Hallo,
ich möchte zu einem Thema einige Bemerkungen machen, das durch den vielbeachteten Stimmfachwechsel von Placido Domingo vom Tenor zum Bariton wieder in der Diskussion ist. Ich weiß, daß Domingo als Bariton begonnen hat, bevor er sich zum Tenor umschulte, ich weiß auch, daß es bei Carlo Bergonzi so war, den "Gott aller Wagnertenöre" Lauritz Melchior nicht zu vergessen, ganz zu schweigen von der Achterbahnlaufbahn Ramon Vinays, der Lyrischer Bariton, Heldentenor, Dramatischer Bariton und schließlich Baß war. Meine Meinung ist schlicht die, daß nur Sänger mit sehr starken, widerstandsfähigen Stimmen, etwa Melchior oder eben Domingo, oder hervorragende Techniker, wie Bergonzi, den Fachwechsel stimmlich meistern und überleben ! Beispiele, bei denen es eben nur für eine gewisse Zeit funktionierte, sind Peter Hofmann, der nach eigener Aussage zuerst Bariton war und sein Kollege Poul Elming. Ich habe mir Interpretationen Domingos von Rigoletto und Simone Boccanegra angehört, sie überzeugen mich gegenüber denen, die sozusagen von Anfang an im Baritonfach waren und sind, nicht. Die Stimme ist einfach immer noch zu hoch ! Kauft und hört man Domingos Bariton-Produktionen etwa nur, weil sie vom erfolgreichsten Tenor der Operngeschichte stammen !
Um nicht nur von Tenören und Baritonen zu reden: Der legendäre Hans Hotter hat neben allen Baßbariton-Partien Wagners auch sämtliche Baß-Partien Wagners gesungen, überzeugen konnte er mich lediglich als Gurnemanz. Ist der Stimmfachwechsel oft gefährlich ? Ich erbitte Meinungen !
Antalwin