Für mich kommt nichts an die Kleiber-Aufnahme heran. Vermutlich deshalb weil sie dank Price so lyrisch klingt und eben sie und Kollo aber auch Fassbaender, DFK und Moll so unendlich schön singen. Kleibers Dirigat empfinde ich als nicht weniger bemerkenswert. Manche Szenen greifen in Richtung Ewigkeit und doch dauert das Tondokument keine 4h.
Tristan und Isolde - Gibt es eine Idealaufnahme ?
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Für mich kommt nichts an die Kleiber-Aufnahme heran. Vermutlich deshalb weil sie dank Price so lyrisch klingt und eben sie und Kollo aber auch Fassbaender, DFK und Moll so unendlich schön singen. Kleibers Dirigat empfinde ich als nicht weniger bemerkenswert. Manche Szenen greifen in Richtung Ewigkeit und doch dauert das Tondokument keine 4h.
Ich habe die Aufnahme musikalisch auch in bester Erinnerung. Leider ist sie bei mir noch auf Platte und mich reizt es momentan -aufgrund vieler Diskussionen hier im Forum - den Tristan mal als Ganzes wahrzunehmen, also Text, Musik und Handlung.
Danke an Symbol für den Hinweis. Ich habe schon mal kurz angefangen, aber für so ein Werk benötigt man dann doch etwas mehr Ruhe und Zeit.
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Ich habe die Aufnahme musikalisch auch in bester Erinnerung. Leider ist sie bei mir noch auf Platte und mich reizt es momentan -aufgrund vieler Diskussionen hier im Forum - den Tristan mal als Ganzes wahrzunehmen, also Text, Musik und Handlung.
Die LP-Ausgabe dieses TRISTAN verfügt über eine interessante Besonderheit, die bei der Veröffentlichung auf CD zwangsläufig verlorengegangen ist. Endete eine Plattenseite mitten im Werk, wurde sie großzügig aus- und auf der folgenden Seite wieder eingeblendet. So wurde der Gedanke von der endlosen Melodie zumindest simuliert, die Wahrnehmung des Werkes als ganzes befördert.
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aus dem Jahr 1952. Sie wurde auch hier bereits mehrfach erwähnt und gepriesen.
Dieser TRISTAN hat bis heute einen Sonderstatus. Einmal des Dirigenten wegen, zum anderen wegen der herausragenden Besetzung der Hauptrollen, und nicht zuletzt wegen des brillanten Orchesterspiels, mit dem uns das damals noch junge Londoner Philharmonia Orchestra erfreut.
Lieber Nemorino,
auf Deine Anregung hin werde ich mir die Furtwängler-Aufnahme besorgen. Ich habe ja nur wenige Opern-Aufnahmen auf CD, weil ich Oper lieber in der Oper sehe und höre und so vom Tristan solo die C. Kleiber-Aufnahme.
Einen schönen Sonntag wünschend
Holger
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auf Deine Anregung hin werde ich mir die Furtwängler-Aufnahme besorgen.
Du wirdt es nicht bereuen, liebe Holger, die Platte hat auch für mich absoluten Ausnahmestatus.
Liebe Grüße vom Thomas
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Du wirdt es nicht bereuen, liebe Holger, die Platte hat auch für mich absoluten Ausnahmestatus.
Liebe Grüße vom Thomas
Ich glaube auch, lieber Thomas!
Noch einen schönen Sonntag wünschend
Holger
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Die Furtwängler Studioaufnahme von 52 ist auch für mich, besonders wegen Suthaus , eine Sternstunde.
Auch die Kleiberaufnahme ist sehr gelungen,
Für mich kommt nichts an die Kleiber-Aufnahme heran. Vermutlich deshalb weil sie dank Price so lyrisch klingt und eben sie und Kollo aber auch Fassbaender, DFK und Moll so unendlich schön singen. Kleibers Dirigat empfinde ich als nicht weniger bemerkenswert. Manche Szenen greifen in Richtung Ewigkeit und doch dauert das Tondokument keine 4h.
Das stimmt alles ! Nur ich denke, daß weder Price noch Kollo diese Partien jemals live in einemgrößeren Opernhaus zufriedenstellend hätten darbieten können, und das mindert ein wenig , zumindestens für mich , den Höhrgenuss.
Heppner war auch so ein Tenor, tolle Aufnahmen, aber live als Tristan habe ich ihn vor vielen Jahren in Salzburg entäuschend erlebt. Die schöne Stimme kam durch das Orchester nicht durch.
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Die Furtwängler Studioaufnahme von 52 ist auch für mich, besonders wegen Suthaus , eine Sternstunde.
Auch die Kleiberaufnahme ist sehr gelungen,
Das stimmt alles ! Nur ich denke, daß weder Price noch Kollo diese Partien jemals live in einemgrößeren Opernhaus zufriedenstellend hätten darbieten können, und das mindert ein wenig , zumindestens für mich , den Höhrgenuss.
Heppner war auch so ein Tenor, tolle Aufnahmen, aber live als Tristan habe ich ihn vor vielen Jahren in Salzburg entäuschend erlebt. Die schöne Stimme kam durch das Orchester nicht durch.
Naja, René Kollo hat den Tristan 1981 und 1982 in Bayreuth gesungen.
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Nur ich denke, daß weder Price noch Kollo diese Partien jemals live in einemgrößeren Opernhaus zufriedenstellend hätten darbieten können, und das mindert ein wenig , zumindestens für mich , den Höhrgenuss.
Ja, ein bekannter Einwand. Den ich nicht teile. Es war von Kleiber genau so gewollt. Und ich bin sehr froh drum. Auch meine liebste Aufnahme.
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Naja, René Kollo hat den Tristan 1981 und 1982 in Bayreuth gesungen.
Und nicht nur in Bayreuth.
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Das ist mir bekannt, ich meinte aber 1. zufriendenstellend und 2. größeres Opernhaus.
Ersteres kann ich mir nicht vorstellen und in Bayreuth können auch kleinere Stimmen, dazu würde ich Kollo zählen, auf Grund der speziellen Situation dort , durchkommen. Wenn jemand hier im Forum Kollo live als Tristan gehört hat, würde mich sein Eindruck sehr interessieren.
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Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich mag Kollo, besonders seinen Stolzing, ich habe ihn leider nur am Ende seiner Karriere hören können, das war nicht aussagefähig.
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Die Deutsche Oper Berlin ist ein großes Haus. Man hätte ihn dort nicht als Tristan u. Siegfried besetzt, wenn seine Stimme zu klein gewesen wäre.
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Da hast du recht ! Dann liege ich mit meiner Einschätzung wohl falsch. Danke für die Korrektur und den Artikel.
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Heppner war auch so ein Tenor, tolle Aufnahmen, aber live als Tristan habe ich ihn vor vielen Jahren in Salzburg entäuschend erlebt. Die schöne Stimme kam durch das Orchester nicht durch.
Ich hab Kollo mangels Alter leider nie live erlebt. Heppner hingegen schon und zwar in der Staatsoper wo er als Tristan heftig ausgebuht wurde - der Mann hatte gigantische Intonationsprobleme. Ganz schlimm war auch sein Lohengrin in Paris (dazu gibt’s Mitschnitte auf YouTube). Ob diese erst gegen Ende seiner Karriere begonnen haben, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls erlaube ich mir hinsichtlich des Vergleichs kein Urteil,
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Die Deutsche Oper Berlin ist ein großes Haus. Man hätte ihn dort nicht als Tristan u. Siegfried besetzt, wenn seine Stimme zu klein gewesen wäre.
Wird nicht eher ein Schuh daraus, wenn man glaubt, Kollos Einsatz als Tristan sei aus der Not geboren, quasi "mangels Masse"?
Warum denn ist René Kollo durch die ganze Welt gedüst, von Opernhaus zu Opernhaus, wenn irgendwo eine Wagner-Oper auf dem Programm stand? Weil es keine Tenöre vom Format eines Lauritz Melchior, Max Lorenz, Franz Völker, Ramón Vinay, Ludwig Suthaus, Wolfgang Windgassen mehr gab! Der hochgejubelte Peter Hofmann kämpfte schon nach wenigen Jahren mit den Resten seiner (niemals schönen) Stimme und rettete sich ins "Phantom der Oper", Hans Hopf hatte zwar viel Stimme, war aber ein recht "grober Klotz", und Jon Vickers und James King hatten auch schon abgedankt.
Was sagt es uns, wenn ein Kritiker vom Format eines Will Crutchfield nach einer "Parsifal"-Aufführung" an der MET schreibt: "René Kollo war die am wenigsten unerfreuliche Alternative unter den Vertretern des schweren Heldentenor-Fachs. Seine Stimme ist unschön, schwerfällig und neigt zum Tremolieren - in emphatischen Passagen zum Brüllen ..." Das war 1988, lange bevor er seine Karriere beendete.
Mit seinem Urteil steht er nicht auf einsamer Flur. Namhafte Kritiker, die sich auf Gesangskunst spezialisiert haben, wie John Steane, Desmond Shawe-Taylor, Jürgen Kesting, Harold Rosenthal, Ulrich Schreiber, Alfred Beaujean und Wolf Rosenberg äußerten sich überwiegend zurückhaltend, um es einmal höflich zu formulieren, zu Kollos Auftritten, speziell wenn es um Wagner ging.
Für mich bleibt die Frage, ob man jemand zum Maßstab nehmen kann, wenn es praktisch keine Alternative gibt? Bekanntlich ist unter Blinden der Einäugige König.
Ich selber besitze eine einzige GA, an der Kollo mitwirkt, Korngolds "Die tote Stadt" (Eurodisc/RCA), und immer wieder sehne ich im Geiste Nicolai Gedda herbei, doch der war bei der Konkurrenz unter Vertrag. Als Tristan wäre Gedda allerdings eine totale Fehlbesetzung gewesen, doch er kannte seine Grenzen und blieb in seinem Fach.
LG Nemorino
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Weil es keine Tenöre vom Format eines Lauritz Melchior, Max Lorenz, Franz Völker, Ramón Vinay, Ludwig Suthaus, Wolfgang Windgassen mehr gab!
Ich kann diesen Beitrag nicht ganz ernst nehmen, wenn hier ein Wolfgang Windgasse in einem Atemzug mit Max Lorenz und Franz Völker genannt wird - evtl. fehlen Bernd Aldenhoff und Jess Thomas noch aber eigentlich war Wolfgang Windgassen derjenige, der aus Alternativlosigkeit da war, während Kollo tatsächlich Konkurrenzdruck verspürte. Die Geschichtsbücher sind voll mit Anekdoten um und über Windgassen - man recherchiere bitte was die Nilsson über ihn sagte. Von Kollo sind mir solche Geschichten nicht bekannt. Windgassen war sowas wie der Stephen Gould seiner Generation: solide, keine schöne, keine große Stimme, er nutzte seine Ressourcen jedoch klug und entsprechend seiner eigenen Grenzen.
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Das über Windgassen stimmt, aber Gould hatte eine wunderschöne kraftvolle Stimme , so habe zumindest ich sie immer empfunden, und die Tatsache, daß er mehr als 3000 Aufführungen , z.T 2 mal am Tag, im Phantom der Oper abgeleistet hat müssen, spricht gegen einen klugen Einsatz seiner Ressourcen. Welcher Wagnertenor seiner Zeit hatte denn weitere Grenzen?
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Ich kann diesen Beitrag nicht ganz ernst nehmen
Das erwartet auch niemand von Dir. Ich habe in loser Reihenfolge einige herausragende Wagner-Tenöre der Vergangenheit aufgezählt, ohne Vergleiche zu ziehen und ohne jede Wertung. René Kollo zähle ich nicht dazu, Windgassen schon.
Die Geschichtsbücher sind voll mit Anekdoten um und über Windgassen - man recherchiere bitte was die Nilsson über ihn sagte.
Birgit Nilssons Meinung in Ehren, doch kein Geringerer als Wieland Wagner, dem man Kompetenz in Sachen Wagner-Gesang sicher nicht absprechen kann, war da ganz anderer Ansicht, und Karl Böhm, der fast zwei Jahrzehnte in Bayreuth gewirkt und dort einen legendären TRISTAN mit Nilsson und Windgassen für die Platte aufgezeichnet hat, äußerte sich zu dem Künstler wie folgt: "Windgassen ist einer der so seltenen Glücksfälle, in denen die Natur alles nur Wünschenswerte zusammengetragen hat: Stimme, Musikalität, Aussehen, Intelligenz und höchstes künstlerisches Verantwortungsbewußtsein ... Wer auch nur einen Funken künstlerischer Aufnahmefähigkeit besitzt, muß von der unbeschreiblichen Gestaltungskraft Windgassens hingerissen sein. Wer davon unberührt bleibt, dem ist nach meiner Meinung nicht zu helfen."
Und noch eine Stimme, die mindestens ebenso viel Gewicht hat wie die von Birgit Nilsson, nämlich ihre Kollegin Martha Mödl, die häufig mit Windgassen zusammen auf der Bühne stand und meinte, daß er "seine Partien nicht mehr spielt und singt, sondern einfach Tristan, Siegfried und Parsifal ist. So mögen seine Verkörperungen in der Wunschvorstellung von Richard Wagner gelebt haben."
Und es ist schlicht nicht wahr, daß Windgassen keine Konkurrenz in Sachen Wagner hatte. Dazu zählte sicherlich der genannte Ramón Vinay, der auch in Neu-Bayreuth auftrat. Hans Hopf nicht zu vergessen, der vielleicht mehr Stimme als Windgassen hatte, aber nicht sein Feingefühl. Zu nennen wäre auch Sandor Konya, der in Bayreuth u.a. den Lohengrin sang und das Zeug zu einem Tristan gehabt hätte, wenn er nicht in den 1960er Jahren an die MET gegangen wäre und dort vornehmlich in italienischen Partien Furore machte. Aldenhoff und Jess Thomas habe ich bewußt nicht genannt.
LG Nemorino
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Karl Böhm, der fast zwei Jahrzehnte in Bayreuth gewirkt und dort einen legendären TRISTAN mit Nilsson und Windgassen für die Platte aufgezeichnet hat
Übrigens mein idealer Tristan! Auch wenn er manchen zu perfekt oder vielleicht glatt ist...
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man recherchiere bitte was die Nilsson über ihn sagte.
Ein schwaches Argument. Man recherchiere mal, was die Nilsson über Boulez sagte. Das ist derartig dumm und hochnäsig, dass man sich hüten sollte, sie als Autorität anzuführen.