Komponisten der DDR - Heute vergessen?

  • Ach, habe ich noch vergessen zu erwähnen:
    Er war auch Ehrenpräsident der Deutsch-vietnamesischen Freundschaftsgesellschaft und in dieser Funktion auch öfter in Vietnam. Vielleicht deswegen (und wegen seiner Freundschaft zur Widmungsträgerin) das vietnamesiche Konzert. Vielleicht war die Reihenfolge allerdings auch anders herum. Ich werde seine Frau mal fragen.
    Thomas

  • Hallo Thomas!


    Es freut mich, dass ich mit meinem Beitrag Schwaen und seine Musik tatsächlich ziemlich passend beschreiben konnte. Sein Name ist mir zum ersten Mal begegnet, als ich ein altes Buch über das Musikleben in der DDR von Karl Laux antiquarisch erwerben konnte, es muss Anfang der 1960er erschienen sein. Als ich 2003 dann einen Internetzugang bekam, habe ich mich nach und nach etwas intensiver mit dieser Musikszene auseinandergesetzt, und da war Schwaen - allein schon auf Grund seiner Internetpräsenz - einer derjenigen Komponisten, die mir besonders aufgefallen sind.


    So habe ich in die Musikbeispiele hereingehört, mir Noten ausgedruckt und ein ein wenig ausprobiert, einige Klavierstücke sogar als Druck gekauft, CDs und Schallplatten gesucht und so weiter. Ich habe mir daneben immer die "Mitteilungen" des Kurt-Schwaen-Archivs zuschicken lassen und auch sonst versucht, mir ein möglichst genaues Bild von ihm und seiner Musik zu machen. Dabei waren auch zahlreiche DDR-Publikationen sehr nützlich, in welchen Schwaen in der Regel ausführliche Portraits gewidmet waren.


    Jedenfalls habe ich seine Aktivitäten mit großem Interesse verfolgt. Ich muss allerdings sagen, dass ich schon an Hand der letzten Ausgabe der Mitteilungen im letzten Dezember irgendwie den leisen Eindruck hatte, dass seine Kräfte nachließen - kam mir auf Grund einiger seiner Äußerungen und Bilder jedenfalls so vor. (Übrigens habe ich in diesem Heft auch von der Aufführung von Pinocchios Abenteuern auf dem Opernfestival Gut Immling gelesen...) Daher war ich, als ich letzte Woche von seinem Tod hörte, schon ein bisschen traurig, auch wenn ich ihn selbstredend eigentlich gar nicht (persönlich) kannte. Jedoch die intensive Beschäftigung mit einigen seiner Werke und das, was ich über ihn als Person zu hören bekam, hatten ihn für mich irgendwie zu einer vertrauten Erscheinung gemacht.


    Auf dein Angebot bezüglich Aufnahmen und Noten werde ich früher oder später mit Sicherheit zurückkommen, mich interessiert das sehr.


    Viele Grüße
    Holger

  • Zitat

    Jedenfalls habe ich seine Aktivitäten mit großem Interesse verfolgt. Ich muss allerdings sagen, dass ich schon an Hand der letzten Ausgabe der Mitteilungen im letzten Dezember irgendwie den leisen Eindruck hatte, dass seine Kräfte nachließen - kam mir auf Grund einiger seiner Äußerungen und Bilder jedenfalls so vor.


    Ich fürchte, wenn wir mal so alt werden sollten, könnte das ähnlich aussehen.
    Ihn hat ein Unfall krank gemacht. Vor zwei Jahren ist er eine Treppe heruntergefallen - mehrere Knochen gebrochen. Daraufhin gab es "Stubenarrest" und er musste fast 1 Jahr lang im Bett liegen - mit 97 Jahren!
    Dass er danach überhaupt noch einmal soweit hochgekommen ist, ist eine tolle Leistung. Zu seinem 98. Geburtstag konnte er wieder im Haus herumlaufen und Treppen steigen. Längere Strecken allerdings mit einem Rollator. Ich denke, dass ihn dieser Unfall etwa ein Jahr seines Lebens gekostet hat. Er hatte schon Pläne für seinen 100. Jetzt wollen wir ein Gedenkkonzert machen, wann steht noch nicht fest. Und zum 100. wird unser Verein ( in Gründung) Pinocchio im Konzerthaus spielen. Das passt ja auch dadurch, dass wir seinen Namen führen dürfen.


    Thomas

  • Ich habe jetzt rausgekriegt, wie das mit dem vietnamesischen Konzert ist.
    Das hat zu Zeiten des Vietnamkrieges angefangen. Damals hat er die Vietnamesen durch Sachspenden (Fahrräder, Musikinstrumente und Zubehör) sehr unterstützt und regelmässig grosse Container hingeschickt. Er war der Meinung, dass dieser Krieg dort nichts zu suchen hat und hat die Hilfe konsequent durchgehalten.
    Nach dem Krieg war er öfter dort und zur Dankbarkeit wurde ihm bei der Gründung der Freundschaftgesellschaft der Titel des Ehrenpräsident angeboten.
    Auch später (Vietnamesen waren als Helfer in grossen Mengen in der DDR - es gab überall Arbeiternot und offene Stellen, also nicht wie heute das Gegenteil) hat er sich sehr intensiv mit Künstlern aus diesem Teil der Welt beschäftigt. Damals hat er die Widmungsträgerin kennen gelernt und war von ihr so fasziniert, dass er ihr das Konzert schrieb. Es gibt wohl auch noch "Drei Stücke für Minh".


    Thomas

  • Zitat

    Original von tomcom
    Damals hat er die Widmungsträgerin kennen gelernt und war von ihr so fasziniert, dass er ihr das Konzert schrieb. Es gibt wohl auch noch "Drei Stücke für Minh".


    Hallo Thomas!


    Erst mal wiederum danke für deine Recherchen und Informationen. Was ich zu diesem Themenkomplex weiß: die Drei Stücke für Minh gibt es auf CD:



    Eingespielt von der Widmungsträgerin Ton Nu Nguyet Minh. Allerdings habe ich mir diese CD bis jetzt noch nicht gekauft (was ich selbstredend nachholen werde - dass ich sie noch nicht habe, ist allein meinem begrenzten Budget und sehr breitem Interesse geschuldet). Nichtsdestotrotz kenne ich die Drei Stücke, denn sie sind bereits zu DDR-Zeiten auf Schallplatte erschienen, und diese LP habe ich mal zu einem nicht ganz geringen Preis ergattern können.


    Die musikalischen Bezüge zwischen dem Vietnamesischen Konzert und den Drei Stücken sind jedenfalls sehr eng. Schwaens Homepage zufolge sind die Drei Stücke 1985/86 entstanden, das Vietnamesische Konzert 1987. Demnach basieren der zweite und dritte Satz des Konzertes ganz erheblich auf den (sogar gleichnamigen) Stücken Nr.2 und 3, sind deren Orchesterfassungen bzw. Erweiterungen. Was das erste Stück "Variations sur les douze tons" betrifft, so ist der Bezug zum Konzert nicht ganz so direkt, aber das hier variierte Zwölftonthema greift Schwaen auch im ersten Satz des Konzertes auf. Andere Teile des Satzes sind allerdings unabhängig von den drei Stücken, und die Präsentation und Verarbeitung des Themas selbst ist auch nicht parallel zum ersten Stück (erscheint im Konzert z.B. zunächst im Fagott, rhythmisiert und leicht abgewandelt).


    Ich weiß sogar aus dem Stehgreif noch ein weiteres Klavierwerk Schwaens, das auf vietnamesische Einflüsse zurückzuführen ist: die Vietnamesischen Impressionen von 1990/91, zwei Stücke, die auch auf obiger CD zu finden sind. Davon habe ich mir mal die Noten gekauft, bis dato aber nur kurz hereingeschaut (habe mich mit ein paar der ebenfalls in jenem Heft zu findenden Bulgarischen Rhythmen näher beschäftigt). Mal schauen, wenn ich Zeit finde, werde ich die zwei Stücke eventuell einstudieren... Laut Werkverzeichnis gibt es übrigens auch noch ein Klavierstück namens "Minh". Nocturne de loin.


    Viele Grüße
    Holger

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  • Ich schlage mal vor, nicht mehr so viele CD´s mehr zu kaufen. Frau Schwaen hat mir zugesagt, uns mit allem zu versorgen. Das betrifft auch Noten. Also einfach einen Wunsch äussern, und noch vor Weihnachten (das schien mir der einzige Grund für einen Wunsch zu sein) ist das Material bei Dir.
    Ob das Nocturne vielleicht zufällig so heisst? Ich werde mal fragen.


    Thomas

  • Hallo !


    mich freut es ebenfalls sehr , hier einiges über Kurt Schwaen zu finden.
    Seit einiger Zeit interessiere ich mich auch für seine Musik.
    Besonders möchte das Klavierstück NOCTURNE LUGUBRE erwähnen,
    das auch auf CD erhältlich ist. Für den Komponisten war dieses Stück wohl
    mit eines seiner wichtigsten Werke.


    Erwähnen möchte ich auch noch, daß es auch eine DVD über Kurt Schwaen gibt.
    Es ist eine Dokumentation aus dem Jahre 2001. (Verlag Jochen Kraußer) .
    Für Interessenten ebenfalls empfehlenswert.

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • Die DVD habe ich. Und Herrn Kraußer, was es für Zufälle gibt, kenne ich seit 40 Jahren. Da muss ich ihn wohl mal fragen...
    Auch nach dem Concertino kann ich fragen. Wenn es eine Aufnahme gibt, hat sie diese. Ich bitte aber um Verständnis, dass das noch 1 Woche dauern kann. nächste Woche ist die Beerdigung und sie hat momentan dadurch eher andere Dinge im Kopf.


    Thomas

  • Aus meiner Erinnerung kann ich auch noch etwas beitragen.
    So kosteten zu DDR-Zeiten klassische Platten - egal ob Oper, Konzert o. ä. - grundsätzlich 12,00 Mark (Eterna). Es gab viele sog. "Opernquerschnitte". Es waren sehr schöne Aufnahmen mit internationalen Operstars dabei.


    Dagegen lagen die Preise für Rock/Pop-Platten etwas höher, nämlich 16,00 Mark (Amiga). Importe waren eigentlich nur mit Beziehungen unter dem Ladentisch zu bekommen.


    Klassik-Fans hatten zu dieser Zeit eigentlich keine großen Probleme, da war das Angebot nicht schlecht.


    Für meinen Geschmack gab es nicht So umwerfende Sänger in der DDR. Am bekanntesten waren wohl noch Theo Adam und Peter Schreier.

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  • Stop! Nicht die jeweils 10 cent Kulturabgabe vergessen, die noch drauf waren. Und zum "Schluss" gabs noch "Deutsche Grammophon"- Lizenzpressungen, die aufgrund der besseren Qualität auch mehr gekostet haben, nämlich 18,10.


    Natürlich gab es nicht so viel international bekannte Sänger, das hatt aber nicht immer mit deren Leistung zu tun. Schon mit "Westverwandschaft" gab es zum Beispiel grosse Schwierigkeiten, ins NSW (NichtSozialistisches Währungssystem) zu reisen und so dort bekannt zu werden. Auch den "Ostrundfunk" haben ja wohl nicht soviele gehört, oder?
    Thomas

  • Den alten Thread "Klassik der DDR - was hat überlebt" habe ich zweigeteilt, da das GThema hochinteressant ist: Die Diskussion betraf zum einen die ausführenden Künstler und zum anderen die Komponisten. Hier nun ist der Thread für die Komponisten.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Für die Freunde von Kurt Schwaen gibt es Neuigkeiten: Schwaen hatte über Jahre hinweg eine Freundschaft mit Günter Kunert gepflegt. So weit, so bekannt. Der Briefwechsel der beiden wird nun aufgearbeitet und soll veröffentlicht werden (die Rundfunkhistorikerin Ingrid Pietrzynski, die an dieser Ausgabe arbeitet, sucht gegenwärtig einen Verlag). Das "Neue Deutschland" hat in seiner Wochenendausgabe Auszüge aus diesem Briefwechsel veröffentlicht. Die entsprechende Pressemeldung findet Ihr hier.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ob das jetzt der richtige Thread für meinen Text ist? Ich wollte keinen neuen aufmachen, weil ich fürchte auf zu wenig Interesse zu stoßen, deshalb hier nun als Beitrag.
    Da ich ja, wie schon mehrmals erwähnt, oft von der Literatur zur Musik besonders der Oper komme, entdeckte ich eines Tages eine Oper, deren Libretto auf dem Stück "Judith" von Friedrich Hebbel basiert.
    Der Komponist Siegfried Matthus (geboren 1934 in Ostpreußen), Schüler von Rudolf Wagner-Régeny und Hanns Eisler, schuf seine Oper "Judith" zwischen 1982 und 1984.
    Der Text hält sich genau (mit einigen Kürzungen) an Hebbels Text. Erzählt wird die bekannte biblische Geschichte von Judith und Holofernes, wobei Hebbel allerdings seinerzeit den Stoff psychologisiert hat (ähnlich wie bei seinem "Nibelungen"-Stück). Judith ist nicht länger "Gottes Werkzeug" bzw. zieht ihre Kraft aus ihm, sie ist die gekränkte, verwirrte Frau, die über sich selbst erschreckt.
    Matthus Musik bringt das wunderbar zur Geltung. Besonders die Chorpassagen (der Chor der Bethulischen Bewohner) finde ich aufregend und klasse eingesetzt. Ebenso gefällt mir der Einsatz des Schlagwerkes in dieser Oper.
    Später habe ich auch ein Paukenkonzert von Matthus kennengelernt, "Der Wald", dass ebenfalls zu empfehlen ist.


    Die einzige Aufnahme (die ich auch besitze) dieser unbedingt hörenswerten modernen Oper ist diese von 1986 :



    Auch wenn ich natürlich keinen Vergleich habe, bin ich sowohl mit der orchestralen, als auch den sängerischen Leistungen mehr als zufrieden. Besonders die Interpretin der Judith Eva-Maria Bundschuh ist hier extra zu erwähnen, eine tolle Leistung.
    Es ist eine moderne Oper und doch ist es Musik, die sich durchaus genießen lassen kann, wenn man sich darauf einlässt.


    Kennt sie vielleicht noch jemand außer mir? Oder andere Werke von Siegfried Matthus?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Seit Matthus seinen Namenszug in riesigen Lettern an einer Veranstaltungshalle hat anbringen lassen - wenigstens aber die Zustimmung dazu gab - habe ich jegliches Interesse an ihm verloren.


    http://www.hafendorf-rheinsber…fried-Matthus-Arena_3.jpg


    Diese Art der Heldenverehrung ist absurd. Ich kenne sie nur aus Diktaturen - oder eben aus Brandenburg.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Seit Matthus seinen Namenszug in riesigen Lettern an einer Veranstaltungshalle hat anbringen lassen - wenigstens aber die Zustimmung dazu gab - habe ich jegliches Interesse an ihm verloren.


    http://www.hafendorf-rheinsber…fried-Matthus-Arena_3.jpg


    Diese Art der Heldenverehrung ist absurd. Ich kenne sie nur aus Diktaturen - oder eben aus Brandenburg.


    Ja, normalerweise heißen die Arenen heute "Bayer", "Deutsche Bank", "Allianz" ...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Nun ja, bescheiden ist das nun wirklich nicht, aber letztlich geht es ja um Musik und nicht das drumherum, um das ich meist sowieso einen Bogen mache...denn was ginge mir dann sonst alles verloren.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Zitat von Johannes Roehl: "Ja, normalerweise heißen die Arenen heute "Bayer", "Deutsche Bank", "Allianz" ..."


    Das ist schlimm genug. Aber die zahlen auch, kaufen sich die Namen für irre Summen. Kapitalismus vom Feinsten.


    In Berlin, wo ich wohne, wäre die Benennung einer Straße oder einer staatlich geförderten Einrichtung nach einer noch lebenden Persönlichkeit gar nicht möglich. Und das ist auch gesetzlich geregelt - aus historischen Gründen, auf die ich nicht eingehen muss, denn sie sind in Deutschland selbsterklärend. Jemand muss mindestens fünf Jahre tot sein, und es muss deutlich werden, ob dann eine entsprechende Würdigung (noch) angebracht ist. Der neue Flughafen, der nicht fertig wird, soll nach Willy Brandt heißen. Man stelle sich vor, er werde nach Sigmar Gabriel benannt...... Oder nach Gerhard Schröder. Oder das große Festspielhaus in Salzburg hieße fortan Anna-Netrebko-Palast...


    Nein und nochmals nein, ich bin gegen jegliche Heldenverehrung. Wer sich darauf einlässt ist mir suspekt. Und es geht in solchen Fällen wie dem unseren eben nicht nur um Musik. Das ist auch Teil der historischen Erkenntnis.


    Herzlich grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Er hat es noch nicht einmal zu einem eigenen Thread gebracht:


    Siegfried Matthus (* 13. April 1934 in Mallenuppen, Ostpreußen) ist ein deutscher Komponist und Dramaturg. Heute feiert er in Wandlitz seinen 80. Geburtstag.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • aber was mir beim stichwort PAUL DESSAU wieder eingefallen ist - und ich jetzt loswerden will.....................
    seine oper "verurteilung des lukullus" vor ca. 10 jahren (aalto-theater essen, regie hilsdorf, dirigat ?,lukullus horst hiestermann) gehört zu den BIG TEN meiner opernbesuche

    Das war ganz sicher der damalige Essener Intendant und Generalmusikdirektor Wolf-Dieter Hauschild, der nach langjährigem Wirken in der DDR (wodurch er den "Lukullus" gut kannte) 1985 in den Westen ging.


    Und was hat das bitte mit der Qualität seiner Musik zu tun? Dann müsste ich mit mehr Recht jegliches Interesse an Wagner und seiner Musik verlieren, weil er ein widerlicher Mensch und Antisemit war, an Mozart, weil der schweinische Briefe verfasst hat und sich nicht benehmen konnte, an Beethoven, weil der sich noch weniger benehmen konnte, ebenso wie mitunter Bach, an Schumann aufgrund einiger übler Polemiken, an Richard Strauss aufgrund seiner zu engen Verstrickung mit den NS-Machthabern ebenso wie an Prokofjew und Schostakowitsch aufgrund deren zu engen Verstrickungen mit den sowjetischen Machthabern usw... - verliere ich aber nicht! ;)
    Und was ist dagegen die "Matthus-Halle" in Rheinsberg???


    Sagt nicht der Graf im "Capriccio" zur Gräfin: "Du musst den Autor vom Werke trennen!"?


    Na da sage ich doch mal herzlichen Glückwunsch! :)
    Insbesondere "Judith" und "Kronprinz Friedrich" finde bzw. fände ich schon sehr aufführensswert!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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