Beethoven - Violinkonzert op 61 Vol 2 (2020)

  • Anlässlich des Beethoven-Jahres 2020 erschien es mir angebracht einen neuen Thread zum Thema "Beethovens Violinkonzert" zu starten.

    Der alte - mit der Tread Nr 17!!! - gestartet am 12, August 2004 war ja eigentlich zu Beginn lediglich eine Frage nach einer Empfehlung. Geendet hat er eigentlich mit einer Aufzählung so ziemlich aller je realisierten Einspielungen, Dazwischen aber auc interessante Statements, Deshalb soll dieser quasi historische Thread zum Lesen zu Verfügung bleiben. Möge er manchem Klassiksammler Informationen liefern


    Beethoven - Violinkonzert op 61


    Der neue Thread Nr 21.620 wird vermutlich auch von neu hinzugekommenen Mitgliedern frequentiert werden und es könnten sich interessante Apekte ergeben, welche Aufnahmen derzeit hoch im Kurs stehen, seien es Neuaufnahmen, seien es Referenzen der Vergangenheit ,bzw kann man sehen inwieweit solche Aufnahmen ihren Referenzstatus aufrecht erhalten konnten.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo


    Ich möchte dennoch wieder eine Empfehlung aussprechen. Denn diese Neuaufnahme hat mich sehr positiv überrascht:


    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ich zeige hier eine weitere Neuaufnahme - die ich allerdings nicht besitze - und vermutlich auch nie besitzen werde, denn mein Archiv verzeichnet zum gegenwärtigen Zeitpunkt insgesamt zehn Einspielungen dieses Konzert - wo jeder einzelen als "ausserordentlich" angepriesen wurde.

    Teilweise war das ja auch der Fall, aber es gab auch "Modeerscheinungen" wie die seinerzeitige Aufnahme mit Kadenzen von Schnittke, die über alle Maßen bejubelt wurde - inzwischen jedoch bei jpc gestrichen ist, bei amazon vorzusweise gebraucht angeboten wird.

    Aber zutück zur vorgestellten Aufnahme: Es sei anderen Tamino-Mitgliedern vorbehalten sie einzuschätzen---


    mfg aus wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wieder einmal bleibe ich der alten Referenzaufnahme mit Wolfgang Schneiderhahn treu. In großem Ton schwelgend wird diszipliniert, markig musiziert . Kadenzen sind vom Solisten geschrieben und werden daher musikalisch und technisch vollendet beherrscht.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat von Karl

    Denon hat in den 80iger Jahren sehr gute Aufnahmetechnik verwendet, dem steht Jean-Jacques Kantorows Spiel in nichts nach.

    Hallo Karl bitte zum Werbepartner verlinken!

    R-3197603-1320092220.jpeg.jpgKlick

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich zeige hier eine weitere Neuaufnahme - die ich allerdings nicht besitze - und vermutlich auch nie besitzen werde, denn mein Archiv verzeichnet zum gegenwärtigen Zeitpunkt insgesamt zehn Einspielungen dieses Konzert - wo jeder einzelen als "ausserordentlich" angepriesen wurde.

    Ja, das ist auch mein Problem. Zuletzt habe ich noch die Aufnahme mit Monica Huggett und Charles Mackerras (Orchestra of the Age of Enlightenment) und Antje Weithaas mit dem Stavanger SO gekauft. Das sind wirklich hörenswerte Aufnahmen, weitab von üblichen Mainstream-Weltklasse-Mega-Glamour.


    Aber: Für mich gibt es vier Aufnahmen, zu denen ich immer wieder zurückkehre. Das sind Menuhin/Klemperer/New Philharmonia (Old School, kraftvoll), Marriner/Kremer/AOSMITF (mit der verrückten Kadenz - genial, aber muss man nicht immer haben), Zehetmair/Brüggen/Orchestra of the 18th Century (best ever, mit Paukenkadenz) und Tetzlaff/Zinman/TOZürich (steht als konventionelle den hippen in nichts nach: frisch, lebendig, vital, auch mit sehr aktiven Pauken).


    Ich habe auch noch zwei, drei andere. Aber ich habe da keine weiteren Kaufgelüste. Es sei denn, da kommt jetzt noch einmal die absolut umwerfende ... Da greife ich dann bestimmt auch gern noch mal zu.


    Beste Grüße von der grauen Nordseeküste sendet Andrew



    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Und wieder sind drei Jahre in Land gezogen. Und es wurde nichts mehr geschrieben.

    Letztlich war das zu erwarten, denn es wurde ja schon (fast alles gesagt) - vorzugsweise im Ersten Teil dieses Threads, der zwar inzwischen geschlossen wurde - aber noch lesbar ist. Mit 208 Beiträgen und 16 Jahren Laufzeit ein Monster - aber dennoch - oder gerade deshalb unverzichtbar.

    Beethoven - Violinkonzert op 61

    Und weil wir grade bein Thema "unverzichtbar" sind, so ist doch auffällig, wie viele "unverzichtbare" Aufnahmen des Werkes bereits in der Versenkung verschwunden sind - und ebensoviel "gepushte"

    Mir fallen grade - die von mir geliebte - "Schneiderhan" aufnahme ein, deren Sensation (abgesehen von ihrer musikalischen Qualität) darin bestanden hat, daß er der erste war, der die von Beethoven geschriebene Kadenz der Klaviertranskription für die Originalfassing umzuschreiben versuchte - ein IMO gelungenes Experiment, das als Vorbild für andere Interpreten diente. Und dann die hochgelobte Aufnahme mit Kremer, der Kadenzen von Schnittke verwendete - heiss diskutiert bei ihrem Erscheinen.


    Was soll man also noch bringen ?


    Die deutsche Grammophon hat eine Neuaufnahme gewagt, die gleich einige Kaufargumente in sich birgt.

    Die Edition heißt diesmal "Beethoven and beyond" (Grob übersetzt: "Beethoven und darüber hinaus")

    Und man hat sich einiges einfallen lassen.

    Man startet mit einer 20 jährigen Einsteigerin, wobei das nicht wirklich zutrifft: Berühmt war sie (imo zu Recht) schon mit 16, wie einige Konzertausschnitte aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Orchestern zeigen. Wir werden zeitnah der Künstlerin einen eigenen Thread widmen, die seit Jänner einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon besitzt und auf Anraten ihres Mentors Vladimir Spivakov nach Wien übersiedelt ist.


    Kommen wir zur Neuerscheinung: Sie ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Seit langem wieder auf einer Neuaufnahme mit der Deutschen Grammophon: Die Wiener Symphoniker. Dirigent dieser Aufnahme ist der Österreicher Manfred Honeck, der eigentlich seit 2008 Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra ist und dessen Vertrag erst kürzlich bis 2028 verlängert wurde. Es handelt sich hier um einen Live Mitschnitt aus dem Goldenen Saal der Wiener Musikverein.

    Die Tontechnik ist anspringend bis eindringlich, der Klang der Violine naturnah und realistischer als man es von älteren Aufnahmen gewohnt ist - vielleicht manchem ein wenig ZU realistisch (?) Ich persönlich finde den Klang hervorragend und bin begeistert. Der Interpretationsansatz ist ausgewogen, elegant und mit schönem Klang. Ironisch formuliert könnte man sagen, man sehe sich das Outfit der Geigerin an - und man weiß wie sie spielt. Elegance pur.


    Bei diesem Konzertmitschnitt in Wien spielt sie eigene - auffallend klangschöne - und umfangreiche - Kadenzen. Etwas das allmählich wieder in Mode zu kommen scheint - oder einfach vom "Markt" verlangt wird (???) Darüber hinaus finden wir auf der 2. CD (Quasi eine Bonus CD) 5 Kadenzen zum ersten Satzt dieses Violinkonzerts von anderen Geigern der Vergangenheit

    Louis Spohr - Eugene Ysaye - Camille Saint-Saens - Henri Wieniawski - Fritz Kreisler


    Und genau von ebendiesen Komponisten finden wir auf CD1 - m Anschluss an das Violinkonzert jeweils ein Einzelstück aus eigenerm Schaffen.

    Dient vermutlich in erster Linie dazu, die Musikalität und Vielseitigkeit der Geigerin vorzustellen.


    Louis Spohr: Sinfonia concertante Nr. 1 G-Dur für Violine, Harfe, Orchester (2. Satz Adagio WoO 13 / II)
    Eugene Ysaye: Berceuse op. 20
    Camille Saint-Saens: Havanaise op. 83
    Henri Wieniawski: Legende op. 7
    Fritz Kreisler: Liebesleid


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS über die Kadenzen zu Beethobens Violinkonzert gäbe es bei Bedarf einen eigenen Thread.

    Beethoven - Violinkonzert op 61- Vol.2 - Die Kadenzen

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Man startet mit einer 20 jährigen Einsteigerin, wobei das nicht wirklich zutrifft: Berühmt war sie (imo zu Recht) schon mit 16, wie einige Konzertausschnitte aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Orchestern zeigen. Wir werden zeitnah der Künstlerin einen eigenen Thread widmen, die seit Jänner einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon besitzt und auf Anraten ihres Mentors Vladimir Spivakov nach Wien übersiedelt ist.

    Lieber Alfred,


    die CD habe ich auch gesehen und fand sie verlockend. Vielleicht greife ich bei nächster Gelegenheit mal zu... :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Keine Neuaufnahme, aber eine Aufnahme, die mich immer wieder aufs Neue begeistert, wenn ich sie höre !


    Sie mag polarisieren, ihr Violinspiel mag nicht jedem gefallen, ich finde die Interpretation von Beethovens Violonkonzert, wie PatKo es hier mit dem Orchestere des Champs-Elysees, unter Herrn Herreweghe zelebriert, einfach großartig.


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Stimmt,


    jedenfalls für mich - eine tolle Aufnahme ! Dazu wurde im oben verlinkten thread ( lohnt sich in toto ) auf Seite 4 Beitrag 98, 5/129 und 7/186 einiges geschrieben.

  • Hmmm - was "nützen" mir die alternativen Kadenzen, wenn sie 1. auf einer separaten CD geboten werden und nicht auf derselben wie das Konzert, und ich sie 2. nicht in den Ablauf des Satzes einprogrammieren kann? Gerade letzteres sollte doch heutzutage technisch überhaupt kein Problem mehr darstellen. Die Idee, alternative Kadenzen anzubieten, finde ich genial; mit der vorliegenden Umsetzung wurde m.E. eine großartige Chance vertan; so bleibt es eine m.o.w. akademische Fingerübung. ?(

    Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget (Johann Sebastian Bachs Eigentitel auf dem Titelblatt des Autographs des Wohltemperierten Claviers, Teil I, 1722)

  • Ich sehe das wesentlich milder. Immerhin ist es möglich diese Kadenzen zu hören - und zu besitzen. Und ausserdem ist diese 2. CD mehr odereweniger eine Bonus-Zugabe, denn das Set kostet nur um 2 Euro mehr als eine sonst übliche Vollpreis CD. Dazu noch die "Zugabestücke" aller Komponisten von denen eine Kadenz aufgenommen wurde.

    Dereinst wurde auf eine Langspielplatte - und später auch CD lediglich das Hauptwerk und die Violinromanzen aufgenommen, bei Kremer und Francescatti lediglich das Violinkonzert pur. Das "Einbinden" ins Konzert hätte übrigens auch dann nicht funktionert, wenn man die Takes auf CD untergebracht hätte - was möglich gewesen wäre, denn die Aufnahmen von Konzert - und Zusatzkadenzen entstanden an Unterschiedlichen Locations. Das Konzert ist ein Konzertmitschnitt vom Jänner 2023 aus dem Musikvereinssaal in Wien, die Kadenzen wurden aber bereits im Juli 2022 im Meistersaal in Berlin aufgenommen (was natürlich eine Andere Akustik bedeutet) Man kann vermuten, daß die Koppelung eine spätere Idee war. Einerseits ist hier ein Anreiz für gewisse Klassiksammler gegeben, andrerseits hat die Solistin - durch die weiteren Einzelstücke - die Gelegnheit zu brillieren und ihre Vielseitigkeit zu zeigen.


    Bezüglich weiterführender Diskussionen in Bezug auf Kadenzen für Beethovens Violinkonzert habe ich in weiser Voraussicht bereits 2013 einen Thread eingerichtet.:baeh01:

    Diese weise Voraussicht ist - einige wissen es bereits - mein Markenzeichen 8o


    Beethoven - Violinkonzert op 61- Vol.2 - Die Kadenzen


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !