Die Frage inwieweit ein Werk "aufgeführt werden darf" wird interessantetweise zumeist von "Freidenkern" und "Linksliberalen" gestelllt - die ansonsten immer die "Freiheit in der Kunst" predigen - solange sie mit ihrem Weltbild kompatibel ist.
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Hier einige Sätze aus meinem Eröffnungsposting:
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.....jedoch richtig beliebt war er eigentlich nie.......
Musikalisch war sein Problem vielleicht jenes, daß er den Progressiven zu konservativ, und den Konservativen zu progressiv war.
versuchte er doch, eine gewisse Erweiterung der Tonalität, ohne je der Atonalität zu verfallen, ein Weg der ihm (und darin scheint er Spezialist gewesen zu sein) auf beiden seiten Feinde machte.
Seine Musik gilt auch heute noch als "sperrig" und "knorrig", und als ich sie das erste Mal hörte hab ich sie spontan abgelehnt.
Bis heute hat sich an dieser Einschätzung nur wenig geändert.
Die einzigen die sich für ihn begeistern KÖNNTEN, wären jene, welche Musik erst dann interessiert, wenn sie NICHT "klangschön" ist, welche die "Klüfte und Abgründe" und das "Hässliche" in der Musik suchen (selbst bei Komponisten wo es nicht vorhanden ist) - Unglücklicherweise für Pfitzners Nachruf sind die zumeist aber genau jene, die ihn wegen seiner politisch ambivalenten Vergangenheit ablehnen.
Daher wird sich die "Pfitzner-Renaissance" meiner Meinung nach in Grenzen halten.
mfg aus Wien
Alfred