Liebe Gluckselige Geister!
Gerade flattert mir in meiner Eigenschaft als Schultheater-Fredi und Bühnenbild-Fritze hier die Einladung zu einer Fortbildung im März mit dem Titel „Die Stimme des Orpheus“ auf den Schreibtisch.
Im Zentrum eines Workshops steht die Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper von Glucks „Orphée et Eurydice“ in der französischen Fassung von Hector Berlioz unter der Regie von Nigel Lowery (und, offenbar, Amir Hosseinpour, nicht in der Ankündigung genannt).
Im Orfeo-Thread fand ich folgenden Beitrag unserer frischgebläuten Gluckavatarisation (noch ein GRATULIERT nachgeschoben):
ZitatAlles anzeigenOriginal von pbrixius
Die "Gorge-de-loup"-Szene musst du mal in der Berlioz-Fassung hören!
Nix da, weitestgehend hat er sich an die Pariser Fassung gehalten! Er hat eine Anzahl von Änderungen angebracht, die ich gerne bei Interesse referiere, vor allem hat er den Schlusschor (L'amour triomphe) durch "Le Dieu de Paphos et de Gnide" auf einen Chor aus Paride e Elena ersetzt.
Es gab zu Berlioz Zeiten eben keine Haut-Contre mehr, er liebte die Oper und wollte seiner Freundin ein grandioses Geschenk machen - und sie sang zufällig Alt
Nun, das ist beileibe nicht die einzige Berlioz-Fassung auf dem Markt. Es gibt u.a. die begeisternde Fassung mit der Kasarova unter Bolton, ansonsten ist auch Runnicles zu empfehlen, ich habe noch eine Einspielung unter Peire
Es grüßt Peter
Da ich zu diesem Thema völlig unbeleckt bin, überlege ich mir, meinen Schülern die einmalige Chance angedeihen zu lassen, mich zwei Tage nicht sehen zu müssen.
Doch nach dem Motto: „Welcher Amoklauf lohnt?“ möchte ich gerne einige Fragen im Vorfeld in die Runde werfen (lieber Peter, das Interesse ist just erwacht):
Was gibt es ergänzend über die Berlioz-Bearbeitung zu sagen?
Welche Aufnahme von dieser ist der Weisheit letzter Schluss?
Wer kennt die Inszenierung, die im Oktober 2003 Premiere hatte, und kann etwas dazu sagen?
Wer hat sonstige Erfahrungen mit dem Regisseur/den Regisseuren gemacht?
Und wer kann mir die Grammatik dieses Satzes im Anschreiben der Bayerischen Staatsoper erklären?
ZitatAnhand des Orpheus-Stoffes und dessen unterschiedliche Umsetzungen zu markanten Punkten in der Geschichte des Musiktheaters lassen sich exemplarische Grundfragen die Gattung Oper stellen, die ein weitgespanntes und spannendes Panorama von der Entstehung der Oper in Italien bis hin zur heutigen Repertoirepraxis ergeben.
Sollte die Schulleitung mich entbehren und mich in die Metropole schicken können, werde ich selbstverständlich Bericht erstatten.
Ich poste diese Anfrage mal als eigenes Thema, falls die Moderation sich bemüßigt fühlen sollte, sie zwischen Gluck-, Berlioz- und Neulich-in-der-Großstadt-Threads hin und her zu schieben, sei sie bitte so frei.
Mit einem bayerischen Vergöltsgod,
audiamus
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