Hochzeitskuchen bitte zu versuchen – wenn auf der Bühne geheiratet wird

  • Liebe Taminos,


    aus gegebenem Anlass ein neuer thread als virtuelles Hochzeitsgeschenk für unseren Joschi.


    Es soll hier um alle möglichen Hochzeitsfeste auf der Opern- und Operettenbühne gehen – bekannte und weniger bekannte Szenen.


    Beginnen möchte ich mit einer der berühmtesten:
    Mozarts „Le Nozze di Figaro“, wo es im Finale des dritten Aktes sogar eine Doppelhochzeit gibt.


    Besonders schön inszeniert von David McVicar:


    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Die Hochzeit des Figaro

    Erwin Schrott, Miah Persson, Gerald Finley, Dorothea Röschmann, Rinat Shaham,
    Covent Garden Orchestra, Antonio Pappano
    Label: OpusArte , FSKoAB, 2006






    Ein großer Schritt zeitlich wie musikalisch führt zu dieser Nummer des Alfred P. Doolittle


    „Hei, heute morgen mach´ ich Hochzeit…“


    aus Loewes „My fair lady“


    ---




    LG, Elisabeth

  • Leider nur Ausschnitt:


    Die Ungarische Hochzeit
    Hochzeitsnacht im Paradies
    Viktoria und ihr Husar




    Der Graf von Luxemburg, hier eine alte Aufnahme mit Schock und Schramm und die neueste von Mörbisch.


  • Hier gibt es ersteinmal ein beschwibst notariel beglaubigtes Eheversprechen.



    Bei der Taminooper "Die Zauberflöte" wird ebenfalls geheiratet. Der große Sarastro erteilt den Liebenden seinen Seegen. Genaugenommen kann man die "Vogelhochzeit" auch noch dazuzählen. :D



    LG


    Maggie

  • Zitat

    Original von Maggie
    Genaugenommen kann man die "Vogelhochzeit" auch noch dazuzählen. :D



    ... mit der Du mir gleich das Stichwort für dieses Duett aus dem Zigeunerbaron gibst:


    BARINKAY
    I.
    Wer uns getraut?
    Ei sprich!


    SAFFI
    Sag' Du's!


    BARINKAY
    Der Dompfaff, der hat uns getraut!


    Johann Strauss II (1825-1899)
    Der Zigeunerbaron


    Prey, Anheisser, Gedda, Böhme, Streich,
    Orch. der Bayerischen Staatsoper, Allers
    Label: EMI , ADD, 69


  • Wo geht es einmal nicht um Hochzeit? (Planen nicht die meisten Liebespaare in Opern gewöhnlich zu heiraten, selbst wenn daraus dann nichts wird?)


    In "Le nozze di Figao" deutet sich übrigens die Möglichkeit einer Trippelhochzeit an, mit Barbarina und Cherubino als drittes Paar. :D
    __________


    Nachdem wir es bisher nur mit glücklichen Hochzeiten zu tun hatten, möchte ich als Ergänzung einen Blick auf jene Hochzeiten werfen, die von bösen oder rachsüchtigen Gegenspielern (interessanterweise stets männlichen Figuren oder Organisationen) verhindert werden oder in keine glückliche Ehe münden.


    Eigentlich wollen die meisten Liebespaare in der Oper heiraten. In einigen Opern steht die Hochzeit (oder zumindest eine Art "Hochzeits"-Zeremonie) gerade bevor. (Warum wohl gibt es in "Il trovertore" Glockengeläute, während sich Manrico und Leonora nochmals ihre gegenseitige Treue schwören, ehe Ruiz mit der Hiobsbotschaft stört, dass Azucena in unmittelbarer Lebensgefahr ist, was wiederum Manrico veranlasst, sofort ihre Rettung zu versuchen ... )


    In "Les Huguenottes" von G. Meyerbeer gibt es am Schluss, ehe die tödliche Salve fällt, auch eine Art "Hochzeits-"Zeremonie für die Katholikin Valentine und den Hugenotten Raoul, wobei ausgerechnet Raouls Diener Marcel, immerhin fanatischer Hugenotte und im 2. Akt ganz begeistert davon, dass Raoul die Ehe mit Valentine als Folge eines Missverständnisses abgelehnt hat, die Rolle des Priesters übernimmt.


    In "L'Africaine" von G. Meyerbeer heiratet die portugiesische Adlige Ines Vascos Gegenspieler Pedro, um dessen Freilassung zu erwirken. Dieser wiederum wird von der Titelheldin Selica später gerettet, indem sie ihm als ihren Gemahl ausgibt. Vasco will sie daraufhin tatsächlich heiraten, da er zu diesem Zeitpunkt glaubt, dass Ines nicht mehr am Leben ist.


    In "Don Sebastiano" von G. Donizetti heiratet die Protagonistin Zaida tatsächlich ihren Verlobten, den sie nicht liebt, um den von ihr geliebten Sebastiano die Heimkehr nach Portugal zu ermöglichen. (Was allerdings noch nicht das Ende ihrer tragischen Liebesgeschichte ist.)
    Die Oper komponiert als Grande Opera, es gibt mehrere Fassungen, darunter eine französische und eine italienische, dürfte die letzte Oper sein, die Donizetti komponiert hat. Die Oper ist relativ unbekannt. Aus den 1950er-Jahren gibt es einen Mitschnitt (eine aus heutiger Sicht problematische Mischfassung) mit Fedora Barbieri als Zaida, Dirigent ist Carlo Maria Giulini. In den letzten Jahren sind allerdings ein Mitschnitt der französischen Fassung (nach einer konzertanten Aufführung) als auch ein Mitschnitt einer italienischen Fassung (nach einer italienischen Fassung) entstanden. (Leider mit Abstrichen, was die Gesangsleistungen betrifft, aber geeignet zum Kennenlernen.) Mit Mattia Battistini gibt es eine Einzelaufnahme der vermutlich bekanntesten Nummer der Oper, der Arie "O Lisboa". Die Oper selbst ist vielleicht nicht Donizetti "at his best", aber eine Bekanntschaft mit ihr durchaus lohnen.


    Die Mezzosopranistin Rosine Stolz, erste Sängerin der Zaida, war auch die erste Leonor/a in "La Favorita" (komponiert als Grande Opera, bekannter ist allerdings die italienische Fassung). Leonora wird die Hochzeit mit dem geliebten Fernando ebenfalls zum Verhängnis, da der König, ihr Ex-Liebhaber, aus Rache verhindert, dass Fernando vor der Eheschließung von ihrer Vergangenheit erfährt, während sie wieder zum Zeitpunkt der Hochzeit glaubt, er wüsste Bescheid und würde sie trotzdem heiraten. Fernando, der ursprünglich Geistlicher werden wollte, verlässt sie daraufhin und kerht ins Kloster zurück ...


    "Caterina Cornaro", eine andere späte Oper von G. Donizetti, beginnt mit einer Hochzeit. In einem Liebesduett, das musikalisch dem von Norina und Ernesto in "Don Pasquale" ähnelt geben sich Caterina und ihr Verlobter Gerardo ihrem Glück hin, doch dann greift der Staat (die Republik Venedig) ein und lässt die Hochzeit aus politischen Gründen verbieten, da die arme Caterina als Schlüsselfigur bei der Besitznahme der Insel Zypern verwendet werden soll. Nachdem auch noch der Versuch des Paares zu fliehen vereitelt wurde, heiratet Caterina schließlich den vom Staat gewünschten Ehemann und Gerardo tritt dem Johanniter-Orden bei (wählt also ebenfalls eine geistliche Laufbahn). Das ist das Ende der Liebesgeschichte, aber keineswegs das Ende der Oper, sondern erst deren Anfang,den da Gerardo Caterina nicht vergessen kann und sich an ihrem Ehemann, den er (fälschlich) für den Hauptschuldigen hält, rächen will. Er begibt sich nach Zypern, das Venedig in Besitz nehmen will ...
    (Von der Oper gibt es zwei Fassungen, leider ist zurzeit nur die Urfassung auf Tonträger zu finden. Plattentipp, nicht nur zum Kennenlernen: Von der Oper gibt es eine hörenswerte Live-Aufnahme mit Leyla Gencer von 1972. Partner sind Giacomo Aragall und Renato Bruson, Dirigent: Carlo Felice Cillario).


    Ist Caterina eindeutig ein politisches Opfer, verfolgt Odabella mit einem von ihr selbst angestrebten Eheprojekt eine private Blutrache, die allerdings auch politische Dimensionen hat. Sie will Attila in der gleichnamigen Oper nur in der Absicht heiraten, weil sie in der Hochzeitsnacht die günstige Gelegenheit sieht, ihn umbringen zu können und so ihre von den Hunnen getötete Familie zu rächen (was wiederum Troubles mit ihren Verlobten, der sie für treulos hält (obwohl er über ihre Pläne Bescheid weiß), zur Folge hatte. Unmittelbar vor der Tat flüchtet sie allerdings aus der Brautkammer, weil sie sich vom Geist ihres toten Vaters verfolgt glaubt. [Weshalb es überhaupt zu der bekannten Terzettnummer mit Foresto und Ezio kommt. ;) ] Da ihr Attila allerdings gefolgt ist ...


    Lucia di Lammermoor bringt dagegen den unerwünschten Ehemann (eine farblose Randfigur) gleich im Ehebett um, ehe sie in geistiger Umnachtung sich ihre Hochzeit mit dem Mann erträumt, den sie wirklich liebt. (Im Roman übrigens endet es für den ungewollten Ehemann glücklicher. Er wird nur schwer verletzt und endet als Witwer.)


    Sita dagegen in "Le roi di Lahore" lässt den ungewollten Ehemann (hier der Bösewicht) insofern in Ruhe, als sie sich selbst umbringt, nachdem sie vor ihm aus der Brautkammer geflüchtet ist, an jenen Ort, wo sie sich einst in Alim verliebt hatte ...


    Einige Heldinnen bringen zwar weder sich noch ungewollte Ehemänner um, haben aber zumindest den Dolch schon bereit. Dazu gehört die spanische Adelige Elvira in "Ernani", deren Hochzeit mit Silva im 2. Akt durch Ernani (und indirekt durch den König, der sie als Geisel nimmt) verhindert wird. Silva allerdings wird am Schluss ihre eigene Hochzeit mit Ernani ebenfalls verhindern, indem er diesen aufgrund eines Ehrkodices, dem sich beide Männer verpflichtet fühlen, zum Selbstmord zwingt. (In der Dramenvorlage ist das übrigens deutlicher zu erkennen. Hier ersticht sich Silva nämlich, nachdem Ernani tot ist. Wenn er also Ernani zuvor zwischen Dolch und Gift wählen hat lassen, so lässt er somit diesem Wahl, wer von beiden sich mit welcher Waffe umbringen darf.)


    Eine mörderische Hochzeit, die eigentlich als Versöhnung gedacht ist, gibt es auch in "Les Vespres Siciliani" bzw. "I Vespri Siciliani". Dort leitet die Hochzeitsglocke das Massaker ein, dem eindeutig die beiden männlichen Hauptfiguren zum Oper fallen. (Nach Szenenanweisung begeht die weibliche Hauptfigur Helene/Elena Selbstmord.)


    Abschließend noch einige Opern, wo Frauenfiguren tatsächlich vor dem Traualtar landen. Aber ist das wirklich für sie ein Glück? In "Anna Bolena" von G. Donizetti will Giovanna Enrico nur erhören, wenn er sie heiratet, einen Wunsch, den er ihr mit der Hinrichtung seiner Ehefrau Anna erfüllt. Der Versuch von Annas früheren Verlobten (den sie einst verraten hatte, um Enrico zu heiraten und Königin zu werden), sie zu retten, indem er Enrico gegenüber behauptet, dass er mit ihr heimlich verheiratet war (und somit Enricos und Annas Ehe gar nicht gültig ist), bringt allerdings nichts, außer dass Enrico in ziemliche Wut gerät -...


    Nachdem "Maria di Padilla" in der gleichnamigen Oper von G. Donizetti herausgefunden hat, dass ihr adeliger Verehrer in Wirklichkeit der spanische König ist, der sie nicht heiraten, sondern nur zu seiner Mätresse machen will, einigen sich beide auf eine Ehe, die allerdings geheim gehalten werden soll. Maria gilt in der Öffentlichkeit daraufhin als Mätresse des Königs, was katastrophale Folgen hat. Einerseits weil ihr heimlicher Ehemann sich unter dem Druck sieht, politisch doch eine andere zu heiraten, andererseits weil ihr Vater, der sich in seiner Familienehre dadurch beleidigt glaubt, nach einem gescheiterten Racheversuch und einer schweren Demütigung in geistige Umnachtung fällt und dann auch noch die Eheurkunde zerreißt ...
    (Zum Kennenlernen der Oper, was sich eindeutig lohnt, gibt es zurzeit nur eine einzige Aufnahme bei Opera rara, die schon älter ist und leider ziemlich teuer.)


    "Revolutionshochzeit" von E. d'Albert (Uraufführung 1919 und als Oper völlig unbekannt) hat bereits die Hochzeit im Titel und spielt, wie dieser verrät, während der Französischen Revolution. Ausgerechnet am Morgen nach seiner Hochzeit mit der Schlossbesitzerin Alaine de l'Estoile (Sopran) soll der Adelige Ernest de Tresailles (Tenor) hingerichtet werden. Die Erschießung hätte schon am Abend zuvor, also vor der Hochzeitsnacht stattgefunden, wenn nicht Marc-Arron (Bariton), ein Offizier in der Revolutionsarmee diesen Aufschub erreicht hätte. Für Ernest zählt nur das eine, er will überleben. Aline, die von seinem unheldischen Verhalten enttäuscht ist, versucht dennoch alles um ihn zu retten und verhandelt daher mit Marc Arran. Als sie ihm schließlich als Preis ihre Hingabe anbietet, ist er einverstanden. Er, der sich in sie verliebt hat, tauscht mit Ernest die Kleider und verhilft diesem so zur Flucht. Marc Arran wird an seiner Stelle am folgenden Morgen erschossen und Aline sucht an seiner Seite den Tod, nachdem auch sie in der Nacht zuvor, ihre Gefühle für ihn entdeckt hatte.


    Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden.


    Grauenvolle Hochzeitsszenarien, aber es ist schließlich nur Oper.
    Für das Real-Life liebe Hochzeitsgrüße
    Waltrada

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Hallo zusammen,


    von guten Sachen - hier vom Heiraten - kann man bekanntlich nie genug haben. Daher mein Vorschlag: gleich zweimal wird in Don Pasquale geheiratet, was ja vielleicht noch nicht wirklich ungewöhnlich ist, aber in diesen Falle beide Male die selbe Frau! - zumindest steht die zweite Eheschließung ganz zum Ende der Oper kurz bevor. Wäre doch vielleicht auch mal ein Vorbild für real existierende Tamino-Mitglieder...


    Wobei man allerdings beim Heiraten stets daran denken sollte, dass nach dem Heiraten das Verheiratetsein kommt, dass auch nach der schönsten Hochzeit ein Alltagsleben zu zweit bewältigt werden muss. Aber auch dafür bietet die Oper hervorragende Beispiele, sowohl dafür, wie man das richtig macht - ich nenne jetzt nur mal Les deux Journées von Cherubini - wie auch solche, die vorführen, wie man es besser nicht tun sollte: das überzeugendste Beispiel hierfür stellt sicher der Ehealltag des Oberboss aus dem Ring der Nibelungen dar.


    Will man die Hochzeitsfeier tatsächlich mit einer Oper beschließen, gleichzeitig etwas zu Lachen haben, trotzdem dabei fürs Leben lernen, dann schlage ich Il Turco in Italia vor. Denn wenn auch zwischen Fiorilla und Geronio nicht Alles zum Besten läuft, ein Hauptspaß ist es doch, wobei daran Rossinis Musik allerhöchsten Anteil hat. Und wirklich schlecht geht's ja auch nicht aus. Viel Vergnügen!


    Gruß
    Pylades

  • Auf das Naheliegendste kommt mal wieder niemand! :boese2:


    "Treulich geführt ziehet dahin, wo euch der Segen der Liebe bewahr!"


    Natürlich, der "Lohengrin"!


    Obwohl, die dort gezeigten Ehen sind in hohem Maße dysfunktional und schwanken zwischen Hörigkeit ("Du fürchterliches Weib, was bannt mich noch in deine Nähe?!") und der Enttäuschung gehegter Hoffnungen und Erwartungen ("O Elsa! Was hast du mir angetan!").


    Im "Holländer" sieht´s auch nicht besser aus (außer, wenn man sich mit tranzendentalen Ehefreuden begnügt), im "Tristan" eh nicht und im "Ring" regiert, wie gesagt, der mit Zwistigkeiten gewürzte Ehealltag, dazu kommen noch zwei Zwangsheiraten erster Kajüte samt brutalem Bräutigam bzw. Brautwerber. Nur in den "Meistersingern" gibt es anscheinend ein lieto fine für die amanti vor dem Traualtar. Nicht gerade eine reiche Ausbeute für Eheoptimisten.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Eigentlich sollte dieser Thread ja eine Art Hochzeitsgeschenk sein. Deshalb habe ich auch auf die Nennung solch schon im Titel grauslicher Hochzeiten wie der des Titelhelden in Heinrich Marschners DER VAMPYR oder der schrecklichen BLUTHOCHZEIT von Wolfgang Fortner verzichtet. Tatsächlich ist es ja schon fast ein Problem, ein musikaslische Bühnenwerk zu finden, in dem KEINE Hochzeit vorkommt oder angestrebt wird.


    Da hier aber auf der Bühne geheiratet werden soll, halte ich es für legitim, die Gattung zu wechseln und einmal nicht auf eine Oper oder Operette zu verweisen, sondern auf den Klassiker unter den Bühnenhochzeiten mit entsprechender Musik:


    Die Rede ist natürlich von Felix Mendelssohn-Bartholdys Bühnenmusik zu Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM. Unter der Vielzahl möglicher Aufnahmen gefällt mir die Gesamtaufnahme Harnoncourts sehr gut, weil sie nicht nur vollständig ist, sondern mit DIE LETZTE WALPURGISNACHT auch ein sehr hübsches Stück zum virtuellen Polterabend mitliefert:



    Es gibt mit dieser Musik übrigens auch ein besonderes Schmankerl für alle Korngold-Fans, denn wer seine Bearbeitung Mendelssohns für die Filmmusik bislang nur im Rahmen des von Max Reinhardt kongenial realisierten Films selbst hören konnte, wir nun eines besseren bedient, und als der Cineast vom Dienst möchte ich Euch das nicht vorenthalten:


    Ich kenne die Aufnahme selbst noch nicht, weil ich den Film habe und sehr gut kenne, aber nach den Hörproben, die ich jedem nur nahe legen kann, wurde der zwangsläufig historische und etwas schmalbrüstige Kino-Ton von 1935 vorzüglich gemastered und nicht umsonst mit Preisen gewürdigt. Man höre sich mal den Track 2 an, der auch demonstriert, wie glücklich Korngold den Schluss der dritten Sinfonie Mendelssohns in diese Partitur integriert hat.

    EDIT: UPPS!! :faint: Soeben lese ich, dass es sich nicht um den originalen Soundtrack handelt, sondern dass die Partitur von Gerd Albrecht mit dem Deutschen Sinfonieorchester und dem Berliner Rundfunkchor neu eingespielt wurde. Kein Wunder, dass der Ton so viel besser ist, als ich erwartete (und die Musik auch schneller gespielt wird, als ich erinnerte).

    Ich nutze die Gelegenheit, dem Braut- und seit heute Ehepaar meine besten Wünsche für eine lange und glückliche Zukunft zu dritt und womöglich noch mehrt zu senden.

    :hello: Jacques Rideamus

  • Ich möchte die Hochzeit der Füchse aus Janáceks "Prihody lisky Bystrousky" nennen und besonders die auf der Bühne nicht mehr zu Ende vollzogene Hochzeit von Jenufa und Laca in "Její pastorkyna", ebenfalls von Leos Janácek. Letztere gehören zu den wenigen Paaren in der Operngeschichte, bei denen man wirklich weiß, dass das eine lange glückliche Ehe wird, wie ich sie auch Julia und Joschi wünsche, und die mit einem wunderbaren Schluss"duett" eingeleitet wird.


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich möchte die Hochzeit der Füchse aus Janáceks "Prihody lisky Bystrousky" nennen und besonders die auf der Bühne nicht mehr zu Ende vollzogene Hochzeit von Jenufa und Laca in "Její pastorkyna", ebenfalls von Leos Janácek. Letztere gehören zu den wenigen Paaren in der Operngeschichte, bei denen man wirklich weiß, dass das eine lange glückliche Ehe wird, wie ich sie auch Julia und Joschi wünsche, und die mit einem wunderbaren Schluss"duett" eingeleitet wird.


    Liebe Grüße,
    Martin

    Ich sehe diesen Beitrag heute erst und möchte nicht versäumen, dahinter drei oder noch mehr zustimmende Ausrufezeichen zu setzen!!!

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Hier fehlt noch eine komische Oper, die mir immer sehr gut gefallen hat - nicht nur musikalisch, auch textlich: DIE SCHWEIGSAME FRAU von Strauss/Zweig (nach Ben Jonson). Vielleicht liegt es an der inhaltlichen Nähe zu Donizettis DON PASQUALE, die mir den Strauss so liebenswert macht...



    mit Böhme, Mödl, McDaniel, Grove, Grist, Schädle, Bayr. Staatsorchester, Sawallisch.

    .


    MUSIKWANDERER