Vor einigen Wochen habe ich es wieder getan. Der Herbstspaziergang mit klassisch musikalischer Untermalung. Im letzten Jahr war es Schwerpunk mäßig Gustav Mahler, die diesjährige Saison habe ich mit Dimitri Schostakowitsch begonnen. Es gibt Musik, für die brauche ich Platz. Hierzu zählen die genannten Giganten und auch Beethovens 9te machte mir in den Weinbergen im Badischen einen Riesenspaß. Du überschreitest eine Kuppe, vor dir liegt eine herrliche Landschaft und plötzlich setzen die Bläser ein...
...mich macht so etwas euphorisch. Ich liebe es wenn eine gespenstische Musik die Wirkung einer vom Tiefnebel verhangene Waldlichtung um ein vielfaches verstärkt oder sich plötzlich die chancenlos geglaubte Sonne durch die Wolken kämpft und das vielleicht an sich eher düster erscheinende Werk doch noch etwas zuversichtlicher klingen lässt. Mahler und Eichenwald, Schostakowitsch im Herbstlaub, Berlioz im Frühlingswind, Vivaldi zum Weißwein auf der Terrasse oder Bach zum Aufwachen. Ich finde es schön wenn ich beim Hören eines Werkes an eine ganz spezielle Situation, einen ganz besonderen Spaziergang, einen lieben Menschen, eine schöne Landschaft oder ähnliches erinnert werde. Wie ist das bei Euch. Hört Ihr die Musik nur im Wohn- oder Musikzimmer? Zählt für Euch die Musik nur für sich allein gesehen?
Klar, ich setzte mich auch gerne mal hin, trinke ein Glas Wein und genieße die Musik für sich allein. Aber die Musik in Einklang mit der Natur ist für mich das Größte. Da nehme ich Abstriche aufgrund des mobilen Equipments gerne in Kauf.
Würde mich interessieren wie Ihr das seht, welche Erfahrungen, Gefühle und Erlebnisse Ihr mit den großen und kleinen Werken verbindet. Oder ist das alles sentimentaler Kram für Euch?
Euer Gallo