Meinen Beitrag Nummer 100 widme ich dem Optimismus, den wir in der Corona-Krise dringend benötigen.
Zu Hilfe kommen mir bei dieser Absicht das Opernhaus Zürich und sein rühriger Intendant Andreas Homoki. Dessen Botschaft, auf der Internetseite seines Hauses nachzulesen: die Saison wird im September 2020 eröffnet. Per se schon eine Sensation.
Es kommt aber „noch dicker“. Es wird „Boris Godunow“ auf dem Programm stehen, wie schon lange geplant, mit Michael Volle in der Titelrolle. Nun wahrlich keine Kammeroper. Wie soll das gehen?
Auch das Team des Opernhaus Zürich stand vor dieser Frage. Die Vorschriften lassen maximal 18 Musiker im Graben zu und allenfalls einen kleinen Chor. Es wurde darüber nachgedacht, dafür eine Neufassung in Auftrag zu geben.
Der Knoten platzte mit folgender Lösungsidee: „Wir müssen die großen Kollektive wie Chor und Orchester aus dem Haus bekommen“. Diese Ensembles musizieren im außerhalb gelegenen, großen Probenraum. Beide werden live, ohne Zeitverzögerung ins Theater übertragen, so wie das Bregenz seit Jahren praktiziert.
Ein großer Pluspunkt ist, dass bei Lockerung der Bestimmungen Orchester und Chor jederzeit in den Graben und auf die Bühne umziehen können.
Noch sind viele Detailfragen offen. Wer das schmucke Haus kennt weiß, wie eng es dort zugeht, im Eingangsbereich, den Treppenhäusern und Foyers. Ähnlich beengt die räumlichen Verhältnisse hinter der Bühne. Aber ich bin guter Dinge, dass das Team um Andreas Homoki mit diesem „Sack voller Flöhe“ zurecht kommt.
Von den ohnehin nur 1.100 Plätzen des Hauses wird man voraussichtlich nur 300 belegen dürfen. Die Zahl der Theatermacher dürfte die der Besucher übersteigen. Aber, siehe mein letzter Beitrag oben, die Mäzene, heute Sponsoren genannt, haben dem Opernhaus Zürich wohl kräftig unter die Arme gegriffen.
Mehr solcher aufmunternden Beispiele, wenn ich bitten darf…