Ein großer, heute leider nahezu vergessener Komponist ist Jacobus Handl-Gallus (auch Handl, Hándl, Händl, Hähnel, Handelius; eigtl. (slow.) Petelin) (1550-1591).
Um 1568 lebte er als Kapellsänger im Kloster Melk und wurde ab 1574 Mitglied der Wiener Hofkapelle; 1579 schließlich wurde er bischöflicher Chordirektor in Olmütz. Nach seiner Übersiedelung nach Prag (1585) übernahm er das Kantorat an der Kirche St. Johann, welches er bis zu seinem frühen Tod verwaltete.
Heute gilt Handl-Gallus als einer der großen Vertreter des venezianischen mehrchörigen Stils und als wichtiger Meister der katholischen Kirchenmusik. Sein Werk umfasst Messen, Passionen, Motetten sowie andere geistliche Kompositionen. Ferner war Handl-Gallus Mitglied des Jesuitenordens (seit 1581).