Der RING in der Inszenierung von Patrice Chereau

  • Hallo,


    Ich möchte hier (und nicht bei der Konkurrenz :baeh01: ) über den "Ring" der Herren Pierre Boulez (musikalische Leitung) und Patrice Chereau (Regie) reden.
    Ich möchte jedem die DVDs bei der DG empfehlen, da ich die Deutung dieser beiden Herren für wahrlich unüberbietbar in Sachen "Ring" halte.



    Dieser Ring hat die Gemüter bewegt, die letzte Vorstellung, vier Jahre nach der Premiere, hatte dann endlose Ovationen eingebracht.
    Fanatisch-ewiggestrige-engstirnige Wagnerianer hatten Bücher und Pamphlete gegen Chereau/Boulez geschrieben, die an Feindseeligkeit kaum zu überbieten scheinen. Ich hoffe, daß sich diese Personen heute kräftig für ihre Taten schämen.
    Chereau hat den Ring in die "Gründerzeit" versetzt, da ist Hunding ein Industrieller und Gunther trägt Frack. Andernorts diskutiert man darüber hysterisch und verständnislos. Mein Ziel dieses Threads ist, daß wir Wagners Intention des Ringes herausarbeiten und zu dem Schluß kommen, daß es sehr wohl sehr angebracht ist, den Ring in der Moderne/Gegenwart spielen zu lassen.


    Im Thread "Moderne Inszenierungen: Totengräber..etc." wird ja seit Monaten hitzig und unversöhnlich Diskutiert. Ich halte Chereaus Inszenierung für ein Paradebeispiel unter den vorbildlichen "modernen" Inszenierungen, und ich finde, daß diese Großtat einen eigenen Thread verdient hat.



    Abschliessend die Frage: Was wollt ihr lieber sehen: Wotan "authentisch" oder Chereaus Ansatz?



    In wie weit dieser "Bärenfell-Wotan" tatsächlich Wagners Absichten entsprochen hat, darüber hat Wagner uns selbstpersönlich einige Schriftstücke hinterlassen....

  • So, ich fang mal an, mir Gedanken über den Ring und Chereaus Umsetzung zu machen:


    Das Rheingold, was ist eigentlich das Rheingold!?


    "Ein Tand ist´s, in des Wassers Tiefe, lachenden Kindern zur Lust,
    doch ward es zum runden Reife geschmiedet, hilft es zu höchster Macht, gewinnt dem Manne die Welt...


    Ein Runenzauber zwingt das Gold zum Reif;
    keiner kennt ihn; doch einer übt ihn leicht, der sel´ger Lieb´ entsagt." (Loge)


    Nun, das Rheingold ist eine schöne Sache, lustig funkelnd liegt es da so im Rheine und manch einer freut sich daran, niemand führt böses im Schilde. Doch dann kommen welche, die gieren nach Macht...
    Das Rheingold ist ein Schatz der Natur. Sozusagen ein Bodenschatz. Nun, was macht man mit Bodenschätzen? Man kann gar schönes Geschmeid daraus machen, man kann Telefonpfannen damit schmieden zum ergözen des friedlichen kochs, man kann aber auch arglistige Werkzeuge daraus machen, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Der Nachtalbe Alberich, der deutlich als Gegenpart und "Bruder" (Pest oder Cholera) von Wotan dargestellt wird, verflucht jegliches menschliches Mitgefühl, schwört der Liebe ab (Topmanagertum, ick hör dir trappsen...) um MACHT zu gewinnen. Ja, wer die Schätz der Natur ausbeutet, um ein Wettrüsten zu initiieren, der gewinnt MACHT, provoziert aber auch Gegengewalt. Der Kreislauf der Gewalt (Bedrohung, Angst, Gegenagitation...) nimmt seinen Anfang. Er endet mit der Zerstörung einer Gesellschaftsform, die Welt der Götter geht unter.


    Wagner war seit der revolution von 1848 ein steckbrieflich gesuchter Revolutionär, "Terrorist". Das herrschende System wollte er in Flammen aufgehen sehen.
    Da Wagner keine offensichtliche Revolutionsoper aufführen konnte (Metternich, Restauration, Zensur, ...), bediente er sich der korrupten, verantwortungslosen, hochwohlgeborenen Götter!!!! Der Ring des Nibelungen hat nichts mit Germanentümelei zu tun!!!!


    Daß Chereau den Ring genau in die Epoche setzt, in der Wagner als steckbrieflich gesuchter Revolutionär wirkte, - wem sollte dies unverständlich erscheinen???? (Wagner war der "Gründerzeit" gegenüber als einer Zeit des explosionsartigen Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger "Gleichschaltung" der Menschen pessimistisch eingestellt.)


    Gruß, Markus

  • Nachtrag zum "Rheingold"


    Der Rhein wird hier als Staustufe, als Kraftwerk oder Vergewaltigung der Natur auf der Bühne dargestellt. Der Rheintöchter Heimat ist eine hässliche Betonstaustufe. Der Mensch hat schon in die Natur eingegriffen, das Rheingold ist schon ausgebeutet, die Natur geschändet....
    Doch in die Natur hereinzupfuschen rächt sich, sie schlägt zurück, bringt Hochwasser oder gar die Götterdämmerung mit sich. Am Ende werden die Rheintöchter triumpfieren, die Götter brennen und die natürlichen Menschen werden einen hoffnungsvollen Neuanfang bekommen. Das wird zwar nicht explizit ausgesprochen, aber wer Ohren hat, hört die HOFFNUNG in den Schlußtakten der Götterdämmerung, daß es die neue Generation ohne die alten Zöpfe, Götter, Verstrickungen besser macht. Klar, Alberich lebt auch noch, aber solche Nachtalben sind nun mal in der Schöpfung nicht wegzudenken. Und wer weiß, vielleicht findet sogar er sein Glück; wie ihn die Rheintöchter zu Beginn des Rheingoldes gedemütigt und gequält haben war ja auch eine fatal verwerfliche Tat dieser lachenden Kinder. (Wagner und Frauenfeindlichkeit ist dann mal wieder ein anders Thema)

  • Um mich der Vollständigkeithalber selbst zu zitieren noch ein Beitrag. Jemand schrieb etwas von "Entmystifizierung". Nun, das ist eine eher schwierige Sache, denn Boulez ist ja nicht der einzige Entmystifizierer und überhaupt hab ich mit diesem übertriebenen Begriff Schwierigkeiten. Trotzdem wollte ich das Argument stützen und nannte folgendes Beispiel:


    "Beispiel für Entmystizierung: Rheingold, Schlußszene: Boulez dirigiert hier keinen feierlichen "Einzug der Götter in Walhal" mit Weihrauch. Die Götter sind ein machtgeiles, in ihren Fallstricken verschlungenes, skrupelloses Gesocks, sie werden ihrem Schicksal nicht entfliehen können, der Ring ist verflucht, Walhal wird in Flammen aufgehen. Boulez macht hier Musik, die die Brutalität und Dummheit der Götter wiederspielgelt und die gleichzeitig die Gnadenlosigkeit des Schicksals der Götter demonstriert. Dies ist keine Feierstunde der Götter sondern vom Anfang das Ende mit Schrecken.
    Dies, liebe Elke, war ein Beispiel für Entmystifizierung.
    "Der Ring des Nibelungen" ist eine komplizierte Angelegenheit, wenn man keinen Schimmer von der wahren Intention Wagners hinter dieser Welt der alten Götter und Menschen hat, ist Chereaus Inszenierung freilich schwer zu verstehen. Kennt man allerdings Wagners Absichten, möchte man Gunther und Hagen und den mit Vergessenstrank behandelten Siegfried nie mehr OHNE Frack oder ähnliche Modernisierungen auf der Bühne sehen.


    Gruß,

  • Moin ThomasBernhard,


    besitzt Du die neue Ausgabe von der DG? Ist die technisch im Vergleich zu Alten korrigiert worden (z.B. Synchronisation von Bild und Ton). Die DG-Ausgabe soll ja jetzt einen Untertitel in Deutsch haben.


    Ich wollte mir schon immer diese Aufnahme zulegen, bin aber wegen der offensichtlichen technischen Mägel abgeschreckt gewesen. Meine Hoffnung ist, dass ich mir jetzt diese Aufnahme zulegen kann.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Oh, ja, die technische und allgemeine Seite des DG DVD Ring hätte ich ja auch mal vorstellen können....:


    Es ist so, ich habe aus der alten Philips-Veröffentlichung Rheingold, Walküre und Siegfried. Die Götterdämmerung konnte ich mir nicht mehr kaufen, weil der Ring aus irgendwelchen rechtlichen Gründen schon wieder vom Markt war. Jetzt konnte ich mir endlich mit der Veröffentlichung der Götterdämmerung als DG-DVD den Ring vervollständigen.


    Die Veröffentlichung von Philips empfand ich als skandalös: Keine deutschen Untertitel (was bei Wagner dringend notwendig ist - denn auswendig kennen wir das Textbuch ja wohl alle nicht und über das Ohr kann man bei Wagner (heutzutage normalerweise) eh nur die Hälfte verstehen, - jaja, ich weiß, früher war alles besser.)
    DG bietet nun auch deutsche Untertitel, was den Ring deutlich akzeptabler macht.


    Sehr geärgert habe ich mich damals auch über das schlechte Bild bei Philips (empfinde ich möglicherweise jetzt gar nicht mehr so stark, man muß eben gelassen zur Kenntnis nehmen, daß damals die Bildtechnik Kinderkrankheiten hatte und sie einfach etwas verwaschen ist.) Die Bildregie ist jedenfalls sehr gelungen.
    Ob bei der Neuveröffentlichung der DG das Bild spürbar besser ist, vermag ich nicht zu sagen, aber das ist ja auch eine Aussage ;-)


    Oft wird die Sängerbesetzung des Boulez-Rings kritisiert. Ja, meine Güte, klar, richtig Top ist das nicht, aber mit Ausnahme vielleicht von Solti gibt es doch eh keinen perfekten Ring. Gestern hörte ich die letzte CD aus Karajans Götterdämmerung: Helge Brilioth als Siegfried und Helga Dernesch als Brünnhilde liefern dort auch nur eine magere Leistung ab.
    Um aber wieder auf die Boulezbesetzung zurückzukommen: Es gibt da schon Sternstunden: Loge (Heinz Zednik) ist sängerisch wie vor allem schauspielerisch ein Höchstgenuß, der sich lediglich mit dem genialen Gerhard Stolze in Karajans Rheingold messen lassen kann. Auch als Mime im Siegfried ist Zednik kaum überbietbar.
    Wotan (Donald McIntyre) agiert als guter Schauspieler, sängerisch überzeugt er MICH auch, aber da kann man gerne anderer Meinung sein. Die Rheintöchter sind ein ganz aufreizendes gepflegtes Vokalensemble auch mit kultivierten leisen Tönen. Das Wälsungenpaar Hoffmann/Altmeyer halte ich auch für sehr gut. Alberich Hermmann Becht wiederum ein guter Schauspieler und Sänger. Einzig das Vibrato der Brünnhilde mag vielleicht gelegentlich auf die Nerven gehen, aber in der langen Szene mit Wotan im zweiten Akt der Walküre überzeugt auch sie mich.
    Die Götterdämmerung habe ich jetzt noch nicht vollständig durchgesehen, habe erste sehr positive Eindrücke, kann das dann mal nachreichen.


    Gruß, Markus

  • Ist mir bei Philips wie bei DG nichts fehlerhaftes aufgefallen.


    Hast Du irgendwo gelesen, daß es da bei Philips Fehler gibt?
    Kannst Du mir eine bestimmte Stelle sagen, die falsch Bild/Ton-synchronisiert sein soll? Dann schaug ich mal nach.


    Gruß, Markus


    p.s.: noch ne Frage: Falls jemand die Bonus-DVD "Making of" kennt, die die DG für teuer Geld auch einzeln verkauft, möge er doch bitte mitteilen, was drauf ist und was er davon hält.

  • Moin,


    beim Philips-Ring gab es massive Kritiken bzgl. der Synchronisation, sowie der Bildqualität.


    Da ich den Philips-Ring nicht besitze, kann ich Dir auch leidr keine Stellen nennen.


    So wie ich DG kenne, werden die am Bild gar nichts verändert haben. Die DG DVDs, die ich besitze oder kenne, haben unabhängig vom Alter der Aufnahme alle ein grauenhaftes Bild. Ich habe immer den Eindruck, ich bin jetzt mal böse, die Rechnen das Bild von neuen Aufnahmen solange runter, bis es dem von historischen Aufnahmen entspricht. :stumm:


    Beipiele: Die "schlafein" Meistersinger mit Jimmy Schleppi Levine sind meiner Meinung nach vom Bild akzeptabel. Die grossartige Gardiner Cosi von 1992 ist dagegen schrecklich. Das können andere Labels deutlich besser.


    Ich kann bei meinem DVD-Höckerer zwar in alle DVDs reinhören und -schauen, aber leider hat er nur so einen gruselligen, schlecht eingestellten Plasmamonitor, da sieht alles schlecht drauf aus, und einen teuren 5.1 Kopfhörer, den man komplett entsorgen kann, da alles schlecht klingt. Ich kann deswegen immer erst zuhause die technische Qualität richtig beurteilen.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Habe gerade bei jpc nachgesehen: Gibt es z.Zt. noch bis 15.07. incl. DVD "Making of" zum Sonderpreis, so daß ich evtl. schwach werde. Ich habe nur den "Siegfried" als GA auf CD und ohne die Szene sind die stimmlichen Defizite teilweise doch eklatant. Als Video/DVD ist die Inszenierung aber unschlagbar. Wie man auch zu der Konzeption stehen mag ("Drei Nutten hocken auf einem Stauwerk" so ä. Marcel Prawy zum Rheingold Anfang), spannend und anregend ist sie allemal weit mehr als nur abgefilmte Oper.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Die Veröffentlichung von Philips empfand ich als skandalös: Keine deutschen Untertitel (was bei Wagner dringend notwendig ist - denn auswendig kennen wir das Textbuch ja wohl alle nicht


    ich würde es genau umgekehrt als überflüssig befinden.
    Eine deutsche Oper mit deutschen Untertiteln? Was sollte das denn?


    Zum einen kenne ich den Text auswendig, zum anderen kann man zuhause ja im Textbuch mitlesen wenn man will.


    Die Bildregie empfand ich damals aber keineswegs als optimal. Ich habe mich mehrmals geärgert, dass die Kamera irgendwelche Gesichter einfängt, während ganz woanders sich die Ereignisse abspielen. Z.B in der Verwandlung Alberichs zum Wurm...


    lg
    Hyperion

  • Hi hyperion70


    Zitat

    Eine deutsche Oper mit deutschen Untertiteln? Was sollte das denn?


    Zum einen kenne ich den Text auswendig, zum anderen kann man zuhause ja im Textbuch mitlesen wenn man will.


    Schau, die Untertitel sind eben nicht für dich gemacht. Wieviele Leute kennst du, die die Operntexte auswendig kennen? Für alle anderen ist es - überhaupt anfangs - eine sehr gute Unterstützung, die wesentlich sinnvoller ist, als im Textbuch mitzulesen und sich zwangsweise auf zwei Informationsquellen aufteilen zu müssen.


    Ich bin z.B. sehr ungehalten über die Decca, die eine DVD der "Frau ohne Schatten" ohne deutsche Untertitel herausgebracht hat. Da ist schon das Auftreiben eines Textbuches eine nicht triviale Sache, und vom Theater mit dem Textbuch und Lesebrille und Fernseher ohne Brille will ich gar nicht erst anfangen....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • In der Tat, lieber Hyperion,


    ist es bei der bekannten Textverständlichkeit der meisten Sängerinnen und Sänger, die nämlich nicht vorhanden ist, für Menschen ohne intime Kenntnis dessen, was gerade vorgetragen wird unmöglich, sich zurechtzufinden. Untertitel beheben diesen Mißstand. Wer will kann bei DVDs die Untertitel abstellen.
    Ich kenne auch die lustige Sache, daß ich mir denke, oh, die singen aber verständlich. Neben mir kommt dann eher, häh? Bitte? Aber ich kenne eben den Text, weil ich das ganze zum xten mal höre.
    Etwas anderes ist es im Konzert, wo Leute gerne die Augen im Programmheft haben, statt der Musik zu folgen. Das beides gleichzeitig geht, dürfte zu den Hörermärchen zu zählen sein. Hier kann man wirklich erst hören und hinterher, wenn Konzert vorbei, den Text und die Erläuterungen lesen. Vielleicht kommt man sogar auf die Idee, das ganze noch einmal hören zu wollen...


    Grüße
    yarpel

  • Zitat

    Original von yarpel
    Hier kann man wirklich erst hören und hinterher, wenn Konzert vorbei, den Text und die Erläuterungen lesen.


    Es gibt ein paar ganz Verrückte, die lesen das Programmheft schon vor dem Konzert.... :D :rolleyes: :baeh01: :hello:

  • Hallo ThomasBernhard,


    Zitat

    Es gibt ein paar ganz Verrückte, die lesen das Programmheft schon vor dem Konzert....


    Gehört habe ich auch davon. Die müssen aber total verrückt sein. Weißt Du 'nen guten Psychiater? Ich meine für mich? :hello:


    Gruß
    yarpel

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Wagner-Freunde!


    Habe mir, weniger angeregt sondern mehr bestätigt durch diesen Thread, die Box zugelegt. Bin mittlerweile im Siegfried angekommen. Irgendwie kann man die Entrüstung von vor knapp 30 Jahren gar nicht mehr nachvollziehen.


    Zu Radagast: ich selber habe einmal die Erfahrung machen müssen, dass ein und die selbe DVD (Verdi, Aida) auf unterschiedlichen Playern unterschiedlich lief, will sagen: ich vermutete ebenfalls fehlende Synchronität zwischen Bild und Ton. Der Player ging dann kaputt und ich kaufte mir einen neuen, besseren und hier lief alles optimal. Mag sein, dass man DVDs auch optimierter fertigen kann, so dass sie auf allen Playern gut laufen, ich habe aber schon mehreren Seiten gehört, das günstigere Modelle eher zu fehlerhafte Wiedergabe tendieren. Dafür spricht ja auch, dass ThomasBernhardts Player keine Probleme hatte. Wenn also jemand aufschreit, Bild und Ton wären nicht synchron, bin ich immer etwas skeptisch.


    Zur Bildqualität: Nun, die Aufnahmen sind von 1980. Das sieht man schon. Dennoch bin ich mit der Bildqualität zufrieden. Ich sag mal so: wenn ich Furtwängler kaufe kann ich ja auch nicht stereo erwarten. Außerdem habe ich schon Aufnahmen aus den späteren 80ern in schlechterer Qualität gesehen.


    Vielmehr finde ich manchmal die Tonqualität etwas eingeschränkt, was die Sänger angeht. Da hat sich hinsichtlich Mikrofon-Positionierung und gleichmäßigem Klangbild in den letzten 25 Jahren doch auch einiges getan.


    Zu den Sängern: selten so gut spielende Sänger gesehen, höchstens noch im Holländer von Kupfer. Das entschädigt für die nicht ganz so hoch liegende Messlatte im Sängerischen.


    Das „Making of“ ist eher ein „Making money“: eine einstündige Dokumentation, weitgehend in englisch, aber mit deutschen Untertiteln und wenn deutsch gesprochen wird Gott sei Dank ohne englischen Sprecher drüber. Ganz nett in der Box dabei zu haben, aber wenn ich mir die einzeln für 20-25 Euro gekauft hätte, wäre ich doch etwas enttäuscht.


    Fazit: aufgrund der Inszenierung für mich ohne Frage ein „Must have“, die leichten Mängel fallen für mich nicht so ins Gewicht. Hier ist fast in zweierlei Hinsicht von einer historischen Aufnahme zu sprechen.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Wagnerianer,


    keine Erwähnung fanden bisher leider die Hauptakteure der Walküre: Peter Hofmann und Jeannine Altmeyer als Wälsungenpaar Siegmund und Sieglinde sowie der bassgewaltige Hunding von Matti Salminen.Oder die Fricka von Hanna Schwarz.Sie haben wesentlich zum Ruhm dieser Produktion beigetragen.
    Die Brünnhilde von Gwyneth Jones war in Bayreuth etwas gewöhnungsbedürftig.Anfangs der Achtziger sang sie diese Rolle in der Stuttgarter Ponelle-Inszenierung aber sehr souverän.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich hatte das Glück, in Bayreuth anwesend zu sein, als der neue deutsch-französische Krieg ausbrach.
    Es war unglaublich!
    Ein eigenes Erlebnis: Ein neben mir kräftig buhender Deutscher riss meine applaudierenden Hände herunter und schrie: "So was wie sie hätte der Hitler in die Gaskammer geschickt!"
    Natürlich habe ich mich daraufhin auch stimmlich betätigt und mich mit Bravos heißer geschrieen.
    Und es war, wie ich in Gesprächen feststellte, kein Einzelfall. Einmal soll's bis zu Ohrfeigen gegangen sein, ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber die Emotionen gingen dermaßen hoch, dass ich es für möglich halte.

    Dazu kam, dass auch Musiker und Sänger massiv opponierten. Rund die Hälfte der Orchestermusiker arbeiteten gegen Boulez, der halt extrem gut hört und die Balance-Schlampereien der Blechbläser minutiös korrigierte ("Drittes Horn - Sie intonieren zu tief!").
    Von den Protagonisten protestierte Karl Ridderbusch gegen die undeutsche Inszenierung, und René Kollo, der den Siegfried sang, wollte Chéreau den "Ring" erklären.
    Im zweiten Jahr hatte Chéreau dann ein paar extreme Schockmomente entschärft, die Personenführung intensiviert, und Boulez hatte ein neu zusammengestelltes, wesentlich verjüngtes Orchester, das sich mit seiner Lesart besser anfreunden konnte.
    Aber Krach gab's im Publikum immer noch.
    Und so war's, allerdings in abnehmender Stärke, bis zum letzten Jahr. Da siegte schließlich der Jubel, gegen den ein paar Buhschreier keine Chance mehr hatten.


    Was ich von diesem "Ring" halte? - Für mich ist es der intelligenteste und zugleich berührendste "Ring". Die Bühnenbilder Richard Peduzzis schaffen bildmächtige Spielräume, mitunter hat man den Eindruck, surrealistische Gemälde zu sehen - etwa im zweiten Akt Walküre mit dem ewig kreisenden Pendel. Kein Wunder, Peduzzi hat ja auch als Maler gearbeitet, und die paar Bilder, die ich von ihm gesehen habe, sind nicht übel. Und die Personenkonstellationen werden dermaßen spannend umgesetzt, dass man einfach nicht wegschauen kann.


    Musikalisch: Was Boulez macht, finde ich fasziniernd, das ist ein völlig neuer Ansatz für Wagner, und die "Götterdämmerung" klingt so aufregend modern, dass mir der Atem Stockt. Das ist wirklich Musik des 19. Jahrhunderts...? - Wahnsinn!


    Sängerisch sind einige Rollen nicht überragend, die Jones mag man oder man mag sie nicht (aber so gut gespielt hat sie unter keinem anderen Regisseur), an Jungs Siegfried kann man sich gewöhnen, keine schöne Stimme, aber präzise und wortdeutlich. McIntyre als Wotan singt nobel und berührend. Und Zednik hat diesen Mime nie wieder vergessen - alle seine Vorstellungen, auch in anderen Inszenierungen, waren immer geprägt von Chéreaus Personenführung.
    Andere Rollen mögen in der sängerischen Qualität durchschnittlich sein, wirklich schlecht ist keiner - für einen "Ring", der nicht im Studio produziert wurde, ist das eine tolle Gesamtleistung.


    Für Technik-Freaks: Beinahe wäre es der erste digitale "Ring" geworden. Bis zum "Siegfried" hat's geklappt. Doch in der "Götterdämmerung" fuhr eine Kamera über ein Kabel - und aus war's. Eine Reparatur hätte zu lange gedauert und die Aufnahmezeit war extrem knapp bemessen, also wurde die "Götterdämmerung" analog aufgenommen. Auf den Philips-CDs hat man das bei genauem Hinhören gemerkt, bei den neuen DG-DVDs fällt zumindest mir nichts auf, da hat man wirklich perfekt nachgebessert.


    Insgesamt: Für mich der "Ring" der "Ringe".

    ...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Edwin,


    die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die damals im Bayreuther Festspielhaus geherrscht haben, kann man aus heutiger Sicht kaum mehr nachvollziehen. Längst wirkt Peduzzis Industrialismus-Ästhetik geradezu klassisch, manche Bilder (Staudamm, Walkürenfelsen als Böcklins "Toteninsel") sind fast schon Ikonen eigener Art. Und Chéreaus Personenführung macht angesichts heutiger Anforderungen an Sängerdarsteller fast schon einen konventionellen Eindruck (allerdings im positiven Sinne). Kurzum: ein Klassiker mit kleinen Schönheitsfehlern (die Riesen und der Drache haben mich nicht recht überzeugt).


    Wer allerdings etwas von der stark negativ aufgeladenen Premierenatmosphäre mitbekommen will, sollte sich die CD-ROM "Opera from Bayreuth" aus der "Opera Encyclopaedia" des von mir schon mehrfach erwähnten Opernenthusiasten Mike Richter besorgen, auf der sich u.a. die Premierenmitschnitte des Chéreau-"Ringes" vom Juli 1976 befinden (gutes Mono). Anfang des 3. Aktes der "Götterdämmerung" kann man aufgrund des ausbrechenden Buh-Orkans das Orchester kaum hören! Ansonsten sehr interessant wegen der Besetzung, die sich von der der offiziellen Aufnahme von 1980 ziemlich unterscheidet (u.a. Kollo, Ridderbusch, Thomas, aber auch die hervorragende Roberta Knie (Götterdämmerung aus einer anderen 76er Aufführungsserie), die ich zumindest gesanglich besser als Gwyneth Jones empfinde).


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo Giselher!
    Du nennst zwei jener Punkte, die sogar Befürwortern Chéreaus Probleme machten. Ein weiteres war der Waldvogel im Vogelkäfig.
    Ich habe Chéreau danach gefragt, der vor allem im ersten Jahr wahnsinnig dankbar war, wenn man ihn überhaupt fragte, statt ihn Aussagen und Meinungen zu konfrontieren, die er nie getan bzw. gehabt hat.
    Chéreau erklärte es in etwa so: Der "Ring" ist ein Mythos, in dem einige märchenhafte Elemente Fremdkörper sind. Sie stellt er quasi unter Anführungszeichen, indem er sie als Kulisse darstellt, hinter der mittlerweile verdeckt der Mythos weitergeht. Kurz: Was Märchen ist, wird als bloße Kulisse entlarvt. Daher die Riesen, die eindeutig huckepack getragene Sänger sind, daher der Drache, der von sichtbaren ühnenarbeitern bedient wird, daher der Wald auf Rollen.
    Der Waldvogel hingegen gehört nicht zu den Märchenelementen, sondern zu Wotans Tricks, Siegfried in die erwünschte Richtung zu lenken bzw. ihm den Weg dorthin zu ebnen: Daher die Dampfschmiede im ersten Akt "Siegfried", daher der Waldvogel, den Wotan wie einen Wegweiser hinhängt.
    Es kann schon sein, dass man solche Überlegungen grauenhaft findet, aber innerhalb von Chéreaus Konzept ist das schon sehr genau durchdacht.


    Übrigens: Ich glaube, es gab noch einen Effekt: Noch nie wurde vom Publikum so intensiv über den "Ring" nachgedacht und gestritten wie in diesem Fall.
    Als dann Peter Halls romantischer "Ring" kam, fing das große Gähnen an. Ich wohnte in einem Gasthof, in dem man jedes Jahr so ungefähr die gleichen Leute wiedertraf. So auch eine Dame aus Bremen, die sich über Chéreau maßlos erregt hatte. Ich fragte sie, was sie zu Hall meine. Sie: "Eine Katstrophe. Über Chéreau konnte ich mich mich aufregen, aber er hat meinen Grips gefordert. Hall hält mich für dumm. Das mag ich nicht."

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ich hatte das Glück, in Bayreuth anwesend zu sein, als der neue deutsch-französische Krieg ausbrach.
    Es war unglaublich!
    Ein eigenes Erlebnis: Ein neben mir kräftig buhender Deutscher riss meine applaudierenden Hände herunter und schrie: "So was wie sie hätte der Hitler in die Gaskammer geschickt!"
    Natürlich habe ich mich daraufhin auch stimmlich betätigt und mich mit Bravos heißer geschrieen.


    Hallo Edwin,


    lange habe ich mit mir gerungen, ob ich mich an diesem Thread beteiligen soll, denn dadurch gerate ich in Gefahr, mich als Ewiggestriger zu outen. Ja, ich gestehe, daß ich diesem "Ring" ablehnend gegenüberstand und auch Boulez' Dirigat, würde allerdings nicht wagen, mich heute auf eine Diskussion einzulassen, denn dazu müßte ich mich wieder mehr mit Wagner beschäftigen, doch meine Wagner-Phase ist abgeebbt.


    Nur soviel : An die Vorgänge, die Du so gut beschrieben hast (inklusive der Hintergrundinformationen) kann ich mich sehr gut erinnern. Randbemerkung : Es war nicht nur ein deutsch-französischer, sondern zum großen Teil ein französisch-französischer Kritik. Viele Mitglieder des französischen Wagner-Verbandes übten sich in militanter Ablehnung des Chéreau-Rings. Ich hatte später auch das einmalige Erlebnis, Chéreau als von Kollo gedoubelten Siegfried-Darstellers zu "erleben", als dieser wegen eines Unfalls nicht auftreten konnte. Bei einem weiteren "Siegfried" wurde Wanderer McIntyre von Hans Sotin vokal gedoubelt.


    Um nicht als vollkommen Ewiggestriger dazustehen : Auch ich empfand den Solti-Hall-"Ring" als eine peinliche Unterforderung des Zuschauers; sympathisch in der Absicht, Soltis Vorstellung eines "romantischen Rings" (was auch immer das sein mag) zu verwirklichen, mißlungen in der Umsetzung.


    Dankbar bin ich dafür, daß Du den Unsinn vermieden hast zu schreiben, dieser "Ring" habe sich nach anfänglicher Ablehnung durchgesetzt, sei gar zu einer Kultinszenierung geworden. Diese oft geäußerte Behauptung wäre m.E. nur richtig, wenn dieselben Zuschauer, die anfangs gebuht hatten, sich eines Besseren hätten belehren lassen und "bekehrt" worden wären. Ich hatte jedoch den Eindruck, daß von Jahr zu Jahr immer mehr diejenigen kamen, die bereit waren, sich von dieser Inszenierung begeistern zu lassen, während diejenigen, die ihn vehement ablehnten, lieber zu Hause blieben.


    Pardon, Edwin, der "Ring" der "Ringe" wäre für mich der Wieland-Wagner-"Ring" von 1965, von dem her ich auch meine Einschätzung beziehe, den Chéreau-"Ring" vokal nur durchschnittlich zu finden (Ausnahme am ehehsten Zednik, an dem Wieland Wagner seine Freude gehabt hätte). Wenn ich daran denke, als wie außerordentlich häßlich ich Zedniks damals weißes Organ bei einem "Carlos"-Lerma mit der 60er Jahre in Wien empfand, kann man sehen, wie bedeutend seine darstellerische Leistung im Laufe der Jahre geworden ist. Jones war nie mein Geschmack, Jung ein zeitweiliger (viel zu lange) Notbehelf, eher ein Charakter- als Heldentenor, McIntyre nicht schlecht, aber in (meinem) Vergleich zu Hotter oder Adam nicht bedeutend genug. Aber es war halt Chéreaus "Ring".


    Sune

  • Hallo Sune!
    "Ewiggestriger" bist Du sicher keiner, denn das hat einen Anstrich, den ich nur Leuten zutraue, die an akutem Gehirnzerfall leiden.
    Eine Reminszenz an den Solti-Hall-"Ring": In der ersten Szene des "Rheingold" hatte Hall die selten blöde Idee, ein Schwimmbassin auf die Bühne zu bauen mit darin splitternackt schwimmenden Sängerinnen, und diese mittels Spiegelwand in die Senkrechte zu spiegeln. Da eine so große Spiegelwand nicht aus einem Stück zu fertigen war, wurde sie aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Mit dem drolligen Ergebnis, dass es zu Mehrfachbrechungen kam und man meist vier bis sechs Rheintöchter bewundern konnte.


    Tatsächlich kenne ich einige Zuschauer, die im ersten Jahr wütend buhten und im letzten überzeugt jubelten. Ich würde eine solche Umerziehung des gesamten Publikums aber niemals behaupten, das wäre soziologischer Quatsch.


    Mir erzählte jemand, der an einer der maßgeblichen Stellen der Festspiele arbeitete, man habe ab dem dritten Jahr darauf geachtet, besonders konservativen Wagnerverbänden keine "Ring"-Karten zuzuteilen. Ob das stimmt und ob das überhaupt möglich ist, weiß ich nicht. Wenn ja, wäre das sicherlich ein Teil der Erklärung.


    Du hast völlig recht, die buhenden Franzosen gab es auch. Und es gab auch Franzosen, die Bravo schrien, ohne dass es ihnen gefallen hätte, aber sie hielten es für ihre patriotische Pflicht.


    Mein Gott, was war damals los! Man stritt sich um Kunst!!!


    Den Wieland-"Ring" kenne ich nur von Bildern, dazu kann ich nichts sagen.


    Dass beim Chéreau-"Ring" die Besetzung teilweise eigentümlich war (ich konnte mit der Jones stimmlich absolut nichts anfangen, für mich klang sie immer wie eine Onde Martenot), habe ich nicht verschwiegen. Einerseits schienen leichtere Stimmen wie McIntyre, Kollo oder Jung bevorzugt zu werden, die gut zu Boulez' Konzept gepasst hätten (hätte Jung nicht so abgebaut), andererseits kam man mit dem Wagner-Schlachtross Gwyneth Jones.
    Aber von der Gesamtwirkung her bleibe ich dabei: Es ist "mein" "Ring". Dass ich einen "Ring" jederzeit gegen einen "Boris Godunow" eintauschen würde, steht auf einem anderen Blatt...

    ...

  • Moin Edwin,


    da muss ich Dir doch als neugieriger Zeitgenosse eine persönliche Frage stellen. Der Chereau-Ring hatte 1976 Premiere. Nach meiner Rechnung zähltest Du damals gerade 15 Lenze. Wie kommt man den mit 15 Jahren in Bayreuth rein? ?( Ich dachte immer, dass man Karten nur als Politiker, VIP oder als Rentner bekommt, wenn man sich rechtzeitig 30 Jahre lang darum bemüht hat. :motz:

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Privilegien, wie Du völlig richtig vermutest.
    Die Mutter eines Schulkollegen arbeitete im Büro der Bayreuther Festspiele und konnte für mich Karten ergattern. Im zweiten Jahr gelang es nochmals, und ab dem dritten Jahr ging es über meine Mutter, die Mitglied des Vereins der Freunde von Bayreuth wurde und so an Karten kam.
    Mich hat es gekostet, dass ich in Mathematik positiv abschließen musste. Und du kannst mir glauben, dass mir das verdammt schwer gefallen ist...!

    ...

  • für die Eröffnung der Diskussion über den Chereau-Ring.


    Meine Meinung zur Inszenierung des Chereau-Rings:
    Er arbeitet sehr plakativ heraus, was wahrscheinlich den meisten Hörern und Sehern klar ist. Nämlich, daß es sich dabei nicht um Götter- und Heldensagen für Minderbemittelte handelt.
    Mein Lieblingsdirigent Karl Böhm, der eher nicht marxistisch-leninistischer Gesinnung verdächtig ist, verglich Walhall mit der Wallstreet.
    Der wahre Meilenstein aber wurde mit den Wieland Wagner-Inszenierungen 1965 gesetzt (Ein weiteres Atout dieses Rings sind die Mitwirkenden).
    Zusammenfassend: Ich liebe diese Inszenierung von Chereau.


    Meine Meinung zur Interpretation des Chereau-Rings:
    Hier deckt sich meine Meinung mit dem sehr verehrten sune manninen (es ist wirklich ein Genuß, seine Beiträge zu lesen und eine Qual, seine erlebten Aufführungen nicht gesehen zu haben).
    Mit Boulez als Wagner-Interpreten kann ich nicht allzuviel anfangen, insofern verstehe ich die Aversionen im Orchester. Die haben ja den Richard nicht zum ersten Mal auf dem Programm gehabt.
    Von der vokalistischen Besetzung: Jones ist keine Nilsson, McIntyre kein Hotter, Adam usw.
    Lichtblicke sind für mich die Altmeyer und der Hofmann.


    Trotzdem: Dieser Ring ist es vor allem wert, optisch erlebt zu werden.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Zitat

    Original von Rienzi
    McIntyre kein Hotter, Adam


    Gott sei Dank!

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Zitat

    Lichtblicke sind für mich die Altmeyer und der Hofmann.


    Und bitte nicht den "Scheinwerfer" Heinz Zednik vergessen! ;)



    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,


    Du hast natürlich, knirsch, knirsch, wie immer Recht.
    Zednik ist das Glanzlicht der Produktion.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose