rauchfangkehrer":


    In der Schönbornschen Musikaliensammlung in Wiesentheid bei Würzburg liegt eine zeitgenössische Bearbeitung von Salieris Oper für Flöte und Streichquartett. Ich meine mich zu erinnern dass es dabei um die Overture und ein "Medley" von verschiedenen Arien geht.


    Außerdem haben wir hier in Würzburg am Theater vor ca 6-8 Jahren den "Kublai Khan" von Salieri uraufgeführt (!) Eine wirklich tolle Oper. Kennt die jemand von euch ? Vielleicht gibt es ja inzwischen eine brauchbare Aufnahme.

  • Zitat

    Original von Ulli
    hier gibt es ein nettes Mozart-Salieri-Hör-Quiz.


    Für die geschulten SalierianerInnen sicher kein Problem...


    Lieber Ulli,


    Ich habe gerade diesen Quiz ausgefüllt. Zweimal zauderte ich. Aber beide Male entschied ich mich richtig, also alles gut.
    Das ist aber nicht was ich wichtig fand. Ich fand auffallend, daß in der Musik von Salieri etwas fehlt. Es war sehr polierte Musik, aber sie rührte mich nicht.
    Die Funke ?(


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    Es war sehr polierte Musik, aber sie rührte mich nicht.
    Die Funke ?(


    Salut,


    es reicht bereits, dass Du zweimal zaudertest. :D


    Und Du weißt ja: "Die Welschen haben keine Ahnung von Amore..." :pfeif:


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Zitat

    Original von winterhausen


    Außerdem haben wir hier in Würzburg am Theater vor ca 6-8 Jahren den "Kublai Khan" von Salieri uraufgeführt (!) Eine wirklich tolle Oper. Kennt die jemand von euch ? Vielleicht gibt es ja inzwischen eine brauchbare Aufnahme.


    Hallo, Franz Peter!


    Schön, dass Du Dich angemeldet hast - wieder ein Experte mehr im Boot... =)


    Bisher ist nur die Ouvertüre zu dieser Oper habbar:



    ...klingt aber wirklich nach "mehr"...


    Wie kam es denn zu der Uraufführung der Salierioper? Die 1786 komponierte Oper wurde ja tatsächlich zu Salieris Lebzeiten [und offenbar auch später] niemals aufgeführt.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Le Danaides düfte ja bei den Tonträgerproduzenten auf grosse liebe gestossen sein:


    Wir erinnern uns, daß ich zu Beginn des Threds die alte EMI-Aufnamne unter Gelmetti als gestrichen gemeldet hatte. Ulli wies dann auf die wiederaufgelegte Dynamics Aufnahme mit anderer Besetzung - aber dem selben Dirigenten hin.


    Und für September 2007 kündigt OEHMS eine weiter Aufnahme an:



    Aber das ist noch nicht alles


    Im März 2007 veröffentlichte das Label Ambroisie diese Aufnahme:




    La Grotta die Tronfonio


    aufgenomme in der Oper Lausanne. Am Pult stand immerhin Christophe Rousset (Les Talens Lyriques)


    Es tut sich scheinbar was in Sachen Salieri - und das war auch höchste Zeit...



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich ersehne auch diese großartige Oper herbei.


    Immerhin ist Salieri mit "Les Danaides" in Paris auf einen Schlag berühmt geworden.



    Die alte Aufnahme mit der Caballe ist eine Grausamkeit ohne Gleichen - es ist nicht nur die Schuhkarton-Akustik, es sind vor allem die Sänger die diese Aufnahme unerträglich machen.


    Die Aufnahme der Grotta ist ein absolutes Glanzstück.


    Ich denke Alfred, wenn Du die noch nicht hast, dann wird es Zeit - da hört man direkt wo Mozart seine Ideen für die da Ponte Opern her hatte - ein ganz großartiges Werk!

  • Ich habe diese Oper (Grotta) bereits seit etwa 2 Wochen - und ich teile Deine Meinung hiezu uneingeschränkt.


    Dieser Thread wurde von mir übrigens wiederbelebt, weil ich gestern in gemütlichem Kreis wieder eiinmal feststellen musste, daß die Vorbehalte gegen Salieri scheinbar unausrottbar sind....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In der "Opernsammlung" von deAgistini ist preiswert diese DVD zu bekommen:



    Falstaff von Antonio Salieri
    Eines der schönsten Werke Salieris ist Falstaff, die Geschichte um die Bestrafung eines prassenden und protzenden Lebemannes im Städtchen Windsor. In der Aufführung von den Schwetzinger Festspielen gibt der Amerikaner John Del Carlo einen Falstaff, wie er im Buche steht.


    Dirigent Arnold Östman
    Opernhaus Live aufgenommen bei den Schwetzinger Festspielen 1995
    Orchester Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und der Chor des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen
    Solisten John Del Carlo, Teresa Ringholz, Richard Croft, Delores Ziegler, Jake Gardner, Carlos Feller, Darla Brooks
    Technische Details Spieldauer: 120 Minuten,
    Tonformat: PCM Stereo

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Eben fällt mir noch ein, dass es ja schon 1988 in Schwetzingen eine Salieri-Oper gegeben hat, die ich auch als DVD in meiner Sammlung habe:




    Libretto; Pierre Augustin Caron de Bcuamarchais
    Darsteller: Tarare - Howard Crook Atar - Jean-Philippe Lafont Spinette - Anna Caleb Calpigi - Eberhard Lorenz Altamort - Hannu Niemelä Artenee - Nicolas Rivenq Urson - Jean-Francois Gardeil Asasie - Zehava Gal Le génie du feu - Klaus Kirchner La nature - Gabriele Rossmanith
    Deutsche Händel-Solisten Leitung: Jean-Claude Malgoire


    Mehr als 160 Jahre lang erinnerte sich kein Theater mehr der einst so gefeierten Oper - bis die Schwetzinger Festspiele 1988 "Tarare" als Koproduktion der Opéra de Paris und des Badischen Staatstheaters Karlsruhe als deutsche Erstaufführung erneut zur Diskussion stellten.
    Regie Jean-Louis Martinoty.

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo
    Da Ponte ,konnte der Premiere des Don Giovanni am 29. Oktober 1787 im Ständetheater in Prag nicht beiwohnen, da er angeblich auf Befehl des Kaisers nach Wien zurückkehren musste, um das Textbuch für Salieris Axur, Re d'Ormus zu arbeiten.
    Stimmt das?
    Wenn ich die Beiträge hier aufmerksam gelesen habe, war davon bisher nicht die Rede ( wenn ich etwas überlesen habe bitte ich um Pardon :stumm:)
    Padre :lips:

  • Padre


    Das könnte durchaus zutreffen, ich erinnere mich dunkel, irgendwo sowas gelesen zu haben.
    Die französische Fassung "Tarare" wurde am 8.6.1787 in Paris uraufgeführt, daraufhin wurde da Ponte beauftragt, für Wien eine italienische Fassung des Librettos von Beaumarchais zu schreiben.


    Die Uraufführung dieser Fassung unter dem Titel "Axur Re d'Ormus" erfolgte am 8. 1. 1788 in Wien.


    Vom Zeitablauf her könnte dies also stimmen.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Salü,


    [...] Man hatte eben die erste Vorstellung vom "Baum der Diana" ["L'arbore di Diana", Vicente Martín y Soler] gegeben, als ich nach Prag gerufen wurde, wo die erste des "Don Giovanni" von Mozart bei Ankunft der Großherzogin von Toskana in dieser Standt aufgeführt werden sollte. Ich hielt mich hier acht Tage auf, um mit den Schauspielern ihre Rollen einzustudieren; bevor diese Oper ab in Szene ging, mußte ich nach Wien zurückkehren, da man, wie mir ein dringender Brief Salieris meldete, die Aufführung des "Axur" zur Vermählung des Erzherzogs Franz befohlen und der Kaiser gebieterisch meine Anwesenheit verlangt habe. Ich reist in aller Eile ab [...]


    Quelle: Lorenzo Da Ponte: Mein abenteuerliches Leben, a. d. Ital. v. Eduard Burckhardt, Diogenes 22529


    Die gehetzte Reise hätte sich Da Ponte m. E. sparen können, es war ja genügend Zeit für den "Axur". Zudem kam es wenig später eh zu einem Zerwürfnis mit Salieri. Aber der DG wurde auch ohne Da Pontes Präsenz zu einem bleibenden Erfolg, der Axur hingegen nicht. Ob dies nun an Da Ponte, Mozart, Salieri oder "meinen Wienern" [Joseph II.] gelegen hat, darf erraten werden.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Hallo Harald Kral , Hallo Ulli.
    Ja, wenn man über die entsprechenden Quellen verfügt, kann man solche Fragen authentisch beantworten, wofür ich mich bedanke.Sind die Ponte- Briefe auch in der Gesamtsammlung erhalten, die ich mir jetzt zulegen werde? ( Bärenreiter Band I-VII)
    Viele Grüße
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Sind die Ponte- Briefe auch in der Gesamtsammlöung erhalten, die ich mir jetzt zulegen werde? ( Bärenreiter Band I-VII)


    Briefe wäre übertrieben - es gibt m. W. nur einen und dessen Authentizität ist stark angezweifelt. Mein Zitat stammt aus der obigen Quellenangabe...


    :rolleyes:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Wenn man über Salieri spricht, ist man auch gleich bei den" erstaunlich starken Cabalen die er wider sich hat",über die der Vater berichtete
    (MBA, Band III.Seite 536)
    Es scheint so, als sei Mozart an diesen Cabalen nicht ganz unschuldig gewesen.
    Michael O'Kelly ( 1762-1826), irischer Sänger, Komponist und Weinhändler,war der Basilio und der Don Curzio der Uraufführung des Figaro. Kelly war ein Freund von Mozart berichtet von anfänglichen Aufführungsschwierigkeiten, an denen der mit Mozart gleichalte ( 22.Jan1756-1812) , Vincenzo Righini und Salieri maßgeblich beteiligt gewesen sein sollen.
    Jeder der Komponisten hatte eine Oper fertiggestellt, die in der Hofbühne aufgeführt werden sollten.
    Da Ponte, soll bei Kaiser Joseph bewirkt haben, dass der Figaro aufgeführt wurde.
    Salieri und Rughini blieben diesmal erfolglos.
    Dies war wohl der auslösende Anlass, der nachfolgenden Cabalen.
    O' Kelly sprach von Righini, als einen "Maulwurf im Finstern" ( das ist ja auch eigentlich die Eigenart eines Maulwurfs), und von Salieri von einem geschickten, schlauen Mann, voll dem von,was Bacon gekrümmte Weisheit nennt."
    :yes:
    Padre

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Le Danaides düfte ja bei den Tonträgerproduzenten auf grosse liebe gestossen sein:


    Und für September 2007 kündigt OEHMS eine weiter Aufnahme an:



    Diese Aufnahme wurde heute im HörZeichen des WDR3 von Michael Struck-Schloen vorgestellt:
    http://www.wdr.de/radio/wdr3/s…=382543&objektart=Sendung


    Eingespielt wurden im Vergleich die Ouvertüren des "Don Giovanni" und von "Les Danaides" in Auszügen. Es sollte die Anschaffung wert sein, ob die Ouvertüre insgesamt gleich aufgebaut sind und ähnlich klingen. Einer Anekdote zufolge soll die UA des Werkes 1784 als eine Oper von Gluck angekündigt worden sein, erst nach Beendigung der Aufführung wurde mitgeteilt, daß die Komposition von Salieri sei.


    Die Geschichte fand ich ziemlich gewöhnungsbedürftig, in welcher Oper werden schon 50 Töchter vom Vater genötigt, ihre Männer zu ermorden...

  • Alfred hat sie in diesem Thread schon erwähnt, die Einspielung von "La grotta di Trofonio" von Christophe Rousset. Südwestradio sendet am kommenden Sonntag diese Oper:


    SWR2 Oper
    Sendung am Sonntag, 24.02.2008, 20.10 bis 23.00 Uhr


    Antonio Salieri:
    "La grotta di Trofonio",

    Oper in 2 Akten


    Aristone: Olivier Lallouette
    Ofelia: Raffaella Milanesi
    Dori: Marie Arnet
    Artemidoro: Nikolai Schukoff
    Plistene: Mario Cassi
    Trofonio: Carlo Lepore
    Choeur de L'Opéra de Lausanne
    Les Talens Lyriques
    Leitung: Christophe Rousset


    Zitat

    „La Grotta di Trofonio“, „die Höhle des Trofonio“ zählt zu Antonio Salieris gelungensten Werken. Er sprengt darin die Grenzen der Opera comica und geht weit in das von Carlo Goldoni geprägte Dramma giocoso hinein. Die Charaktere der vier Hauptdarsteller, zwei Liebespaare gesungen von zwei Sopranen und zwei Tenören, sind wechselhaft. Durch die Zauberhöhle Trofonios wird aus dem nachdenklichen Philosophen Artemidoro ein heiterer Hallodri und aus dem eher draufgängerischen Plistene ein Platon-lesender Grübler. Nichts will mehr zusammenpassen. Kurz bevor die Herren sich wieder zurückverwandeln, durchwandern die Frauen die Zauberhöhle und vertauschen ihre Wesenszüge. Die Verwirrung ist perfekt.
    Salieri greift dieses Wechselspiel der Charaktere in Giovanni Battista Castis Libretto musikalisch kontrastreich auf, bildet die psychologischen Profile der Figuren ab und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur beginnenden musikalischen Charakterzeichnung. Die Uraufführung am 12. Oktober 1785 am Wiener Burgtheater war ein großer Erfolg, doch das bewahrte die Oper nicht vor einem Dornröschenschlaf. Vor zwei Jahren hat Christophe Rousset mit seinem Ensemble Les Talens Lyriques das Werk wieder entdeckt, mehrfach zur Aufführung gebracht und auf CD veröffentlicht.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Hallo,


    Selbst ich bin von "Les Danaides" angetan! (Das ist ein Wunder)
    Auch wenn alles etwas Rezitativ-Lastig zu sein scheint, so gibt es doch großartige Momente. (Die Ouvertüre ist übrigens fantastisch!)
    Gerade Freunde HIPer Einspielungen dürften auf ihre Kosten kommen!



    LG
    Raphael

  • Tarare,
    Oper mit Prolog in 5 Akten
    von Antonio Salieri,
    Text von Pierre-Augustin-Caron de Beaumarchais,
    Uraufführung: 8.6.1787 Paris; Grand Opéra
    mit Marie-Thérèse Maillard • Jeanne Gavaudan • Auguste-Athanase Chéron • Étienne Lainez • Rousseau,
    Dirig. Rey.



    Der Tyrann Atar (Bass) hasst seinen allseits beliebten Heerführer Tarare (Tenor), lockt ihn in einen Hinterhalt und raubt seine Frau Aspasia (Mezzosopran). Tarare übersteht alle Kämpfe und Proben, das Volk lehnt sich gegen Atar auf, worauf sich dieser tötet und Tarare zum König bestimmt wird.
    Beaumarchais wollte mit seinem Text die Schablonen der traditionellen Libretti sprengen und strebte eine »confusion des genres« an, wobei sich die Musik dem Text unterordnen sollte. In dieser Hinsicht ist Tarare ein Schlüsselwerk der Oper des 19. Jh.s.


    1788 Wien als Axur, roi d'Ormus (in Adaption von Lorenzo da Ponte),
    1788 Preßburg (dt. von Girzik),
    1790 Frankfurt a.M. (dt. von Schmieder).
    Wiederaufnahme: 1988 Karlsruhe (unter Malgoire / Jean-Louis Martinoty).


    LG
    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Nach langer Sendepasuse mächte ich den Salieri Thread wieder hervorholen - und sei es nur EIN Betrag der hier angefügt wird.
    Einige wenige Neuaufnahmen sind seit den letzten Beiträgen erschienen - teilweise auch nur Wiederveröffentlichungen, die längere Zeit nicht zu haben waren.
    Mein Ziel ist es Werke und Komponisten die UNVERDIENTERMASSEN in Vergessenheit geraten sind wieder in Erinnerung zu rugen - das Interesse zu wecken. Mehr vermag ich in diesem Zusammenhang nicht zu leisten.
    Was heisst eigentlich "unverdientermaßen" ? - Nun ja - jeders Werk unterliegt der Mode der Zeit in der es geschrieben wurde - manches, das die Hörer zur Zeit ihres Entstehens in Verzücken gesetzt hat - langweilt und - oder zumindestens die Mehrheit.


    Das gilt beispielsweise nicht für Mozart. Und wenn das so ist, dann sollte uns eigentlich auch Salieris Musik begeistern. Seine opern waren zu Lebzeiten eine veritable Konkurrenz für Mozart - wenngleich die Geschichte von der "Feindschaft" der beiden Musiker eher in den Bereich der Legende zu verweisen ist. Eine gewisse Rivalität war gewiss da - schon deshalb weil der pfiffige Lorenzo da Ponte Libretti für beide Komponisten schrieb und jedem von ihnen zuflüsterte er habe das bessere erhalten......


    Wie gut, nein begeisternd Salieris Opern sind - er schrieb über 40 Stück - sei hier an den beiden Videobeispielen demonstriert (beide Aufnahmen gibt es auf DVD)




    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Den vielen Beiträgen in dem ANTONIO SALIERI - Thread nach zu urteilen, könnte man annehmen, daß SALIERI fast ausschließlich Opern komponiert habe. Gewiß lag auf diesem Gebiet sein Schwerpunkt, und er machte sich auch damit in erster Linie einen respektablen Namen, doch sollte nicht vergessen werden, daß ANTONIO SALIERI auch herrliche Instrumentalwerke geschrieben hat.


    Als kleines Beispiel möchte ich nur sein Concerto für Flöte, Oboe und Orchester C-Dur erwähnen, dessen Schönheit und Wert als einer der ersten Dirigenten JÖRG FÄRBER erkannte, und das er bei "turnabout" mit seinem vorzüglichen WÜRTTEMBERISCHEN KAMMERORCHESTER und seinen ganz hervorragenden Solisten ROBERT DOHN , Flöte, und ALFRED SOUS, Oboe, einspielte. Wer die Musik SALIERI's liebt und schätzt, dem sollte dieses Werk in seiner Sammlung nicht fehlen, zumal in einer so erstklassigen Einspielung!


    Gruuß


    wok

  • Den vielen Beiträgen in dem ANTONIO SALIERI - Thread nach zu urteilen, könnte man annehmen, daß SALIERI fast ausschließlich Opern komponiert habe. Gewiß lag auf diesem Gebiet sein Schwerpunkt, und er machte sich auch damit in erster Linie einen respektablen Namen, doch sollte nicht vergessen werden, daß ANTONIO SALIERI auch herrliche Instrumentalwerke geschrieben hat.

    Würde ich so nicht sagen: Meine erste Bekanntschaft ...



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  • Die habe ich auch, eben gesucht und nicht gefunden. Irre ich mich oder ist da wirklich auch noch ein Stück von Antonios Bruder, Vorname ist mir entfallen, eingespielt worden? Titel "La tempesta di Mare"?


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich werde mich demnächst mit der unseligen Legende beschäftigen, welche behauptet Salieri habe Mozart vergiftet - eine Lüge von exorbitanter Dreistigkeit und ein Appell an die Dummheit der Menschheit. Und er hat sein Ziel weiß Gott nicht verfehlt......


    Nun aber wieder zurück zur Vielseitigkeit Salieris.
    Kammermusik - wer würde die mit Salieri - in Verbindung bringen? Aber dennoch er hat auch in diesem Bereich Werke verfasst.
    Schon nach einigen Takten wird man feststellen, daß hier weder Mozart noch Haydn am Werke waren, ja dass keiner der Beiden das Vorbild war.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja, Yorick, dann bist Du eben eine der rühmlichen Ausnahmen, die ANTONIO SALIERI auch als Schöpfer von Instrumental-Werken berücksichtigt haben. Abgesehen von der dankenswert umfassenden und höchst interessanten Vorstellung des Komponisten durch Ulli, und den Beiträgen von Lullist, habe ich unter den zahlreichen vorausgegangenen Beiträgen keinen Hinweis auf SALIERIs Instrumentalwerke gesehen. Inzwischen hat ja nun Alfred ganz zurecht auch auf die Kammermusik des so vielseitigen SALIERI hingewiesen.


    Viele Grüße


    wok

  • Richtig, Francesco! Und bringe mal Ordnung in deine Sammlung ... :)

    Danke für die Hilfestellung beim Namen des Bruders. Und was die Ordnung meiner kleinen CD-Sammlung angeht, die ist sowas von einfach und klar - nur jeden Tag anders. Aber diese merkwürdige Geschichte erkläre ich jetzt hier nicht... :stumm:


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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