Von 18. 7. bis 31. 8. 2014 finden wie wie jedes Jahr die Salzburger Festspiele statt: in vielerlei Hinsicht umkämpft und umstritten, ein gewaltiger Kulturapparat, Prestigeobjekt und potenter Arbeitgeber. "Die Bühne der Welt", nennt sich Salzburg in seiner Eigenwerbung unter Bezugnahme auf dieses Ereignis.
Die andere Seite: Wie jedes Jahr gibt sich hier tatsächlich die "Crème de la crème" der klassischen Musik sozusagen "die Türe der Künstlergarderobe" in die Hand. Werkauswahl und deren Besetzung lassen nicht nur metaphorisch Musikfreund-Herzen höher schlagen.
Für Liebhaber der geistlichen Musik gibt es gleich zu Beginn die "Ouverture spirituelle" mit geistlichen Konzerten: u. a. sind die Schöpfung, die Krönungsmesse und Monteverdis Marienvesper zu hören.
Daneben die Premiere des ewigen Klassikers "Jedermann" am Domplatz.
Ab 27.7. beginnt das richtig große Spektakel.
Opern- und wohl auch Regietheaterfreunde kommen mit Don Giovanni, Il Trovatore, Rosenkavalier, La Cenerentola und Schuberts "Fierrabras" voll auf ihre Kosten. Denn selbst wenn man (wie mir oftmals berichtet wurde) "vor der grauenvollen Bühne die Augen verschließt", garantieren Namen wie Anna Netrebko, Placido Domingo, Krassimira Stoyanova, Dorothea Röschmann oder Michael Schade und viele viele mehr, herausragende Hörerlebnisse. Sogar eine konzertante Aufführung eines Teils von Tristan und Isolde gibt es zu hören.
Im Konzertprogramm stehen neben den sechs Konzerten der Wiener Philharmoniker eine Zyklus aller Bruckner-Symphonien und sieben Beethoven Konzerte mit Rudolf Buchbinder (ich habe diese Programme nicht im Detail gesehen, jedoch könnten hier fast alle Sonaten Platz haben) sowie ein Mozart-Abend mit dem Concentus Musicus.
Als sei dies nicht genug: Liederabende mit Größen wie Thomas Hampson, Piotr Beczala, Elina Garancia und Diana Damrau.
Kissin, Pollini, Sokolov und Anne Sophie Mutter glänzen in Solistenkonzerten mit Orchester.... Man verzeihe mir alle Großartigkeiten und Namen, die ich hier unerwähnt ließ.
Ohne Zweifel ist dies eine außergewöhnliche Versammlung. Und mit Sicherheit eine im Gesamten betrachtet riesenhafte Operninszenierung, die Hotels, Restaurants, Festspielparties, Friseure und Galerien ebenso einbezieht wie Limousinenservices und Taxifahrer.
Aus der Perspektive als Taxifahrerin erhalte ich oft unverhoffte Einblicke in so manches Geschehen der Künstler- sowie auch der Publikumsseite. Gerne will ich euch berichten, wenn mir etwas Interessantes unterkommt. Ebenso bekomme ich hautnah die Reaktionen des Publikums mit. Was mir fehlt ist, die Konzerte zu hören (es sei denn sie werden im Radio übertragen).
Hat aus unseren Kreisen jemand vor, nach Salzburg zu fahren?
Welche Aufführungen werdet ihr sehen?
Bitte berichtet uns hier davon!
Natürlich würde ich mich auch über ein kleines nachmittägliches Tamino-Treffen freuen, falls jemand kommt, da ich praktisch die ganze Festspielzeit über in Salzburg bin. Falls ihr Insider-Tipps benötigt, stehe ich natürlich auch gerne zur Verfügung !
Herzliche Grüße aus dem bereits sehr sommerlichen Salzburg sendet
Bachiania