Die üblichen Verdächtigen

  • Und wieder möchte ich hier das Werk eines HEUTE relativ unbekannten Komponisten vorstellen, wenngleich er allmählich - Aufführungen seine Opern bei Festivals und zahlreiche Tonaufnahmen für CD bestätigen dies - wieder ins Rampenlicht rückt. Die Rede ist von Giovanni Simone Mayr (1763-1845) der an die 60 Opern komponiert und zu Lebzeiten sehr gefragt, ja berühmt war. Er ist unter anderem Lehrer Donizettis. Mein erster Vorschlag ist zugleich seine berühmteste Oper "Medea in Corintha" aus dem Jahre 1813. Wer nicht in die Soundsamples hineinhört ist selber schuld....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn auch nicht mehr aus ganz junger Zeit, so kann die Einspielung der Oper Ekkehard von JOHANN JOSEPH ABERT VON 1998 vielleicht trotzdem noch in diesen Rahmen passen.


    JOHANN JOSEPh ABERT gehörte schon in meinen frühen Jugendjahren zu meinen kleinen Geheimtips, und so freute ich mich, daß in den letzten Jahrzehnten nun endlich doch das Interesse an seinem musikalischen Schaffen geweckt wurde und schon mehrere CD-Einspielungen einiger seiner Werke entstanden, so z. B. seiner bekannten Sinfonie "Columbus" op. 31, seines Konzertes für Kontrabaß und Orchester, seiner "Variationen für Kontrabaß und Orchester" in einer sehr ansprechenden Aufnahme durch die BOHUSLAV-MARTINU-PHILHARMONIE ZLIN unter WERNER STIEFEL und mit THOMAS LOM als Kontrabassisten, oder unter dem Ttiel "Musik aus Stuttgart" sein hochintererssantes Streichquartett A-Dur op 25, sowie seine "6 Lieder für Singstimme mit Begleitung des Pianoforte", u. a. mit dem ABERT-QUARTETT STUTTGART.

    1998 dann der größte Erfolg hinsichtlich der Wertschätzung von ABERT's kompositorischer Hinterlassenschaft, nämlich die CD-Einspielung von ABERT's Oper "Ekkehard" komponiert 1878 nach dem Scheffelschen Roman. Verbuchte er damit zunächst bei der Premiere in Berlin nur einen kleineren Achtungserfolg, so erntete er damit schon 1880 in Stuttgart, und 1882 in München stürmischen Beifall. Daß nun für die CD-Aufnahme sogar JONAS KAUFMANN gewonnen werden konnte, dürfte sicher eine wertvolle und willkommene Starthilfe gewesen sein, um diesen Komponisten und seine Oper in der heutigen Musikwelt endlich etwas bekannter zu machen. Weitere Gesangssolisten sind NYLA VAN INGEN, SUSANNE KELLING, HENRYK BÖHM, JÖRG HEMPEL, ALFRED REITER, CHRISTIAN GERHAHER (!) und MIHOKO FUJIMURA .
    PETER FALK
    leitet das SWR RUNDFUNKORCHESTER KAISERSLAUTERN und die STUTTGARTER CHORISTEN.


    ABERT wartet in dieser Oper, wie auch in anderen Werken, mit vielen neuartigen Ideen und unerwarteten Wendungen auf, die Grundstimmung ist lyrisch-romantisch, der Komponist hat aber auch eine besondere Begabung für dramatische Entwicklungen, was sich ja auch schon in seiner COLUMBUS-SINFONIE offenbarte. Die künstlerische Leistung dieser Einspielung ist beachtlich und sowohl sängerisch als auch instrumental auf hohem Niveau.


    JOHANN JOSEPH ABERT wurde am 20. 09. 1832 in Kochowitz/Böhmen geboren und begann schon früh mit dem Komponieren. Auf dem Konservatorium war sein Hauptfach der Kontrabaß, auf dem er hohe Virtuosität erlangte. 1852 wure er in Prag schlagartig mit seiner ersten Sympnonie berühmt und daraufhin sofort in der STUTTGARTER HOFKAPELLE als Kontrabassist engagiert. Da er sich sehr schnell mit seinen Kompositionen einen Namen machte, kam er bald mit den führenden Persönlichkeiten der deutschen Künstlerschaft, bekannten Schriftstellern und Muskern zusammen, wie KERNER, LUDWIG UHLAND, im Ausland mit AUBERT, HALÉVY, MEYERBEER, und er bekam auch zu WAGNER und ROSSINI engen Kontakt. Nach Ende des Krieges von 1870/71 wurde das Haus ABERT zum Treffpunkt berühmter Künstler, wie JOHANNES BRAHMS, HANS VON BÜLOW, FRANZ LISZT, ANTON RUBINSTEIN, EDUARD HANSLICK, VICTOR VON SCHEFFEL u. a.


    JOHANN JOSEPH ABERT schrieb insgesamt 5 Opern, und zwar "Anna von Landskron" (Uraufführung 1858), "König Enzio", 1862, der man eine Hinneigung zu Wagner nachsagt, "Astorga" (Aufführung 1866), die zur seiner Ernennung zum Hofkapellmeister führte, "Die Almohaden" (1890), und eben besagte Oper "Ekkehard". Er komponierte noch mehrere Kammermusikwerke und 7 Sinfonien.



    JOHANN JOSEPH ABERT starb am 01. 04. 1915 in Stuttart. Sein Sohn HERMANN ABERT wurde ein sehr bekannter Musikwissenschaftler und -schriftsteller. Seine MOZART-Biographie wurde zu einem Standardwerk.


    Viele Grüße
    wok

  • Ich stelle hier die Oper "Dimitri" von Victorin Jonciérs vor. Jonciérs (nicht sein richtiger Name) lebte von 1839 - 1903, sein "Dimitri" entstand 1876. Ich besitze diese Aufnahme, die in aufwendig produzierter Buchform erschienen ist, erst seit Kurzem, sie erst in diesem Jahr erschienen und aufgenommen wurde sie vom 18. Februar bis zum 1. März 2013 in Brüssel.
    Somit erfüllt diese Neuheit wohl die Kriterien dieses Threads. Es gibt auch keine andere Aufnahme dieses Werkes.




    Grüße
    Garaguly

  • Leider fast vergessen ist die preisgekrönte Funkoper "Tandaradei" von Hans-Hendrik Wehding. Eine reizende Oper für Jung und Alt. Ein Bravourstück daraus ist das Lied es Henkers. Wir hörten dieses gemeinsam bei einem Tamino-Treffen und waren alle restlos hingerissen. Was Gottlob Frick aus diesem Ohrwurm stimmlich und gestalterisch macht ist grandios. Leider weiß ich nicht, ob und wo eine Gesamtaufnahme des Werkes erhältlich ist. Vielleicht weiß es einer der Taminos und kann eine Bezugsquelle nennen. Das erwähnte "Lied des Henkers" ist auf der CD "Gottlob Frick -Frühe Opernaufnahmen 1943- 1955. URACANT 2021 und kann bei www.gottlob frick gesellschaft.de bestellt werden.
    Der Komponist Hans-Hendrik Wehding geboren am 3. Mai 1915 in Dresden- gestorben 8. Oktober 1975 in seiner Heimatstadt. Wehding war unter anderem als Dirigent des Großen Rundfunkorchesters und musikalischer Obeleiter der Staatsoperette Dresden tätig. Er schrieb unter anderem 5 Opern, Operetten, Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik und Chorwerke. Mit dem Intermezzo aus der Tanzpantomime "Der Goldene Pavillon" (1942) gelang ihm ein "Hit" in der gehobenen Unterhaltungsmusik, der gelegentlich heute noch im Funk zu hören ist. Wehding war einer der renommiertesten, meistbeschäftigten Filmkomponisten in der DDR.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Aus dem Jahr 2011 stammt die erste Aufnahme von Hakon Børresen Oper "Kaddara", die eine wirkliche Entdeckung ist. Diese in Grönland spielende Oper hat nicht nur einen hervorragend gebauten Spannungsbogen, sondern auch dementsprechend dramatische Musik, die sich mit geradezu betörend lyrischen Stücken abwechselt, und unverkennbar Dänischen Charakter hat. Doch verwendet der Komponist in der Musik auch traditionelle Rhythmen aus Grönland, sogar landestypische Instrumente, die mit der wirklich schillernd/glitzernden Orchestration wirklich beeindruckt und deutlich über der wesentlich bekannteren Oper von ihm "Der Königliche Gast" steht. Eine Inhaltsangabe ist im Opernführer einsehbar.



    Die Aufnahme selber ist durchaus gelungen. Mit Stig Fogh Andersen, Gitta Maria-Sjöberg und Elisabeth Hanke (die mir persönlich besonders gut als Contraalt in der Rolle der Hexe gefällt) ist die Aufnahme gut besetzt. Lediglich dem Orchester hört man sehr den Standort in der Provinz an, an dem auch das schlüssige Dirigat von Niels Borksand nichts ändern kann.


    Beste Grüße
    Christian

  • Der spanische Komponist Ramon Carnicer (1789-1855) war zu Lebzeiten sehr erfolgreich. Umso verwunderlicher, daß heute seine 8 Opern im italienischen Stil beinahe vergessen sind - sie erinneren musikalisch ein wenig an Rossini, aber sind in letzter Konsequenz doch eigenständig, was ihren Reiz ausmacht. Die hier vorgestellte Oper "Elena e Constantino" wurde 1821 mit großem Erfolg uraufgeführt - Das Hineinhören in die Soundsamples lohnt sich.
    Ungeachtet dessen ist zu erwähnen, daß er die heute chilenische Nationalhymne komponiert hat....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Saverio Mercadante (1795-1870) war ein Komponist, dessen Schwerpunkt auf dem Gebiet der Oper lag, er hat über 50 geschrieben. "Virginia" wurde zwar schon 1850 geschrieben, aber von der Zensur verboten, da der Komponist - hier konsequenter als Verdi - sich weigerte Änderungen zuzustimmen. Die Uraufführung erfolgte 1866, da war der Komponist bereits vollständig erblindet und komponierte nicht mehr...Freuen wir uns, daß er zeitlebens sehr produktiv war und daß es Label gibt, die seine Werke allmählich wieder einer breiteren Mehrheit von Musikfreunden zugängig machen......

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich setze heute erneut mit einer Oper von Saverio Mercadante fort, dessen Stil nahe bei Bellini und Donizetti ist. Die hier vorliegende Aufnahme wurde vor etwa drei Jahren aufgenommen und ist seitetwas mehr als einem Jahr am Markt verfügbar. Eine unbekannte Oper mit bekantten handelnden Figuren ist doch der Inhalt quasi eine Fortsetzung von "Le nozze di Figaro" Für die Ausgrabung zeichnet Riccardo Muti verantwortlich, der auch am Dirigentenpult steht....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nach längerer Pause wieder ein Vorschlag von mir, der aus meiner Sicht den Vorgaben des Threadstarters entspricht, der uns aber schon seit längerer Zeit nicht wissen lies ob er dem Thread überhaupt noch folgt.
    Letztlich sind Threads allerdings nicht lediglich für eine Person gemacht, daher geht es hier munter weiter:
    Antonio Salieri: Les Danaides. Die Gesamtaufnahme ist von 1990, digital und von einem "bekannten 'Komponisten", entspicht also in allen Punkten den Vorgaben. Sie enthält zwei CDs und wird in der Budget-Serie "Electrola Collection" derzeit unter 12 Euro angeboten. Scheinbar aber nicht mehr lange. Man hat das EMI Cover belassen und nicht durch eines von WARNER ersetzt. Vermutlich gibt es keine Neuauflage mehr.



    Die Inhaltsangabe befindet sich im Tamino Opernführer:
    SALIERI, Antonio: LES DANAÏDES


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • ...und wie ich dem folge, lieber Alfred!


    Letzter Zeit hat mich das Abhören meiner ganzen Käufe aus dem letzten Jahr beschäftigt. Doch ich habe immer ein Auge (und ein Ohr) links und rechts meiner Musiktruhe auf.

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  • Schon wieder der Barbier von Sevillia !! Aber diesmal nicht von Rossini oder Paisiello, sondern von Francesco Morlacchi 1784-1841, immerhin von 1811-1841 Hofkapellmeister der italienischen Oper in Dresden und Komponist von mindesten 25 Opern, von denen die meisten erhalten sind. Das Werk stammt aus dem Jahre 1816, also dem gleichen Jahr, wo auch jener Barbier von Rossini das Licht der Welt erblickte. Nicht umsonst hat sich Rossinis Fassung gegenüber allen andern durchgesetzt, und ich würde am 2. Platz Paisello reihen, dennoch ist diese Oper durchwegs hörenswert.Es gibt betörende Stellen darin. Leider ist die Sängerriege nicht unbedingt die erste Qualität, teilweise eher dritte Reihe, das mag natürlich auch an der italienischen Tontechnik liegen, die für den quäkenden und gleichzeitig unangenehm schrillen Klang der Stimme des Grafen Almaviva verantwortlich sein könnten, ebenso wie für die wummernden Bässe während der Ouvertüre.....
    Dennoch bereue ich den Kauf nicht, wer italienische Opernmitschnitte von Festivals kauft, der sollte wissen, was ihn erwartet und es akzeptieren - oder eben nicht....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auch wenn es in letzter Zeit ein wenig still in diesem Thread geworden ist - so glüht er doch weiter -
    Wie waren doch die Anforderungen ? Unbekanntes Werk eines bekannten Komponisten, das in Vergessenheit zu geraten droht

    Da passt die neue Aufnahme von Salieris "La scuola de' Geloso" vortrefflich. Eine der beliebtesten Opern Salieris zu dessen Lebzeiten überhaupt. Interessenten wird geraten sich nicht zu lange mit der Anschaffung Zeit zu lassen, denn in Punkto Verweildauer in den Katalogen sind die Label gradezu unerbittlich. So ist bereits ein Teil der weiter oben im Thread empfohlenen Aufnahmen "derzeit nicht erhältlich" - was eigentlich einem Todesurteil für die Aufnahme gleichkommt.
    Das Fehlen von Franchettis "Germania" (ganz oben empfohlen) trifft mich besonders hart. Woher sollte ich auch wissen daß ein Komponist mit diesen Lebensdaten SOO schöne Musik geschrieben hat? (auch wenn er scheinbar ein "Meister des Zitats" gewesen ist.....)


    Ich werde in Zukunft diesen Thread besser im Auge behalten...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred

    Wie waren doch die Anforderungen ? Unbekanntes Werk eines bekannten Komponisten, das in Vergessenheit zu geraten droht


    Also mir war bisher Francesco Morlacchi unbekannt.
    Nehme ich mal Giacomo Puccini als bekannt aber seiner zweite Oper EDGAR ist schon ziemlich unbekannt und droht in Vergessenheit zu geraten. Die Handlung geht gar nicht. Kein Wunder, dass man die Oper nicht mehr spielt. Aber musikalisch gibt es wunderbare Stellen. Und erstaunlich viel Anklänge an Richard Wagner.


    Zum Glück hat man sie gerade in Dortmund mal wieder ausgegraben unter der musikalischen Leitung von Alexander Joel und mit Gustavo Porta, Latonia Moore, Rachele Stanisci und Evez Abdulla. Das war sehr hörenswert! Für alle . die nicht dabei waren und auch den Mitschnitt nicht hören konnten gibt es aber einige CD-Aufnahmen



    Große Namen. Aber besser ist meiner Meinung nach die Aufnahme mit Carl Tanner und Julia Varady



    Wer unbedingt Szene will, bekommt die bei



    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wer kennt Felix Mendelsohn-Bartholdy nicht? Aber wer kennt seine Oper "Soldatenliebschaft"?

    Das Theater Altenburg-Gera hat diese unbekannte Oper eingespielt, sie ist als CD erschienen, und sie ist das Werk eines 11-jährigen. Felix hat das einaktige Stück für seinen Vater zum Geburtstag komponiert. Nicht nur Mozart war ein Wunderkind!! Die Einspielung war die Uraufführung des gesamten Werkes 2008 in Gera unter Leitung von Eric Solen.

    Soldatenliebschaft


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wer kennt Felix Mendelsohn-Bartholdy nicht? Aber wer kennt seine Oper "Soldatenliebschaft"?

    Das Theater Altenburg-Gera hat diese unbekannte Oper eingespielt, sie ist als CD erschienen, und sie ist das Werk eines 11-jährigen. Felix hat das einaktige Stück für seinen Vater zum Geburtstag komponiert. Nicht nur Mozart war ein Wunderkind!! Die Einspielung war die Uraufführung des gesamten Werkes 2008 in Gera unter Leitung von Eric Solen.



    Herzlichst La Roche

    Habe es mal verlinkt! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat von Oranje

    Ich zumindest mag mir aufgrund der Einfallslosigkeit fast keine CD mehr kaufen. Aber wer kauft sie dann?

    Ich brauche auch nicht unbedingt die xxxte Carmen, es sei denn eine/r meiner Lieblinge singt da mit!

    Aber von Einfallslosigkeit kann doch keine Rede mehr sein, schaut man sich die div.Labels an die gerade solche Lücken schließen oder geschlossen haben kommt man ja mit dem Geldausgeben kaum nach ;), zumindest bei mir kommt da Monat für Monat mehr dazu!

    Aber noch eine Frage an dich lieber Oranje, auf welchen zeitlichen Bereich legst du den besonderen Wert, das ist mir nicht ganz klar geworden, oder bist du da flexibel!?


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Auf den Thread aufmerksam geworden, weil er kürzlich aufgefrischt wurde, sehe ich, dass hier die Oper "Edgar" zur Sprache kam.

    Nach meiner Meinung hat sie fantastische Stellen, des noch unverbrauchten Puccini, der hier wirklich einfallsreiche und unvergessliche Passagen komponiert hat, sowohl für das Orchester als auch für die Stimmen.


    Der Vorwurf, dem man Puccini später machte, dass er immer gleich klinge, kann hier zudem noch nicht erhoben werden. Ich selbst würde das übrigens auch für populärere Puccini-Opern nur sehr bedingt gelten lassen.


    Eine wunderbare Aufnahme, auch technisch recht passabel, gibt es mit dem damals noch sehr jungen Veriano Luchetti. Meines Erachtens ist es vielleicht sogar die reizvollste Aufnahme dieses Ausnahme-Tenors, der in meinem Umfeld hochgeschätzt wird.


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  • LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • ...und ich folge dem Thread immer noch, auch wenn lange nichts mehr kam.

    DAs gilt natürlich für beide Seiten. Da hast GLück gehabt. Ich bin im Rahmen der Foren-Aktualisieirung vor einiegen Woche (sie ist noch nicht abgeschlossen) bei der Ausmusterung inaktiver Mitglieder über Deinen Namen gestolpert, und habe ihn dann doch noch nicht gelöscht. Das wird in den nächsten Momnaten übrigens allen passieren die teilweise schon jjahrelang nicht gepostet haben. Ich will Übersicht über mein Foruim - und natürlich sollsich das Forum nicht zu einem Auskunftsbürü für Nichtschreiber entwicheln. Täglich kämem da Anfragen. Auf die Einladung mitzumachen kommt dann üblicherweise; "Keine Zeit" - Tja und dann jabe ich eben auch keine Zeit.

    Da Du ja immerhin in ferner Vergangenheit ein wenig mitgeschrieben hast - hier eine weitere Oper - eigentlich ein Singspiel von Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), der zu Lebzeiten bekannt und beliebt war und den Ehrentitel "der sächsische Mozart" (scherzhalber?) verliehen bekam.


    Die Infos über Zumsteeg und seine Werke sind dürftig, Zumindest 4 Opern und ein Meleodram hat er komponiert - zudem einige Balladen...


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS: Der Treadtitel trägt übrigens alle Voraussetzungen in sich - von neu hinzugekommenen Mitgliedern nicht gefunden zu erden - mann weiß nicht worum es überhaupt geht...

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • ...er lebt...!


    Lieber Alfred, das habe ich natürlich wahrgenommen (Userkontrolle am 19.01.).

    Das mit dem Threadtitel ist natürlich leider wahr, umso verzückter bin ich, was hier die letzten 24 Std an Aufmerksamkeit zusammengekommen ist. Danke für die neuen tollen Hinweise!!


    Lieber Fiesco, mein urpersönlicher Fokus liegt auf der italienischen Oper der Romantik und dem Verismo. Siehe hierzu meine beiden "Haupt"-Threads aus 2012 und 2013. Allerdings habe ich stimmungsbedingt eine lange Phase der choralen Kathedralenmusik Englands zu beackern. Das zieht sich bei mir merkwürdigerweise durch alle Stilepochen. Gerne aber auch VOR 1700.


    Ich finde das Unbekannte spannender als die neuesten Formen des Bekannten. In meinen Träumen entstaubt ein alter Mönch in einer Klosterbibliothek in Vorderindien diverse Bücher und findet eine jahrhundertalte Partitur eines bislang unbekannten lithurgischen Meisterwerkes. Und zack, finden wir es auf CD wieder allen zugänglich im Hier und Jetzt. Ähnliche Geschichten passieren ja...


  • Schon ein paar Tage älter, aber angenehm abseits.


    "Dieses nicht nur für Großbritannien wichtige spätromantische Werk ist in einer Studio-Produktion von 2010 bei Dutton erschienen. Unter Richard Corp am Pult des New London Orchestra und der Mitglieder des London Chorus singt eine wirklich beachtliche Equipe englischsprachiger Sänger – Heather Shipp ist die Titelheldin, Joan Rogers ihre Rivalin, Jacques Imbrallo der stimmstark- leidende Tristram und Neal Davies der betrogene Marke." Zitat Opera Lounge


  • Smareglias Oper "La Falena"mit Denia Mazzola Gavazzeni bei Bongiovanni

    Die muss ich aber auch erst für mich selber entdecken, kann sie also hier und jetzt noch nicht empfehlen.

  • Nehme ich mal Giacomo Puccini als bekannt aber seiner zweite Oper EDGAR ist schon ziemlich unbekannt und droht in Vergessenheit zu geraten.

    Am 4. Februar 2019 gibt es "Edgar" im Berliner Konzerthaus (Schauspielhaus) am Gendarmenmarkt:


    Puccini: EDGAR - semiszenische Opernaufführung


    CHOR DER BERLINER OPERNGRUPPEORCHESTER DER BERLINER OPERNGRUPPE

    ELENA ROSSI Sopran (Fidelia)

    PETER AUTY Tenor (Edgar)

    SILVIA BELTRAMI Mezzosopran (Tigrana)

    ARIS ARGIRIS Bariton (Frank)

    DAVID OŠTREK Bass (Gualtiero)


    STEFFEN SCHUBERT Choreinstudierung

    THILO REINHARDT szenische Einrichtung

    FELIX KRIEGERDirigent und Künstlerische Leitung

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Caruso, es passte an dieser Stelle so gut. Deine eigene Anzeige hatte ich wohl übersehen, sonst hätte ich mich natürlich darauf bezogen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das lese ich soeben in einer Ankündigung gelesen:


    Welterteinspielung! Mit Sardanapalo erscheint auf Audite erstmals das an der Universität Camebridge rekonstruierte Opernfragment von Franz Liszt



    Als Fragment ist das Stück wohl schon in Weimar aufgeführt worden, wie diesem Bericht zu entnehmen ist:


    "Sardanapalo" in Weimar

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Caruso, es passte an dieser Stelle so gut. Deine eigene Anzeige hatte ich wohl übersehen, sonst hätte ich mich natürlich darauf bezogen.

    Kein Problem, lieber Rheingold!


    Aber wo es gerade um Anknüpfungen und Bezüge geht: mich wundert, dass Du nie etwas in dem Thread zu Kipras Petrauskas geschrieben hast. Ich habe den ja eigentlich nur eröffnet, weil Du in einem anderen Thread auf meine Bemerkung zu Petrauskas reagiert hattest. Dort wollte ich nicht antworten, weil für längere Diskussionen da nicht der Ort ist. Deshalb habe ich den Thread angelegt. Leider aber hat allein Nemorino darauf reagiert.


    Aber vielleicht hast Du den Thread auch einfach übersehen?

    Hier beginnt er:

    Kipras Petrauskas - Tenor aus Litauen


    Trotzdem: beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Um den Thread mal wieder aufzunehmen und weiter Neuausgrabungen zu sammeln...





    Franco Faccio wurde ja schon an anderer Stelle bedacht. Nach der DVD (Bregenzer Festspiele) und einer Deutschen Erstaufführung (Oper Chemnitz) gibt es nun auch eine CD.

  • Zitat von Alfred_Schmidt

    Francesco Morlacchi 1784-1841, immerhin von 1811-1841 Hofkapellmeister der italienischen Oper in Dresden und Komponist von mindesten 25 Opern, von denen die meisten erhalten sind.

    LIVE konzertant: 27. 7. 2014

    Im Rahmen des „Rossini Opera Festival 2014“ wurde in Bad Wildbad das nahezu unbekannte Werk „Tebaldo e Isolina“ von Francesco Morlacchi, einem Zeitgenossen von Rossini, dem das Festival seit mehr als 25 Jahren gewidmet ist, konzertant aufgeführt. Die Erstfassung dieser Oper für Kastrat hatte 1822 im La Fenice in Venedig ihre Uraufführung, die Zweitfassung für Mezzosopran, die auch in Bad Wildbad gespielt wurde, 1825 am Hoftheater in Dresden.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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