Am 06.12.1929 ist Nikolaus Harnoncourt in Berlin geboren.
Gerstern, am 06.12.2009 hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert.
Ich gratuliere hiermit herzlich und wünsche Kraft, Gesundheit, und dass sich der eine oder andere Lebenstraum noch realisieren lässt - sei er nun musikalisch oder nicht.
Sich selbst hat Harnoncourt einen lang gehegten Traum erfüllt :
Gershwins "Porgy & Bess". u.a. mit dem Chamber Orchestra of Europe
Nach einigen JPC-Hörschnipseln meine ich erkennen zu können, dass es sicherlich sehr gut gemacht ist.
Mehr kann ich leider nicht dazu sagen, weil ich mich mit dieser Musik nicht auskenne. Ich gebe gerne zu, dass es nicht gerade meine Musik ist...obwohl ich "reinen" Jazz sehr mag, dann allerdings moderner, z.B. einiges von Til Brönne, Keith Jarret ( gerade im Klaviertrio...) oder Chick Corea.
Trotzdem wurde ja auch dafür gesorgt, dass auch eingefleischte Bach-Enthusiasten wie ich gehörig mitfeiern können:
Hier hört und sieht man den Concentus musicus Wien der 80er-Jahre in Bestform.
Interessant und unterhaltsam sind auch in Gesprächsform aufgezeichneten Werkeinführungen Harnoncourts, bei denen die Orchestermusiker mit vielen Musikbeispielen mitwirken.
Besonders schön finde ich neben den Brandenburgischen Konzerten vor allem die Kaffeekantate mit Janet Perry, Peter Schreier (schade, dass der nicht viel mehr Bach mit Harnoncourt gemacht hat) und Robert Holl, und die hervorragend gespielte Orchestersuite Nr. 3 D-Dur.
Für Besitzer grosser Bildschirme muss man sagen, dass die Bildqualität dem Standard der 80er-Jahre entspricht.
Die Klangqualität ist ziemlich gut - insbesondere die Kaffekantate und die Suite, die sehr räumlich klingen.
Ich kann mich bestens erinnern, diese Fernsehsendungen in den 80er gesehen zu haben. Umso mehr freue ich mich, dass es die Produktionen nun in besserer Qualität auf DVD gibt.
Ausserdem gibt es eine neue Bachkantaten-CD, die ich selbst noch nicht habe:
Harnoncourts Bedeutung für die Interpretationsgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute ist sehr gross.
Deren Umfang wird vielleicht erst in einigen Jahrzehnten allgemein erkannt, bzw. anerkannt werden.
Seine Interpretationen sind meistens mutig und dementsprechend häufig entweder geliebt oder total abgelehnt.
Für Diskussionen hierüber stehen uns ja die entsprechenden Tamino-Threads zur Verfügung, wovon ja auch schon sehr fleissig Gebrauch gemacht wurde.
Für Interessierte gibt es weitere Informationen zum Thema Nikolaus Harnoncourt vor allem hier:
"www.harnoncourt.info"
Herzlichen Gruss
Glockenton