Meister des Klavierstücks

  • Liebe Forianer,


    Dieser Thread ist jenen (Klein-?)Meistern gewidmet, die vorzugsweise im 19. Jahrhundert Klavierstücke schrieben, heute aber im öffentlichen Bewusstsein eher nicht verankert sind, ich meine hier Leute wie Heller, Zarebsky und etliche andere, die Miniaturen oder auch nur Klavierstücke geschrieben haben, die z.T heute wenig schmeichelhaft mit "Salonmusik" umschrieben werden....


    Es gibt vereinzelt Aufnahmen, aber der große Durchbruch im Plattenstudio blieb diesen Komponisten zumeist versagt. An dieser Stelle möchte ich anregen die zu diesem Thema in Frage kommenden Komponisten, ihre Werke und ihre Aufnahmen mal nach vorne ins Rampenlicht zu stellen - wenn möglich mit Beschreibung und Beurteilung (ich weiß, das ist viel verlangt, muß also nicht unbedingt sein....


    Ich bin gespannt, was da zutage gefördert wird.


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Laß ich zuerst etwas nehmen, daß - wenn ich Alfred richtig verstanden habe - hier nicht gehört: ein Klavierkonzert.
    Aber Kleinmeister als Komponist und Großmeister als Klavierspieler waren sie: Paderewski, Kuhlau und Clementi.



    Nein, wenn ich es gut einschätzte, soll nur Klaviermusik präsentiert werden.


    Glinka%201%20voor%201.jpg Glinka%202%20voor%201.jpg


    Glinka%203%20voor%201.jpg Cimarosa%20-%20Sonates.jpg


    Glinka, sein (laut Büchlein) gesammeltes Klavierwerk. Und Sonaten von Cimarosa.


    Den nächsten Beitrag wird was von Czerny gezeigt.


    LG, Paul

  • Wo sind meine Bilder geblieben?


    Natürlich war Clementi kein Riese im Sinne von Komponist. Er war ein Klaviertiger, d.h. auf gutem deutsch "Performer".


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    ich glaube nicht, daß der Sinn dieses threads es ist, daß es auf einen Streit über Rang und Bedeutung von Clementi hinausläuft. Aber mit Verlaub gesagt, Deine Behauptung ist Unsinn!!
    (Und trifft viel eher auf Czerny oder Kalkbrenner als auf Clementi zu....).


    Wie auch immer: Vermutlich etwas zu Unrecht in der Nachwelt als Salonkomponist abgesptempelt ist Louis Moreau Gottschalk .


    Vielleicht kein Chopin (zum Glück :stumm: ) stellt er dennoch ein wichtiges Bindeglied in der amerikanisches Musik zwischen kontinentaler Traditon und kultureller Identitästsfindung der Amerikaner dar. Er nahm etliches - in dosierter Form - vorweg, was später wichtig sein sollte: Jazz, Synkopen, Ragtime-Rhythmus etc.


    Also ein Hoch auf Gottschalk - mit Nachdruck auf Louis Moreau !!! (Damit hier keine peinlichen Verwechslungen vorkommen ;) )


    LG
    Wulf.

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  • Verflixt, jetzt hast du mir meine Zugnummer weggeschnappt! :D


    LMG war ein Virtuose vom Rang eines Liszt, der auch zu Komponieren begann, und im Lauf seiner Karriere immer mehr nur eigene Werke aufführte (er war auch sonst ein eher eigenwilliger Typ). Diese Stücke sind virtuose Unterhaltungsmusik allererster Güte!


    Also muss ich einen anderen Komponisten aus dem Hut zaubern. Wie wärs mit Gioacchino Rossini? Wer jetzt erstaunt aufmerkt, dem verrate ich ein kleines, wohlgehütetes Geheimnis. Nach seinem frühen und totalen Rückzug von der Opernbühne hat er das Komponieren nicht völlig an den Nagel gehängt, sondern noch einige Werke komponiert (bekannt z.B. die Petite messe solennelle). Darunter auch eine Sammlung von kleinen , aber ganz entzückenden Klavierwerken ( Pêchés de vieillesse - Alterssünden).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Offenbar bin ich nicht der einzige, dessen Bilder mehrmals nicht gezeigt werden.


    Zitat

    I am getting really fed up now am I the only one who is having problems EVERY DAY,at least once a day I cannot get to the site or if I get here cannot get my pics to show.Are you going to give a refund on our subscriptions Mike ,I am really peed off now, every darned day is TOO MUCH especially as I am paying for it, plus no answers from you are you hiding from us?


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Wulf
    Lieber Paul,


    da würden die aber einige Profs aufs Dach steigen: Clementi als Kleinmeister zu bezeichnen..... :no:


    Auch Unprofs... :D


    Clementis Klaviermusik lernte ich erst in diesem Jahr kennen - er ist ein großer Kleinmeister, vielleicht sogar auch ein sehr großer! Ich mag seine Sonaten sehr, das ist nicht [wie man vielleicht erwarten würde] belangloses Geklimper [wie z.B. Scarlatti :stumm: - aber der gehört ja sowieso nicht in diesen Thread ;) ].


    :hello:


    Ulli

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Wenn ich Paderewsky lese, da fallen mir spontan noch Godowsky, Josef Hofmann, Anton Rubinstein und MacDowell ein.
    Ich weiß nicht, ob es richtig ist, Moskowski dazu zu zählen. Immerhin hat er sehr viel komponiert. Kenne jedoch nur diese "Zugabenstückchen".


    Grüße

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Als Klavierschüler fällt mir da natürlich sofort Stephen Heller ein, aus dessen Etüden op. 45 bis 47 ich schon ein paar Stücke gelernt habe - wundervolle Kleinode und keine bloßen Fingerverdrehetüden im Sinne von Czerny. Es gibt auch eine Gesamtaufnahme dieser Etüden (es sind ganze 80) auf einer Doppel-CD von Jan Vermeulen, erschienen bei Brilliant Classics. Daneben gibt es noch zwei CDs mit Preludes (op 81, 150, 119) von Martin eingespielt. Empfehlen kann ich aber vor allem die CD mit den 'Spaziergängen eines Einsamen' und 'Im Walde', von Pantillon gespielt.


    Einer meiner Favoriten ist Anatoly Lyadov - ein russischer Komponist, der neben sehr wenigen Orchesterwerken fast ausschließlich Klavierminiaturen komponiert hat. Soweit ich weiß gibt es nur zwei CDs mit seinen Klavierwerken: von Coombs und Poroshina, wobei ich Coombs definitiv bevorzuge. Es gibt noch sehr viel Unentdecktes - ich bin glücklicherweise preiswert zu einer Gesamtausgabe von Lyadov's Klavierwerken in Notenform gekommen - damit werde ich mich später sicher selbst etwas auseinandersetzen.


    Daneben gibt es noch reichlich zu entdecken: Adolf Jensen (dessen Klavierwerk soweit mir bekannt ist bisher nur eine einzige CD gewidmet wurde - Megumi Sano hat eine Auswahl eingespielt), Bortkiewicz (es gibt eine Handvoll CDs, unter anderem von Tonman und Katsaris - ich habe mich aber noch nicht intensiv damit beschäftigt), Sigfrid Karg-Elert (wohl eher für seine Orgelwerke bekannt, hat aber auch reichlich für's Klavier hinterlassen. Ernst Breidenbach hat 4 CDs für cpo eingespielt. Ich selbst habe mich am Klavier mit ein paar Werken aus dem Dekameron (auf Vol 3 von Breidenbach zu finden) und seinen Heidebildern (soweit ich weiß wurden die noch nie eingespielt) beschäftigt. Es sind sicher nicht alles Perlen - aber es ist doch einiges Lohnendes dabei), Edward MacDowell (amerikanischer Komponist, meiner Meinung nach ein echter 'Geheimtipp' in punkto Klaviermusik - besonders seine 'Woodland Sketches' und 'Sea Pieces' sind genial. Und ich wünschte, ich könnte seine Etüde 'Hexentanz' spielen. Nun ja, in ein paar Jahren...).


    Es gibt noch Dutzende (vor allem auch aus dem russisches Bereich), aber dies soll erstmal genügen...

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  • Zitat

    Original von FreakOfNature
    Edward MacDowell (amerikanischer Komponist, meiner Meinung nach ein echter 'Geheimtipp' in punkto Klaviermusik - besonders seine 'Woodland Sketches' und 'Sea Pieces' sind genial. Und ich wünschte, ich könnte seine Etüde 'Hexentanz' spielen. Nun ja, in ein paar Jahren...).
    Es gibt noch Dutzende (vor allem auch aus dem russisches Bereich), aber dies soll erstmal genügen...


    Allerdings! Dem kann ich nur beipflichten. Komisch, daß MAcDowell mit Padarewsky genannt wird. MacDowells Klaviermusik zuegt eher selten von einem virtuosen Stil und bekundet eher einen schlichten Zugang. Nicht umsonst nannte man ihn den "Grieg des Westens" - was sicher ein wenig übertrievben scheint, aber insofern passen ist, als daß MacDowell es ebenso verstand, herrliche Stimmungsbilder zu malen. Freak nannte seine vielleicht schönsten Beiträge zur Klaviermusik, deren Schlichtheit vermutlich mit verantwortlich für das seltene bis nicht vorhande Auftreten im Konzertsaal sein könnte.
    Besonders eindrucksvoll : "From the Depths" aus den "Sea Pieces" - traumhaft!


    :hello:
    Wulf.

  • Zitat

    Original von musicophil
    Laß Ulli, der sich so um Clementi kummert, seine Box mit Clementis Sonaten mal zeigen.


    hier:




    Zitat

    Da kann er dann ausführlich erklären, warum Clementi kein "Kleinmeister" ist.


    ...äh... reicht es nicht, wenn ich das nur behaupte? :rolleyes:


    :hello:


    Ulli

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Liebe Forinaner,


    Beethovens "Bagatellen", Schumanns "Papillons" Schumanns "Kinderszenen" -
    wer kennt die nicht ?


    Aber es gibt zahlreiche, durchaus hörenswerte "Miniaturen" von Komponistern, die heut vergessen, oder aber nur wenigen Musikfreunden bekannt sind - oft nur namentlich.
    Nicht alles ist auf Tonträger verfügbar- man muß schon ein wenig "archäologische" Arbeit leisten, wenn man zum Ziel gelangen will.


    Genau um diese Komponisten und ihre Klavierstücke soll es in diesem Thread gehen. ich schlage vor, jeder Teilnehmer stellt vorerst EINEN Komponisten mit Werken der zu besprechenden Werksgattung vor - vorzugweise mit einer empfehlenswertigen Einspielung im Gepäck.


    Nach einer Woche kann und soll dann der gleiche Teilnehmer eine weitere Empfehlung abgeben.


    Ich selbst habe einige Aufnahmen zu diesem Thread in petto - möchte aber erst "einsteigen" wenn sich einige von Euch hier beteiligt haben..


    Ich bin gespannt welche "Ausgrabungen" hier zum Vorschein kommen



    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Mein "neu" entdeckter Komponist heißt
    Muzio CLEMENTI 1752-1832.
    Hörte von ihm Klaviersonaten in Bayern 4 Klassik
    surfte zu JPC und bestellte 2 CD's.
    Eine mit Works for Piano und die andere
    Piano Sonatas for Two
    Piano Duo Genova & Dimitrov.


    :hello::hello::yes:

    mucaxel

  • Zitat

    Original von mucaxel
    Mein "neu" entdeckter Komponist heißt
    Muzio CLEMENTI 1752-1832.


    Care Mucaxel,


    damit befindest Du Dich in möglicherweise unerwarteter, dennoch allerfeinster Gesellschaft: Vladimir Horowitz war ein großer Bewunderer Muzio Clementis und hat auch einige seiner Werke eingespielt. Ich selbst kenne ihn bisher nur aus meinen fruchtlosen Klavierstunden :untertauch:


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

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  • DANKE na das find ich toll Horowitz muß ich mich doch mal sofort auf
    die Suche nach Cementi Aufnahmen mit ihm machen.
    Danke vielmals für den Tipp!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    :D:D:D


    Was folgt daraus man (in dem Fall ich)
    lernt nie aus. :pfeif:

    mucaxel

  • Aber gerne...
    Horowitz ist eben immer für eine Überraschung gut ;).


    Bei CBS müsste es ein bisschen was geben (habe die ganze Box, aber nicht alles gehört), die RCA Clementi-Aufnahmen sind umfangreicher.


    Und lass' uns bei Gelegenheit wissen, wie's Dir gefallen hat!


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Zitat

    Original von Barockbassflo
    Bei CBS müsste es ein bisschen was in Stereo geben (habe die ganze Box, aber nicht alles gehört).


    Hallo Flo,


    Von ihm ist je bei "Readers Digest" eine LP-Box erschienen (± 8 LPs). Ich vermute RCA-Aufnahmen. Mein Vater hatte sie kaum, als er verstarb.
    Und ich habe sie kaum gedreht, denn eigentlich wenig dabei, das meinem Geschmack entspricht. Soweit ich gehört habe, ist alles Stereo.
    Schau mal dort nach. Ich kann ggfs die Box aufsuchen, denn dafür brauche ich nicht zu heben, Dann kann ich Dir das Listing schicken.


    LG, Paul

  • Salut,


    in den Sturm auf die Clementi-Sonaten stimme ich voll und ganz ein - im Gegensatz zu Scarlatti-Sonaten... :rolleyes:


    Aber Klaviersonaten würde ich jetzt nicht als das bezeichnen, was Alfred sucht. Vielmehr kommt hier - ganz zufällig - Joseph Martin Kraus ins Spiel:


    Sehr rührend ist sein Svensk Dansk [Dauer: zweieinhalb Minuten] oder gar das sogenannte Lied ohne Worte, ein Larghetto in Es-Dur von der Dauer einer Minute und vier Sekunden.


    Recht hübsch eingespielt [leider auf modernem, wenig beeindruckendem Instrument] von Alexandra Oehler:



    Bei jpc habe ich diese CD nicht finden können... ?(


    Sie ist auch bei AMAZON gestrichen: "Führen wir nicht mehr" MOD001 Alfred


    Dafür werden - wahrscheinlich ähnlich akzeptable - Einspielungen durch Ronald Bräutigam, Mario Martinoli und Jacques Despres gelistet...





    Einfach mal reinhören in diese Miniaturen.


    Viele Grüße
    Ulli

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Komischerweise hätte ich bei "unbekannten" Komponisten niemals an Clementi gedacht - aber immerhin ein voller Erfolg.


    Auch für mich denn DIESE CD werde ich mir krallen - mal flapsig ausgedrückt.


    Ich hab schon via jpc hineingehört - sie ist STEREO



    Ich besitze einige Aufnahmen von Clementi Sonaten - aber wie Horowetzt die Sache angeht, das ist schon eine Klasse für sich.
    Das Fehlurteil Mozarts über Clementi wird bei dieser Interpretation offenbar wie sonst nirgendwo....



    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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  • Wo jetzt Clementi genannt wird, dachte ich sofort wieder an Czernys Divertissement.
    Bei jpc mal nachgeschaut, und... o Wunder. Plözlich ist das Werk erschienen.



      Clementi: Klavierkonzert in C
      Field: Klavierkonzert Nr. 2
      Cramer: Klavierkonzert Nr. 5
      Czerny: Divertissement de Concert op. 204
      Hummel: Concertino op. 73
      Ries: Klavierkonzert op. 55


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das Fehlurteil Mozarts über Clementi wird bei dieser Interpretation offenbar wie sonst nirgendwo....


    Das "Fehlurteil" Mozarts über Clementi betrifft m. E. lediglich Clementis Clavierspiel, nicht seine Kompositionen an sich... und ob es sich bei Clementis Clavierspiel um ein solches "Fehlurteil" Mozarts handelt, wie man es gerne hätte, kann ich leider nicht bestätigen...


    Zitat

    Sie ist auch bei AMAZON gestrichen: "Führen wir nicht mehr" MOD001 Alfred


    Wer sie dennoch haben möchte, wende sich vertrauensvoll an die



    in Buchen im Odenwald. Die sind dort sehr nett und besorgen so ziemlich alles, wenn sie es nicht ohnehin vorrätig haben. Mitglieder bekommen CDs sogar zum Vorzugspreis. :D


    :hello:


    Ulli

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Das "Fehlurteil" Mozarts über Clementi betrifft m. E. lediglich Clementis Clavierspiel, nicht seine Kompositionen an sich... und ob es sich bei Clementis Clavierspiel um ein solches "Fehlurteil" Mozarts handelt, wie man es gerne hätte, kann ich leider nicht bestätigen...


    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe ("bloßer Mechanikus") geht es auch beim Spielen eher um Geschmacksdifferenzen bzw. Stilpräferenzen, Mozart wirft Clementi ja sowas wie "leere Virtuosität" vor.



    Ansonsten kenne ich mich hier nicht aus, nenne daher, was weder direkt "klein" noch unbekannt, sondern eines *der* Virtuosenstücke schlechthin ist:


    Balakirev: Islamey


    (Kennt jemand "Melodie des Todes" von Edgar Wallace? ;))


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Die CD habe ich seit vielen Jahren - und sie lohnt sich auf jeden Fall (auch wegen der anderen Werke) :jubel::jubel::jubel:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

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  • Als ich diesen Thread eröffnete, dachte ich in erster Linie an EINEn Komponisten, der unbedingt in der Sammlung eines jeden Klavierfreundes vertreten sein sollte: Stephen HELLER (1813-1888)
    der sogar vom erbarmungslosen Kritiker Robert SCHUMANN gefördert und geschätzt wurde. Kein Salonlöwe, nein ein introvertierter Einzelgänger. Seiner Musik ist das jedoch trotz teilweise einschlägigen Titeln ("Spaziergänge eines Einsamen" -"Träumereien des einsamen Spaziergängers" etc - eher nicht anzuhören. Verträumt und melodiös - aber eigentlich nicht melancholisch. Mich errinnert Hellers Tonsprache allerdings eher an Schubert als an Schumann.
    Die Schwierigkeit besteht lediglich in der Beschaffung einer Aufnahme, die wunderbare cpo-Aufnahme ist längst gestrichen - ich war sehr verwundert als ich das sah.....
    Ich besitze auch nioch eine weiter Aufnahme - mit dem Pianisten Marc Pantillon erschienen beim Schweizer Label Claves.



    Vielleicht gelingt es Heller , Eure Aufmerksamkeit zu erregen.....


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Von mir sei genannt:




    Edward MacDowell( 1861-1908 ) Woodland Sketches Op. 51


    Ihm gebuehrte die Rolle eines Pioniers. MacDowell war vielleicht einer der ersten Komponisten in Amerika, die nebst grossem Einfluss der europaeischen Schule zu einer ganz eigenen Sprache fanden und der erste amerikanische
    Komponist, der auch im alten Europa wahr genommen und geachtet wurde. beruehmtesten aus Europa.
    Die Wertschaetzung ging v.a. in Amerika soweit, dass eine MacDowell-Stiftung ins Leben gerufen wurde ; selbst Virgil Thomson war noch der Meinung, MacDowell wuerde in hundert Jahren
    noch gespielt, waehrend man Ives vergessen wuerde - was natuerlich nicht haltbar ist).


    Dennoch: MacDowells Werke zeugen vielerorts von hoher Qualitaet und einer
    eigenstaendigen Tonsprache.


    Bekannt und beliebt sind nachwievor seine Klavierminiaturen, hierunter besonders:
    Woodland Sketches op 51. Kleine Impressionen von manchmal bestechender Einfachheit die meist der Natur oder dem Wechselspiel
    von Mensch und Natur gewidmet sind (z.B. das beruehmte "To a Wild Rose" oder "Water-Lilly" aber auch "A Deserted Place") und die ihm den Beinamen
    "nordischer Grieg" einbrachten - freilich bleibt der Vergleich auf der Ebene des lyrischen
    Ausdrukcks beschraenkt - denn im Ggstz. zu Grieg nimmt MacDowell in seinen Klavierwerken kaum neue Tendenzen vorweg.


    Kurz: eine Entdeckung, die sich lohnt!!

  • Ich weiß, ich weiß Richard Strauss ist kein unbekannter - aber sein Klavierwerk ist ein völlig unbekanntes und unbeachtetes.
    Die lyrische Qualitäten der STIMMUNGSBILDER OP.9 sind nicht von der Hand zu weisen.
    Stück Nummer Vier aus diesem Zyklus "TRÄUMEREI " ist für mich eines meiner Top Ten Klavierstücke.
    Die Stimmungsbilder sind 1884 entstanden. Es handelt sich um lyrische Charakterstücke.
    1. Auf stillem Waldpfad
    2. An einsamer Quelle
    3. Intermezzo
    4. Träumerei
    5. Heidebild


    Ich besitze zwei Einspielungen jeweils mit Frauen am Klavier:

    Gitti Pirner 1995


    und


    Helen Salome 1979
    Koch Schwann Musica Mundi 310103H1
    (wohl nicht mehr erhältlich)


    LG
    Tobias
    :hello:

  • Und wo wir gerade bei verträumten Stimmungsbildern auf dem Klavier sind, möchte ich den Tschechen Zdenek Fibich (1850-1900) ins Spiel bringen.
    Seine Musik ist sehr bildhaft und romantisch, mich erinnert er teilweise sehr an Robert Schumann.


    Empfehlenswert ist eine Aufnahme mit Radoslav Kvapil:




    Gruß, Peter.

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