Die Frage der Formate – LP, CD, SACD sowie MP3, 96 kHz, 192 kHz vom PC

  • Da kürzlich die Frage CD oder SACD in einem anderen Thread auftauchte, stelle ich hier nochmals einen älteren Erfahrungsbericht von mir ein. Vor zwei Jahren hatte ich die Gelegenheit, einer doch sehr aufschlussreichen Vorführung beizuwohnen, die der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift Stereo, Matthias Böde, leitete. Es ging um einen Klangvergleich der unterschiedlichen Formate: LP, SACD und Hifi vom PC in den verschiedenen Flac-Formaten: MP3 64kbyte, CD 16bit 44kHz, 24bit/96 kHz, 24bit/192 kHz. Das Vorführmaterial war das folgende Paket, dass Stereoplay in Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Label Acousence herausbrachte:



    http://www.acousence.de/index.…g&id=68&Itemid=83&lang=de


    Acousence hat die Original-Masterbänder verwendet und die technischen Voraussetzungen geschaffen für einen reellen Vergleich. Bei Acousence befindet sich von der Aufnahme, der Bearbeitung bis hin zum Verkauf der verschiedenen Formate – man kann wahlweise ja nach Wunsch jedes auch erwerben – alles sozusagen in einer Hand. Das sorgfältig gemachte Paket ist käuflich zu erwerben für 49 Euro. So kann jeder den Test wiederholen im Selbstversuch – und die Ergebnisse des Workshops für sich ganz persönlich nachvollziehen, wenn er möchte.


    Ich persönlich werde bei der CD bleiben – ich gehöre zu denjenigen altmodischen Hörern, die gerne etwas Materielles in der Hand haben mit Textbuch usw. und den flüchtigen Daten nur auf der Festplatte, die sich auch mal plötzlich in Luft auflösen können, misstraue. Ich habe aber erfahren, dass die über den Streamer verfügbaren hochauflösenden Formate deutlich besser sind. Das ist sicher ein starkes Argument – leider bietet die Industrie im Klassik-Bereich zumeist nur schnödes MP3 an – was ein Argument mehr ist, doch bei der CD zu bleiben. Auf die Zukunft darf man also gespannt sein - bislang hat immer noch die CD mit Abstand die höchsten Verkaufszahlen. Auch die SACD hat mir klanglich sehr gut gefallen – sie „soundet“ allerdings etwas. Man hört einen typischen SACD-Klang – sehr schön ist das, aber auch eine gewisse schönfärberische Note der Hifi-Realität gegenüber. Das kann man sehr gut nachvollziehen, denn die Originalformate der Acousence-Aufnahmen sind 96 kHz bzw. 192 kHz, also der absolute Maßstab – für die SACD und CD werden sie dann jeweils „heruntergerechnet“. Der verwendete SACD-Player war einer der anerkannt besten auf dem Markt, der Audionet VIP G3 (spielt SACD, CD und DVD). Würde ich morgen im Lotto gewinnen, dann wäre der Kauf (Preis 9000 Euro derzeit) sofort perfekt:



    Die Vorführgeräte: Lautsprecher B&W 802 D, Plattenspieler Clearaudio Ovation (mit Tangentialtonarm), Lyra-Tonabnehmersystem, SACD-Player Audionet VIP G3, Musik-Streamer Linn Accurate DTM.


    Die Vorführung begann ein sehr freundlicher und lockerer Matthias Böde mit einer Klavieraufnahme, ein Chopin-Impromptu, gespielt von Boris Bloch:



    Nacheinander wurden zunächst die Formate MP3, dann 44 kHz, 96 kHz und dann 192 kHz vom Musik-Streamer gehört – dann in umgekehrter Reihenfolge. Die Eindrücke bestätigten meine eigenen Erfahrung mit verschiedenen Formaten, etwa CDs derselben Aufnahme, überspielt mit 16bit oder 20bit Technik. Das 44 kHz-Format wirkt im Vergleich deutlich „strahlender“ und im ersten Moment „einnehmender“ in den Höhen. Dagegen nimmt bei 96 kHz und 192 kHz die Körperlichkeit zu: Mitten und Bässe sind deutlich substanzreicher und die Höhen treten vornehm zurück, verlieren etwas an Glanz. MP3 wirkt flach und dünn, im Vergleich mit dem CD-Format 44 kHz unausgewogen. Präzision und Bassgenauigkeit sind eindeutig bei 192 kHz am besten. Ebenso deutlich ist, dass die Tiefenräumlichkeit bei den hochauflösenden Formaten deutlich besser ist, zudem die Sinnlichkeit und Farbigkeit zunimmt. (Die Speicherkapazitäten zum Vergleich: MP3: 2,1 Megabyte; 44 kHz: 46 Megabyte; 96 kHz: 81 Megabyte; 192 kHz: 164 Megabyte.)


    Die zweite Testsequenz war der zweite Satz aus Claude Debussys impressionistisch-farbenfrohem Orchesterstück „La Mer“ , das Spiel von Wind und Wellen:



    Besonders hier konnte man die qualitative Verbesserung in der Wiedergabe des Raumes nachvollziehen. 192 kHz klingt besonders weiträumig und atmosphärisch, bringt die impressionistischen Klangreize voll zur Geltung. MP3 wirkt regelrecht gedrückt. Spannend war die Vorstellung der LP: Sehr natürlich und sehr atmosphärisch. Besonders gefällt die dynamische Spielweise. Dazu die aufschlussreiche Erläuterung von Herrn Böde – die ihm Steve Johnson gab: Die „dynamische“ Spielweise der LP rührt vom Schneidstichel her: Im Messprotokoll sind die langen Striche dünn, an den Kehrpunkten dick. Die Nadel macht also eine Bewegung, die im Aufnahme-Format so nicht enthalten ist.


    Und die SACD? Saftig, weiträumig, sehr sinnlich und zugleich körperlich. Im Vergleich dazu klingen die Formate über den Streamer „nüchterner“, aber auch etwas schlanker und luftiger. Die Aufnahmequalität von Acousence ist wirklich ganz ausgezeichnet, etwas für audiophile Hörer! Beim Klavier hörte sich die SACD sogar musikalischer und „saftiger“ als der Streamer (192 kHz) an, der dagegen etwas unnatürlich stumpf und trocken um Bass wirkte.


    Sehr demonstrativ auch das folgende Orchesterstück von Chabrier „Espana“:



    44 kHz: Im Forte die Bässe verschwommen, ein etwas dumpfes und konturloses Klangbild.


    96 kHz: Mehr Luft, mehr Raum, die Bässe deutlich präziser und ein mehr atmosphärisches Klangbild.


    192 kHz: Noch einmal deutlich präziser, die Streicher straffer und der Klang insgesamt dynamisch differenzierter.


    SACD: Es zeigte sich, dass die SACD doch wohl etwas „hinzudichtet“. Es klingt immer etwas zu wohlig rund, zu schön, die Bässe etwas voluminöser, als sie sind. Obwohl die SACD etwas „aufbläht“, ist die Abbildung der einzelnen Instrumente aber kleiner und weniger präsent als in der Wiedergabe über den Streamer (192 khz).


    LP: Sie liegt irgendwo zwischen der SACD und der Streamer-Wiedergabe. Insgesamt wirkten die Bässe flacher, es fehlte an Körperlichkeit. Herr Böde meinte, das könnte auch mit dem verwendeten Tonabnehmer von Lyra zu tun haben.


    Auf den Vergleich Streamer und CD-Player wurde verzichtet, da keine annähernd baugleichen Geräte vorhanden waren.


    Der Bericht erschien in der Juni-Ausgabe 2012 von „Stereo“.


    Mein Fazit: Ich vergleiche die Zunahme an Klangqualität bei digitalen Formaten und digitaler Übertragung immer gerne mit einem Menschen, der wohlgenährt durchs Leben spaziert, und einem anderen, den man drei Wochen lang hat hungern lassen und der nichts mehr auf den Knochen hat. Es klingt um so flacher, dünner, substanzloser, verengter und gepresster in der räumlichen Wiedergabe, je geringer die Auflösung. Bei der in den Mitten und Bässen weniger substanzreichen Wiedergabe der geringer auflösenden Formate drängt sich der Hochtonbereich etwas vor mit Brillanz und Strahlkraft. Diese Helligkeit betört zwar spontan, wird aber erkauft durch ein insgesamt deutlich flacheres und weniger perspektivenreiches und in seiner Räumlichkeit und Dynamik eingeschränktes Klangbild.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich halte derartige Test für nicht aussagekräftig, falls es sich nicht um Blindtests (idealerweise Doppel-Blindtests) handelt. Und das scheint nach Deiner Beschreibung nicht der Fall gewesen zu sein. Und selbst bei Blindtests kommt es sehr auf das Test-Design an (Sicherstellung gleicher Abhörlautsärken bei verschiedenen Formaten etc.).


    Ich kann mich an einen Blindtest erinnern, bei dem der Frage nachgegangen wurde, ob DSD (das SACD-Format) besser oder zumindest anders als hochauflösendes PCM (zum Vergleich stand 88,2 oder 176,4 kHz / 24 Bit) klingt. Die Testkandidaten waren aktive Musiker, Tonmeister, Musikkritiker und andere professionelle Musik-Hörer. Ergebnis: es wurden keine Unterschiede bemerkt (keine signifikanten Abweichungen von einer Zufallsverteilung der Ergebnisse).

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich persönlich werde bei der CD bleiben


    ... und ich bei Ausdruck und Interpretation, lieber Holger. Da ist es mir völlig egal ob LP, CD, SACD sowie MP3, 96 kHz, 192 kHz vom PC. Die Fähigkeit, ein Werk so zum Klingen zu bringen, dass es mich erreicht, aufwühlt, erschüttert ist an keine Formate und Arten von Datenträgern gekoppelt. Nicht die Technik sondern die Interpreten sind mir immer am allerwichtigsten. Was nützt mir eine brillante Aufnahme, die den Geist des Werkes nicht erfasst? Die "Eroica" von 1944 unter Furtwängler gibt es nun mal nicht als SACD. Alle nachträglichen Aufrüstungen sind unsinnig und verfälschend. Das ist mein Schicksal, dem ich mich nach vielen Ausflügen in die neuesten technischen Welten gern ergebe. :(


    Trotzdem, ein gutes Thema!


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Was nützt mir eine brillante Aufnahme, die den Geist des Werkes nicht erfasst?


    Und was nützt eine geistvolle Interpretation, die schlecht klingt? Mir sind Interpretation und Aufnahmequalität gleichermaßen wichtig. Letztere hängt allerdings nicht nur am verwendeten Format.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Und was nützt eine geistvolle Interpretation, die schlecht klingt?


    Eine - wie Du es nennst - geistvolle Interpretation kann gar nicht schlecht klingen. Nicht mal aus dem akustischen Trichter, nicht aus dem Mapleson Cylinders. Selbst die abenteuerlichen Bedingungen für den Mitschnitt der "Traviata" mit der Ponselle 1935 in der Met offenbaren noch die Größe dieser Sängerin.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Eine - wie Du es nennst - geistvolle Interpretation kann gar nicht schlecht klingen.

    Das halte ich für eine gewagte These. Aber mir ist schon klar, dass wir nicht das gleiche meinen. Ich jedenfalls verzichte gerne auf Schellack-Schätzchen, Mono-Mitschnitte und andere historische Aufnahmen - ohne eine gewisse klangliche Mindestqualität höre ich mir keine Aufnahme an, und wenn die Callas auch noch so unvergleichlich singt und der Furtwängler noch so unerreicht dirigiert.


    Im übrigen empfinde ich das Schwärmen für Interpretationen längst vergangener Zeiten als unbegründete Nostalgie - als ob es in den letzten 20-30 Jahren keine hervorragenden Interpreten gäbe, deren Aufnahmen den entscheidenden Vorteil haben, meistens auch noch gut zu klingen.


    Aber das alles führt vom Thema ab - hier sollen wir ja über die (vermeintlichen) Klangunterschiede verschiedener Formate diskutieren...

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich jedenfalls verzichte gerne auf Schellack-Schätzchen, Mono-Mitschnitte und andere historische Aufnahmen - ohne eine gewisse klangliche Mindestqualität höre ich mir keine Aufnahme an, und wenn die Callas auch noch so unvergleichlich singt und der Furtwängler noch so unerreicht dirigiert.

    Das ist natürlich Deine legitime Entscheidung; mir kommt das allerdings so vor wie ein Cineast, der sagt, also Schwarz-Weißfilme oder gar Stummfilme schaue ich mir grundsätzlich nicht an.



    Im übrigen empfinde ich das Schwärmen für Interpretationen längst vergangener Zeiten als unbegründete Nostalgie

    Was im Falle der beiden von Dir genannten wohl unzutreffend ist. Manche künstlerischen Leistungen sind eben unwiederholbar.

  • Das ist natürlich Deine legitime Entscheidung; mir kommt das allerdings so vor wie ein Cineast, der sagt, also Schwarz-Weißfilme oder gar Stummfilme schaue ich mir grundsätzlich nicht an.


    Genau. Dieser Vergleich fiel mir auch ein. Und in Rom, Paris oder in Florenz schaut sich Bertarido nur Gebäude, Gemälde und Skulpturen an, die in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren entstanden sind. Da muss man lange suchen, aber es findet sich dies und das vor allem in den Vorstädten. :D Spaß beiseite. Wer Furtwängler oder die Callas für "unbegründete Nostalgie" hält, dem kann ich nicht folgen. Auf die Verwendung des Begriffes "Schwärmen" in diesem Zusammenhang möchte ich gar nicht erst eingehen. Seinen Gebrauch empfinde ich als deplatziert. Ein etwaiger Zusammenhang zwischen Schwärmen und Musik ist mir nicht bekannt. :no:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat von »lutgra« Das ist natürlich Deine legitime Entscheidung; mir kommt das allerdings so vor wie ein Cineast, der sagt, also Schwarz-Weißfilme oder gar Stummfilme schaue ich mir grundsätzlich nicht an.


    Genau. Dieser Vergleich fiel mir auch ein.


    Hallo,


    wer kennt einen Vergleich, der nicht "hinkt"?
    Und dieser tut es ganz besonders!


    Warum?


    Es werden auch Heute noch Schwarz-Weiß-Filme gedreht, weil es dabei um eine cineastische Ausdrucksmöglichkeit geht.


    Aber: Wenn es technisch gelänge, eine historische Musikaufnahme auf den heutigen Stand der Musikwiedergabe zu bringen, ohne dass damit auch nur die geringste Veränderung der Interpretation verbunden wäre, wer würde sich dann noch eine historische Aufnahme mit erheblichen Klangmängeln kaufen - wahrscheinlich nur die Hörer, welche die Klangmängel als Teil der Interpretation hören.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Aber: Wenn es technisch gelänge, eine historische Musikaufnahme auf den heutigen Stand der Musikwiedergabe zu bringen, ohne dass damit auch nur die geringste Veränderung der Interpretation verbunden wäre, wer würde sich dann noch eine historische Aufnahme mit erheblichen Klangmängeln kaufen - wahrscheinlich nur die Hörer, welche die Klangmängel als Teil der Interpretation hören.

    Auf den Tag, an dem Rechenprogramme entwickelt werden, die das leisten können, warte ich auch. Aber solange es die nicht gibt, muss das Hirn diese Rechenleistung vollbringen, was ganz gut klappt.

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  • Ich halte derartige Test für nicht aussagekräftig, falls es sich nicht um Blindtests (idealerweise Doppel-Blindtests) handelt. Und das scheint nach Deiner Beschreibung nicht der Fall gewesen zu sein. Und selbst bei Blindtests kommt es sehr auf das Test-Design an (Sicherstellung gleicher Abhörlautsärken bei verschiedenen Formaten etc.).

    Das Acousence-Set ist wirklich professionell gemacht, lieber Bertarido - solche "Anfängerfehler" sind da völlig ausgeschlossen. Jeder kann das für sich leicht überprüfen - Blendtest eingeschlossen. Ich kenne diese Diskussionen zu Genüge aus jahrelanger Mitgliedschaft in Hifi-Foren und die Argumentationsketten der "Blindtestomanen" in und auswendig. Meine Sicht dazu ist: Sie kranken an fehlender pragmatischer Einstellung zu den Dingen. In diesem Fall war für die Hörer, die wirklich beteiligt waren, die Sache völlig klar. Die Ergebnisse waren mehr als eindeutig und keiner hatte das Bedürfnis, sie durch Blindtest überprüfen zu müssen (was in anderen wirklich strittigen Fällen ja sehr wohl vorkommt). Auch bei den professionellen Tontechnikern, die mit diesen Formaten tatsächlich umgehen, gibt es eine eindeutige Meinung. Von der technischen Seite her geht es hier nicht um die zehnte Stelle hinterm Komma, sondern Formate, die sich durch die doppelte bis vierfache Daten-Speicherkapazität unterscheiden. Da zu behaupten, dies könne keinerlei Auswirkungen auf das Hören haben, erscheint doch reichlich abwegig. Zudem ist es ein typischer Irrglaube zu meinen, Blindtests hätten als solche irgendwie mehr Evidenz als unverblindete, sozusagen "wissenschaftliche" Beweiskraft. Wenn im Blind- und Doppelblindtest ein unverblindet gehörter Unterschied nicht reproduzierbar ist, dann ist die "eindeutige" und "unbezweifelbare" Aussage nicht mehr und nicht weniger als nur das. Woran das liegt, kann nämlich tausend verschiedene Gründe haben - dass es da tatsächlich nichts zu hören gibt, ist nur einer unter vielen möglichen. Ohne genaue und sehr kompliziert-aufwendige Auswertung - die bei Blindtests von Hifi-Enthusiasten in der Regel unterbleibt - sind alle Schluißfolgerungen, die eine Gewißheit proklamieren, alllesamt voreilig. Im Alltag ist der Blindtest eben auch nur eine mögliche Orientierungshilfe unter anderen und mehr nicht. Worauf man sich verläßt, ist letztlich reine Erfahrungssache und eine (dogmatische) Diskussion, welche über den Erfahrungsaustausch hinausgeht, wie sich an den endlosen fruchtlosen Debatten zeigt letztlich wenig sinnvoll.


    Ich kann mich an einen Blindtest erinnern, bei dem der Frage nachgegangen wurde, ob DSD (das SACD-Format) besser oder zumindest anders als hochauflösendes PCM (zum Vergleich stand 88,2 oder 176,4 kHz / 24 Bit) klingt. Die Testkandidaten waren aktive Musiker, Tonmeister, Musikkritiker und andere professionelle Musik-Hörer. Ergebnis: es wurden keine Unterschiede bemerkt (keine signifikanten Abweichungen von einer Zufallsverteilung der Ergebnisse).

    Es gibt auch einen gerne diskutierten Blindtest, an dem sogar professionelle Musiker teilnahmen, wo herauskam, dass eine Stradivari klanglich von einer 0815-Geige nicht zu unterscheiden ist. Das zeigt nur die Problematik von solchen zweifelhaften Tests. Denn Spitzengeiger, die eine Stradivari tatsächlich besitzen, können sogar den Klang von Stradivaris untereinander ohne Mühe unterscheiden (und dies in Fernsehshows präsentieren). Dasselbe gilt für die Formate. Wer von uns kann bei einem vorbeifliegenden Vogel sofort eindeutig sagen, ob es sich um einen Bussard oder Habicht handelt? Wohl kaum jemand. Für den Ornithologen, der ein Kriterium hat, ist das aber gar kein Problem. Der Biologen-Fachkollege dagegen, der nicht auf dieses Gebiet spezialisiert hat, wird dagegen nahezu dieselben Schwierigkeiten haben wie ein Laie.


    ... und ich bei Ausdruck und Interpretation, lieber Holger. Da ist es mir völlig egal ob LP, CD, SACD sowie MP3, 96 kHz, 192 kHz vom PC. Die Fähigkeit, ein Werk so zum Klingen zu bringen, dass es mich erreicht, aufwühlt, erschüttert ist an keine Formate und Arten von Datenträgern gekoppelt.

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, lieber Rheingold. Nach dieser Logik hätte die Hifi-Technik auch bei dem Volksempfänger der 30iger Jahre stehen bleiben können - denn erschüttert und aufgewühlt hat die Musik auch da!


    Ich jedenfalls verzichte gerne auf Schellack-Schätzchen, Mono-Mitschnitte und andere historische Aufnahmen - ohne eine gewisse klangliche Mindestqualität höre ich mir keine Aufnahme an, und wenn die Callas auch noch so unvergleichlich singt und der Furtwängler noch so unerreicht dirigiert.

    Ich nicht. Gerade bei historischen Aufnahmen trennt sich die Spreu vom Weizen und wirkliche Hifi-Spitzentechnik zeigt ihre Stärken. Im Unrterschied zur mittelmäßigen Elektronik kann man sich da nämlich voll auf die Musik konzentrieren.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich jedenfalls verzichte gerne auf Schellack-Schätzchen, Mono-Mitschnitte und andere historische Aufnahmen - ohne eine gewisse klangliche Mindestqualität höre ich mir keine Aufnahme an, und wenn die Callas auch noch so unvergleichlich singt und der Furtwängler noch so unerreicht dirigiert.


    Im übrigen empfinde ich das Schwärmen für Interpretationen längst vergangener Zeiten als unbegründete Nostalgie - als ob es in den letzten 20-30 Jahren keine hervorragenden Interpreten gäbe, deren Aufnahmen den entscheidenden Vorteil haben, meistens auch noch gut zu klingen.


    Aber das alles führt vom Thema ab - hier sollen wir ja über die (vermeintlichen) Klangunterschiede verschiedener Formate diskutieren...


    Ich habe nichts mit dieser Welt gemein.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Noch nicht in diesem Test enthalten war ja die neue Blue-ray-Audio. Auf der Blue-ray (auch auf denen mit Videos) hört man wohl den gleichen unkomprimierten Sound wie bei den besten Streams von einer Festplatte. Allerdings sollte auch der Player eine gute Qualität bieten. Die Spitzenmodelle von Oppo oder Marantz nähme ich da gerne. Ich habe selbst einmal versucht, eine 2L-Produktion zu vergleichen, und zwar SACD gegen Blue-ray-Audio. Da ich aber die Disks wechseln musste, reichte mein akustisches Gedächtnis nicht, um hier noch Unterschiede zu hören. Zur reinen CD-Wiedergabe konnte ich jedoch eindeutig Vorteile für die Blue-ray-Audio hören.


    Die Grundsatzdiskussion, warum man denn überhaupt sich für Wiedergabequalität interessieren solle, empfinde ich in diesem Zusammenhang etwas verfehlt. Ziel ist es bei allen Aufnahmen doch, die Unmöglichkeit zu überwinden, bestimmte Interpreten und Orchester zu einer jeweils mir passenden Zeit zu hören.Ich bin ja kein Barockfürst, und kann mir mein Lieblingsorchester etc. nicht einfach in meine private Konzertinmobilien buchen. Die Aufnahmen sind also dafür da, die Musik so zu hören, so dass man sich vorstellen kann, auf dem bestmöglichen Platz einem perfekten Exklusivkonzert wie ein Fürst lauschen zu können. Wenn alles passt, sind das doch ideale Voraussetzungen, um in die Musik tief einzutauchen. Natürlich kann ich von der Musik bewegt sein, wenn ich sie über ein Handy in mieser mp-3-Qualität + mindestens genauso miese Ohrstöpsel höre. Dennoch ist es doch viel schöner, wenn es so dicht wie möglich am warmen und aufgelösten Originalklangerlebnis ist. Gerade klassische Musik ist, was die Wiedergabequalität anbelangt, besonders anspruchsvoll. Es ist leichter, eine Pop-Produktion über eine schlechte Anlage passabel klingen zu lassen. Klassik wird unter solchen Wiedergabeverhältnissen besonders leiden, selbst wenn unser Ohr in der Lage ist, sich auf schlechtere Bedingungen einzustellen.
    Man kann sich den Unterschied in der philosophischen Herangehensweise an das Thema "Aufnahmen" vielleicht so klarmachen: Den einen reicht ein kleines unscharfes Schwarz-Weiss-Bild (die alten Aufnahmen der Furtwängler-Zeit), um sich in eine bestimmte Situation hineindenken zu können. Das, was die Fototechnik nicht liefern kann, ersetzt die Phantasie. Das kann auch sehr erlebnisreich sein. Ein solches Foto stellt dann sozusagen eine Skizze, oder ein Denkmodell zur Wirklichkeit dar.
    Die anderen legen Wert darauf, auf einer riesigen Leinwand mit super HD-Qualität und 3D-Brillen einen Film der Sache zu sehen, möglichst mit 8 Stereo-Kameras gleichzeitig aufgenommen, um einen Panoramablick zu erleben. So etwas Ähnliches habe ich einmal in einem Gletschermuseum kennengelernt. Noch besser wäre es für solche Zeitgenossen, wenn man sein privates Holodeck (siehe Star-Trek) hätte, bei dem man die darzustellenden Dinge oder Personen wie leibhaftig sehen und vielleicht sogar interagieren kann.


    Es gibt natürlich extreme High-Ender, denen man vorwerfen kann, dass sie sich hauptsächlich für den Klang und weniger für die Musik interessieren. Man sollte hier aber keine Verallgemeinerungen treffen. Von Holger z.B. nehme ich stark an, dass er sich für Beides sehr interessiert, dabei aber kein Technikfetischist ist, sondern ihm vor allem das überwältigende Musikerlebnis wichtig ist. Bei mir ist es jedenfalls so. Ich kann auch wegen meines Interesses in die einzigartigen Fähigkeiten Furtwänglers mir gerne seine Aufnahmen anhören. Allerdings bin ich doch sehr froh, dass die heutigen Aufnahmen wesentlich besser klingen. Musik besteht nun einmal in ihrer physischen Subtanz aus Klang, weshalb ich durchaus finde, dass die Klangqualität auch ein musikalisch wichtiges Thema ist. Diese physikalische Ebene gegen die geistige ausspielen zu wollen, empfinde ich als unnötig.


    Mit einem Einwand hat jemand hier im Thread natürlich recht: Die Aufnahmequalität ist wesentlich entscheidender für das Wiedergabeergebnis als die systemischen Unterschiede zwischen den Formaten CD, SACD, Blue-ray-Audio oder High-Res. -Stream. Mit Aufnahmequalität meine ich die Auswahl, Anzahl und Anordnung der Mikrofone, die Raumakustik, die Qualität der Mikrovorstufen, der DA-Wandler, die Abmischung, das Mastering und vieles mehr. Wenn es hier nicht gut gemacht wird, hilft einem der beste hochauflösende Standard auch nicht weiter. Sollte den Tonmeistern allerdings etwas Tolles gelungen sein, dann sind hochwertige Formate gegenüber der CD noch eine weitere Stufe zur Erweiterung des Flaschenhalses.


    Die Abspielqualität der Anlage zu Hause kommt dann als Nächstes. Mit mumpfigen Billig-Boxen vom Discounter ist natürlich egal, ob man mp-3 oder CD hört, bei den Electromotion ESL von Martin Logan (auf die ich seit geraumer Zeit leider recht erfolglos hinspare...) hingegen durchaus nicht. Für Lautsprecherwiedergabe ist natürlich auch die Situation im Abhörraum wichtig. Auch hochwertige Kopfhöreranlagen (z.B. mit dem AKG K812 oder dem Sennheiser HD800) offenbaren die von Holger erwähnten Formatunterschiede deutlich hörbar.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat von »zweiterbass«
    Aber: Wenn es technisch gelänge, eine historische Musikaufnahme auf den heutigen Stand der Musikwiedergabe zu bringen, ohne dass damit auch nur die geringste Veränderung der Interpretation verbunden wäre, wer würde sich dann noch eine historische Aufnahme mit erheblichen Klangmängeln kaufen - wahrscheinlich nur die Hörer, welche die Klangmängel als Teil der Interpretation hören.
    Auf den Tag, an dem Rechenprogramme entwickelt werden, die das leisten können, warte ich auch. Aber solange es die nicht gibt, muss das Hirn diese Rechenleistung vollbringen, was ganz gut klappt.


    Hallo,


    aber solche Rechenprogramme gibt es doch schon längst, und zwar sogar aus der Frühzeit der CD, z.B. Cedar/Weiss oder NoNoise. Da die Rechnerleistung seit dieser Zeit schier explodiert ist, kann man bei einem Remastering heutzutage sehr viel schneller gute Ergenisse erziehlen als "anno dazumals", wo Supercomputer (z.B. Cray & Co.) eingesetzt wurden, die trotzdem für eine Minute Musik teilweise 10-15 Minuten Rechenzeit einsetzen mussten. Dies war wohl nur in der anfänglichen CD-Euphorie und den damals noch üblichen hohen Preisen finanzierbar.
    Durch solche Verfahren war es aber möglich, historische Aufnahmen in bisher für unmöglich gehaltener Klangqualität zu veröffentlichen, ohne das Prolem eines Eingriffs in das orginäre Musikmaterial, das bei früheren Geräten zu Rauschfilterung aufgetreten ist.
    Ein gutes Beispiel stellt der Furtwängler RAI/Scala-Ring dar. Die Vinylausgabe ist von schauerlicher Aufnahme-Qualität, die ersten Remaster-CDs waren kaum besser; erst mit der Gebhardt-Ausgabe, die sich neuester Technologie bediente (ich berichtete bereits hierüber), kann man eine geradezu dramatische Verbesserung der Klangqualität erleben.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Genau. Dieser Vergleich fiel mir auch ein. Und in Rom, Paris oder in Florenz schaut sich Bertarido nur Gebäude, Gemälde und Skulpturen an, die in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren entstanden sind. Da muss man lange suchen, aber es findet sich dies und das vor allem in den Vorstädten. :D Spaß beiseite. Wer Furtwängler oder die Callas für "unbegründete Nostalgie" hält, dem kann ich nicht folgen. Auf die Verwendung des Begriffes "Schwärmen" in diesem Zusammenhang möchte ich gar nicht erst eingehen. Seinen Gebrauch empfinde ich als deplatziert. Ein etwaiger Zusammenhang zwischen Schwärmen und Musik ist mir nicht bekannt. :no:

    Meine Aussage war vielleicht etwas verkürzt und natürlich polemisch zugespitzt. Gemeint habe ich: Die systematische Bevorzugung "historischer" Interpreten mit der Begründung, derartige Leistungen seien später nie wieder erreicht worden, ist unbegründete Nostalgie (vielleicht einmal von Kastraten abgesehen, deren Stimmumfang aus biologischen Gründen nicht mehr erreichbar ist). Damit will ich nicht leugnen, dass z.B. die Callas eine herausragende Sängerin war, die ich auch gerne live erlebt hätte, aber sie ist sicher nicht die einzige ihrer Art. Und für Dirigenten und Musiker gilt das in noch stärkerem Maße - als ob Beethoven nie wieder so gut dirigiert worden wäre als unter Furtwängler usw.


    Und für mich ist es halt nicht nachvollziehbar, dass man sich schlecht klingende historische Aufnahmen anhört, wenn es genug künstlerisch gleichwertige Alternativen aus neuerer Zeit gibt, aber das ist nun wirklich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Was das mit neuer und alter Architektur und Kunst zu tun hat, verstehe ich nun allerdings wirklich nicht (ich liebe übrigens beides).


    Und ja, bei einigen Äußerungen habe ich tatsächlich den Eindruck von Schwärmerei, was ich an sich aber gar nicht als negativ empfinde.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • aber solche Rechenprogramme gibt es doch schon längst, und zwar sogar aus der Frühzeit der CD, z.B. Cedar/Weiss oder NoNoise.

    Lieber Joachim


    ich meinte ein Programm, das aus einer verrauschten, dynamisch beschränkten Monoaufnahme eine brilliante Stereoaufnahme errechnet. Vermutlich wird es so etwas nie geben, aber es gibt z.B. Bildbearbeitungsprogramme, die aus unscharfen Bilder sehr scharfe errechnen können.

  • Ich kenne diese Diskussionen zu Genüge aus jahrelanger Mitgliedschaft in Hifi-Foren und die Argumentationsketten der "Blindtestomanen" in und auswendig. Meine Sicht dazu ist: Sie kranken an fehlender pragmatischer Einstellung zu den Dingen. In diesem Fall war für die Hörer, die wirklich beteiligt waren, die Sache völlig klar. Die Ergebnisse waren mehr als eindeutig und keiner hatte das Bedürfnis, sie durch Blindtest überprüfen zu müssen (was in anderen wirklich strittigen Fällen ja sehr wohl vorkommt). Auch bei den professionellen Tontechnikern, die mit diesen Formaten tatsächlich umgehen, gibt es eine eindeutige Meinung. Von der technischen Seite her geht es hier nicht um die zehnte Stelle hinterm Komma, sondern Formate, die sich durch die doppelte bis vierfache Daten-Speicherkapazität unterscheiden. Da zu behaupten, dies könne keinerlei Auswirkungen auf das Hören haben, erscheint doch reichlich abwegig. Zudem ist es ein typischer Irrglaube zu meinen, Blindtests hätten als solche irgendwie mehr Evidenz als unverblindete, sozusagen "wissenschaftliche" Beweiskraft. Wenn im Blind- und Doppelblindtest ein unverblindet gehörter Unterschied nicht reproduzierbar ist, dann ist die "eindeutige" und "unbezweifelbare" Aussage nicht mehr und nicht weniger als nur das. Woran das liegt, kann nämlich tausend verschiedene Gründe haben - dass es da tatsächlich nichts zu hören gibt, ist nur einer unter vielen möglichen. Ohne genaue und sehr kompliziert-aufwendige Auswertung - die bei Blindtests von Hifi-Enthusiasten in der Regel unterbleibt - sind alle Schluißfolgerungen, die eine Gewißheit proklamieren, alllesamt voreilig. Im Alltag ist der Blindtest eben auch nur eine mögliche Orientierungshilfe unter anderen und mehr nicht. Worauf man sich verläßt, ist letztlich reine Erfahrungssache und eine (dogmatische) Diskussion, welche über den Erfahrungsaustausch hinausgeht, wie sich an den endlosen fruchtlosen Debatten zeigt letztlich wenig sinnvoll.

    Da bin ich anderer Meinung, als gelernter Naturwissenschaftler erkenne ich neben Messergebnissen nur Blindtests als relevant an. Bei allen anderen Tests spielen Erwartungshaltungen eine viel zu große Rolle - man hört, was man hören will, bewusst oder unbewusst.


    Dass es Unterschiede zwischen Formaten wie MP3 und 24/96 PCM gibt, will ich dabei nicht leugnen, ich gebe ja selber Geld für solche hochauflösenden Formate aus. Aber Beschreibungen wie "saftig, weiträumig, sehr sinnlich und zugleich körperlich", "im Vergleich dazu „nüchterner“, aber auch etwas schlanker und luftiger" etc. sind - nimm es mir nicht übel - die typische Audiotest-Zeitschriften-Prosa, der ich sehr skeptisch gegenüber stehe. Solche Prädikate werden von Audio-Zeitschriften ja auch gerne auf den "Klang" von Kabeln angewendet, wo sich jeder Physiker und Elektrotechniker nur an den Kopf fasst, und da entwickelt sich eben ein Misstrauen gegenüber den Ergebnissen solcher Workshops.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Joachim
    ich meinte ein Programm, das aus einer verrauschten, dynamisch beschränkten Monoaufnahme eine brilliante Stereoaufnahme errechnet. Vermutlich wird es so etwas nie geben, aber es gibt z.B. Bildbearbeitungsprogramme, die aus unscharfen Bilder sehr scharfe errechnen können.


    Hallo,


    dieser Gedanke ist interessant, und ich bin keineswegs sicher, ob eine solche Konversion Mono-Stereo mit einem entsprechenden Programm und hohem Rechenaufwand zur Entrauschung nicht bei entsprechendem Brainstorming realisierbar wäre. Anfänge gab es ja bereits in der Frühzeit der Stereophonie, mit "Stereo-Transkription" u.ä. Verfahren, die allerdings nicht überzeugend waren und sich nicht durchgesetzt haben.
    Es ist schade, daß man mit Hifi-Aufnahmen niemanden totschießen kann, denn sonst hätte die Rüstungstechnik alle diese Probleme längst gelöst :D


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Von Holger z.B. nehme ich stark an, dass er sich für Beides sehr interessiert, dabei aber kein Technikfetischist ist, sondern ihm vor allem das überwältigende Musikerlebnis wichtig ist. Bei mir ist es jedenfalls so.


    Genauso ist es, lieber Glockenton! Hifi ist dann wirklich realisiert, wenn man die ganze Anlage mit ihrer Technik einfach vergißt und nur Musik hört! Die Anlage soll die Aufnahme mit all ihren Stärken und Schwächen reproduzieren, so wie sie ist. Was ich überhaupt nicht mag, ist dieser schöntönende Röhrenklang, wo alles in eine klangliche Schokoladensoße eingegossen wird.


    Schöne Grüße
    Holger

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  • ich meinte ein Programm, das aus einer verrauschten, dynamisch beschränkten Monoaufnahme eine brilliante Stereoaufnahme errechnet



    Aus mono wird stereo mit XR Remastering:
    http://www.pristineclassical.com/


    Ob das Ergebnis in Stereo wirklich brilliant ist, wage ich zunächst zu bezweifeln.
    Jedoch habe ich einen Rundfunkmitschnitt von Mahlers 5. Sinfonie mit Horenstein mit den Samples der neuen XR-CD von pristineclassics verglichen
    und höre einen deutlichen Unterschied. Das Ergebnis scheint wirklich brilliant zu sein. Ich werd mir die neue CD bestellen, um sie in meine umfangreiche Horenstein-CD-Sammlung aufzunehmen.
    Den Stereoeindruck kann ich erst beurteilen, wenn ich die CD gehört habe.

    mfG
    Michael

  • Was ich überhaupt nicht mag, ist dieser schöntönende Röhrenklang, wo alles in eine klangliche Schokoladensoße eingegossen wird.


    Geht mir ganz genauso, lieber Holger. Ich habe sogar schon im eigenen kleinen Projektstudio Plug-Ins für meinen Main-DAW (Cubase) spasseshalber ausprobiert, die den typischen Klang von "legendären" Röhrenpreamps für Mikrofone täuschend echt nachahmen sollen. Zu einem anderen Ergebnis als dass es damit faktisch schlechter wird und weit weniger Hifi im ursprünglichen Sinne der Treue zum originalen Klang ist, kam ich nie.


    Auch bei den Dir ja bekannten Stax-Hörern gab es einmal die Auswahl, einen Hörer mit einem KHV in Transistor oder eben auch in Röhrentechnik zu bekommen. Bei meinen Hörvergleichen beim Händler hat für mich immer klar der Transistorverstärker gewonnen. Er klang einfach klarer, schneller, luftiger....eben mehr "echt". Der Röhrensound wird bei modernen Nichtklassikaufnahmen manchmal gerne im Zusammenhang mit Grossmembram-Mikros genommen, um eine Stimme noch rauchiger erklingen zu lassen. Manche mögen den Röhrenklang einfach - ok. Technisch besser ist es wohl nicht und für meine Ohren klingt es auch keineswegs besser. Für eine der Wiedergabetreue verpflichteten Philosophie bei der Kette vom Mikro bis zum Schallwandler zu Hause hörte ich bisher keine Vorteile, wohl aber Nachteile bei Vergleichen oder Vorführungen. Ich weiss zwar, dass eine Firma mit audiophilen Aufnahmen damit etwas gearbeitet hat (wahr es Tacet...?), aber ich meine nach wie vor, dass derjenige Klang bei klassischen Aufnahmen der beste ist, der dem Original so wenig wie möglich wegnimmt und vor allem nichts hinzufügt, auch keine Oberwellen. Zu diesem Thema habe ich im Netz das hier gefunden, falls es einen interessiert. Ich sage nicht, dass jedes Wort auf dieser Seite die amtliche Wahrheit ist, aber es scheint mir schon so zu sein, dass dieser Mensch sehr gut weiss, wovon er schreibt.


    Aber wir schweifen sehr vom Thema ab....so wie fast alle hier.
    Es ging um die Hörbarkeit von verschiedenen Formaten wie mp3, High-Res. -Streaming, SACD, Blue-ray-Audio/Video und den darauf enthaltenden Formaten. Dazu habe ich jedoch schon in Beitrag 13 Stellung genommen. ....


    Dass es Unterschiede zwischen Formaten wie MP3 und 24/96 PCM gibt, will ich dabei nicht leugnen, ich gebe ja selber Geld für solche hochauflösenden Formate aus. Aber Beschreibungen wie "saftig, weiträumig, sehr sinnlich und zugleich körperlich", "im Vergleich dazu „nüchterner“, aber auch etwas schlanker und luftiger" etc. sind - nimm es mir nicht übel - die typische Audiotest-Zeitschriften-Prosa, der ich sehr skeptisch gegenüber stehe. Solche Prädikate werden von Audio-Zeitschriften ja auch gerne auf den "Klang" von Kabeln angewendet, wo sich jeder Physiker und Elektrotechniker nur an den Kopf fasst, und da entwickelt sich eben ein Misstrauen gegenüber den Ergebnissen solcher Workshops.

    Ich verstehe diese Vorbehalte gut. Ob Motorjournalisten, die im Hifibereich landen, immer auch eine unabhängige und qualifizierte Rezension hinbekommen oder eben eine mehr oder weniger gutgemeinte "Hifi-Schreibe" , muss man versuchen, zwischen den Zeilen herauszulesen.
    Auf eigene Hörtests kann man da nie verzichten, meine ich. Die Audio-Zeitung kann einem eine Orientierungshilfe sein um herauszubekommen, was es denn am Markt alles so gibt.


    Bei den enormen klanglichen Vorteilen, die etwa die neuen teuren High-End-USB-Kabel bieten sollen, bin ich ebenfalls enorm skeptisch.
    Allerdings muss man auch die andere Seite sehen: Wenn man denn Unterschiede z.B. zwischen mp-3 und CD hört, dann muss man sie ja irgendwie in Worte fassen. Etwas anderes als Vergleiche und Metapher wird da nicht möglich sein. Wie will man denn eine Klangereignis mit Worten ausschliesslich sachlich beschreiben? Man kann natürlich die Wellenformen im Audiosequenzer sehen, aber der Eindruck eines menschlichen Klang- und Musikerlebnisses wird ohne diese Prosa aus Metaphern und sonstigen Vergleichen nicht funktionieren können. Der optische Eindruck von Wellenformen ist kaum aussagekräftig, es sei denn, man sucht nach Akzenten oder will eine Spur editieren.



    Schönen Gruss nach Ostwestphalen :-)
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Da bin ich anderer Meinung, als gelernter Naturwissenschaftler erkenne ich neben Messergebnissen nur Blindtests als relevant an. Bei allen anderen Tests spielen Erwartungshaltungen eine viel zu große Rolle - man hört, was man hören will, bewusst oder unbewusst.

    Als Naturwissenschaftler, lieber Bertarido, solltest Du dann aber auch wissen, dass für die Aussagekraft von empirischen Tests die sorgfältige Vorbereitung und Auswertung entscheidend ist - die fehlerfreie Durchführung des Tests allein reicht da bei weitem nicht. Die Literatur über die Methoden der Erstellung von Testdesigns füllt nicht zufällig ganze Bibliotheken. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet muß man da einfach feststellen, dass die von Hifi-Enthusiasten praktizierten Tests allesamt diesen harten wissenschaftlichen Kriterien nicht genügen. Auch wenn die Durchführung (Doppelblindtest etc.) einigermaßen in Ordnung ist, an der methodischen Vorbereitung und Auswertung hapert es immer.


    Damit stellt sich die Frage der Praxisrelevanz von solchen Blindtests. Der Alltag ist letztlich nicht die Wissenschaft. Die Zielsetzung eines wissenschaftlichen Tests ist doch mit der Alltagssituation, dass jemand von uns nach einer passenden, möglichst gut klingenden Anlage sucht, gar nicht zu vergleichen! Der Wissenschaftler bemüht sich um allgemeingültige Aussagen, die von Jedermann nachvollzogen werden müssen und versucht deshalb jede subjektive Fehlerquelle auszuschalten. Im Alltag dagegen geht es allein darum, das jeder von uns ganz persönlich für sich selbst eine nachvollziehbare Entscheidung trifft, die er hinterher nicht bereuen muß. Objektivität und Allgemeingültigkeit ist hier gar nicht gefragt, sondern subjektive Nachvollziehbarkeit - die mit Beliebigkeit nicht zu verwechseln ist. Auch hier geht es nämlich um gute oder schlechte Begründungen. Wir wollen unsere Entscheidung hinterher nicht bereuen.


    Ich gebe mal zwei Beispiele, die wirklich real so passiert sind (die betreffenden Leute kenne ich z.T. persönlich):


    Fall 1: Ein Hifi-Fan wird von Skeptikern in Foren bearbeitet, er solle sich doch endlich mal einem Blindtest unterziehen und Wahrheit von Suggestion unterscheiden lernen. Der Betreffende besitzt eine super teure Anlage, dazu gehörte ein hochwertiger und natürlich kostspieliger CD-Player. Also hat er diesen zum Blindtest mitgebracht und mit einem Billigplayer verglichen. Ergebnis: Er konnte keinen Unterschied hören. Da machte er Nägeln mit Köpfen, verkaufte den teuren Player (den Käufer kenne ich persönlich) und erwarb statt dessen den Billigplayer. Dann kam aber das böse Erwachen: Nach und nach hörte er seine Lieblingsplatten zuhause durch, die er hundert Mal gehört hatte und war entsetzt: Immer fehlte etwas! Er war danach totunglücklich und hat diese Entscheidung bitter bereut.


    Wie sieht es also aus mit der Zuverlässigkeit von Blindtests in der alltäglichen Praxis? Hier hat offenbar der Blindtest zu einer krassen Fehlentscheidung geführt. Ich sage deshalb: Blindtests als Orientierungshilfe sind o.k., wer sie braucht, soll sie machen. Nur sich allein darauf zu verlassen in dem Glauben, Blindtests seien per se eine sichere Sache, ist ein grober Irrtum und wirklich nicht anzuraten.


    Fall 2: Die betreffende Person ist ein Perfektionist in Sachen Hifi, der ziemlich große Summen in sein Hobby investiert. Er überprüft seine Entscheidungen aber gerne doppelt, sowohl mit unverblindeten Tests als auch Blindtests. In einem Fall konnte er ein unverblindetes Ergebnis im Blindtest nicht eindeutig verifizieren, die Trefferquote lag bei nur 60%. Also hat er drei Wochen geübt und danach den Blindtest mit Bravour bestanden.


    Auch hier kann man die Frage stellen: Was bedeutet das für die Praxis? In der Regel haben wir einfach nicht die Zeit um ein "Seminar" zu besuchen, um für einen Blindtest gerüstet zu sein. Es sieht in der Realität also so aus, dass der wirklich praktikable Blindtest ein unvorbereiteter Schnelltest ist. Und das Ergebnis ist da wie man sieht alles andere als subjektiv zuverlässig - sogar weniger verläßlich als ein unverblindeter Test. Wenn ich drei Wochen Zeit investieren muß, um das vorher eindeutige Ergebnis in einem unverblindeten Test bestätigt zu bekommen, dann kann ich mir den Blindtest - zumal, wenn ich mit unverblindeten Tests jahrelange Übung und mit deren Hilfe stets die richtige Entscheidung getroffen habe - einfach sparen. Im Alltag zählt die Bewährung - eine Praxis, die sich vielfach bewährt hat aufzugeben nur aus "ideologischen" Gründen oder irgend einem Skeptizismus, ist nicht vernünftig, sondern unvernünftig.


    Und was die "Erwartungshaltungen" angeht: Meistens sind die Verfechter von Blindtests Techniker oder Naturwissenschaftler, die aber dieselbe Sorgfalt, die sie für technische Erklärungen aufbringen und von Anderen einfordern, bei psychologischen Deutungen aber nicht investieren. Da wird handfest - und völlig dillettantisch - mit Unterstellungen gearbeitet, wo jeder wirklich ausgebildete Psychologe die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Eine Suggestion ist ein sehr präzise funktionierender Mechanismus. Was suggeriert wem irgend etwas? Wenn man darauf keine eindeutige Antwort geben kann, dann soll man solche konstruierten Unterstellungen lassen. Es ist in der Realität die absolute Ausnahme, dass jemand irgend einen Testbericht gelesen hat und das Ergebnis dann suggestiv reproduziert. In der Regel sind die Produkte und Hersteller unbekannt und niemand weiß genau, was ihn erwartet. Auch Blindtests werden übrigens von Erwartungshaltungen beeinflußt. Die Auswertung eines Blindtests mit durchwachsenem Ergebnis (es gab Ergebnisse von 100% und 0% sowie jede Menge andere dazwischen) kam zu dem Ergebnis, dass die Beteiligten mit 100% alle davon überzeugt waren, dass es hörbare Unterscheide gibt. Die Teilnehmer mit 0% dagegen waren sämtlich Skeptiker, die im vorhinein der Meinung waren, dass es sowieso nichts zu hören gibt. Das Blindtestergebnis spiegelt also auch nur die Voreinstellung der Probanden - dass es einen "aufklärenden" Effekt hat, ist also gerade weniger wahrscheinlich. Jeder wird auch hier lediglich in dem bestätigt, woran er ohnehin immer schon glaubte. Man hört nur, was man hören will.



    Dass es Unterschiede zwischen Formaten wie MP3 und 24/96 PCM gibt, will ich dabei nicht leugnen, ich gebe ja selber Geld für solche hochauflösenden Formate aus. Aber Beschreibungen wie "saftig, weiträumig, sehr sinnlich und zugleich körperlich", "im Vergleich dazu „nüchterner“, aber auch etwas schlanker und luftiger" etc. sind - nimm es mir nicht übel - die typische Audiotest-Zeitschriften-Prosa, der ich sehr skeptisch gegenüber stehe.

    Hast Du selber schon mal versucht, Hörteindrücke zu beschreiben? Hifi-Tester sollte man zugute haben, dass sie auf diesem Gebiet doch eine gewisse Erfahrung haben. Wenn man das kritisiert, sollte man zudem Wege aufzeigen können, es besser zu machen. Ich selber habe mich noch nie auf solche Klangbeschreibungen in Testheften verlassen oder daran orientiert, sondern folge meinen eigenen Höreindrücken. "Luftig" ist ein unverzichtbares Kriterium, wer z.B. einen elektrostatischen Kopfhörer (Stax z.B.) oder LS besitzt, wird sofort nachvollziehen können, was das bedeutet. Und schlank-aufgebläht bzw. sinnlich-körperlich-nüchtern, weiträumig-eng sind soch sehr präzise Beschreibungen eines Eindrucks, den eigentlich jeder nachvollziehen kann. Interessanter Weise ist es so - das weiß ich aus den Hifi-Foren - das die Kritiker dieser Sprache in vielen Fällen solche Hifi-Fans sind, die ihren eigenen Erlebnissen generell mißtrauen und sich auch gar nicht die Mühe machen können oder wollen, diese sprachlich umzusetzen. Statt dessen setzen sie auf technische Erklärungen. :D



    Solche Prädikate werden von Audio-Zeitschriften ja auch gerne auf den "Klang" von Kabeln angewendet, wo sich jeder Physiker und Elektrotechniker nur an den Kopf fasst, und da entwickelt sich eben ein Misstrauen gegenüber den Ergebnissen solcher Workshops.

    Fakt ist, dass es weltweit eine ganze Branche von Kabel-Herstellern gibt, wo hunderte diplomierte Physiker arbeiten. Und es gibt auch wissenschaftliche Fachliteratur zu dem Thema. Die wird nur leider von den Skeptikern nicht zur Kenntnis genommen. Misstrauen erzeugt bei mir im Gegenteil der Umgang der "Techniker" untereinander. Wenn ein Diskurs so läuft, dass Elektrotechniker A dem Elektrotechniker B schlicht die Kompetenz abspricht, wenn ihm die Argumente ausgehen (und unsachlich werden in der Regel immer diejenigen selbsternannten "Experten", welche den Klang von Kabeln bestreiten, das ist meine Erfahrung aus Foren), wenn immer wieder mit simplifizierenden Erklärungen gearbeitet wird, dann ziehe ich als Laie daraus die Konsequenz, dass ich solche Diskurse nicht wirklich Ernst nehme sondern mich einzig und allein auf meine Höreindrücke verlasse. Und da habe ich eine eindeutige, über Jahrzehnte immer wieder bestätigte Meinung: Kabel klingen sehr unterschiedlich - allerdings auch sehr verschieden an diversen Anlagen. Generalisierungen sind da absolut nicht hilfreich. :hello:



    Auch bei den Dir ja bekannten Stax-Hörern gab es einmal die Auswahl, einen Hörer mit einem KHV in Transistor oder eben auch in Röhrentechnik zu bekommen.

    Ich hatte bei meinem Händler die Gelegenheit, einige Stax-Kombis zu hören, darunter auch die mit dem Röhrenverstärker, lieber Glockenton. Das war die teuerste Kombi aber auch eindeutig die beste - weil die Transistor-Geräte alle "eine Nummer kleiner" waren, das Vergleichsmodell hatte ich leider nicht zu Verfügung. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die Kabelklang hören. Die "hunderte von diplomierten Physikern", die laut Holger bei den Kabelherstellern arbeiten, müssten sonst Taxi fahren.


    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die Kabelklang hören. Die "hunderte von diplomierten Physikern", die laut Holger bei den Kabelherstellern arbeiten, müssten sonst Taxi fahren.


    Herzliche Grüße


    Christian

    Als Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme sind teure HiFi-Kabel sicherlich geeignet - und immerhin schaden sie zumindest nicht, außer dem Geldbeutel...

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die Kabelklang hören. Die "hunderte von diplomierten Physikern", die laut Holger bei den Kabelherstellern arbeiten, müssten sonst Taxi fahren.

    Als Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme sind teure HiFi-Kabel sicherlich geeignet - und immerhin schaden sie zumindest nicht, außer dem Geldbeutel...


    Klar doch, die übliche Veralberung des Themas. Kabel werden demnach in der Garage im Hinterhof von Amateuren produziert mit billigsten Materialien, die dann überteuert verkauft werden um den dummen Käufer an der Nase herumzuführen. Und jeder dahergelaufene Elektroniker weiß mit seinem biederen Schulbuchwissen natürlich besser über die Materie Bescheid als die Spezialisten bei den Herstellern. Zu diesen Garagenfirmen mit lauter unprofessionellen Amateuren gehören:


    Audioquest, Furutech, HMS, Kimber, Mogami, Oelbach, Ortofon, WireWorld usw. usw.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Der Streit um den Kabelklang gibt dem Laien Rätsel auf. Sind jetzt sogar die Messwerte per se umstritten?


    Mein Vertrauen in die Naturwissenschaften ist völlig erschüttert.

  • Klar doch, die übliche Veralberung des Themas. Kabel werden demnach in der Garage im Hinterhof von Amateuren produziert mit billigsten Materialien, die dann überteuert verkauft werden um den dummen Käufer an der Nase herumzuführen.

    Keineswegs, ich nehme den genannten Firmen sehr wohl ab, dass sie Kabel mit hochwertigen Materialien und Fertigungsprozessen herstellen. Nur den Klang verbessern tun diese Kabel nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Der Streit um den Kabelklang gibt dem Laien Rätsel auf. Sind jetzt sogar die Messwerte per se umstritten?


    Mein Vertrauen in die Naturwissenschaften ist völlig erschüttert.

    Dazu besteht kein Grund - einen Unterschied in den Messwerten wird man in diesem Bereich nicht finden.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Keineswegs, ich nehme den genannten Firmen sehr wohl ab, dass sie Kabel mit hochwertigen Materialien und Fertigungsprozessen herstellen. Nur den Klang verbessern tun diese Kabel nicht.

    Woher nimmst Du diese Gewißheit? Welches Wissen bzw. welche Erfahrungen hast Du da vorzuweisen? Das ist in dieser Frage genau das Problem: In der Wissenschaft sind Evaluationen üblich. In solchen Fragen dagegen spielt sich jeder als Experte auf, ohne irgendeine Legitimation dafür vorweisen zu können.



    Dazu besteht kein Grund - einen Unterschied in den Messwerten wird man in diesem Bereich nicht finden.

    Das ist schlicht falsch. Kabel haben ganz unterschiedliche Meßwerte. (Solche Meßprotokolle sind auch publiziert worden.) Zudem fehlen einheitliche Normen für die Cinch-Anschlüsse an Verstärkern (Ausnahme: die digitalen Verbindungen). Jeder Hersteller macht da, was er will. Das erklärt, warum ein und dasselbe Kabel an der einen Anlage klingt, an der anderen dagegen u. U. gar nicht.


    Schöne Grüße
    Holger

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