Natürlich geht es dir, lieber Agon, als Insider und Betroffener der Dirigentenperson Paavo Järvi um alles, was du von ihm gehört hast, und ich gehe einmal davon aus, dass das bei dir als Frankfurter eine ganze Menge ist. Aber ich komme noch einmal zurück auf mein vorheriges Posting, indem ich anmerkte, dass ein Blatt immer zwei Seiten hat, dass also die athmosphärischen Störungen zwischen dem RSO und Järvi nicht nur von ihm ausgegangen sein können.
Was nun diese Gesamtaufnahme der Beethoven-Sinfonien in der Live-Aufführung beim Beethovenfest 2009 in Bonn betrifft, so ist es nach meiner Meinung(und nicht nur nach meiner) unstrittig, dass hier etwas wirklich Großes geschehen ist, und dies kann ich nach Anhören und Ansehen der Sinfonie Nr. 7 und Nr. 9 in der heutigen Nacht noch einmal bekräftigen: Da ist nichts Oberflächliches, nichts Glattes, nichts Steriles, sondern die Musik ist unmittelbar, mitreißend und aufrüttelnd. Die Transparenz des Klanges ist frappierend, durch die dynamische Beweglichkeit des Orchesters werden Nebenstimmen hörbar, die sonst im Tutti eines großen Orchesters zuweilen untergehen.
Und wenn ich nicht nur mich und einige andere Taminos, die bisher das entsprechende Echo abgegeben haben, sondern auch die jeweils ausverkaufte Bonner Beethovnhalle betrachte, dann kann ich nicht erkennen, dass hier Tiefe und Wärme fehlen.
Man muss diese Aufnahmen mit dem Herzen hören. Viele Grüße
Willi