Jonas Kaufmann, von München aus die Welt erobert

  • Auch ich sehe die Gefahr, dass dieser hoffnungsvolle Tenor im Medienrummel verheizt wird. In der neuesten Ausgabe der "Opern-Welt" wird unter dem Titel "Rund um sorglos" (S. 34 f.) sehr fundiert aufgezeigt, wie die aktuellen Mega-Stars wie Elina Garanca, Jonas Kaufmann, Erwin Schrott, Anna Netrebko und Rolando Villazon gemacht werden. Vor allem die großen, internationalen Agenturen vermarkten ihre Stars gnadenlos. Die chronische Krise des mexikanischen Tenors Rolando Villazón ist nur das prominenteste Beispiel für diese letztlich sängerfeindliche Entwicklung.
    Herzlichst
    Operus
    :faint: ;( ;(

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Original von operus
    Auch ich sehe die Gefahr, dass dieser hoffnungsvolle Tenor im Medienrummel verheizt wird. In der neuesten Ausgabe der "Opern-Welt" wird unter dem Titel "Rund um sorglos" (S. 34 f.) sehr fundiert aufgezeigt, wie die aktuellen Mega-Stars wie Elina Garanca, Jonas Kaufmann, Erwin Schrott, Anna Netrebko und Rolando Villazon gemacht werden. Vor allem die großen, internationalen Agenturen vermarkten ihre Stars gnadenlos. Die chronische Krise des mexikanischen Tenors Rolando Villazón ist nur das prominenteste Beispiel für diese letztlich sängerfeindliche Entwicklung.
    Herzlichst
    Operus
    :faint: ;( ;(


    Da Jonas Kaufmann nicht mehr so neu im Geschäft ist, denke ich, dass er sich nicht verheizen lässt. Einge Zugeständnisse muss er natürlich an seine Plattenfirma machen, z.B. seinen Auftritt in der Talkshow des NDR.


    LG
    Jolanthe

  • Ich habe mich auf seinen Cavaradossi in Wien sehr gefreut und war zugleich erfreut und enttäuscht.
    Was man ihm nicht absprechen kann ist seine wirklich erfreuliche Bühnenerscheinung und seine gelungenes agieren auf der Bühne. Mir gefällt auch das schöne dunkle Timbre - und, da schließe ich mich vielen hier an - endlich wieder mal ein deutscher Tenor, der im italienischen und französischen Fach erfolgreich ist.
    Was mich etwas enttäuscht hat war, daß man doch bereits hören kann, daß die Stimme nicht optimal fokussiert ist, nicht richtig plaziert. Er versucht sie größer zu machen als sie ist. Nicht daß die Stimme klein ist - aber durch das zu häufige forcieren wirkt sie oft müde, kehlig (halsig) und stumpf. Die hohen Töne sind da - das Vittoria war beeindruckend. Stellenweise schleichen sich kleine Unsauberkeiten ein - das Anschleifen von Tönen (wie es Cura macht), ab und zu ein leichtes Kicksen. Ich bin mir nicht sicher, ob Puccini für ihn das Richtige ist. Aber was dann?
    Hmmm. Ganz bin ich mir über ihn noch nicht im Klaren. Lassen wir uns überraschen.

  • Einen schönen guten Morgen...beinahe noch,


    Seit einigen Tagen veranstaltet insbesondere "Kllassikradio".. ich setze die extra in Anführungszeichen, da sie meiner Meinung nach als Privatsender nur ein Marketinginstrument sind... ein Sperrfeuer in Sachen J.K. Seine neue CD wird promotet, jetzt wird ein München-Ticket für den "Lohengrin" am 12.7. verlost, es wird also nichts ausgelassen.


    Ich höre diesen Sender morgens im Bad und hin und wieder als Hintergrundmusik bei Korrekturen etc., bin also nicht über das gesamte Programmschema informiert.
    Wie gefällt euch die CD?
    Meine Schwierigkeiten mit seinem Stimmsitz hatte ich bereits geschildert und die von mir bis dato gehörten Stücke daraus, als da sind: "Gralserzählung" und "Winterstürme", also zweimal Wagner ,haben diese Einschätzung bestätigt.
    Einige Passagen finde ich schön gelungen, bei anderen graust es mich regelrecht, auch weil seine Stimme so "unnatürlich" in meinen Ohren klingt.
    Wenn ich ihn singen höre, kann ich das nie mit der aüßeren Erscheinung, dem noch relativ jungen, gut aussehenden Mann in Verbindung bringen. Ich finde, total subjektiv natürlich, dass seine Stimme "alt" klingt, völlig unppassend und "gezwungen".


    Wie hört ihr das? Auf verbale Prügel bin ich gefasst und kann damit auch umgehen, also bitte keine Zurückhaltung!


    LG


    Fides :no:

    La vita è bella!

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  • Liebe Fides,


    Die Schwierigkeiten, die du mit seinem Stimmsitz hast, habe ich überhaupt nicht und in meinen Ohren klingt seine Stimme völlig natürlich und schon gar nicht "alt" u.ä.


    Ich empfinde seine neue CD sogar als sensationell gut, speziell "Winterstürme" als grandios. :jubel: :jubel:


    Aber so sind die Meinungen unterschiedlich. Verbale Prügel verteile ich nun wirklich nicht. :D :D


    Zumindest ich habe größte Freude an seiner Stimme und von den zur Zeit aktiven Tenören ist er für mich nun mal der Beste.


    Dass seine neue CD promotet wird, ist ja wohl klar. So ist das nun mal im Plattengeschäft.


    An manchen Stimmen scheiden sich halt mal die Geister. Mir gefällt auch nicht jede berühmte Tenorstimme.


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,


    danke für die nicht erteilte Prügel... :hahahaha:


    ich bleibe trotzdem bei meiner Einschätzung, auch was die Art der Promotion angeht. Doch ist mir natürlich klar, dass J.K. dafür nun wirklich nicht verantwortlich zu machen ist.


    Noch einen schönen Abend


    Fides

    La vita è bella!

  • Letzte Woche hat Jonas Kaufmann in München vor 200 geladenen Gästen den Liederzyklus "Die schöne Müllerin" zum besten gegeben. Die DECCA hat das Konzert mitgeschnitten. Mitte Oktober erscheint es auf CD.


    Zu diesem Termin wird Jonas Kaufmann übrigens auch mit BMW einen Werbevertrag präsentieren und als Künstler die Vorstellung einer neue Baureihe begleiten.


    Irgendwie müssen die Kröten ja verdient werden....


    LG


    :pfeif: :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Das ist der Titel eines Fernseh-Portraits, das am kommenden Sonntag im Fernsehen - RBB - zu sehen ist:


    So 25.10.09 23:15 - 00:00 - NachtKultur


    Ein ganz normaler Held
    Jonas Kaufmann, Tenor

    Der Tenor Jonas Kaufmann ist längst ein Opernstar von Weltformat. Aber niemand scheint über diesen Erfolg überraschter als er selbst.


    Zitat

    Spätestens seit seinem Sensations-Debüt an der Metropolitan Opera New York nennt man den sympathischen Münchner in einem Atemzug mit Villazón, Domingo und Wunderlich. Kaufmann sieht blendend aus, ist jung, intelligent, sprachbegabt und ein exzellenter Schauspieler. Er singt Wagner, Schubert und Mozart mit derselben Selbstverständlichkeit wie Verdi, Puccini und Gounod und ist im Gegensatz zu vielen anderen Größen seiner Zunft dabei erfrischend uneitel.
    Die exklusiven Aufnahmen zeigen Kaufmann bei Proben auf der Opernbühne, als Liedsänger und "Bühnentier" und im Umgang von Fans und Kollegen. Im Zentrum steht sein "Don José" in einer Inszenierung von Bizets "Carmen" am Opernhaus Zürich. Erstmals begleitet eine Kamera Kaufmann auch privat: als Ehemann, als Familienvater und in den seltenen Momenten der Ruhe.


    Der Film von Thomas Voigt und Wolfgang Wunderlich erzählt die Geschichte eines Künstlers, der es auf einmalige Weise schafft, trotz Weltkarriere Bodenhaftung zu bewahren und selbstkritisch zu bleiben. Nie zuvor veröffentlichte Video-Aufnahmen und Highlights seiner bisherigen Rollen machen deutlich, warum Kaufmann zu Recht als DER Tenor der Zukunft gilt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Für Kaufmanns Stimme scheint mir diese Aufnahme schon etwas spät zu kommen. Die Leichtigkeit des Müllerburschen wäre ihm vor Lohengrin, Florestan und Don José glaubhafter gelungen.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried


    Für Kaufmanns Stimme scheint mir diese Aufnahme schon etwas spät zu kommen. Die Leichtigkeit des Müllerburschen wäre ihm vor Lohengrin, Florestan und Don José glaubhafter gelungen.


    Da muß ich Siegfried recht geben. Das Gleiche habe ich auch empfunden, habe mir eine diesbezügliche Bemerkung angesichts seiner zahlreichen Fans verkniffen!- man höre sich zum Vergleich nur mal eine der Wunderlich-Müllerinnen an.


    LG


    :pfeif: :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am 7. Dezember überträgt ARTE zeitversetzt die Carmen aus der Mailänder Scala mit Jonas Kaufmann als Don Jose. Der erste Teil beginnt um 20.45 Uhr, der 2. Teil um 22.55 Uhr.

    Carmen
    Oper in vier Akten von Georges Bizet


    live aus der Mailänder Scala



    Mit:
    Jonas Kaufmann (Don José)
    Erwin Schrott (Escamillo)
    Francis Dudziac (Le Dancaïre)
    Rodolphe Briand (Le Remendado)
    Mathias Hausmann (Moralès)
    Gabor Bretz (Zuniga)
    Anita Rachvelishvili (Carmen)
    Adriana Damato (Micaëla)
    Adriana Kucerová (Mercédès)


    Ausstattung:
    Richard Peduzzi


    Inszenierung:
    Emma Dante


    Es spielt das Orchester des Teatro alla Scala
    Leitung: Daniel Barenboim


    :hello: :hello:
    Jolanthe

  • Auf der Keenlyside-Seite hat es, glaube ich, schon gestanden: Jonas Kaufmann hatte großen Erfolg an Londons Covent Garden als Don Carlos in Verdi/Schillers gleichnamiger Oper.


    Die Radio-Übertragung der BBC wird nächste Woche in NDR Kultur gesendet. Radiohörer und Tonbandfreunde sollten sich den Termin schon mal notieren:


    Samstag, 21. November 2009, 20.00 - 0.30 Uhr NDR Kultur: "Don Carlos"


    Näheres demnächst unter "Oper - heute im Radio".


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Hallo, Rosenkavalier,
    ja, Du sagst es - Strauss-Lieder kann man nie genug haben. Natürlich ist die Strauss-CD von Kaufman hervorragend. live hat er Strauss-Lieder auch letztes Jahr bei der Schubertiade in Schwarzenberg gesungen.
    Ich möchte aber noch eine gute Aufnahme eines Baritons erwähnen, den ich bei den Schwetzinger Festspielen in einem Liederabend hörte.
    Der Engländer Konrad Jarnot mit Helmut Deutsch am Piano.
    Als Novum sind auf dieser CD sogar "Vier letzte Lieder" von einem Bariton zu hören.

  • Meine ganz subjektive Meinung zu Jonas Kaufmann (muss dazu sagen, dass ich im Laufe der Jahre von der Oper zum Lied gegangen bin) ist folgende:
    Opern CD ordentlich (PR stört mich auch, er kann da nichts dafür)
    Opernkonzert live in Mannheim, ich fand die Stimme etwas klein
    Lied-CD mit Liedern von Richard Strauss sehr gut (DFD hatte ihm empfohlen Strauss zu singen)
    Jonas Kaufmann mit diesen Strauss-Liedern live in Schwarzenberg - ich war begeistert!

  • Hallo,


    ich habe leider eine andere Meinung.


    Nachdem ich mir gestern Abend den Lohengrin aus München reingezogen habe (theaterkanal)
    bin ich doch etwas enttäuscht. Zur Inszenierung und Bühnenbild möchte ich mich erst gar nicht
    äußern. Und der von allen so hochgelobte Jonas Kaufmann ??? Piano und pianissimo sind
    wohl abhanden gekommen. Wenige Tage zuvor lief auf gleichem Kanal die Carmen mit Villazon,
    dieser hat mir auch in der Rolle des Don Jose weitaus besser gefallen als Kaufmann. Wie gibt
    es denn sowas ?


    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hier noch der Hinweis auf die Radiosendung morgen, Samstag, 16. Januar 2010 um 19.05 Uhr im Deutschlandradio Kultur, Berlin:
    Euroradio-Opernsaison 2009/10
    Royal Opera House, London
    Aufzeichnung vom 21.11.09


    Giuseppe Verdi
    "Don Carlo",

    Oper in vier Akten
    Libretto: Camille du Locle und Joseph Méry
    Jonas Kaufmann, Tenor - Don Carlo
    Marina Poplavskaya, Sopran - Elisabetta
    Simon Keenlyside, Bariton - Rodrigo
    Marianne Cornetti, Mezzosopran - Prinzessin Eboli
    Ferruccio Furlanetto, Bass - Philip II.
    John Tomlinson, Bass - Großinquisitor
    Robert Lloyd, Bass - Ein Bruder
    Pumeza Matshikiza, Sopran - Tebaldo
    Eri Nakamura, Sopran - Himmelsstimme
    Robert Anthony Gardiner, Tenor - Graf von Lerma
    Royal Opera Chorus
    Orchestra of the Royal Opera House
    Leitung: Semyon Bychkov


    LG


    :hello:


    Näheres unter "Oper - heute im Radio"

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am Dienstag, den 26. Januar überträgt Arte ab 20.35 Uhr den Werther:


    Werther
    Oper in vier Akten von Jules Masseenet nach Johann Wolfgang von Goethe


    145 min
    live Opéra Bastille, Paris



    Mit:
    Jonas Kaufmann (Werther)
    Ludovic Tézier (Albert)
    Alain Vernhes (Le Bailli)
    Andreas Jäggi (Schmidt)
    Sophie Koch (Charlotte)
    Anne-Catherine Gillet (Sophie)
    Christian Tréguier (Johann)


    Inszenierung:
    Benoît Jacquot


    Interpret:
    Es spielen und singen Orchester und Kinderchor der Opéra national de Paris
    Leitung: Michel Plasson


    Moderator:
    Emmanuelle Gaume



    :hello:
    Jolanthe

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  • Ich habe Jonas Kaufmann vor Jahren zum ersten Mal in Zürich gesehen, als Telemach in Monteverdis "Ulisse" und war hin und weg. Aber in letzter Zeit hat meine Begeisterung Risse bekommen. Ich würde nicht sagen, dass er "quallig" singt, aber ich habe das Gefühl, er gibt sehr viel Druck. Das erschwert das Piano und presst die Vokale etwas zusammen und verfärbt sie. Ich finde, man kann das sehr schön hören auf der "Sehnsucht"-Platte am Anfang von "Wie stark klingt nicht dein Zauberton". Sein "Lohengrin" überzeugt mich auch nicht so recht, aber sein Don Jose ist wirklich toll, trotz oder wegen dieses aufregenden dunklen Timbres. Auf der DVD aus London übrigens noch mehr als jetzt aus Mailand, da war er vielleicht premierennervös.
    Ein toller Typ ist er auf jeden Fall, ein hinreißender Operndarsteller. Hoffentlich passt er auf seine Stimme auf, lässt sich nicht vom Business verheizen und bleibt uns noch viele Jahre erhalten und seine CDs werden in Zukunft etwas sorgfältiger produziert!!! Seine beste Aufnahme ist, finde ich, neben den Strauss-Liedern, die Butterfly bei der EMI. Da war er als Gast. "Zuhause" bei Decca kommt nichts seinen künstlerischen Qualitäten entsprechendes heraus.

    Der Jugendtraum der Erde ist geträumt
    Grillparzer
    Macht nix!
    grillparzer

  • Zitat

    Original von Grillparzer
    ich habe das Gefühl, er gibt sehr viel Druck. Das erschwert das Piano und presst die Vokale etwas zusammen und verfärbt sie.
    Ein toller Typ ist er auf jeden Fall, ein hinreißender Operndarsteller.


    Ganz genau mein Eindruck - sobald er versucht ins mezza-voce oder piano zu gehen und den Ton zurück zu nehmen rutscht die Stimme in Die Stimme klingt etwas behäbig und fließt nicht richtig und für meinen Geschmack läßt er beim Singen seine Muskeln zu sehr spielen - im übertragenen Sinne.
    Aber ein Bild von einem Mann... :yes:

  • In diesen Tagen sendete SWR2 Kultur eine Aufzeichnung vom vergangenen Herbst von den herbstlichen Musiktagen Bad Urach:


    SWR2 Mittagskonzert
    Herbstliche Musiktage Bad Urach


    Gustav Mahler:
    "Das Lied von der Erde"

    Margarete Joswig (Mezzosopran)
    Jonas Kaufmann (Tenor)
    Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
    Leitung: Peter Schrottner
    (Konzert vom 6. Oktober 2009)


    Nachdem er schon 1993 als junger Nachwuchssänger dort gastiert hatte, kam er jetzt als Weltstar zurück. Mit großem Erfolg. Und für den Schluß brachte er seine Ehefrau mit, Margarete Joswig, die, von kleinen Drückern abgesehen, das Schlusslied "Abschied" als bittersüßen Welt-Abgesang zelebrierte - in überirdisch entschwebenden Kantilenen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Sein gestriger Werther in der Bastille-Oper war ein erneuter Beweis dafür, zu welch herausragender Rollengestaltung dieser Sänger fähig ist. Da stimmte so gut wie alles. Selbst die sehr schwierig zu singenden französischen Nasallaute waren stark vervbessert.
    Einfach umwerfend das Finale mit der kongenialen Sophie Koch als Charlotte.


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Liebe Forianer,


    vor ein paar Tagen habe ich in diesem Thread geschrieben, dass mich Kaufmanns Lohengrin nicht überzeugt. Ich hatte bis dahin die ersten beiden Akte der Münchner Inszenierung gesehen, im ersten fand ich ihn "geht so", im zweiten sogar etwas grob. Gestern Abend nun habe ich den dritten Akt gehört und da ist mir ein kleines Wunder begegnet: Während der Brautgemachszene singt Jonas Kaufmann sich absolut frei. Plötzlich strömt die Stimme frei und organisch, völlig ohne Druck. In der Gralserzählung zerquetscht er zwar noch ein paar Konsonanten und verfärbt ein paar Vokale ("Ritter" klingt wie "Retter" u.ä), aber die Höhe strahlt, das Passaggio wird ruhig durchquert, er singt farbig, ausdrucksvoll und hochmusikalisch. Ganz grandios der Schluss: Da stimmt dann wirklich alles, da hört man dann die Kostbarkeit dieses außergewöhnlichen, dunklen, männlichen Timbres, das bewirkt, dass der Kunstfigur Lohengrin Leidensfähigkeit zuwächst. Wirklich atemberaubend. Wenn er jetzt noch mal eine CD macht, wo man all diese Dinge hört...


    Da freue ich mich drauf.

    Der Jugendtraum der Erde ist geträumt
    Grillparzer
    Macht nix!
    grillparzer

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  • Am 24. April übertragen verschiedene Sender (NDR Kultur, Bayern Klassik, Deutschlandradio Kultur) live aus der Met:


    Giacomo Puccini: "Tosca"
    Melodramma in drei Akten
    In italienischer Sprache
    Floria Tosca - Patricia Racette
    Mario Cavaradossi - Jonas Kaufmann
    Scarpia - Bryn Terfel
    Cesare Angelotti - David Pittsinger
    Mesner - John Del Carlo
    und andere
    Chor und Orchester der Metropolitan Opera
    Leitung: Fabio Luisi


    :hello:
    Jolanthe

  • Heute auf der jpc-website im Angebot:



    Giacomo Puccini (1858-1924)
    Madama Butterfly

    Künstler: Jonas Kaufmann, Angela Gheorghiu, Enkelejda Shkosa,
    Accademia Nazionale di Santa Cecilia Orchestra Roma,
    Antonio Pappano
    Label: EMI , DDD, 2008, 2 CDs


    Kaum erschienen, schon zum Ausverkaufs-Preis!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Bayern Klassik überträgt am 25.5.2010 live aus der Philharmonie am Gasteig um 20.05 eine Operngala mit Jonas Kaufmann mit folgendem Programm:


    Ludwig van Beethoven
    Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-dur, op. 72a


    aus "Fidelio":
    "Gott, welch' Dunkel hier" – "In des Lebens Frühlingstagen"; Introduktion und Arie des Florestan, 2. Akt


    Wofgang Amadeus Mozart
    aus "Die Zauberflöte":
    Ouvertüre
    "Dies Bildnis ist bezaubernd schön"; Arie des Tamino, 1. Akt Nr. 3


    Carl Maria von Weber
    aus "Oberon":
    Ouvertüre


    aus "Der Freischütz":
    "Nein, länger trag ich nicht die Qualen"; Rezitativ und Arie des Max, 1. Akt (Nr. 3)


    Richard Wagner
    aus "Lohengrin":
    Vorspiel, 3. Akt (mit Konzertschluss)


    aus "Parsifal": "Amfortas! Die Wunde! Sie brennt mir hier zur Seite"; Szene des Parsifal, 2. Aufzug


    Franz Schubert
    aus "Rosamunde, Fürstin von Zypern":
    Entr'acte nach dem 2. Aufzug, B-Dur


    Richard Wagner
    aus "Die Walküre":
    "Winterstürme wichen dem Wonnemond"; Szene des Siegmund, 1. Aufzug


    aus "Lohengrin":
    Vorspiel, 1. Akt
    "In fernem Land unnahbar euren Schritten"; Gralserzählung des Lohengrin, 3. Akt


    Es spielt das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Michael Güttler.


    :hello:
    Jolanthe

  • Ich habe J.K. zum ersten Mal bewusst als Florestan in der Züricher Aufführung des "Fidelio" gehört. Ich war gespannt, denn gelesen hatte ich bis dahin immer, dass er ein leichter, lyrischer Tenor wäre. Da ich auch C. Nylund aus ihrer Zeit in Hannover und als Konzertsängerin kannte, war ich sehr gespannt. Ich fand es sehr schön, dass einmal ein junger, schlanker Mann den Florestan sang und auch eine ansehnliche Leonore, der man die Maskierung auch abnahm. Etwas eigenartig berührte mich dann doch die gelegentliche Transponierung von Tönen nach unten, aber insgamt war ich angenehm überrascht.
    Später hörte ich ihn hier und da im Rundfunk und fand ihn interessant.
    Dann begann der "Hype" um ihn und ich wollte ihn endlich auch live erleben. Das gelang mir vor 2 Jahren in Schwarzenberg, ich fand ihn hervorragend mit dem Programm "Die Bürgschaft von Schubert" (fast eine kleine Oper, mit den Michelangelisonetten von B. Britten (die ich bis dahin nur von P.Pears kannte - eine ganz andere Tenorstimme) und dann die Strausslieder - ich war begeistert. Natürlich wurde er von einem Teil des Publikums hinterher mit Wunderlich verglichen, nicht zu seinem Vorteil. Ich finde das kann man auch nicht, Wunderlich bleibt einmalig und war ein ganz anderer Sänger-Typ.
    Als Opernsänger kenne ich ihn bisher nur aus dem TV oder Rundfunk, so als Lohengrin in München - da hatte ich den gleichen Eindruck wie ein Vorredner hier, erst im dritten Akt wurde er wirklich gut ! Dann Don Jose aus Mailand, sehr gut gepsielt, gut gesungen. Schön seine Mischung in die Kopfstimme beim Piano. Zuletzt hörte ich ihn in der Rundfunkübertragung aus der MET als Caravadossi, in die ich erst später eingeschaltet hatte, da hatte ich Mühe herauszufinden, wo er eigentlich sang, so dunkel/baritonal klang er, dass ich erst glaubte, das ist Scarpia.
    Inzwischen habe ich auch das TV-Interview von Voigt/Wunderlich mit ihm gesehen, sehr sympatisch muss ich sagen und da ja auch die Frau an seiner Seite vom Fach ist, hoffe ich, dass er sich nícht verheizen lässt, es wäre wirklich schade.
    Nun bin ich gespannt auf seinen Bayreuther Lohengrin, den ich leider mangels Karten nur im Rundfunk hören werde.
    Ich hoffe nun sehr, dass es mir gelingen wird ihn demnächst mal auf der Opernbühne direkt zu erleben, vielleicht in Berlin oder München.

  • Lieber Gunter Hämel,


    ich finde deinen Beitrag interessant und teile die Aussagen auch. Insbesondere freut mich, daß außer mir noch Jemand die transponierten Züricher Florestan-Töne des Sängers bemerkten.
    Als ich diese früher schon erwähnte, wurde das an selbiger Stelle abgestritten. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß er sich diese Rolle noch für später hätte aufbewahren sollen.


    Im übrigen finde ich die Stimme von Jonas Kaufmann mittlerweile hervorragend im Zwischenfach angekommen(Don José, Werther, Max). Aus seinen mir persönlich bekannten Rollen des Conte Almaviva, Alfredo, Ferrando und Tamino ist er hinausgewachsen, ebenso kam seine Müllerin-Einspielung mindestens 5 Jahre zu spät.


    Für den Bayreuther Lohengrin drücke ich ihm die Daumen. Das Münchner Rollendebüt war schon ein gutes Testfeld. Damals hat er mich zu 80% überzeugt. Wenn er die restlichen 20% für Bayreuth aufgespart hat, dann wird diese Festspielpremiere das Ereignis des Jahres.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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