Aus meiner Kindheit sind mir die "Comedian Harmonists" vom Namen her bekannt. Ich verband sie immer mit albernen, damals zeitgemäßen mehrstimmigen Gesangstiteln wie "Mein kleiner Grüner Kaktus" oder "Ich wollt ich wär ein Huhn" oder "Wochenend und Sonnenschein", alles mit Klavierbegleitung. Ich stellte sie innerlich auf eine Stufe mit Otto Waalkes, Mario Barth, Helge Schneider u.a. Das war so nicht meine Musik, nicht meine Kunst. Auch nicht die Cover von Max Raabe.
Am Sonntag abend überredete mich meine Frau, im TV den Film
anzusehen. Ich überwand meinen Widerwillen und mußte mich eines besseren belehren lassen. Die 5 Sänger haben nicht nur eine interessante Geschichte, sie singen nicht nur alberne Lieder, sie haben auch tolle Stimmen, phantastische Arrangements, und sie singen durchaus auch ernste Lieder. Hier eines davon:
Nun stelle ich mir die Frage: Habe ich diese Sängergruppe falsch eingeschätzt? Ich gestehe, beim Hören dieses Eichendorff-Liedes (In einem kühlen Grunde) Gänsehaut bekommen zu haben, und mich würde interessieren, wie andere Taminos den Gesang, das allgemeine Bild der Comedian Harmonists, aber besonders dieses Lied einschätzen. Ich behaupte völlig unverfroren, daß beim Vergleich z.B. mit Richard Tauber die Interpretation des Volksliedes durch die Comedians nicht chancenlos ist. Der 1. Tenor sticht klar hervor.
La Roche