Aufnahmen der Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker – Welche sollte man besitzen?

  • Alljährlich zu Jahresanfang steigt das Interesse am berühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, für viele schlichtweg das Neujahrskonzert schlechthin.

    Im Mittelpunkt stehen seit jeher Werke der Strauss-Dynastie, aber auch Komponisten wie Joseph Lanner, Josef Hellmesberger junior, Franz von Suppé, Jacques Offenbach usw.


    Seinen Ursprung hat das Wiener Neujahrskonzert im Jahre 1939, wo es allerdings noch am 31. Dezember als Silvesterkonzert startete. Seit 1941 findet es immer am 1. Jänner statt. Seit dem 31.12.1952 wird das Programm des Neujahrskonzert zusätzlich am Vortag als Silvesterkonzert augeführt. Seit dem 30.12.1962 gibt es zudem ein zusätzliches drittes Konzert, welches bis 1997 als geschlossene Veranstaltung des österreichischen Bundesheeres fungierte; erst seit 1998 gelangt ein Teil dieser Karten in den freien Verkauf.


    Seit 1959 wird das Neujahrskonzert vom ORF auch im Fernsehen übertragen, seit 1969 in Farbe. Bis einschließlich 1990 wurde nur der zweite Teil des Konzerts gezeigt, seit 1991 wird es komplett ausgestrahlt.


    Als Dirigenten des Neujahrskonzertes fungierten bisher:


    Clemens Krauss (1939*, 1941-1945, 1948-1954)

    Josef Krips (1946-1947)

    Willi Boskovsky (1955-1979)

    Lorin Maazel (1980-1986, 1994, 1996, 1999, 2005)

    Herbert von Karajan (1987)

    Claudio Abbado (1988, 1991)

    Carlos Kleiber (1989, 1992)

    Zubin Mehta (1990, 1995, 1998, 2007, 2015)
    Riccardo Muti (1993, 1997, 2000, 2004, 2018)

    Nikolaus Harnoncourt (2001, 2003)

    Seiji Ozawa (2002)

    Mariss Jansons (2006, 2012, 2016)
    Georges Prêtre (2008, 2010)

    Daniel Barenboim (2009, 2014)
    Franz Welser-Möst (2011, 2013)

    Gustavo Dudamel (2017)

    Christian Thielemann (2019)


    * eigentlich Silvesterkonzert, es gab kein Neujahrskonzert 1940


    2020 soll Andris Nelsons das Neujahrskonzert leiten.


    Die Neujahrskonzerte vor 1987 sind nur teilweise komplett auf CD erschienen. So gibt es die Neujahrskonzerte 1951-1954 unter Krauss und diejenigen von 1975 und 1979 unter Boskovsky sowie diejenigen von 1980 und 1983 unter Maazel. Ferner sind Auszüge der Neujahrskonzerte zwischen 1963 und 1979 auf DVD erschienen.


    81Ue-L82LuL._SL300_.jpg


    Seit 1987 kam jedes Neujahrskonzert auf CD heraus auf allen möglichen Labels (wohl je nach Dirigent).


    71otuG12s2L._SL300_.jpg


    2015 erschien eine Edition Neujahrskonzert: Die gesamten Werke auf 23 CDs mit allen 319 Werken, die seit 1941 aufgeführt wurden.




    Welche Aufnahmen der Neujahrskonzerte sollte man eures Erachtens unbedingt besitzen? Welche sind verzichtbar?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Obwohl ich das Neujahrskonzert in meiner Jugend- also in der Boskovski Ära als Fixprogramm am 1. Jänner hatte wo ich Lachs- und Kaviarbrötchen und Sekt vor dem Fernseher genoss - und in späteren Jahren dann gelegentlich das eine oder andere ausließ - und in der nachen Vergangenheit gelegentlich in das eine oder andere kutz hineinzappte (vor allem wegen der oft ausgezeichneten Pausenfilme für den Fremdenverkehr designed -habe ich nur ein einzigess- und das vor allem weil damls grade HD Aufzeichnungen aufkamen - was mich voll begeisterte.

    Aber ansonst - ist - oberflächlich betrachtet - ein Konzert wie das ander - obwohl das natürlich nicht wirklich stimmt. Das Konzert ist ein auf Neujahr zugeschnittenes Ereignis, das ansonsten seinen Zauber (zumindest für mich) verliert. Man kann also mehr oder weniger sagen ich besitze kein einziges...


    Vielleicht sollte man anmerken, daß seit Lorin Maazel (er dirigierte meiner Erinnerung nach das erste Konzert der Post-Boskovsky-Ära das "Wienerische" - oder das was wir hier in Wien darunter verstehen - ein wenig auf der Strcke blieb. Jeder Dirigent wollte seinen ganz persönlichen Stil einbringen - und das tut der Musik von Johann Strauß und Famili nicht unbedingt gut.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Eine lobenswerte Arbeit, lieber Joseph. Als jahrzehntelanger "Seher" dieser Konzerte sind für mich nur die Aufnahmen unter Willi Boskovsky interessant, und zwar aus nostalgischen Gründen. Dieser Dirigent war es, der in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine bis heute anhaltende familiere Tradition begründet hat, damals natürlich im Elternhaus, das schon seit Jahrzehnten so nicht mehr existiert. Da ich im Übrigen alle Orchesterwerke von Strauß besitze, muss ich nicht unbedingt jedes Neujahrskonzert auf CD haben - und für das Medium DVD habe ich eh nichts übrig.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Wenn ich so zurückdenke, waren bei Neujahrskonzert-Aufnahmen die Standardempfehlungen immer Karajan und Carlos Kleiber. Da mag schon auch ein wenig Verklärung dabei sein. Das Karajan'sche Neujahrskonzert 1987 begründete den Brauch der jährlich wechselnden Dirigenten. Bei Kleiber junior habe ich den Eindruck, als würde jede seiner sehr überschaubaren Aufnahmen hochstilisiert bis zum Gehtnichtmehr.


    Die Älteren schwören natürlich auf den legendären Boskovsky. Eine besonders wienerische Note wird man in dieser Ära kaum bestreiten können. Allerdings würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, dass Boskovsky in jedem Falle die Nonplusultra-Interpretationen gemacht hat. Sehr gut finde ich ihn bei Polkas und Märschen, weit weniger bei den großen Walzern, wo er mir schlichtweg zu sehr hetzt. Für den Kaiser-Walzer braucht er fast zwei Minuten weniger als Prêtre, dessen beide Neujahrskonzerte wohl zurecht zu den allerbesten gerechnet werden.

    Überraschend gut auch Harnoncourt, der den Radetzky-Marsch endlich mal ohne das nervige Geklatsche durchsetzte. Das ist schließlich auch ein ernsthaftes, militärisches Stück. Persönlich habe ich auch ein Faible für Muti, der dieses Repertoire ganz großsymphonisch dirigiert. Maazel ist zu Unrecht verkannt und wurde wohl immer mit seinem direkten Vorgänger Boskovsky verglichen. Ein Nichtkönner hätte dieses Konzert aber nicht elfmal dirigiert, darin nur von Krauss (13-mal) und Boskovsky (25-mal) getoppt.


    Schwach fand ich das, was ich von Welser-Möst sah, dessen Auftritte gemeinhin zu den schwächsten beim Neujahrskonzert gerechnet werden. Lädt man den hauptsächlich ein, damit ab und an ein Österreicher zum Zuge kommt?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Eine lobenswerte Arbeit, lieber Joseph.

    Das finde ich auch. So habe ich mich gestern über einige Stunden durch mehrere Konzerte gehört, was bei Spotify wunderbar einfach ist. :) Denn nur die wenigsten Konzerte habe ich auf CD. Mein Favorit ist und bleibt er alte Karajan mit seinen überirdischen "Sphärenklängen". Clemens Krauss entdeckte ich wieder als ungemein wienerisch oder was man als Nichtwiener darunter versteht. In den traditionellen Boskovsky-Aufnahmen triumphiert das Orchester - wie ich es empfinde - unspektakulär aus sich heraus. Es wird deutlich, dass es eigentlich keinen keinen Dirigenten braucht. ;) Das nur einige wenige Eindrücke.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Auf der CD-Erstausgabe des Neujahrskonzerts von 1987 unter Karajan wurde ausgerechnet der Kaiser-Walzer ausgespart. Dies wurde in der Neuauflage berichtet. Und ich bin geneigt zu sagen, dass allein dieser die Neuanschaffung schon wert ist. Die Darbietung ist schlichtweg himmlisch und zudem m. E. extrem wienerisch angehaucht.


    alte Ausgabe ohne Kaiser-Walzer

    neue Ausgabe mit Kaiser-Walzer


    Sind in der Boskovsky - DVD - Edition auch die Balletteinlagen in schwarz-weiß enthalten?

    Zumindest sind auf der Rückseite der DVD das Ballett der Wiener Staatsoper und das Ballett der Wiener Volksoper vermerkt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • "Original" vs Neuauflage vermute ich.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, die auf einer CD veröffentlichten Konzerte (bis 1994 oder 95) sind alle (leicht) gekürzt, um auf eine Scheibe zu passen. Noch mehr bei denen der 80er und frühen 90er, als man noch selten 78 min. CDs gemacht hat. Es gab teilweise das komplette Konzert dann auf VHS oder laserdisc. Und ich meine, von einem der Kleiber-Konzerte hätte es später? noch eine 2-CD-Ausgabe gegeben.

    Von den Krauss-Aufnahmen habe ich nur eine Teilmenge (als Füller für "Die Fledermaus"). Das sind keine Live-Mitschnitte, sondern im Kontext des Konzerts produzierte Aufnahmen (klingen leider schlecht: dünn und trocken).


    Ich besitze 80,83,87,88,89,91,92,93,00,02 und 04.


    Außer Kleiber und Karajan würde ich die beiden Konzerte mit Abbado und Mutis Debut 1993 empfehlen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber JR, zu den Kleiber-Konzerten ist anzumerken, dass das 89er Konzert von jeher auf zwei CDs erschienen ist (bei CBS Masterworks). Ich kann mich noch gut an eine zeitgenössische Rezension (in der "Fono Forum"?) erinnern, in der das bemängelt wurde. Es wurde kritisch angemerkt, dass bei der relativ kurzen Spielzeit beider CDS von knapp über 87 Minuten man doch kunden-, weil preisfreundlicher hätte reagieren und ein, zwei "schwächere" Stück(e) weglassen können, damit das Neujahrskonzert auf eine CD gepasst hätte.


    So ändern sich die Zeiten...


    Josephs Hinweis auf die Neuauflage mit dem Kaiserwalzer finde ich sehr interessant, da ich diesen Walzer heiß und innig liebe und mir deswegen die Neuauflage wohl auch genehmigen werde...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Josephs Hinweis auf die Neuauflage mit dem Kaiserwalzer finde ich sehr interessant, da ich diesen Walzer heiß und innig liebe und mir deswegen die Neuauflage wohl auch genehmigen werde...

    Das war mir noch nie aufgefallen, dass es das Konzert auch ohne "Kaiserwalzer" gibt. Mich wunderte allerdings, dass er auf der kompletten CD als Bonus-Track geführt wird. Wie ich eben feststelle, fehlt er auch auf der DVD vom Konzert. Weiß jemand mehr über der Gründe?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Weiß jemand mehr über der Gründe?

    Die genauen Gründe kenne ich zwar auch nicht, aber wenn man sich das Programm des 1987er Neujahrskonzerts ansieht, fällt auf, dass nach wie vor Stücke fehlen, die damals gespielt wurden: Die Ouvertüre zum Zigeunerbaron und das Perpetuum mobile fehlen nach wie vor auf der CD. Auf der DVD ist es aber offenbar alles drauf. Der Grund ist wohl, dass man früher die Neujahrskonzerte meist auf nur eine CD pressen wollte, wodurch es zwangsläufig zu Streichungen kommen musste.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões



  • Ergänzung: In der riesigen Box Karajan 1980s hat man auf den CDs 68 und 69 tatsächlich alles inkludiert. Die genannten beiden Stücke sind ebenfalls als Bonus-Tracks auf letzterer CD angehängt worden. Immerhin!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Danke, lieber Joseph! Das hilft doch schon mal weiter. Interessant finde ich auch das originale Programm des Karajan-Konzerts, auf dem der "Kaiserwalzer" eingebaut erscheint.


    Auf der DVD ist es aber offenbar alles drauf.

    Das sehe ich erst jetzt, nachdem ich das Programm vor mir habe. Ich hatte wohl den Walzer am Schluss gesucht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

    Einmal editiert, zuletzt von Rheingold1876 ()

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich habe eine Einzel-CD, die tatsächlich nicht "Neujahrskonzert 1989", sondern "Carlos Kleiber conducts Johann Strauss" heißt. Wenn ich nichts übersehen habe, enthält sie das komplette Konzert außer "Bei uns z'Haus". Der Spieldauernunterschied beträgt allerdings 11 min, nicht 8:30, ich vermute das liegt an mehr rausgeschnittenem Applaus

    Auf meiner CD des 1992er Konzerts (m.E. das attraktivere Programm der beiden) fehlen Feuerfest und die Jokey-Polka ggü. der DVD.


    Mir leuchtet ja ein, dass man ein paar Stücke weg ließ, um mit einer CD auszukommen. Aber das naheliegendste Stück zum Weglassen wäre der Radetzkymarsch. Dann der Donauwalzer Aber der fehlt nie, außer bei einem der ersten beiden mit Maazel.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Was mich nun doch überrascht und was ich so nicht erwartet hatte: Etlichen CD-Veröffentlichungen geben wohl doch nur eine Auswahl wieder. Gewiss, das mag der beschränkten Kapazität geschuldet sein - seriös finde ich es nicht. Es sei denn, es würde ausdrücklich vermerkt. :( Auch ich könnte am Ende auf dieses und jenes Stück verzichten, aber darum geht es doch nicht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Man kam erst etwas später auf die Idee der "2 für 1"-Preise, gerade bei "kurzen" Doppel-CDs. 1988 sind DM 60-80 für eine Doppel-CD vielleicht für eine Premium-Aufnahme einer Bruckner- oder Mahlersinfonie mit 85 min Dauer vermittelbar gewesen. Aber nicht bei einem Neujahrskonzert. Wenn Geld keine Rolle spielte, konnte man ja die VHS oder später Laserdisc anschaffen. Vermutlich haben es Leute auch mitgeschnitten (im TV kam aber eh lange nur der zweite Teil).

    Wie aus der Übersicht hervorgeht, sah man das Ereignis vor Karajan 1987 für gar nicht so wichtig an, dass man jedes Jahr eine CD dafür herausbringen musste. Von den 7 Konzerten 1980-86 erschienen anscheinend nur 2 und die auch nur auszugsweise (denn die sollten ja sogar auf eine LP passen!)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Dass das Neujahrskonzert völlig ungekürzt auch auf CD erscheint, ist eigentlich erst eine Errungenschaft dieses Jahrtausends. So fehlte etwa der Neujahrsgruß in nahezu allen vorherigen Veröffentlichungen (Ausnahme: die Muti-Konzerte). Das letzte Neujahrskonzert, das nicht komplett herauskam, war scheinbar jenes unter Ozawa von 2002. Dahinter mag auch eine gewisse Politik der Labels gestanden haben. So kam 1987 das Perpetuum mobile im Karajan-Konzert nicht auf die CD, dafür war es dann 1988 bei Abbado drauf. Die tolle Polka Feuerfest fehlt 1992 unter Kleiber, ist dafür 1994 unter Maazel drauf. Es ließen sich wohl ähnliche Beispiele finden.


    Ich habe mich jetzt auch durch einige der Neujahrskonzerte gehört und muss zu den genannten Favoriten unbedingt noch diejenigen von Riccardo Muti hinzufügen. 1997 etwa hat er eine ganze Reihe bis dato ungespielter Werke aufführen lassen, darunter der Motoren-Walzer, die Schnellpolkas Carrière und Die Bajadere, die Walzer Hofballtänze und Dynamiden und der Russische Marsch. Insgesamt zehn Premieren beim Neujahrskonzert und sogar eine Erstaufnahme (die Polka française Patronessen).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich denke, dass es immer eine ansichtssache ist, welche Interpreten gute Neujahrskonzerte gemacht haben. So habe ich mir die Frage gestellt, auf welche ich verzichten könnte und bin zum Schluss gekommen dass dies Thielemann, Barenboim und Karajan sind. Die Juwelen der Interpreten der Neujahrskonzerte sind für mich sicherlich Nikolaus Harnoncourt, Carlos Kleiber und Willi Boskovsky. Aber wie gesagt ist das reine Geschmakssache.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich besitze kein einziges und habe auch nicht die Absicht, eines zu kaufen.

    Die Wiener Neujahrskonzerte sind ein Event, das ich mir gerne am Neujahrsmorgen im Fernsehen anschaue, aber es ist auf den Tag, sprich den Jahresbeginn, zugeschnitten, und damit hat es für mich sein Bewenden.

    In meiner Sammlung befinden sich diese zwei CDs mit Wiener Walzern etc. von Böhm bzw. Karajan, selbstredend Studioaufnahmen, und die reichen mir. Beide waren zwar keine Wiener, aber waschechte Österreicher mit dem richtigen "Feeling" für diese Musik. Natürlich soll das jeder halten, wie es ihm beliebt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die allerwenigsten Neujahrskonzerte habe ich live im TV verfolgt. Meist nahm ich sie mir im Nachhinein vor. Man kann sie natürlich als Event einordnen, wie das auch für Salzburg, Aix oder Baden Baden gilt ist. Letztlich ist alles Event. Nach meinem Empfinden gehen etliche Konzerte wenigstens teilweise weit über den Tag hinaus. Hierbei denke ich vor allem an den greisen Karajan, der 1987 das Konzert bestritt. Immer wenn ich seine "Spärenklänge" von Josef Strauß hört, geht es mir durch und durch. Das ist wie ein Abschied von dieser Welt. Obwohl nicht der allererste Verehrer dieses Dirigenten, fand ich ihn nie ehrlicher und menschlicher als bei diesem Stück. Ein Gast schrieb weiter oben, darauf verzichten zu können. Es wäre doch interessant gewesen, dies etwas näher zu begründen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die allerwenigsten Neujahrskonzerte habe ich live im TV verfolgt. Meist nahm ich sie mir im Nachhinein vor.

    Geht mir haargenau so. Das auffällige Desinteresse an jenem von 2020 spricht Bände - welch Kontrast zum Vorjahr mit Thielemann. Ich habe mir das Meiste davon mittlerweile auch angehört und finde wenig Anlass dafür, dass dieses als erinnerungswürdig in die Geschichte eingehen wird. Dass man alljährlich angesagte Stardirigenten ans Pult stellt, die mit Wiener Musik oft wenig bis gar nichts am Hut haben, erhöht die Nachhaltigkeit dieser Konzerte bestimmt nicht. Bester Kommentar, den ich zum Neujahrskonzert mit Andris Nelsons las: "Seit wann dirigiert Orson Welles?" :pfeif:


    hqdefault.jpg a22cP93Lxjfd8KtSPY6cts6wiPvthUX7eU0Og5qLiP0.jpg?auto=webp&s=5cae800d7ea3b33149b234e0a412c399de6a8aa8

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bester Kommentar, den ich zum Neujahrskonzert mit Andris Nelsons las: "Seit wann dirigiert Orson Welles?" :pfeif:

    Köstlich! :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bei mir gehört das anhören bzw. ansehen des Neujahrskonzertes zum festen Neujahrstagsritual. Ich habe seit meiner Jugend nur 2 - 3 auslassen müssen.

    Ich besitze auch viele Tonträger davon, mit denen ich mich erst im Laufe des Jahre beschäftige, und bin der Meinung, dass (fast) alle ihre Stärken oder auch Schwächen haben.


    Erich

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Die Wiener Neujahrskonzerte sind ein Event, das ich mir gerne am Neujahrsmorgen im Fernsehen anschaue, aber es ist auf den Tag, sprich den Jahresbeginn, zugeschnitten, und damit hat es für mich sein Bewenden.

    Die Zeiteinteilung scheint bei jedem anders zu sein.


    Ich sehe es genau wie Du, lieber nemorino:

    8) Neujahrskonzert mit Freude auf den schönen Pausenfilm und dann für den Rest des Jahres abgehakt !


    Ich habe gerade mal nachgesehen, was ich überhaupt in der Richtung habe (weil ich das quasi nie auflege):

    1. Famous Strauss Walzer, Willi Boskovsky (EMI, 1982, DDD)

    - mind . 15Jahre nicht mehr gehört

    2. Karajan Leichte Kavallerie, Karajan / Philharmonia Orchestra (Laserlight, Aufnahmen 1960, ADD)

    - ganz nette Sachen von Suppe, Chabrier, Offenbach dabei

    3. Ein Straussfest, Erich Kunzel Cincinnati Pops Orchstra (TELARC, 1985, DDD)

    - wurde mir mal als Test-CD gegeben ... 1 x aufgelegt :pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang