Alles anzeigenWerter hasiewicz,
Ich folge Dir in Deiner Einschätzung - allerdings mit Einschränkungen. Man kann sich das schon mit ein wenig Vergnügen anhören. Es wird unheimlich viel Wind gemacht, ein prachtvoller Eindruck soll erzeugt werden, aber am Ende bleibt das alles doch irgendwie tot - trotz des ganzen Aufwandes, der gemacht wurde. Im Auto habe ich heute Teile der Wassermusik-Suiten mit den Berliner Philharmonikern unter Rafael Kubelik gehört. Das war trotz der "Un-HIP-ness" des Aufnahmejahres 1963 und der breit aufspielenden Philharmoniker wieder einmal ein emotional berührendes Musikerlebnis. Obwohl den heute verlangten äußeren Kriterien nicht entsprechend, steckt wesentlich mehr Gefühl für die Musik Händels in der uralten Kubelik-Aufnahme der DGG als in dieser flotten, dem Alte-Musik-Zeitgeist entsprechenden Darbietung unter Hervé Niquet.
Ich hatte diese Einspielung lange nicht mehr gehört und hatte auch kein klares Bild von ihrer Qualität mehr im Kopf. Nun ist das Bild aufgefrischt. Sicher wird sie längere Zeit nicht mehr erklingen - aber entsorgen? Nein, soweit möchte ich nicht gehen - noch nicht. Vielleicht um 2030 herum.
Grüße
Garaguly
Von dieser Aufnahme war ich irgendwie auch enttäuscht. Liege ich recht in der Erinnerung - lange nicht mehr gehört -, dass dem riesigen Aufwand keine angemessene Aufnahmetechnik entspricht? Ich bilde mir ein, dass alles wie aus der Ferne kommend auf mich gewirkt hat.
Könnte aber sein, dass die Musik auf der noch einmal stärkeren Anlage, die ich vor rund zehn Jahren gekauft habe, mit großer Wahrscheinlichkeit NACH dem Erwerb der CD, mich heute eher ansprechen würde. Vielleicht höre ich mal wieder hinein. Passt ja zu Weihnachten, oder so ...
Wolfgang