Die Lieblings-Zwölftonwerke der Taminos

  • Lieblingszwölftonwerke... also gut, mein Favorit gleich zu Beginn:


    Schönbergs "Variationen für Orchester", op. 31 finde ich einfach unglaublich. Ich liebe dieses Stück. Schon der Titel... waren es nicht in gewisser Weise alles Variationen, die die Zwölftöner geschrieben haben? Schönbergs "Variationen" sind jedenfalls vielschichtig. Eine locker dahergeschriebene Kategorisierung verbietet sich. Für mich das Zwölftonstück für die einsame Insel, wenn es denn so eins geben sollte: ich finde es nie langweilig.


    Auch Schönbergs Bläserquintett op. 26 mag ich. So sehr ich hier die Kompositionstechnik schätze, so schätze ich auch diesen sehr intensiven, modernen Bläserquintettklang. Ist das Bläserquintett nicht eines der Besetzungen, von denen man als letztes Zwölftonmusik erwartet hätte? Hier zeigt Schönberg, das es geht.


    Dann Schönbergs Streichtrio op. 45. Hier genieße ich, dass Schönberg die spieltechnischen Möglichkeiten der Streicher auf ungewohnte Weise auszureizen weiß.


    Nun zu Webern, meinem Lieblingszwölftöner. Von ihm mag ich besonders:


    Die Symphonie op. 21. Irgendwie das Referenzwerk.


    Das Quartett op. 22. Besetzung: Violine, Klarinette, Tenorsaxophon, Klavier. Wie aus dieser heterogenen Instrumentierung homogene Zwölftonmusik wird, zeigt dieses Stück.


    Konzert für neun Instrumente, op. 24. Für mich ein Beispiel für eine relativ abgespeckte Besetzung, mit der trotzdem so eine blockartige Orchester-Schicht-Instrumentation erzeugt werden kann.


    Variationen für Klavier, op. 27. Dieses Werk ist eines meiner allerliebsten Webernstücke. Ganz besonders heiß und innig liebe ich den zweiten Satz mit seinen atomisierten Zweiergrüppchen von Klangereignissen (insgesamt etwa gut 30 Sekunden lang). Bei jedem Hören kann man sich auf ein anderes Partikel konzentrieren... und jedesmal klingt der Satz komplett neu.


    Kantate Nr. 2, op. 31. Dieses Werk mag ich besonders wegen seinem Bezug zur Polyphonie der Renaissance im letzten Satz.


    Im bisherigen Strang sind etliche Werke von Komponisten erwähnt worden, die nicht der 2. Wiener Schule angehören, aber eben dann doch ´mal die Zwölftontechnik verwendet haben. Ehrlich gesagt bin ich da immer etwas skeptisch. Wenn ich ein Konzert für Jazzband und Symphonieorchester schreiben möchte, warum tue ich das dann in Zwölftontechnik (und nicht in Jazztechnik)? Einige Versuche kommen mir so vor, als sei hier auf möglichst olympische Art und Weise zu zeigen versucht worden, wie dehnbar die Zwölftontechnik sein kann. Für mich ist Zwölftontechnik allerdings kein Sport, sondern Mittel zur Erzeugung eines spezifischen Klangspektrums.


    Vielleicht ist es ein ähnlicher Grund, weshalb ich Berg zwar mag, aber eher seine nicht-zwölftönigen Stücke.


    Tharon.

  • Zitat

    Original von Uwe Schoof
    Weberns fünf Sätze für Streichquartett op. 5 (zwar sehr kurz, was mir eigentlich nicht so liegt, dennoch unglaublich erlebnisreich; wirkt viel ausgedehnter, als es die Notierung vermuten lässt) sowie


    Schönbergs Streichtrio op. 45 (sehr dicht und unterhaltsam; nichts Unwichtiges, kein Geplänkel - wie auch bei Webern)



    Ab welcher Opus-Nummer Weberns Musik zwölftönig ist, weiß ich gerade nicht. Jedenfalls sind es die 5 Sätze op.5 und auch die Bagatellen für Streichquartett op. 9, die weiter oben genannt wurden, nicht.


    Weberns Symphonie, Klaviervariationen und Streichquartett op. 27 sind mir zu karg. Dem Konzert op. 24 kann ich schon deutlich mehr abgewinnen.


    Aber insgesamt schätze ich die "vollere" Musik Schönbergs mehr als Weberns. Besonders das bereits häufig genannte Streichtrio op. 45. Gegenüber seinen früheren, in gewisser Weise "neoklassizistischen" Werken (z.B. Streichquartette Nr. 3 & 4) wirkt dieses Stück wieder spontaner, trotz der erkennbaren Reprise des Anfangs.


    Ich mag aber auch die virtuose Klaviersuite op. 25, praktisch das erste konsequent zwölftönige Werk von Schönberg.


    Aber was ich an zwölftöniger Musik mag oder nicht mag, hat eigentlich gar nichts mit der Zwölftönigkeit zu tun.


    Viele Grüße


    edit: Ach so, das Kammerkonzert von Alban Berg ist wohl auch dodekaphon, und ich schätze es sehr.

  • Ich mag natürlich auch das hammergeile Streichtrio :jubel: :jubel::stumm: (das ist die ultimative No. 1 von Schönbergs Werken + neben Nonos großartigen Streichquartett :jubel: :jubel::stumm: die geilste Kammermusik überhaupt), selten so hochemotionale Musik mir reingezogen. Fetzten tun auch z.B. Schönbergs Quartte Nr. 3 + 4 ... sein Violin- und Klavierkonzert natürlich. Berg: Die Lyr. Suite die teilweise 12-tönig geschrieben wurde.. auch das Bergsche Kammerkonzert, die Lulu (wennsie gut dirigiert ist, leider sehr selten) , ach ja dann Schönbergs Fantasie für Geige mit Klavierbegleitung... und und und .. sind die 12-tönig ? Aber ich schere mich gar nicht um die 12-Tönigkeit....
    Ach so: Ursula Mamlok (geb. 1923) hat in den 70zigern ein 12töniges Streichquartett Nr. 2 geschrieben.. das ist ein echter Geheimtipp.. kann man leider nur als Radiomitschnitt bekommen.. erscheint vielleicht bald als CD.


    :hello:

  • noch kleine Anmerkung:
    natürlich haben Schönbergs Streichquartette nr. 3 + 4 sonatenhauptsatzform in den Kopfsätzen und viel überhaupt an klassischen Formelementen, aber doch sehr frei. Klaro. Aber dennoch ist es mir immer unbehaglich diese in die neoklassizistische Schublade stecken zu sehen. Nee nee, dazu ist auch diese Musik viel zu expressiv, emotional und eruptiv..
    Bei der Klaviersuite op. 25 ist es mir mit der neoklassizitischen Artikelnummer nicht so unbehaglich...


    :hello:

  • Ein Satz von Kontrapunkt, die ich unterstreichen möchte:


    Zitat

    Original von Kontrapunkt
    Aber was ich an zwölftöniger Musik mag oder nicht mag, hat eigentlich gar nichts mit der Zwölftönigkeit zu tun.


    Das geht mir auch so. Bei vielen Werken weiß ich nicht einmal, ob sie nach der strengen Zwölftontechnik konstruiert sind oder nicht. Es sei denn, ich habe dies vorher in der Sekundärliteratur gelesen oder sonstwie erfahren. Aber mich mit einem Blatt Papier vor das Klavier setzen und die einzelnen Töne aufschreiben, dann zu prüfen, ob sie im 12er-Tonus erscheinen, auch noch Umkehrungen und Krebs zu beachten,...nee, das ist nicht mein Ding.


    Wichtiger als die angewandte Technik ist für mich als Hörer der Ausdruck, der Puls, die Durchsichtigkeit, der Unterhaltungswert u.s.w. Deshalb bin ich Schönberg-Fan.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zitat

    Original von Amfortas08
    noch kleine Anmerkung:
    natürlich haben Schönbergs Streichquartette nr. 3 + 4 sonatenhauptsatzform in den Kopfsätzen und viel überhaupt an klassischen Formelementen, aber doch sehr frei. Klaro. Aber dennoch ist es mir immer unbehaglich diese in die neoklassizistische Schublade stecken zu sehen. Nee nee, dazu ist auch diese Musik viel zu expressiv, emotional und eruptiv..
    Bei der Klaviersuite op. 25 ist es mir mit der neoklassizitischen Artikelnummer nicht so unbehaglich...


    :hello:


    Ich habe mal gelesen, dass der "wirkliche" Neoklassizismus (Strawinsky, Hindemith) i.A. wohl an vorklassische Modelle anschließt. Insofern ist die Klaviersuite vielleicht dem Neoklassizismus am Nächsten von seinen Werken (bis auf das grüblerische Intermezzo).


    Das 4. Quartett habe ich noch nicht so häufig gehört, aber beim 3. bin ich mir sicher, dass seine Grobstruktur einem klassischen Quartett schon sehr nahe ist.
    Ein plastisches Beispiel: der 2. Satz ist für mich erkennbar eine Folge von Variationen. Beim 2. Satz von Beethovens op. 127 dagegen wäre ich nur durch Hören kaum je darauf gekommen, dass das Variationen sind. In gewisser Weise kann man schon von einem Klassizismus sprechen.


    Dagegen scheinen mir die Grobstrukturen des 1. und des wieder klar viersätzigen 2. Quartetts eine Fortsetzung von Beethovens Form-Experimenten in seinen späten Quartetten.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Uwe Schoof
    Aber mich mit einem Blatt Papier vor das Klavier setzen und die einzelnen Töne aufschreiben, dann zu prüfen, ob sie im 12er-Tonus erscheinen, auch noch Umkehrungen und Krebs zu beachten,...nee, das ist nicht mein Ding.


    Das haben die Komponisten der Wiener Schule sich auch von ihren Rezipienten nicht gewünscht. Nicht einmal die Interpreten sollen das tun.

  • Alban Berg:
    Wozzek
    Lyrische Suite
    Lulu-Suite
    Streichquartett
    Drei Orchesterstücke
    Sein Arrangement von Wein, Weib und Gesang (Walzer von J. Strauß jr.)


    Pierre Boulez:
    Deuxième Sonate pour Piano – höre ich da Weberns Klaviersonate op. 27?
    Notations I – IV für Orchester


    Wolfgang Rihm:
    Rétard


    Anton von Webern:
    6 Orchesterstücke
    Variationen für Klavier op. 27
    Symphonie op. 21


    Arnold Schönberg:
    Verklärte Nacht op. 4 (darf das als Moderne gelten?)
    Gurre-Lieder (darf das als Moderne gelten?)


    Mit den Liedern habe ich es nicht so.
    Meine Kenntnis der Moderne ist gering, sodaß es eigentlich eine Chuzpe ist, darüber zu schreiben.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Lieber Rienzi,


    natürlich darf "Verklärte Nacht", die "Gurrelieder" oder "Wozzeck"


    als Moderne gelten; aber es sind keine Zwölftonwerke.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Danke, lieber Herbert,


    Wie Du siehst, habe ich mit meinem Wissen nicht tiefgestapelt.
    Eben hörte ich die Lyrische Symphonie von Zemlinsky. Klingt auch nicht 12-Ton, oder irre ich mich wieder?


    Gerwald

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Zitat

    Original von Rienzi
    Danke, lieber Herbert,


    Wie Du siehst, habe ich mit meinem Wissen nicht tiefgestapelt.
    Eben hörte ich die Lyrische Symphonie von Zemlinsky. Klingt auch nicht 12-Ton, oder irre ich mich wieder?


    Nein, sicher kein Zwölfton; die ist tonal. (Es gibt meines Wissens gar keine 12tonwerke von Zemlinsky) Das frühe Quartett op.3 von Berg ist auch kein 12-Tonwerk und von der Lyrischen Suite angeblich nur einige Sätze. Aber frag nicht, welche, ich höre das nicht heraus, dazu muß man die Noten haben oder echter Experte sein. Beim ersten Satz weiß ich es zufällig, ich glaube der letzte ebenfalls. Von den anderen sind einige frei atonal.



    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • In gewisser Weise kann man schon von einem Klassizismus sprechen. ja klaro keine Frage, aber das bildet dennoch nicht das Essential der Schönbergquartette 3 + 4.
    Mahler 6. Sinfonie, 7. Sinfonie, haben auch Sonatenhauptsatzform, aber ich käm - jedenfall bei den ersten Sätzen nie auf den Gedanken - von Klasszismus zu sprechen (höchstejns beim Trio des Scherzios der 6.: aber da wird das sog. Klassische - wenn überhaupt - eher in Frage gestellt)


    :hello:

  • Zitat

    Original von Amfortas08
    Mahler 6. Sinfonie, 7. Sinfonie, haben auch Sonatenhauptsatzform, aber ich käm - jedenfall bei den ersten Sätzen nie auf den Gedanken - von Klasszismus zu sprechen (höchstejns beim Trio des Scherzios der 6.: aber da wird das sog. Klassische - wenn überhaupt - eher in Frage gestellt)


    Der erste Satz von Mahlers 6ter, gerade wenn die Wiederholung der Exposition beachtet wird, hat die Form eines Sonatenhauptsatzes wie man sie etwa von Beethoven-Sinfonien kennt.


    Aber schon der erste Satz von Mahlers 4ter, der sich ja musikalisch dem klassischen Stil annähert, ist da, wenn ich mich recht entsinne, unkonventioneller als der erste Satz von Schönbergs drittem Quartett (wobei die angetäuschte Reprise bei dem Mahler vielleicht auf Beethovens op. 59, 1, i zurückgeht).


    Und wie gesagt, eine Variationen-Folge, die umstandslos als solche zu erkennen ist ("Ah, welcher Charakter wird der Ausgangsmelodie wohl nun übergestülpt?" mag der Hörer sich gespannt fragen), ist für mich nicht unbedingt das neueste und raffinierteste Form-Konzept.
    Da sind eben Beethovens op. 127, ii und Schönbergs 2tes Quartett im dritten Satz ("Tief ist die trauer die mich umdüstert...") schon ein bisschen weiter.


    Viele Grüße

  • was das Formkonzept beim späteren Schönberg angeht, ja, da stimme ich dir zu. Auch konventionell ist das Formkonzept des Schönbergschen Bläserquintetts. Ja, ja der frühere "atonale" Schönberg ist sicher viel weniger konventionell.
    Aber!!!!
    Die Werke des spätere Schönberg erschöpfen sich nicht in dem scheinbar konventionellen Formkonzept. Sie sind viel mehr als das.
    Das will ich eigentlich betonen. Das ist mir ganz wichtig.
    Sicherlich - auch da stimme ich dir zu - das unvergleichliche Streichtrio :jubel: :jubel::stumm: ist - trotz seiner unüberhörbaren Reprise - weniger "formkonventionell" als z.B. seine Quartette 3 + 4 oder sein Violinkonzert. Nicht desto trotz sind diese sog. "konventionellen" Werke auch großartiger Schönberg.


    :hello:

  • Ich möchte hier nur zwei Werke anführen, die auch in der Zwölftontechnik, denen ich das aber nicht so auf Anhieb angehört habe und die vielleicht auch bei Verächtern der Zwölftontechnik Gnade finden:
    Die Sonate für Violine und Klavier (Reisesonate)
    und
    die Deutsche Symphonie (bis auf den letzten Satz)
    beides von Hanns Eisler.
    Die Deutsche Symphonie habe ich letztes Jahr in der Berliner Philharmonie gehört und ich war sehr beeindruckt. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass sie fast vollständig unter Zuhilfenahme der Zwölftontechnik komponiert ist.
    Dieser Umstand hat es dem Werk in der DDR allerdings schwer gemacht, weil das irgendwie als formalistisch galt und das war nicht gut.
    Gruß lasius

  • Zitat

    Original von lasius
    Dieser Umstand hat es dem Werk in der DDR allerdings schwer gemacht, weil das irgendwie als formalistisch galt und das war nicht gut.


    Woher hast Du diese Erkenntnis? Eislers "Deutsche Sinfonie" zählte sogar zum Schulstoff des Musikunterrichts an der Erweiterten Oberschule.


    :hello:
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Zitat

    Original von Reinhard


    Woher hast Du diese Erkenntnis? Eislers "Deutsche Sinfonie" zählte sogar zum Schulstoff des Musikunterrichts an der Erweiterten Oberschule.


    :hello:
    Reinhard


    Es stand so im Programmheft oder es wurde auch beim einführenden Vortrag so erwähnt. Man muss allerdings bedenken, dass die Deutsche Symphonie nicht bis zuletzt in Ungnade stand. In den 80er Jahren und wahrscheinlich auch vorher wohl nicht mehr. Richtig verstanden habe ich das beim Anhören sowieso nicht. Zu welchem Zeitpunkt war das denn, als sie zum Schulstoff gehörte?
    Der größte Teil der Deutschen Symphonie wurde ja bereits im Exil komponiert und es gab auch dort wohl Probleme mit der Aufführung, allerdings wegen des politischen Gehalts.


    lasius

  • Mein Abi datiert aus 1972, wie lange das vorher schon im Schulbuch stand, kann ich nicht sagen...

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Zitat

    Original von Reinhard
    Mein Abi datiert aus 1972, wie lange das vorher schon im Schulbuch stand, kann ich nicht sagen...


    Na ja, dann beziehen sich diese Schwierigkeiten wohl eher auf die 50er Jahre, wenn diese Informationen überhaupt stimmen. Mir kommen da jetzt schon wieder Zweifel. Vielleicht hat die Deutsche Symphonie wirklich mal wegen ihrer Zwölftönigkeit Anstoß erregt, aber wahrscheinlich nur, bevor sie jemand gehört hat.

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  • Hallo miteinander,


    meines Wissens nach kam Eisler 1935 auf die Idee, eine große Sinfonie zuschreiben, die den Untertitel Konzentrationslagersinfonie haben und die Brecht-Gedichte "An die Kämpfer in den Konzentrationslagern" und "Begräbnis des Hetzers im Zinksarg" umfassen sollte. 1936 waren diese beiden Gedichte soweit vertont und in eine sinfonische Form gebracht, dass Eisler sie im Rahmen der Pariser Weltausstellung als Anti-Hitler-Sinfonie zu einem internationalen Kompositionswettbewerb anmeldete. Dort wurde sie als beste Komposition ausgezeichnet und sollte zur Aufführung gebracht werden, was jedoch auf Grund einer massiven Intervention der Nazis dahingehend verhindert wurde, dass die Vokalabschnitte durch Saxophon-Soli ersetzt wurden. Eisler war damit slbstverständlich nicht einverstanden und ob sie in dieser kastrierten Form auch jemals erklungen ist? Keine Ahnung.
    Eisler jedenfalls wollte sein Werk nicht aufgeben und da keine Aufführungsmöglichkeit mehr bestand hat er sie in den folgenden Jahren immer weiter aktualisiert und ergänzt: 1937 waren mit Ausnahme des Epilogs alle Vokalsätze fertig, 1939 der 6. Satz, 1947 der 10., 1957 der Epilog und 1959 endlich die Uraufführung.


    Auch wenn Eisler später ebenfalls in den Formalismusstreit mit einbezogen worden ist, so doch nicht wegen der Deutschen Sinfonie, ist doch selbige gut 10 Jahre vor diesem entstanden und ca. 5 Jahre nach diesem vollendet und uraufgeführt worden.


    Was hat also Anstoß erregt an der Deutsche Sinfonie? Wenn man die Nazis außer Acht läßt nichts, außer dass sie von Eisler stammt, welcher im Westen als Schöpfer der Spalterhymne quasi Persona ingrata war.


    Ich habe folgende zwei Aufnahmen und bin mit keiner der beiden voll zufrieden: Da die Deutsche Sinfonie ihrem Untertitel nach eine Kantate ist, wünschte ich mir eine etwas stärkere Betonung des Vokalen und eine deutlich bessere Textverständlichkeit.



    Viele Grüß
    John Doe

  • Hallo John Doe,
    das sind recht erhellende Ausführungen und sie rücken das Bild etwas gerade, dass ich durch den Vortrag gewonnen habe.
    Ja, dass die Singstimmen dort durch Instrumentalparts ersetzt werden sollten, wurde in dem Vortrag auch erwähnt. Allerdings nicht so deutlich, dass dies auf Druck der Nazis geschah. Es ist schon frappierend, dass die schon 1936 einen solchen Einfluss auf Aufführungen im Ausland hatten. Ob das dann tatsächlich so aufgeführt wurde, weiß ich auch nicht.


    Mir war gar nicht bekannt, das der Formalismusstreit erst so spät losbrach. Gab es denn diesbezüglich vorher keine Probleme? Es war ja auch viel auf den Einfluss in der Sowjetunion zurückzuführen und da gab es diese Debatten meines Wissens doch schon vorher. Ob die Deutsche Symphonie aber damit einbezogen war, da kommen mir immer mehr Zweifel. Wie gesagt, ich hatte nur das wiedergegeben, was ich aus dem Vortrag (oder dem Programmheft) aufgeschnappt hatte.


    Später in der BRD weiß ich nicht, ob die Aufführung der Deutschen Symphonie behindert wurde allerdings weiß ich auch von keiner solchen Aufführung. Es gab ja mal eine Zeit, da durfte wohl nichts von Brecht aufgeführt wurde und da die meisten Texte von Brecht sind, viel sie vielleicht selbst mit darunter.


    Das sie Symphonie heißt und nicht Kantate hat wohl damit zu tun, dass im 8. und 9. Satz wohl zwei Kantaten enthalten sind: die Bauernkantate und die Arbeiterkantate. Und eine Kantate in einer Kantate geht wohl nicht. Aber für mich hört sich das ganze auch eher wie eine Kantate an.


    Ich habe folgende Einspielung

    wo, wie ich finde, die Texte ganz gut zu verstehen sind. Ich finde es auch sonst in Ordnung, habe aber keine Vergleichsmöglichkeit und mit der Aufführung die ich live in der Berliner Philharmonie gehört habe, kann ich es nicht vergleichen, weil das eine ganz andere Hörsituation war und da tue ich mich schwer mit.
    Gruß lasius

    Einmal editiert, zuletzt von lasius ()

  • Hallo Iasius,


    Zitat

    Mir war gar nicht bekannt, das der Formalismusstreit erst so spät losbrach. Gab es denn diesbezüglich vorher keine Probleme?


    Back to the roots:
    Im nachrevolutionären Russland war das Kulturleben und damit auch die Musikszene sehr vielfältig und experimentierfreudig. Da aber das Wesen des damaligen Sozialismus u.a. auch ein sehr bürokratisches war, hat sich die Szene sehr bald organisiert, wobei schließlich zwei Organisationen herausgekommen sind, die sich gegenseitig alles andere als wohlgesonnen waren: der russische Verband der proletarischen Musiker (RAPM), der einen strikten Proletkurs vertrat und nur Musik prpagandistischen Inhaltes akzeptierte und die 1924 gegründete Assoziation für zeitgenössische Musik (ASM), in der sich alle namhaften Komponisten der SU einfanden und zwar stilunabhängig. Bei aller inhaltlichen Heterogenität schaffte es dieser Verband dennoch, sich offiziell gegen die Tradition zu stellen und eine neue Musik für die neue Zeit zu postulieren, mit der Folge, dass immer mehr konservativere Mitglieder austraten und dieser Verband sich aufzulösen begann.


    In Folge dieser ganzen Streitereien beschloss 1932 das ZK der KPdSU, dass von nun an der sozialistische Realismus die alleinige Stilrichtung in Literatur, bildender Kunst und Musik sein sollte.
    Für die Musik bedeutete das, dass das proletarische Herumdilettieren des RAPM von nun an genau so verpönt war, wie die avantgardistischen Experimente innerhalb des ASM und nun eine Richtung propagiert wurde, die auf der Tradition fußte, aber eben neue Inhalte hatte. Die konservativeren Vertreter der sowjetischen Komponistenzunft begrüßten diesen Beschluss mit Freude, die anderen haben sich angepaßt, wobei die Grenzen mal enger, mal weiter gefasst waren.


    Den sozialistischen Realismus nun durchzusetzen, ihn allgemein verbindlich zu machen, das war dann die Zeit, wo in der SU das große Schurigeln bedeztender Komponisten begann, was dann 1948 schließlich zu dieser Formulismusdebatte des ZKs führte, in der Formalismus in der Musik als die Abwendung von der Volkstümlichkeit und vom Dienst am Volke sowie die Hinwendung zu „den rein individualistischen Empfindungen einer kleinen Gruppe auserwählter Ästheten“definiert und somit für verdammenswert erklärt wurde.


    Da man nun zu Stalins Zeiten in der DDR immer etwas stalinistischer, als der große Führer selbst, haben der gelernte Buchdrucker, Berufspolitiker und "Musikexperte" Grotewohl und der gelernte Tischler, Berufspolitker und noch viel größerer Musikexperte Ulbricht, ebenfalls einen Formalismusstreit vom Zaun gebrochen, der dazu führte, dass die damalige Kultusszene der DDR aufs äußerste verärgert und verunsichert wurde und es zu Abwanderungen von Künstlern und Studenten kam.
    1953 dann ist Stalin gestorben, die restriktive Kulturpolitik lockerte sich und ihre Richtlinien und Reglementierungen verschwanden in der Versenkung, wo sie sich meines Wissens nach auch heute noch befinden.


    Zitat

    Später in der BRD weiß ich nicht, ob die Aufführung der Deutschen Symphonie behindert wurde allerdings weiß ich auch von keiner solchen Aufführung.


    Soweit ich als BRDler es mitbekommen habe, hat die DDR nicht stattgefunden und somit auch nicht ihre Kunst und ihre Kultur. Und als man gar nicht mehr umhingekommen ist, sie zu akzeptieren, dann hat man sie in Anführungszeichen gesetzt und ihre kulturellen Errungenschaften nur mit dicken Lederhandschuhen und der langen Beißzange angefasst.
    Mehr noch, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass so manches Neutönendes bei uns alleine schon deswegen gefördert worden ist, um den sozialistischen Realisten jenseits des eisernen Vorhangs im Namen der Kunstfreiheit eins auszuwischen. Eine Bestätigung findet das übrigens, wenn man in alte Konzertführer aus den 50ern, 60er und 70er Jahren hineinschaut und mit heutigen dahingehend vergleicht, wer aller drin ist und wer nicht.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Zurück zum Topic:


    Meine Lieblingswerke des Genres sind zwei Violinkonzerte: diejenigen von Berg und von Schönberg.



    Ausserdem mag ich Weberns Symphonie sehr gerne:


  • Hallo John Doe,
    es besteht tatsächlich die Gefahr, dass die ganze Thematik für diesen Thread jetzt etwas off-topic wird. Vielleicht sollte man für diese interessante Thema (Formalismusdebatte etc.) mal einen eigenen Thread aufmachen. Nur noch ein paar Anmerkungen:


    Zitat

    Original von John Doe
    Back to the roots:
    Im nachrevolutionären Russland war das Kulturleben und damit auch die Musikszene sehr vielfältig und experimentierfreudig. ...


    Ein paar davon sind mir bekannt. Ich assoziiere das die Namen Alexander Mossolov und Nikolai Roslavets die wohl irgendwie zu den russischen Futuristen gehörten, jedenfalls habe ich eine CD Box, wo sie unter dieser Schublade zusammengefasst sind

    61yWvZD+q6L._SX300_.jpg


    Zitat


    Soweit ich als BRDler es mitbekommen habe, hat die DDR nicht stattgefunden und somit auch nicht ihre Kunst und ihre Kultur. Und als man gar nicht mehr umhingekommen ist, sie zu akzeptieren, dann hat man sie in Anführungszeichen gesetzt und ihre kulturellen Errungenschaften nur mit dicken Lederhandschuhen und der langen Beißzange angefasst.
    Mehr noch, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass so manches Neutönendes bei uns alleine schon deswegen gefördert worden ist, um den sozialistischen Realisten jenseits des eisernen Vorhangs im Namen der Kunstfreiheit eins auszuwischen. Eine Bestätigung findet das übrigens, wenn man in alte Konzertführer aus den 50ern, 60er und 70er Jahren hineinschaut und mit heutigen dahingehend vergleicht, wer aller drin ist und wer nicht.


    Den Eindruck, dass die DDR Musik in der BRD Musik nicht stattfindet, hatte ich auch. Ich habe ein vierbändiges Werk, welche die musikkritischen Auseinandersetzungen in den beiden deutschen Staaten beleuchtet: "Neue Musik im geteilten Deutschland". Auffällig ist, dass in der DDR Literatur die neue Musik aus dem Westen vorkommt, allerdings häufig vernichtend kritisiert wird, während für die westliche Musikkritik die Musik aus der DDR wohl gar nicht existierte. Wagner-Regeny oder Katzer werden eigentlich nicht erwähnt.
    Jetzt ist es aber genug. Es wird wirklich off-topic.
    Gruß lasius

  • 12-Töniges von den britischen Inseln: Humphrey Searle (1915-1982) hat in seinen fünf Sinfonien und Orchesterwerken den Grundsätzen dieser Tonskala vertraut. Diesen Komponisten hatte ich bisher nicht auf dem Radar. Er war Schüler von Anton von Webern, Gordon Jacob sowie von John Ireland


    Das BBC Scottish Symphony Orchestra und sein Dirigent Alun Francis nehmen sich der Musik an. Das Label cpo hat das Projekt mit der Veröffentlichung unterstützt.


    Der Tonträgermarkt hat sich in der Vergangenheit nicht mit Veröffentlichungen mit Werken dieses Komponisten hervorgetan. Schaut man sich die nicht mehr erhältlichen und noch erhältlichen Aufnahmen beim Werbepartner an, kommt man auf nicht mehr als 10 Werke auf CDs, teils sind sie doppelt vertreten.


    Deshalb ist diese Doppel-CD zu begrüssen. Bevor sie im Verkauf der Lagerrestbestände des Werbepartners angeboten wird, zugreifen, wer sich für Zwölftonmusik interessiert.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Was für ein schöner und interessanter Thread! Ich habe ihn mir mit steigender Freude durchgelesen. Durch meine eigenen Überlegungen über unverzichtbare Aufnahmen ist mir ziemlich klar geworden, dass ich die Werke der zweiten Wiener Schule nicht nur als bedeutend akzeptiere, sondern tatsächlich doch einige regelmäßig höre. Das hat mich selbst überrascht. Ich habe aber, wie einige andere auch im Thread nicht immer dasa theoretische Wissen, Musik als zwölftönig ermitteln zu können, so muss ich mich auf mein Hörgefühl verlassen.


    Von den dreien Berg, Schoenberg und Webern, wird Berg am seltensten gehört. Seine Klaviersonate höre ich noch häufig, die ist aber wohl nicht zwölftönig. Die lyrische Suite für Streichquartett und das Violinkonzert sind eher selten gehört oder dann als Beigabe, bei anderen Dingen .... Natürlich wird das den Werken nicht gerecht. Es geht aber auch nicht um Gerechtigkeit in dem Thread.


    Sehr häufig kommt bei mir Schoenbergs Klavierwerk zum erklingen, was in Teilen ab Op. 23 zwölftönig sein soll. Das nehme ich tatsächlich nicht so genau wahr. Was auffällt, ist die Sparsamkeit der Mittel und "das Nicht-Wiederholen" jeder Takt überrascht. Die Dichte entspricht vielleicht noch nicht ganz dem Webernschen "Konzept", aber die Hörbarkeit ist dadurch etwas einfacher.


    Kennengelernt, habe ich das Werk durch eine Platte von Pollini, die ich auch heute noch sehr gerne höre


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    Hier schaut Schoenberg mal nicht so gequält aus. Wie angenehm...


    Bei mir haben sich noch sein drittes Streichquartett und sein Streichtrio Op. 45 als Renner erwiesen.... wobei ich das Streichtrio mittlerweile als sein bestes Werk ansehe (von denen, die ich kenne) Es ist doch recht offensichtlich 12-tönig für mein Ohr und wundervoll emotional ...



    Bei Webern höre ich sein gesamtes Streichquartettwerk mit Freude.


    Am liebsten vom LaSalle, ich bin da aber nicht dogmatisch :)



    Der Busoni Schüler Stefan Wolpe schrieb 1937 eine Passacaglia, die mich immer wieder bewegt. Es ist eine Studie über "Basic Rows", daher vermute ich zwölftönern.. Zu finden ist sie auf der Scheibe von Peter Serkin, wo ich das Stück auch kennengelernt habe



    Auf youtube finde ich eine Livevorführung von Marc-André Hamelin. Da kann man sich einen Eindruck von diesem Werk machen.



    Dieses Werk muss aber auch unbedingt in der Interpretation des Wolpe Schülers Tudor hören


  • Lieber astewes


    Wikipedia klärt uns auf:


    1921 entwickelte Schönberg ... seine „Methode des Komponierens mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“, auch bekannt geworden als „Zwölftontechnik“ oder „Dodekaphonie“. ... Mit diesem neuen System glaubte sich Schönberg nun in die Lage versetzt, jedem Werk theoretisch ein inneres Gefüge geben zu können. Ursprünglich nur als persönliche Lösung für einen persönlichen Konflikt gedacht, wurde die Zwölftontechnik von seinen Schülern enthusiastisch aufgegriffen, obgleich Schönberg sie in seinen Theoriestunden selbst nie gelehrt hat.

    ...

    Schönberg benutzte die Zwölftontechnik bis ans Ende seines Lebens für sein Hauptwerk. Für Gelegenheitswerke wie die Suite im alten Stile (G-Dur für Streichorchester 1934) oder Variationen für Blasorchester g-moll op.43a (1943) kehrte er zum tonalen System zurück.


    Ob es sich um ein Werk dieser "Methode" handelt, ergibt nur eine Analyse des Notentextes oder Hinweise in der Literatur oder Booklettexte. Hörend kann ich die 12-Tonmusik nicht indentifizieren.


    LG moderato

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Glenn Gould hat sich Schönbergs Klaviermusik angenommen. Sie finden auf einer CD Platz. Hier geht es um Struktur. jeder Ton ist genau arikuliert.


    (Opuszahlen höher als 23 entstanden nach dem Jahr 1921, dem Jahr in dem Arnold Schönberg die 12-Ton-Methode entwickelte. Ich weiss aber nicht zu sagen, ob er schon vor dieser Zäsur 12-tönig komponierte. Vielleicht klärt uns ein sachverständiger Tamino auf.)


    Seiner Marotte "mitzusingen" begegnet man auch in dieser gouldschen Aufnahme. Er ist der einzige Pianist, der bei diesen Stücken - von singen möchte ich nicht sprechen - stimmlich sich entäussert.


    Drei Klavierstücke op. 11;

    Fünf Stücke op. 23;

    Sechs kleine Klavierstücke op. 19;

    Suite für Klavier op. 25;

    Zwei Klavierstücke op. 33 a & b



    Hier spricht und spielt der Meister:



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ein Komponist, von dem ich wenig höre, das Wenige aber doch gar nicht so selten. Der spanisch-katalanische Komponist Roberto Gerhard (*1898-†1970) schrieb 1959 eine Chaconne für Violine solo, die nach Booklet zwölftönig sein soll. Gerhard wendet diese Technik wohl nicht dogmatisch streng an und variiert des Effektes wegen schon mal die zugrundeliegende Reihe ... (ich bin überfragt, we weit das nun erlaubt ist und halte mich in der Kategorisierung an den Booklettext)


    Ich liebe diese Tanzform, Chaconne oder Passacaglia! Es begann mit Rameau Les Indes Galantes und Dardanus, es kamen Reger und Ligeti, Wolpe und Carl Nielsen, Ernst Krenek, Leopold Godowski und und und ... ach ja und Bach :)... Die Eindringlichkeit dieser Musik, ihre inhärenten Steigerungen, die Ruhe vor dem Sturm, alles das weiß mich zu fesseln. So auch bei dem Violinsolowerk von Gerhard.


    Hier spielt Peter Shepperd Skaerved, ein Mitglied des britischen Kreutzer Quartettes.



    Auf CD findet man das Werk hier



    und noch etwas neuer, eingespielt von Ilya Gringolts


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