Die "unberühmte" Stimme

  • Grillparzer zur Ergänzung
    Vor mir liegt eine Schallplatte von 1979
    John Bröcheler: Schumann (Dichterliebe) und einige andere Stücke, darunter auch Kroatische Volkslieder


    Die Plattenhülle hat einen Aufkleber - eine Kritik der Stuttgarter Zeitung:
    "Dies ist das aufregendste Sängerschallplattendebüt seit Fischer-Dieskau vor 30 Jahren"

  • DER JPC-Katalog verzeichnet mit dem Tenor Roberto Sacca (Zürich) allein 31 CD, 9 DVD und 2 blue ray DVD. Dabei ist die Traviata DVD noch nicht mitgerechnet. Neu aus Zürich Fidelio, den ich mir selbstverständlich sofort bestellt habe, da es meine Lieblingsoper ist. Dass seine Stimme zu den "unberühmten" gehört, kann ich nicht behaupten. Ich mag ihn.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zitat

    Original von Bernward Gerlach
    DER JPC-Katalog verzeichnet mit dem Tenor Roberto Sacca (Zürich) allein 31 CD, 9 DVD und 2 blue ray DVD. Dabei ist die Traviata DVD noch nicht mitgerechnet. Neu aus Zürich Fidelio, den ich mir selbstverständlich sofort bestellt habe, da es meine Lieblingsoper ist. Dass seine Stimme zu den "unberühmten" gehört, kann ich nicht behaupten. Ich mag ihn.


    LG, Bernward



    In Düsseldorf gastierte Roberto Sacca (1961 in Sendenhorst bei Münster geboren) vor 20 Jahren erstmals als Nemorino im Liebestrank.
    In dieser Spielzeit ist er hier als Peter Grimes zu sehen gewesen; und auch in der kommenden Saison wird er uns als Gast besuchen, u.a. bei der Premiere von "Die Frau ohne Schatten" als Kaiser.


    Aus dem ehemaligen Schnulzensänger ist ein erstzunehmender Opernsänger geworden!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Habe gerade den Fidelio aus Zürich mit Roberto Sacca, Melanie Diener und Lucio Gallo aufgelegt.
    Danach sehe ich die Fidelio-Aufnahme mit Richard Holm und Sonja Schöner, die ich bisher nur
    aus Operetten mit Hoppe/Wunderlich kannte. Aufnahme aus der Felsenstein-Serie.
    Schaun' wir mal. Danach werde ich hier posten. Von wegen die unberühmte Stimme.


    LG aus Burgdorf, Bernward


    ?( ;( :rolleyes: :D :) :P


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Die Sänger wirst Du auf der DVD wohl kaum sehen, da das alles Schauspieler sind.
    Der Rest ist Playback



    Aufnahme: 1955, Film
    Dirigent: Fritz Lehmann
    Wiener Symphoniker
    Chor der Wiener Staatsoper
    Inszenierung: Walter Felsenstein


    Filmdarsteller:
    Fidelio (Claude Nollier),
    Pizarro (Hans Schiel),
    Fernando (Erwin Gross),
    1. Gefangenerr (Michael Tollering),
    2. Gefangenerr (Harry Payer)


    Sänger:
    Don Fernando: Alfred Poell
    Don Pizarro: Heinz Rehfuss
    Florestan: Richard Holm
    Gefangener (1): Kurt Equiluz
    Gefangener (2): Leo Heppe
    Jaquino: Fritz Berger
    Leonore (Fidelio): Magda László
    Marzelline: Sonja Schöner
    Rocco: Georg Wieter


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ja Harald,


    Du hattest mal wieder Recht. Ein Film in schwarz-weiß mit Schauspielern. Nicht schlecht gemacht.
    Klangqualität bescheiden. :hello:


    Einige Sänger haben mich beeindruckt. Richard Holm als Florestan, hätte ich ihm nicht zugetraut.
    Nicht schlecht. Poell, Rehfuß usw. anständig. Nur mit dem Rocco konnte ich mich nicht so richtig
    anfreunden.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo!


    Richard Holm war mit Sicherheit ein guter deutscher Tenor, leider nicht so bekannt wie Schock oder Hoppe.


    Er war z. Bsp. ein sehr guter Max in "Der Freischütz". Auch gab er sogar Gastspiele an der Govent Garden Opera London


    und der Metropolitan Opera.



    Gruß Wolfgang

    W.S.


  • Dürfte der älteste noch lebende Tenor sein. Geb. 16.6.1902, wohnt in Corseaux-sur-Vevey (Schweiz)


    Seine aktive Karriere beendete er 1943 in der Fledermaus in Genf. Er sang aber 1951 noch an der Scala, 1954 in Glyndebourne und ab 1954 im ROH. Er hält immer noch den Rekord als ältester Debutant an der Met (1987 als 85jähriger, als Kaiser in "Turandot" von Puccini)


    Berühmt war er auch als Lied- und Kantatensänger.

  • Habe gerade den Fidelio aus Zürich mit Roberto Sacca, Melanie Diener und Lucio Gallo aufgelegt.




    Auch das Bühnenbild, auch das Orchester und Sacca, immer noch kein Heldentenor,
    hat mir aber sehr gut gefallen. Haitink und seine Tempi, naja ich las gerade den Thread
    betr. Walküre und Abreise von Waltraud Meier. Haitink, den ich ansonsten sehr schätze,
    ist auch nicht jünger geworden und mancher kann mit Altersstilen eben nicht umgehen.



    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Liebe Taminoeaner/innen


    Insgesamt haben "Stimmen" für mich nicht DEn herausragenden Stellenwert, den diese für viele Musi-/Opernfans haben. Insgesamt sehe ich sie eher als ein (wenn auch häufig entscheidendes) Element innerhalb eines Gesamtgefüges Oper/Oratorium/Kantaten, etc


    Der Bariton Thomas Tipton, dessen Name mir unbekannt war, fiel mir vor ca 10 Jahren auf als ich einen RING unter Sawallisch (Rom 1970) von einem Tauschpartner aus Italien bekam. Er sang einen auffallend "italienischen" "Donner" und "Gunther". Das war's eigentlich.......bis zum Tamino Treffen voe 14 Tagen im Schwabenländle. Elisabeth, Operus, Siegfried und der "Ex-Taminoeaner" Ulli waren mit von der Partie. Klein aber fein war das fesamte Wochenende...Verwandte von Gottlob Frick luden uns spontan zum Glas Wein ein.....neben für mich sehr VIEL NEUEM und Interessantem in der Gottlob Frick-Gesellschaft, ging es um berühmte Dauergäste der jährlichen Treffen. Immer wieder viel der Name Thomas Tipton, der bei vielen Treffen dabei war; er ist im letzten Jahr verstorben. Er hat 3 Jahrzehnte vorallem an führenden Deutschen Häusern gesungen. Vor einigen Tagen stellte ich fest, dass ich neben dem Wagner noch ein paar Aufnahmen von ihm besitze, diese aber nie (bewußt) gehört habe. Die "Opernwelt" hatte vor 2 Jahren eine CD von ihm als Jahresgabe für die Abonnenten dabei. Heute abend nun habe ich diese 40 minütige CD erstmals (und gleich mehrmals) gehört....ein Juwel !!! Ob Tonio, Posa, Dapertutto oder Renato, Tipton singt mit großer Strahlkraft und Schönheit. Eine wunderbare Bariton-Stimme ! Die 9 Titel entstanden 1973 unter Hans Wallat im Nationaltheater Mannheim.


    Ich werde auf meine alten Tage doch nicht etwa noch zum Freund schöner Stimmen (ohne den Hintergrund einer aussagekräftigen Inszenierung) ????


    Gruß........"Titan"

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  • Lieber Titan,



    auf Thomas Tipton habt Ihr mich sehr neugierig gemacht - ich werde am Wochenende mal schauen, was im Netz noch an Aufnahmen mit ihm zu finden ist, nachdem ich gerade schon einen "Forza del destino"-Mitschnitt aus München u.a. mit Tipton, Varady, Ilosfalvy, dirigiert von Domingo entdeckt habe....



    Operus hat - wie ich gerade sehe - vor längerer Zeit schon einen eigenen thread zu Thomas Tipton gestartet:
    Thomas Tipton - Bariton, Komödiant, Werbeikone


    LG, Elisabeth

  • Hallo forianer,


    die "unberühmte Stimme" ist schon ein interessanter Thread. Nicht alle Forianer verfügen über solch
    einen unendlichen Fundus wie der liebe Harald. Aber in diesem Thread müsste von einem Moderator
    mal geklärt werden, was unter "unberühmt" zu verstehen ist. Das ist sicherlich nicht ganz einfach. Richtet
    es sich nach Bühnenauftritten, veröffentlichen LPs, CDs, DVDs oder ähnliches. Als ich vor rd. 35 Jahren
    nach Hannover kam und mit meiner damaligen Verlobten (heute immer noch Ehefrau) den ersten Opernbesuch
    in Hannover unternahm, war es Hoffmanns Erzählungen mit einem überragenden Hans-Dieter Bader. Mit ihm
    gibt es bis heute als Gesamtaufnahme - soweit ich weiß - nur Sly. Einige Arien und Lieder, ua. mit Helen Donath.


    Der Tenor Hans-Dieter Bader wurde in Stuttgart geboren
    Er studierte Gesang in Stuttgart.
    Sein erstes Engagement bekam er an der
    Württembergischen Staatsoper Stuttgart und 1960 erhielt Herr Bader den
    ersten Preis beim Musikwettbewerb in Stuttgart.
    Er wechselte nach Braunschweig und ging dann für zwei Spielzeiten an das Stadttheater Münster.
    Seit 1965 festes Engagement an der Niedersächsischen
    Staatsoper Hannover. Hier hat er als langjähriges Ensemblemitglied die
    wichtigen Rollen des deutschen Heldentenor- und italienischen
    Tenorfachs, des französischen und slawischen Repertoires gesungen.
    Mittlerweile umfaßt Hans-Dieter Baders großes Repertoire etwa 90
    Partien.
    In der Spielzeit 1986/87 wurde Herr Bader an das
    Stadttheater Bielefeld engagiert. Dort sang er mit großem Erfolg die
    Partie des Kaisers in DIE FRAU OHNE SCHATTEN von Richard Strauss.
    Zahlreiche Gastspiele führten ihn an viele
    bedeutende Konzert- und Opernhäuser in aller Welt. Wien, Hamburg, Berlin
    oder die Mailänder Scala sind einige Stationen seines künstlerischen
    Wirkens.
    Große Erfolge feierte der Sänger auch auf seinen
    Konzert-Tourneen durch Spanien, Japan, Brasilien, Chile, Argentinien,
    Paraguay und Kenia. Hans-Dieter Bader zeigte großen Einsatz für
    interkulturellen musikalischen Austausch.
    Weitere wichtige Momente waren Rundfunk- und Fernsehauftritte im In- und Ausland.
    1980 erhielt die Aufnahme "Lateinisches Requiem",
    Op. 145 A "DIE IRAE" von Max Reger, bei der Hans-Dieter Bader mitwirkte,
    den "Preis der deutschen Schallplattenkritik". Auf weiteren
    Schallplatten und CDs ist er mit Arien und Duetten zu hören, u. a. bei
    den Gesamtaufnahmen von zwei Opern-Weltpremieren: SLY von E.
    Wolf-Ferrari und FEUERSNOT von Richard Strauss.
    1997 führte ihn eine Dozentur nach Hanoi, Vietnam.
    1999 konnte durch seine Initiative und Hilfe das
    schönste Opernhaus Asiens mit der Oper DER FREISCHÜTZ wieder eröffnet
    werden (Hanoi).
    2001 gastierte er in Japan sechs Wochen lang mit der
    Rolle Herodes in SALOME, mit der er auch am Theater Erfurt, zu dessen
    Ensemble er nun angehörte, zu erleben war.
    Rollen in der Spielzeit 2001/02 u.a. in Europeras und Aegisth (ELEKTRA).
    1981 Verleihung des Titels Kammersänger, 1996 Bundesverdienstkreuz am Bande.


    Eigentlich müsste das ja reichen, um berühmt zu sein, aber ich denke, nur Insider kennen ihn.
    Ein weiteres Beispiel wäre da Lutz-Michael Harder, der am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover (so heißt die Oper)
    engagiert war. Plattenausbeute aber eher bescheiden.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Natürlich habe ich Thomas Tipton jahrelang am Nationaltheater Mannheim in unterschiedlichen Opernrollen gehört ...


    Wer sich für Tipton-Aufnahmen interessiert:
    Es gibt eine Doppel-CD Fritz Wunderlich / Pilar Lorengar / Ruth Margaret Pütz / Thomas Tipton / Kurt Böhme


    Das sind Konzertmitschnitte aus München 1965/1966 - es sind sehr "lebendige" Aufnahmen!

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  • Ein weiteres Beispiel wäre da Lutz-Michael Harder

    Schallplatten: Electrola (Don Ottavio im »Don Giovanni«, im Anschluß an die Ludwigsburger Aufführungen der Oper aufgenommen), Schwann (»Jephtha« von Reinthaler), Orfeo (»Die weiße Rose« von U. Zimmermann), Laudate (Bach-Kantaten), Hänssler-Verlag (Kantaten von J.S. Bach).

  • Guten Abend!


    Zu Tycho Parly:


    Davon habe ich ein sehr schönes Sängerportrait auf Vinyl mit Aufnahmen von Richard Wagner. Seine Stimme klingt zwar sehr hart, ist aber als Wagner-Stimme fast ideal. Sicher nicht schlechter als Siegfried wie Manfred Jung. Außerdem muß ich noch eine Tonbandaufnahme mit ihm in einer deutsch gesungenen "Hoffmanns Erzählungen" besitzen. Die drei Bösewichter singt Carl Darrow.



    Zu Harald Stamm:


    Ich habe mir gerade noch einmal einen Ausschnit aus "Don Carlos" auf Video angeschaut. Es ist die Szene König Philipp und Großinquisitor, "Steh ich vor dem König"? in einem packenden, mächtigen Duett. Es singt HARALD STAMM den König und WILLIAM DOOLEY den Großinquisitor. Es handelt sich um eine Bühnenprobe, erst ohne und dann mit Kostümen. HARALD STAMM singt hervorragend und zum Schluß bei "Muß der König immer sich beugen vor der Kirche" ein sehr klares und anhaltendes C. Warum er nicht so bekannt geworden ist wie Crass oder Sotin ist mir ein Rätsel.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Ein Liebling meiner Jugend, der Tenorissimo am Städtebundtheater Biel-Solothurn und am Stadttheater Bern war Bruno Manazza
    Manazza, Bruno, Tenor, * 16.4.1912 Vogelsang (Kanton Aargau, Schweiz), † 20.12.1969 Meisterschwanden (Kanton Aargau); er war ein Bruder des Musikers Mario Manazza. Er studierte am Konservatorium von Zürich in den Jahren 1934-39 bei Heinrich Pestalozzi und bei Ria Ginster, 1940 auch bei Alfredo Cairati in Zürich und 1941 bei Salvatore Salvati in Basel. Er begann seine Bühnenlaufbahn 1939-40 mit einem Engagement am Theater von St. Gallen, sang dann 1942-50 am Städtebundtheater Biel-Solothurn, zugleich 1946-50 auch am Stadttheater von Luzern. 1950-52 war er am Theater am Gärtnerplatz München, 1952-53 am Opernhaus von Düsseldorf, 1953-55 am Nationaltheater Mannheim engagiert. Gastspiele des Künstlers fanden u.a. an der Städtischen Oper Berlin, am Opernhaus von Zürich, an den Staatsopern von Wien, München und Stuttgart und am Theater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern statt. Er sang ein vielseitiges Repertoire mit Partien wie dem Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, dem Don Ottavio im »Don Giovanni«, dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, dem Ernani wie dem Don Carlos von Verdi, dem Herzog im »Rigoletto«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Alvaro in »La forza del destino«, dem José in »Carmen«, dem Nadir in »Pêcheurs de perles« von Bizet, dem Faust von Gounod, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Cavaradossi in »Tosca«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Canio im »Bajazzo«, dem Turiddu in »Cavalleria rusticana«, dem Hans in der »Verkauften Braut« und dem Pedro in »Tiefland« von d'Albert. Auch auf dem Gebiet der Operette trat er in zahlreichen Rollen hervor (Graf Tassilo in »Gräfin Mariza« von Kálmán, »Lustige Witwe«, »Zarewitsch« und »Land des Lächelns« von Lehár, Alfred in der »Fledermaus«, Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß). 1952 wirkte er am Münchner Theater am Gärtnerplatz in der Uraufführung der Operette »Bozena« von Oscar Straus mit. In späteren Jahren betätigte er sich auch als Gesangpädagoge.Quelle: Manazza, Bruno. . Sängerlex. Bd. 3, S. 2187) (c) Verlag K.G. Saur

  • Ebenfalls ein Liebling meiner Stehplatzzeit am Opernhaus (damals noich Stadttheater) Zürich: Max Lichtegg
    Lichtegg, Max, Tenor, * 17.1.1910 Buczacz (Polen), † 22.9.1992 Zürich; er trat bereits als Knabensopran in Wien hervor. Er absolvierte sein Gesangstudium am Neuen Konservatorium in Wien, studierte später noch in Bern und begann seine Bühnenlaufbahn in der Spielzeit 1936-37 am Stadttheater von Bern (Schweiz). 1937-40 war er durch einen Gastvertrag mit dem Stadttheater von Basel verbunden und war seit 1940 Mitglied des Stadttheaters (Opernhaus) Zürich, wo er noch im Alter von über 70 Jahren auf der Bühne stand. Durch Gastspiele wurde seine Karriere weitgehend bestimmt. So gastierte er an der Wiener Staatsoper und 1948 an der Oper von San Francisco; er sang an den Staatsopern von München und Stuttgart, am Théâtre des Champs-Élysées Paris, am Grand Théâtre Genf, in Los Angeles, Straßburg und Wiesbaden wie an der Oper von Monte Carlo. Im Lauf seiner langen Karriere nahm sein Bühnenrepertoire einen großen Umfang an. So sang er den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Grafen Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, den Titelhelden in »Fra Diavolo« von Auber, den Lyonel in Flotows »Martha«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, den Lenski im »Eugen Onegin«, den Herzog im »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Hans in der »Verkauften Braut«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Max im »Freischütz«, den Lohengrin und den Narraboth in »Salome« von R. Strauss. Am Opernhaus von Zürich sang er 1942 in der Uraufführung von Paul Burkhards »Casanova in der Schweiz«, 1947 in der der Operette »Tic-Tac« vom gleichen Komponisten, 1952 in der Neufassung von Hindemiths »Cardillac«, 1962 in der Uraufführung von Armin Schiblers »Blackwood und Co«. 1951 nahm er dort an der deutschen Erstaufführung von Strawinskys »The Rake's Progress« (als Tom Rakewell) teil. Mit besonderem Erfolg widmete er sich der Interpretation zahlreicher Operettenpartien in Werken von Offenbach, Johann Strauß, Franz von Suppé, Millöcker, Zeller, Oscar Straus und namentlich auch in Lehár-Operetten. 1987 feierte man in Zürich sein 50jähriges Bühnenjubiläum mit einem Gala- Konzert. Er war nicht zuletzt ein angesehener Liedersänger, wobei er auch hier das deutsche Kunstlied aus allen Epochen vortrug. Er trat als Konzertsänger in Zürich und Basel, in London und Buenos Aires, beim Israel Festival, in Belgien, Holland und in den USA hervor. Er wirkte in Zürich auch im pädagogischen Bereich. Schallplatten: Bereits 1920 sang er als Knabe in Wien bei einer Aufnahme des Kantors B. Fränkel ein Sopransolo. Sein letztes Recital erschien 1987 (also 67 Jahre später!) bei Electromusic Records. Zahlreiche Aufnahmen auf Decca (Querschnitt »Lustige Witwe«, Lieder von Mendelssohn und Tschaikowsky, mehrere Operetten-Platten), auf Elite Spezial, auf Odeon und Parlophon. Dazu existieren Mitschnitte von Opernaufführungen, u.a. »Freischütz« und »Boris Godunow« aus Monte Carlo und 1. Akt »Walküre« (Los Angeles, 1947). Quelle: Lichtegg, Max. . Sängerlex. Bd. 3, S. 2064 ff.) (c) Verlag K.G. Saur

  • Bei uns noch wenig bekannt: der ukrainische Tenor Viktor Lutsiuk, jetzt beheimatet in St. Petersburg, Gergievs Parsifal, Lohengrin, Siegfried und natürlich Vertreter aller russischen Tenorpartien. Ein kraftvoll und dunkel timbrierter, heldischer Tenor, geboren 14.8.1958.
    1986 begann er seine Bühnenkariere am Opernhaus von Dnjepropetrowsk, an dem er in den folgenden Jahren Partien aus dem jugendlich-heldischen Tenorfach sang, darunter den Radames in »Aida«, den Herzog im »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den José in »Carmen«, den Dimitrij im »Boris Godunow«, den Lenski im »Eugen Onegin«, den Andrej in Tschaikowskys »Mazeppa« und den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin. Er blieb bis 1996 Mitglied dieses Opernhauses und wurde dann an das Opernhaus (Marienskij Theater) von St. Petersburg verpflichtet. Mit dessen Ensemble nahm er unter den Dirigenten Rostropowitsch und Georgiev an großen Gastspielreisen teil, die ihm in Paris, London und München, in Tokio, Madrid und Amsterdam bedeutende Erfolge brachten. 1997-99 übernahm er am Opernhaus der Stadt Bonn den Manrico im »Troubadour« und den Pinkerton in »Madame Butterfly«, am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er (mit dem En semble der Petersburger Oper) als Andrej Khovansky in Mussorgskys »Khovantchina«. Hinzu trat eine internationale Karriere im Bereich des Konzertgesangs (Soli im Mozart-Requiem und im Stabat mater von Dvořák). 1994 wurde er zum Verdienten Künstler der Russischen Republik ernannt.

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  • Guten Abend!


    Dieser Sänger ist sehr interessant! Singt er vielleicht auch in Odessa oder Moskau? Da ich nächstes Jahr länger in der Ukraine und auch in Odessa bin, würde mich das mal interessieren. Auch dem Bolshoi-Theater werde ich einen Besuch abstatten.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Arlecchino!


    Sie vergaßen die CD Aufnahmen Mazeppa und Semyon Kotko unter Gergiev mit dem Sänger zu erwähnen.
    Kann es übrigens sein das die Phillips beim Boris Godounov ein i bei der Nennung des Sängers unterschlagen hat.

  • Kann es übrigens sein das die Phillips beim Boris Godounov ein i bei der Nennung des Sängers unterschlagen hat.



    Ja, hier macht Lutsiuk mit, ebenfalls in den von Ihnen erwähnten Aufnahmen. Es gibt auch noch eine Johannespassion mit Gergiev und Lutsiuk

  • Doch noch was über ihn gefunden:


    Prof. Lutz-Michael Harder


    Er studierte in Halle/ Saale Kirchenmusik mit Abschluß A-Examen und nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik an der Hamburger Musikhochschule bei Prof. Naan Pöld Gesang, mit Abschluß Diplom und Konzertexamen.


    Seinem Debüt 1975 folgten zahlreiche Gastverpflichtungen an großen deutschen Bühnen. So sang er er u. a. die Titelpartie in der Uraufführung von Friedrich Goldmanns "Robert Hot" in Stuttgart. Als Hans Scholl wirkte er in der Uraufführung der "Weißen Rose" von Udo Zimmermann an der Staatsoper Hamburg mit.


    Von 1980 bis 1988 war er ständiges Mitglied des Staatstheaters Hannover.


    Seit 1989 lehrt er als Professor für Gesang an der dortigen Hochschule.
    Konzertreisen in viele Länder der Welt, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie etliche Schallplattenproduktionen (z.B. Kantaten Joh. Seb. Bachs mit dem Bach-Collegium Stuttgart unter Helmut Rilling; Don Ottavio in Mozarts "Don Giovanni" unter Wolfgang Gönnewein) zeugen von der großen künstlerischen Vielfalt.


    Harders starke Liebe zur Kirchenmusik zeigt sich in seinem Engagement für die Neuengammer Kantorei, mit der er im Juni diesen Jahres im Rahmen des evangelischen Kirchentages im ehemaligen KZ Neuengamme den "Messias" von Georg-Friedrich Händel aufgeführt hat, als Solist und Dirigent.


    Ich wünsche ihm weiterhin alles Gute und viel Spaß beim Ausbillden der Sänger.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Du hast recht, Arlecchino. Feuersnot-GA hab ich sogar von Acanta.


    Besetzung:
    Bader, Varady, Weikl, Schenk, Engen, Lenz,
    Grumbach; Dirigent Heinz Fricke, Münchner Rundfunkorchester.


    Ewig nicht gehört, da R. Strauss berühmtere Opern komponiert hat.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Trotz Aufforderung eines Mitglieds zu Anfang des Jahres finden sich in diesem thread doch wieder fast nur Opernsänger. Ich möchte daher an einige Sänger erinnern, die unglaublich gute Sänger alter Musik waren - allerdings vor der Alte-Musik-Bewegung. Diese Reihe (ich kann mich leider an den Namen nicht erinnern) war beim WDR angesiedelt - Schütz und Bach waren die wichtigsten Komponisten. Als Tenöre nenne ich Hans-Joachim Rotzsch (später Thomaskantor und als solcher wegen entdeckter Stasi-Mitarbeit entlassen, was mich sehr getroffen hat) und Georg Jelden, der dann zum Bariton mutierte (von ihm habe ich eine sehr hörenswerte Winterreise). Vor allem aber gab es einen Bass, mit einer samtweichen Fülle und Tiefe, wie ich sie nie wieder gehört habe: Eduard Wollitz (er war, glaube ich, an der Krefelder Oper beschäftigt und hieß eigentlich Eduardo Wollitz). Zum Glück habe ich einige alte Aufnahmen von ihm digiditalisieren können. Er singt z.B. den Jesus in den "7 Worten" von Schütz, so schön habe ich das nie wieder gehört.

    Was ist der Unterschied zwischen der SPD und der Titanic? Die SPD kann den Eisberg jetzt schon sehen!

  • Hans-Joachim Rotzsch

    Rotzsch, Hans-Joachim, Tenor, * 25.4.1929 Leipzig; er studierte 1949-53 am Institut für Kirchenmusik der Musikhochschule in Leipzig, und zwar Orgelspiel bei Hellmann und Tietze und bei dem damaligen Thomaskantor Günter Ramin. Dann Ausbildung seiner Stimme durch P. Losse und F. Polster in Leipzig. 1953 wurde er als Stimmbildner in den Leipziger Thomanerchor berufen, seit 1962 war er zugleich Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Leipzig. Er entfaltete eine große Karriere als Konzertsänger, namentlich als Interpret von Oratorien und geistlichen Musikwerken. Er galt als einer der bedeutendsten Bach-Sänger seiner Generation. Konzertreisen führten ihn nach Westdeutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Polen, in die Sowjetunion und in die Tschechoslowakei. 1972 wurde er zum Thomaskantor ernannt. Seit 1961 besaß er einen Gastspielvertrag mit der Oper von Leipzig. 1976 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, 1983 Präsident des Bach-Komitees der DDR. Er trat 1991 (auf Grund der Veränderung der Verhältnisse nach der Auflösung der DDR) von seinem Amt als Thomaskantor zurück. Auf den vielen, schönen Schallplattenaufnahmen des Sängers bewundert man die stilsichere, ausdrucksreiche Interpretation der ihm gestellten Aufgaben ebenso wie sein musikalisches Gestaltungsvermögen. Diese Aufnahmen erschienen auf Eterna (Johannespassion und zahlreiche Kantaten von J.S. Bach, »Acis and Galatea« von Händel, Weihnachtslieder), Electrola (Bach-Kantaten, kleine Partie in Wagners »Meistersingern«), Heliodor (»Carmina Burana« von C. Orff), DGG (Bach-Kantaten und andere Werke des klassischen Barock-Repertoires, Lukaspassion von H. Schütz), Telefunken (»Das Verhör des Lukullus« von P. Dessau), Cantate (Werke von J.S. Bach), Eurodisc, Berlin Classics (Querschnitt »Imeneo« von Händel) und Philips (»Elias« von Mendelssohn). Quelle: Rotzsch, Hans-Joachim Sängerlex. Bd. 4, S. 2986 ff.) (c) Verlag K.G. Saur

  • Georg Jelden


    Jelden, Georg, Tenor/Bariton, * 28.11.1928 Erlangen; der Künstler war zunächst Mitglied des Thomanerchores in Leipzig; dann Gesangstudium bei Emge in Karlsruhe. Zu Beginn seiner Karriere gastierte er an der Stuttgarter Staatsoper, schlug dann aber die Laufbahn eines Konzertsängers ein. Bei ausgedehnten Konzertreisen in Europa wie in Nordamerika erwies er sich als einer der bedeutendsten deutschen Konzertsänger seiner Generation. Man schätzte ihn vor allem als großen Interpreten der Werke von J.S. Bach wie überhaupt der barocken Musik. 1963 sang er bei den Festspielen von Salzburg das Tenor-Solo im Requiem von Mozart. Seine Stimme wandelte sich später zum Bariton, so daß er seit 1973 in diesem Stimmfach auftrat. Dazu war er ein gesuchter Gesangpädagoge. Nachdem er zuerst als Dozent an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. tätig gewesen war, wurde er 1964 als Professor an die Musikhochschule Stuttgart berufen. Neben seiner Lehrtätigkeit ging er jedoch weiter seiner erfolgreichen Karriere als Konzert- und Oratoriensänger nach. Zahlreiche Schallplatten als Tenor auf den Marken Electrola (Markuspassion von Bach, Werke von H. Schütz), Erato (Osteroratorium von J.S. Bach), Corona, Fono (Barock-Musik), Calig-Verlag (Lieder) und im Bärenreiter-Verlag (»Deborah« von Händel, »Weihnachtsgeschichte« von Hugo Distler), als Bariton auf Saphir (»Winterreise« von Schubert) und im Calig-Verlag (Weihnachtslieder). Quelle: Jelden, Georg. Sängerlex. Bd. 3, S. 1715 ff.) (c) Verlag K.G. Saur

  • Eduard Wollitz


    Eduard Wollitz


    Wollitz, Eduard, Baß, * 28.10.1928 Hamburg


    Bereits mit neun Jahren erhielt er Geigen- und Klavierunterricht, dann Chorknabe an St. Michaelis in Hamburg. Seit 1946 Kapellmeisterstudium an der Hamburger Musikhochschule, seit 1948 Gesangsausbildung durch Frau Bertha Dammann in Hamburg. Er trat gelegentlich in Konzertveranstaltungen auf, betätigte sich aber zunächst als Chorleiter, Liedbegleiter und Repetitor. 1952 begann er seine Bühnenlaufbahn am Landestheater von Darmstadt. Über das Stadttheater von Heidelberg kam er an das Opernhaus von Wuppertal und wirkte dann 1963-65 am Opernhaus Zürich. Seit 1966 erster seriöser Baß am Staatstheater von Wiesbaden. Hier wie bei seinen zahlreichen Gastspielen sang er als Hauptpartien den Gurnemanz im »Parsifal«, den König Marke im »Tristan«, den Daland im »Fliegenden Holländer«, den Landgrafen im »Tannhäuser«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Ochs im »Rosenkavalier«, den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss und den Rocco im »Fidelio«. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine zweite ebenso bedeutende Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensänger. Gastspiele und Konzerte in den deutschen Großstädten, in Amsterdam, Paris, Bordeaux, Lyon, Straßburg, Genf, Wien, Warschau, Rom, Venedig, Neapel, Turin, Barcelona, Kopenhagen, Stockholm, Teheran, Portland (USA) und Los Angeles. Er wirkte bei den Festspielen von Wiesbaden, bei den Händel-Festspielen Göttingen, beim Maggio musicale Florenz, bei den Festwochen von Zürich und den Bach-Festwochen von Ansbach mit. Rundfunksendungen über viele deutsche und westeuropäische Sender, Auftritte im deutschen, französischen, Schweizer und dänischen Fernsehen. Seit 1974 neben seinem Engagement in Wiesbaden Professor für Gesang im Fachbereich Musikerziehung an der Universität Mainz.Schallplatten: Vox (»L'Incoronazione di Poppea« und »Il ritorno d'Ulisse in patria« von Monteverdi, »Elias« von Mendelssohn, Requiemmessen von Verdi und Mozart), Cantate (Bach-Kantaten), Opus (Cäcilienmesse von Cherubini).


    Quelle: Wollitz, Eduard. Sängerlex. Bd. 5, S. 3760 ff.) (c) Verlag K.G. Saur

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