Natürlich ist dieser Titel ein Sakrileg an sich - und einige werde zu Recht darüber murren
Andrerseits ist diese Frage nicht ganz unberechtigt, denn noch vor einigen Jahren wurde Dies (meist hinter vorgehaltener Hand) behauptet - und irgendwo hab ich mal gelesen, es soll Leute geben, die meinen es wär gar nicht schlecht, daß nur ein Teil der Bach-Kantaten der Nachwelt erhalten geblieben sei. Eines der bekanntesten Orgelstücke (BW 565) ist vermutlich gar nicht von Bach - und die Brandenburgischen Konzerte sind in gewisser Weise eine Sammlung äterer Werke, neu zusammengestellt - eine Art Resteverwertung gewissermaßen. Bach hat diese Konzerte dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt gewidmet, sie aber nicht aus diesem Anlass komponiert. Es handelte sich um bereits vorhanden Konzerte aus verschieden Jahren. Vermutlich ahnte Bach, daß die Widmung nicht mit klingender Münze abgegolten würde und hat deshalb seinen Aufwand minimiert.
Die Goldberg- Variationen indes waren als Schlafmittel für den Grafen Hermann Carl von Keyserlingk gedacht - so berichtet es zumindest die Überlieferung.....
Speziell Karl Richter brachte Rhythmus in die Interpretation von Bachs Werken - eine Großtat, die ihm von Zeitgenossen oft angekreidet wurde - und von der Nachwelt nicht beachtet wurde......
Nun aber zur Ausgangsfrage : "Ist Bachs Musik spröde?" - und wenn ja - warum nicht ?
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred