Musikalische Limericks

  • und wenn wir schon bei Strauss sind:


    Herodes sollte bitter büßen
    Dass Salome hat tanzen müssen
    Sie packte beim Schopf
    Jochanaans Kopf
    Bedeckte ihn über und über mit Küssen.

    leporellina


    Musik machen ist ein erotischer Akt, weil es mit Wollen, mit Leidenschaft zu tun hat. Daniel Barenboim

  • und zum anderen Richard:


    Ein Mädchenherz sollte erringen
    Wer gewänne das Meistersingen.
    Beckmesser grollte
    Der Vater, der wollte
    Das Mädchen zur Liebe nicht zwingen.

    leporellina


    Musik machen ist ein erotischer Akt, weil es mit Wollen, mit Leidenschaft zu tun hat. Daniel Barenboim

  • Einer treu sein heißt alle andern betrügen,
    diesem Motto will Don Giovanni genügen.
    So bemüht sich der Mister
    Dem langen Register
    Namen um Namen hinzuzufügen.



    Kann man darauf süchtig werden?? :wacky:

    leporellina


    Musik machen ist ein erotischer Akt, weil es mit Wollen, mit Leidenschaft zu tun hat. Daniel Barenboim

  • Wie inszeniere ich richtig
    oder
    NACH 90 JAHREN ENDLOS-DISKUSSION


    Dem Herrn Operndirektor in Kiel
    wurden Konzepte zuviel
    "Bei mir: Schuld und Sühne
    nur auf krass leerer Bühne !!!"
    - manch einem gefiel dieses Spiel...



    Neues für die Schellack-Fraktion
    oder
    VOM AUFSTIEG UND FALL DER HENNY HEINZEL


    Die Chef-Chansonette aus Schilda
    die sang im "Goletto" die Gilda
    - von ihr`n Kol`raturen
    da hört`man nur Spuren:
    Die Kritiker wurden nicht milder...



    Schneller Abschied
    oder
    TRITSCH-TRATSCH UND DIE FOLGEN


    Ein User der nannte sich "piet"
    der schrieb hier in manchem Thread mit
    - doch just seit vorgestern
    sieht er nur noch Western !!
    - so heisst`s nun: "Das war`s, Alfred Schmidt..."



    ;)
    :hello:
    Micha

  • Manch Musikfreund wird bei Bach,
    andre auch bei Händel schwach.
    Doch die Mehrheit in dem Ländel
    die sitzt beim Bachhändel
    -und trinkt ein kühles Blondes nach......

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Internationaler Opern-Jetset


    Hallo zusammen,



    Der Wagnersopran Kirsten Flagstad
    sang einst die „Brünnhilde“ in Bagdad.
    Zwar reagierte sie panisch,
    denn gesungen ward japanisch,
    doch die Kritiker lobten: „Die packt dat!“



    Gruß
    Pylades


    P.S.: Danke an alle Dichter und Denker dieses Threads. Endlich scheine ich meine wahre Bestimmung im Forum gefunden zu haben… - aber: was soll mein Chef denken, wenn ich nächste Woche am Schreibtisch immer wieder unerklärlich ins Kichern ausbreche?

  • Philharmonischer Gourmet


    Hallo zusammen,



    Von Karajan dirigierte in Great Britain
    manch Opus, von Purcell bis Britten.
    Was er dort nicht mochte
    war, was man ihm kochte!
    Zum Lunch ließ er sich dort nicht bitten.



    Gruß
    Pylades

  • Gefahren bei Überschreitung des Stimmfachs:


    Hallo zusammen,



    Einst sang der Lauritz Melchior
    mit seinem heldischen Tenor
    die Rolle des Belmonte,
    obwohl er sie nicht konnte.
    - Dem Hörer schallt’s noch heut' im Ohr…



    Gruß
    Pylades

  • Zitat

    Original von Pylades
    was soll mein Chef denken, wenn ich nächste Woche am Schreibtisch immer wieder unerklärlich ins Kichern ausbreche?


    Dann schaffen wir die Versuchung doch gleich aus dem Weg:


    Der Musikkenner


    Manch einer verurteilt ein Werk,
    Meint, der und der sei bloß ein Zwerg
    Hält alles für kahler
    Vor Wagner und Mahler
    Und kommt doch selbst nie über'n Berg.


    :hello: Rideamus

  • Dazu folgendes:


    BWV 2


    Ein Mensch, Komponist, wird verehrt:
    nach Deutsch-, Köchel-, Hoboken- Wert
    wird nunmehr das Werk
    von Herrn Alban Berg
    zum Bergwerksverzeichnis erklärt.


    audiamus

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  • Richtige Auswahl des geeigneten Konzertflügels


    Hallo zusammen,



    Die Liszt-Sonate macht Lang Lang
    trotz Übens stets die Finger krank;
    er wird des Steinway’s Klang nicht froh.
    Jetzt spielt er sie am Cembalo
    mit Knabenchor-Gesang.



    Gruß
    Pylades


    P.S.: Das war’s für heute – ich kann ncht mehr…


  • :hahahaha:


    Um Dein Brahmsee-Motto zu paraphrasieren:


    Du gefällst Uns.


    :hello: Rideamus

  • Hallo audiamus,



    als ich dies gelesen habe, bin so in Lachen ausgebrochen, dass meine Familie hereingestürzt kam und den Puls fühlen zu müssen glaubte. Dich und alle anderen Poeten bitte ich um Gnade: viel von dier Art halte ich heute nicht mehr aus, sonst werde ich noch eingeliefert.


    Trotzdem: Danke!!!!


    Gruß
    Pylades


    P.S.: Sollte sich irgendwann einmal ein Ort dem Werk Alban Bergs etwa so widmen, wie Bayreuth das für Wagner tut, dann könnte dies nach obigem Limerick eigentlich nur Wanne-Eickel sein...

  • Was bisher ist noch nie gelungen
    Das ist der Ring des Nibelungen.
    Des Rheines Gold,
    Dem Lieblosen hold,
    wird ausdauernd in der Oper besungen.


    Als Winterstürme dem Wonnemond wichen
    Ist Siegmund nachts zur Siegliend geschlichen.
    Sie folgten dem Triebe
    Und schwörten sich Liebe
    Doch bald danach schon ist Siegmund verblichen.


    Siegfried schmiedet Nothung das Schwert,
    erschlägt damit, was ihn das Fürchten nicht lehrt.
    Vor Wotan, dem Alten,
    gibt’s für ihn kein Halten;
    Steigt auf den Felsen, wo er Brünnhild begehrt!


    Neue Taten will unser Held nun suchen,
    vorbei ists mit Wonne und Eierkuchen.
    Meineid gesprochen,
    von Hagen erstochen.
    Das kommt heraus, wenn Niblungen fluchen.

    leporellina


    Musik machen ist ein erotischer Akt, weil es mit Wollen, mit Leidenschaft zu tun hat. Daniel Barenboim

  • Freistaat Bayern: auch musikalisch ganz vorne…


    Hallo zusammen,


    da ich mich einfach nicht bremsen kann hier etwas Lokalpatriotisches (geht aber nur mit dem richtigen Dialekt):



    Des G’sangl von da Waltraud Meier
    is beim Schuhplattl’n nur a G’leier,
    so wia’s Jodl’n von da Netrebko,
    wos bei uns a jeder Depp ko.
    I sog’s fei: Bayer bleibt Bayer!



    Gruß
    Pylades

  • Audiatur et altera pars


    Von Mären und Böhmen schwärmt Schmidt,
    Mit Mozart und Raff hält er Schritt.
    Doch hasst er den Kitschmatsch
    Von Grüßen im Tritsch-Tratsch
    Und weiß nicht, wo jetzt Hindemith


    :hello: Rideamus

  • Ihr seids, die Uns gefallen.


    Cubaflöte


    Ein Mensch, Herrscher, Nickname: „Sarastro“,
    der singt nicht, der spricht nur (im Bass). Thro-
    nend wahrt er den Schein, schrill
    prüft den er, der rein will
    ins bessere Land. Ist er Castro?


    audiamus

  • Liebe Leute,


    :hahahaha:


    diese Limericks sind ein ständiger Angriff auf mein Zwerchfell!
    Eine (ja)panisch jodelnde Wagner-Heroine, ein Konzertmeister aus Wanne-Eickel, der im Bergwerksverzeichnis blättert, dazu der Kitsch-Matsch im Tritsch-Tratsch ...


    Ich habe das Gefühl, oben auf Wolke 7 sitzt Groucho Marx, zwirbelt seinen Bart und schmunzelt: "Not bad at all..."


    Bevor ich gleich zu einem hochseriösen Konzert entfleuche:


    Il Plagiatore


    Ein Musiker aus Neueneck
    warf wütend sein Notenblatt weg:
    "Was ich auch komponier´,
    es ist nie ganz von mir,
    es lugt immer der Orff um die Egk!"


    :hello: Petra

  • Zur Feier einer der größten Paarungen von Librettist und Komponist hier ein Zyklus von drei Limericks


    Was da Ponte konnte


    Da Ponte und Mozart schrieben "Le Nozze
    Di Figaro", lang vor Erfindung der Glotze.
    Die Tänzchen des Grafen
    Ließen einen nicht schlafen.
    Salieri berichtet' dem Kaiser:" ich kotze".


    Einst liebte Signor Don Giovanni
    Die Frauen, ob Gräfin, ob Nanny
    Kaum war'n sie erkannt
    Ist davon er gerannt
    Die Frauen, sie fanden's nicht funny.


    Ein Priester, jedoch ohne Kutte,
    Da Ponte hieß er, nicht van Putte
    Fand, auf Treue zu bauen
    Taugt nicht bei den Frauen
    Und warnt' uns mit "Cosi fan tutte"


    (Verdi und Boito kommen vielleicht später)


    :hello: Rideamus

  • Der klassische und für meine Begriffe bis heute beste Limerick, wenn auch ein wenig musikbezogener, ist bekanntlich dieser von Rudyard Kipling:


    There was a young lady from Riga
    Who rode with a smile on a tiger
    They returned from the ride
    With the lady inside
    And her smile on the face of the tiger.


    Soviel Virtuosität schüchtert ein. Zum Glück habt Ihr Euch nicht einschüchtern lassen.


    Deshalb noch'n musikalischer Limerick:


    Der Tamino
    Ein Mensch hörte gerne und munter
    Die Klassik mal rauf und mal runter
    Dann fand er Tamino
    Noch besser als Kino
    Und findet Musik jetzt viel bunter.


    Abschließend (für heute) diese Danksagung an den Threadstarter in der Hoffnung, dass der Thread im Lauf der Zeit noch sehr umfangreich wird:


    Ein neuer Tamino, audiamus
    Befand "Euch fehlt viel gaudeamus
    Igitur. Wie kümmerlick.
    Schreibt mal nen Limerick."
    Wir taten's. Seither: ridebamus.


    :hello: Rideamus

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  • Aus alter Zeit


    Manrico mit Helm und ein Missgriff:
    Visier fällt herab, da hilft kein Kniff.
    Das C sitzt im Loch,
    dann hört man nur noch:
    "Daff ift mir fu naturaliftiff!"


    :hello: Petra



  • :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Köstlich! Also doch noch einer:


    Streich(el)einheiten


    Ein Musiker strich oft sein Cello
    Im Graben von Verdis Otello.
    Auch sonst war er Kenner.
    Er mochte nur Männer.
    Und hatt' er mal frei, strich er Bello.


    :hello: Rideamus

  • Da sag einer noch, bei klassischer Musik gäb's nichts zu lachen.


    Beethoven


    Ein Mensch, von dem alle begei-
    stert denken, er schrieb Melodei,
    war leider beraubt
    des Hörsinns. Ertaubt
    glaubt’ er, er betrieb Malerei.


    audiamus, sich köstlich amüsierend

  • Fundraising Blues


    "Der Spielplan im städt´schen Theater,
    Wird nächstes Jahr sehr viel gewagter!",
    Prahlt Intendant X.
    Draus wurde dann nix,
    Denn der Sponsor mag lieber "Traviata".

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Erkältung


    Ein Mensch hat die Nase voll Krusten,
    muß röcheln und bellen und prusten.
    Der Lärm stört vermehrt
    die Frau: “In’s Konzert
    geh! Dort kannst du ungeniert husten.“


    audiamus

  • Fehlurteil


    Ein Paris, der sollte einst messen
    die reizendste der drei Déessen.
    Schon stieg er herab,
    sein Bericht war sehr knapp:
    "Den Apfel hab´selbst ich gegessen!"


    :hello: Petra

  • Mussorgskohol


    Ein Mensch schwankt durch Ausstellungspfade
    -stockblau. Doch entzünden sich grade,
    da Kunst doppelt trunken
    macht, musische Funken.
    Aus “schwanken“ wird jetzt “Promenade“.


    audiamus, hat Ferien!

  • Ein schüchterner Versuch meinerseits :O


    Don Carlos


    Zu Fontainebleau im Wald
    da war es dunkel und kalt
    Don Carlos erwärmte das Herz
    Elisabeths - stilvoll im Nerz
    und wurde dann nicht mehr sehr alt...


    LG
    Rosenkavalier

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