Als 1878 Thomas Alva Edison das Gedicht "Mary Had a Little Lamb" in den Trichter seines Phonographen (bzw eines Prototyps davon,) sprach, da war ein neues Zeitalter angebrochen, nämlich das der Tonaufnahme. Die neue Erfindung stieß teilweise auf großen Widerstand, ein hoher geistlicher Würdenträger behauptete sogar, es wäre der Teufel, der aus dem Trichter spräche und mit seiner quäckenden Stimme die Menschen nachäffe. Edison konnte ihn dann mit einem kindischen Argument überzeugen.
Die Schallplatte machte die Verbreitung von Tonaufzeichnungen leichter, die elektrische Aufnahme (ab 1925) brachte Verbesserungen der Aufnahmequlität die laufend gesteigert wurde, Der nächste große Schritt war die Langspielplatte, mono auf Vinyl, sie setzte sich anfangs der 50er Jahre durch. Ab ca 1955 gab es die ersten serienreifen Stereoaufnahmen, seit 1983 gibt es die CD. Man kann davon ausgehen, daß ab ca 1960 gemachte Stereotonaufnahmen auch heutige "normale" Ansprüche zufriedenstellen können, wir haben also 60 Jahre Tonaufzeichnung in "naturnaher " Qualität.
Welch ein Boom - in den späten 50ern, als angefangen wurde alles was nicht niet- und nagelfest war aufzunehmen, da wurden die größten Künstler engagiert und auch solche, die große Namen hatten, ihren Zenith aber bereits überschritten hatten. - Wie dem auch sei.
All das geschah um das Spiel der großen Solisten und Dirigenten, sowie Sängern für alle Zeiten festzuhalten. Der englische Pianist Clifford Curzon nannte die Studioaufnahmen "Rendevouz mit der Zukunft" und sie stimmten ihn traurig.
Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen welcher Aufwand einst getrieben wurde um musikalische Darbietungen für die Nachwelt zu erhalten. Dabei hat man allerdings nicht darüber nachgedacht, ob das Vermächnis von den Erben auch angenommen wird.......
mfg aus Wien
Alfred