DGG-Webshop: Aufnahmen und Archivaufnahmen @ 320 kBit/s ohne Kopierschutz

  • Hallo zusammen,


    also ganz ehrlich: Ich bin bezüglich solcher Sachen auch ein recht konservativer Mensch, auch jemand, dem das haptische Element sehr wichtig ist. Ich komme nicht ohne Morgenzeitung aus, und ziehe auch gebundene Bücher den Taschenbuchausgaben vor.


    Aber: Man muss doch unterscheiden zwischen einer emotionalen Vorliebe - und technischen Argumentationen. Und da steht aus meiner Sicht dem Siegeszug des Downloads wenig entgegen, wenn das Konzept gut gemacht ist.


    Die Angst um die Flüchtigkeit der Daten hat für mich einzig eine emotionale, keine technische Grundlage. Nichts lässt sich so einfach sichern, wie Datenmengen. Die CD-Sammlung im Regal ist auch bedroht, vor Diebstahl, Wohnungsbränden, Materialverschleiß ect. Und wenn man nun seine Sammlung von einigen Tausend CDs sichern möchte, dann ist das letztendlich am leichtesten bei Datenmengen auf Festplatte möglich, sogar das Auslagern auf geographisch weit entfernte Orte ect.
    Musik auf CD zu erwerben, und sie ohne Sicherungskopie im Schrank stehen zu haben, ist aus Sicht des Verlustrisikos in der Tat deutlich leichtsinniger, als eine Sammlung auf der Festplatte, die regelmäßig gespiegelt wird.



    Und wenn immer mit Arbeitsaufwand und Wertigkeit argumentiert wird: Sorry, das Angebot muss einfach nur entsprechend gut sein und ich rechne fest damit, dass sich da in den nächsten 10 Jahren was tun wird.


    Nur mal eine Vision:


    Zu erwerben ein Computersystem, extra designed für den klassischen Musiksammler. Das Gerät sieht erstmal qualitativ hochwertig aus (Apple lässt grüßen), durchaus ein Schmuck für den Wohnraum. Die 15000 Tonträger rauben nicht länger Platz in der Wohnung, sondern sind in einem kleinen, schön anzuschauenden Modul untergebracht. Es gibt keine Threads bei Tamino über die Frage, wie man seine Sammlung archiviert, weil der Hersteller bereits eine Software installiert hat, die alle Wünsche befriedigt. Man möchte kurz wissen, welche Aufnahmen einer einzelnen Arie man besitzt, und zwar nur die Aufnahmen vor 1945 ? Keine Frage, das System spuckt es aus. Weiterhin ist es natürlich auch parallel möglich, zu vergleichen, wenn man etwas nicht hat, ob es dann aktuell auf dem Markt verfügbar ist. Wobei das Problem der mangelnden Wiederveröffentlichungen damit ja drastisch sinken sollte. Die Benutzeroberfläche ist auch graphisch hochwertig gestaltet und bietet neben der Möglichkeit, Musik abzuspielen, auch noch viele andere Optionen. Beispielsweise Direktzugriff auf Artikel des MGG über Komponisten und Werke, oder beispielsweise die Option, die Partitur parallel zum gehörten Werk mitzulesen. Der Monitor ist zu klein ? Kein Problem, ein eingebauter Beamer wirft die Seiten in augenfreundlicher Größe an die Wohnzimmerwand. Hier kann auch die historische Opernaufnahme illustriert werden. Je nach ausgewähltem Staubi- oder Regili-Modus bewirft der Beamer die Wohnzimmerwände mit Bildern von Plüschmobiliar oder Exkrementansammlungen. Mittels weiterem Knopfdruck werden natürlich 100 ausgewählte Lieblingswerke für die nächste Arbeitswoche ins Auto-System überspielt bzw. ein Großteil der Sammlung auf den tragbaren Player, wenn man mal länger in Urlaub fährt. Das Backup läuft regelmäßig automatisch, man kann verschiedene Möglichkeiten wählen, von der mobilen Festplatte fürs andere Zimmer bis zur Serverspiegelung in NORAD gegen einen gewissen Aufpreis.


    Das ist natürlich de facto jetzt alles schon realisierbar, aber zukünftig dann sicher auch so, dass man nur noch das System im Laden kaufen und insgesamt 3 Knöpfe drücken muss, so dass es jeder nutzen kann, so er denn will.


    Wie gesagt, man kann natürlich gerne sagen, dass man mit solchen Entwicklungen nix zu tun haben möchte. Wie gesagt, es gibt auch Sammler, die schon LPs für Teufelswerk halten. Das bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Aber mit technischer Unsicherheit und Unpraktikabilität zu argumentieren, ist dann doch ein fragwürdiger Weg.


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Thomas Pape
    1. Um die Diskussion auf den Punkt zu bringen: die Frage, ob man Musik von der Festplatte hören will oder von sonstwoher stellt sich doch gar nicht.


    2.(am Rande angemerkt: angesichts der deutschen Buchpreisbindung ist es mir völlig unerklärlich, wie man als Städter Bücher bei amazon kaufen kann; ein wirtschaftlicher Vorteil ist mir nicht erkennbar).


    3.Allerdings - und hier landen wir wieder beim DG-Webshop - allerdings empfinde ich es als absolute Frechheit, für dieses Datengewusel inkl. meine Eigentätigkeit - und da gebe ich Carola vollinhaltlich recht - mehr Geld zu fordern als der produzierte Tonträger gekostet hat resp. kosten würde. Und das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion. Weniger die Vorzüge von Festplatte vs. CD.


    Lieber Thomas,


    bei Punkt 3 sind wir uns - ich denke, das sollte aus meinen Beiträgen hervorgegangen sein - einig, daß die DG das Download-Prinzip entweder nicht verstanden oder die technische Umsetzung vermasselt hat. Ich vermute ersteres. In der jetzigen Form ist der Shop ein Witz.



    Zu Punkt 1 ist anzumerken, daß die Vorteile des Herunterladens digitaler Musikdateien nicht einmal ansatzweise ausgenutzt werden, wenn man sie dann umständlich auf CD brennt! Insofern ist es - auch - eine Diskussion Festplatte vs. CD.



    Zu Punkt 2 fallen mir ein: Kein Ladenschluß, jede Menge günstiger Preise bei Amazon Marketplace, keine Fahrtkosten (nicht jeder Städter wohnt gleich neben einer Buchhandlung), besserer Überblick, mehr Informationen und bessere Recherchemöglichkeiten.



    Carola: Die Zivilrechtler hier im Forum werden Dir da kompetentere Antwort geben können, aber in rechtlicher Hinsicht kannst Du davon ausgehen, daß die Rechte des Käufers hinreichend geregelt sind. Schließlich gibt es den Online-Einkauf und den Kauf von Updates oder Programmen nicht erst seit gestern.

  • Ich Liebe es mich mit CDs zu umgeben, eine Tonträgersammlung auf einem Chip in der Armbanduhr zu speichern (auch das wäre eines Tages technisch machbar) würde mich nicht interessieren.


    Wir erleben gerade jetzt bei unserer Jugend ein Rückbesinnen auf die alte Vinyl-Schallplatte. Sie hatte mehr haptischen Wert und hatte ihre klanglichen Meriten - allerdings nur auf Anlagen höchster Güte - und natürlich nur "audiophile" Kleinserienpressungen (Daß heute gelegentlich von vernudelten Uralt-Bändern gezogene Vinyls als "audiophil" vermarktet werden - das steht auf einem anderen Blatt)
    Es berührt mich eigenartig, wenn man gerade MIR erklären will, um wieviel besser eine analoge Scheibe klingt....


    Es wird IMO auch in Zukunft kein Weg am "unzerstörbaren" Tonträger vorbeiführen - einfach deshalbe weil gerade der Klassikkonsumentenkreis es so haben will.


    Tamino mit seinen virtuellen Daten wurde hier vorsichtig angesprochen -
    und ich gestehe daß mir gerade das Virtuelle bei Tamino ein Dorn im Auge ist-
    gleichzeitige ist es aber systembedingt.
    Wäre Tamino -was mir passen würde - eine reine Dateninformationsquelle mit themenbezogenen Beiträgen - so könnte man eine Druckversion davon herstellen. Bei der gegenwärtigen Struktur jedoch ist das nicht möglich.


    Aber auch wir sehen die Abneigung gegenüber "flüchtigen" Medien.
    Klassikfreunde haben immer schon versucht die klassischen Rundfunksendungen für sich zu konservieren - auf möglichst langlebigen und
    platzfordernden Medien (Tonband) Wer einst der Compaktcassete vetraute, der war übel beraten.....


    Ausserdem besitzen grob geschätzt ca 80-90% aller Klassik-"konsumenten" kein Internet und wollen auch gar keines. Bzw sie haben eines, benutzen es jedoch nur in Notfällen. Das Surfen in virtuellen Internetforen erscheint ihnen suspekt. Das erklärt auch, warum Tamino - immerhin das grösste Klassikforum deutscher Sprache - "nur" ca 500 Benutzer hat, wovon gar nicht alle aktiv sind. Für einen "Markt" von einiigen zig Millionen ein eher bescheidener Wert.
    Das selbe lässt sich auf den Downloadmarkt übertragen.....


    Daß die Konzerne alles versuchen ihre Profite zu otimieren ist IMO legitim - daß wir da nicht mitmachen - ebenso.


    Ein wichtiger Aspekt wurde noch gar nicht angesprochen:


    Bis dato kann ich BEWEISEN, daß ich ein Original besitze.


    Beim Download kann ich das indessen vermutlich nicht - zwischen Raubkopie und download gibt es (wahrscheinlich ?) keinen Unterschied mehr.
    Das ist sicher auch kein Kaufanreiz


    Theoretisch aber wäre EIN unterschied möglich: Die von einem Original gezogene Kopie könnte möglicherweise besser klingen - da nicht datenreduziert - auch kein gutes Argument für den Download.


    Es sit ein schmaler Grat auf dem sich die Tonträgerindustrie bewegt: Einerseits redet man den Kunden ein, die CD wäre obsolet, der Klang währe unzureichend - andrerseits bietet man Downloads mit "kaum hörbarem" Datenverlust an.


    Hier wird so ziemlich jeder "draufzahlen"


    a) der Konsument
    b) der freie Tonträgerhandel und seine Angestellten
    c) der Versnadhandel mit seinen wenigen Angestellten


    nur ein Riesencomputer ist nötig, der uralt-aufnahmen via Internet versendet und ein Konto wo eingehende Beträge verbucht werden.....



    Eine Farce


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    bei Punkt 3 sind wir uns - ich denke, das sollte aus meinen Beiträgen hervorgegangen sein - einig, daß die DG das Download-Prinzip entweder nicht verstanden oder die technische Umsetzung vermasselt hat. Ich vermute ersteres. In der jetzigen Form ist der Shop ein Witz.


    Zu Punkt 1 ist anzumerken, daß die Vorteile des Herunterladens digitaler Musikdateien nicht einmal ansatzweise ausgenutzt werden, wenn man sie dann umständlich auf CD brennt! Insofern ist es - auch - eine Diskussion Festplatte vs. CD.


    Die aber zum wiederholten Male in ähnlicher Form wiedergekäut wird, wobei Du und Theophilus anscheinend nicht imstande seid zu akzeptieren, dass man weiter CDs haben wollen kann, egal wieviel Platz sie wegnehmen. Ihr habt Euch halt die Arbeit gemacht und es ist schön, dass es Euch gefällt, aber bitte sagt uns nicht, was für uns besser ist.
    (und wie raffiniert die Backup-Routinen, so man sich dran hält, gegen Feuer, Pest und Weltuntergang schützen mögen, meine praktische Erfahrung enthält eine ganze Reihe plötzlich abgerauchter Festplatten und (in einem wesentlich längeren Zeitraum) eine einzige (durch "bronzing") unspielbar gewordene CD)
    Es ist überdies lange nicht so simpel wie Du es darstellst. Du setzt nämlich voraus, dass der Wunsch und Wille vorhanden ist, alles auf Festplatte zu ziehen und deshalb natürlich Download+Brennen umständlich. Der Webshop wendet sich aber an alle, die etwa eine bestimmte vergriffenen Aufnahme suchen, aber vielleicht eben nicht alles auf Festplatte ziehen möchten. Ich bin weder bereit, den finanziellen Aufwand der neuen Geräte, Festplatten usw. noch den zeitlichen des Digitalisierens von 3000 CDs zu schultern (Ihr tut immer so, als ob man das nebenher machen würde). Ich will meine Musik nur ausnahmsweise per Computer hören; der steht nämlich in einem anderen Raum und ist nicht an die richtige Anlage angeschlossen. Mein richtiger CD-Spieler liest kein mp3, ergo muß ich mir, wenn ich mp3 auf der Hauptanlage hören will, diese in wavs konvertieren und eine CD brennen.
    Und das ist Arbeit, die die DGG auf einmal mir aufbürdet, wodurch die Downloads zu teuer werden. Dabei bin ich überhaupt kein Fetischist und würde selten oder nie eine teurere Original-CD kaufen, wenn es eine Wiederveröffentlichung gibt. Ich bin auch gar nicht grundsätzlich gegen Downloads, aber für mich ist es eben z. Zt. nicht erstrebenswert, komplett darauf umzustellen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Meine Lieben,


    Bekanntlich gibt es Leute, die haben eine erotische Beziehung zur Sammeltätigkeit (das Stöbern und Finden in einem CD-Laden ist für die weit spannender als die Suche in einem Online-Katalog, dem ich seine Meriten deswegen gar nicht absprechen will) und zu ihren Sammelobjekten - diese Typen können einem Download nur als Zusatz/Zwangsausweg bei absolutem Platzmangel o.dgl. etwas abgewinnen. Ich gehöre natürlich auch dazu. Theoretisch könnte ich mein randvoll mit Büchern und LPs/CDs angestopftes Zimmer auf ein paar Festplatten reduzieren (irgendwann in der Zukunft wird das sicher auch ohne ungeheuren technischen Aufwand möglich sein). Sehr praktisch zweifellos, aber dann wäre die mir wichtige Atmosphäre futsch. Wie sagt die Tante Jolesch so schön: Gott soll abhüten vor dem, was is gerade noch a Glück. Ich käme mir vor wie ein Verbannter auf einer nackten Felseninsel im Nordmeer. Trotzdem kann ich verstehen, daß für andere Leute die Seligkeit in der Computeratmosphäre liegt, um es so auszudrücken. Aber auch für die müßte eigentlich die Voraussetzung gegeben sein, daß Download gegenüber dem Kauf wesentlich, ich wiederhole: wesentlich billiger ist. Daran dürfte die Industrie aber größtenteils auch wieder kein Interesse haben.


    Etwas ist ganz bestimmt nicht unproblematisch: CDs kaufen, auf Festplatte übertragen und dann die nicht mehr benötigten Scheiben weiterverkaufen, ist rechtlich nicht zulässig - außer man löscht die übertragenen Dateien beim Verkauf auch wieder von der Festplatte. Solange ich im Besitz einer gekauften CD bin, darf ich Privatkopien für den eigenen Gebrauch in beschränkter Anzahl anfertigen (nicht für Freunde und Bekannte zur dauernden Benutzung; Umgehung eines Kopierschutzes nur für Eigenbedarf ist rechtlich sehr umstritten, aber in meinen Augen zulässig - denn sonst müßte man eine Sicherungskopie gleich gratis dazu bekommen). Mit dem Verkauf des Originals begebe ich mich auch meiner Besitzrechte, die auf den Käufer übergehen. Behalte ich die Musik in anderer Form, ist das illegal. Nun wird die Industrie wegen gelegentlicher Einzelverstöße gegen diese Vorschriften keine grauen Haare bekommen. Wenn das aber Ausmaße annimmt, die der Hersteller beim nachlassenden Absatz schmerzlich spürt, hört sich für die Industrie irgendwann der Spaß auf, und man wird sich etwas einfallen lassen, um hier zumindest stichprobenartige Kontrollen zu erreichen. Mit allen Folgen. Wenn schon Festplatte, dann geht's also nur über legalen Download. Dann ist aber die zukunftsträchtigste Lösung ein zentraler Server, von dem man nach Wunsch das abruft, was man hören will. Damit erspart man sich auch die Festplatten und die technische Zusatzausstattung (die man ohnehin alle paar Jahre neu anschaffen müßte).


    Neonlicht ist heller als Kienspan, kein Zweifel. Trotzdem möchte ich auf der Geburtstagstorte nach wie vor lieber eine brennende Kerze sehen, auch wenn das technisch veraltet ist. Das Buch hat man ja auch schon totsagen wollen. Es lebt aber ganz gut weiter.


    LG


    Waldi

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo Alfred,


    Zitat

    Theoretisch aber wäre EIN unterschied möglich: Die von einem Original gezogene Kopie könnte möglicherweise besser klingen - da nicht datenreduziert - auch kein gutes Argument für den Download.


    Gegen gebrannte Cds gäbe es ja noch nicht einmal allzuviel einzuwenden,
    wenn es nur nicht auf Kosten des Musikgenusses geht.
    (Siehe die Firma Line-Music, die ihre Historischen Tondokumente ebenfalls
    nicht pressen, sondern brennen lassen (man schaue auf die Rückseite
    der Cds - blau)


    Doch:
    je mehr Masse, desto weniger Genuss. Das weiss jeder, der einmal
    eine Großpackung Chips neben dem einsamen Fernsehabend da stehen
    hatte. :-)


    Spinnt man den Gedanken weiter, ergibt sich in wenigen Jahren eine
    Gesellschaft, die nur noch von zu Hause aus Musik aus dem Netz saugen
    soll.


    -Profitabel für Labels: Weniger Kosten fürs Pressen. Weniger für Booklets
    herzustellen. Weniger Arbeitskräfte benötigt. Passt wunderbar ins
    aktuelle Politgeschehen...aber nicht in meinen romantisierten Genusskopf!-


    Zu dieser Zeit wird es dann auch keine Plattenläden mehr geben, in dem man sich mit geschultem Personal über Cds unterhalten kann.
    Nein - Dieses Personal wird Arbeitslos sein oder sonstwie beschäftigt.


    Klar, momentan noch Utopie.
    Jedoch...
    1984 war auch einmal eine.


    Mit brennender Sorge ;-)


    Jan

  • Zitat

    Original von jaaan


    Zu dieser Zeit wird es dann auch keine Plattenläden mehr geben, in dem man sich mit geschultem Personal über Cds unterhalten kann.
    Nein - Dieses Personal wird Arbeitslos sein oder sonstwie beschäftigt.


    Jan



    Diesbezüglich muß ich ganz ehrlich zugeben: Bei Tamino bekomme ich mehr Infos und kann mich mit kompetenteren Leuten unterhalten, als es mir in einem Ladengeschäft jemals möglich war. Und der Einkauf via Internet ist für mich nicht nur bequemer, sondern auch in der Regel kostengünstiger. Insofern vermisse ich das nicht wirklich. Durch diesen Prozess verursachte persönliche Schicksale tun mir natürlich leid, aber ich sehe da keine Schuldfrage.


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich glaube, daß die gute alte CD noch ein weiteres Jahrzehnt zur Verfügung stehen dürfte....


    Ich denke - und hoffe -, im Klassikbereich sogar noch weitaus länger.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Antracis
    Diesbezüglich muß ich ganz ehrlich zugeben: Bei Tamino bekomme ich mehr Infos und kann mich mit kompetenteren Leuten unterhalten, als es mir in einem Ladengeschäft jemals möglich war. Sascha


    Nunja, das ist eindeutig den Betriebswirten vorzuwerfen, die es vorziehen, aus Kostengründen lieber dressierte Affen in die Geschäfte zu setzen, als ausgbildetes Fachpersonal. In den 1970er Jahren habe ich das noch ganz anders kennengelernt.


    Aber bitte, ich werde da jetzt keine Kulturverfallklage anstimmen, zumal sich so manche Technikprognose der Vergangenheit an der Wirklichkeit vorbeigerauscht ist. Irgendwie schaffen es unsere BWL'er doch nicht, den depperten Buy-and-forget-Konsumenten zu erziehen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Die aber zum wiederholten Male in ähnlicher Form wiedergekäut wird, wobei Du und Theophilus anscheinend nicht imstande seid zu akzeptieren, dass man weiter CDs haben wollen kann, egal wieviel Platz sie wegnehmen. Ihr habt Euch halt die Arbeit gemacht und es ist schön, dass es Euch gefällt, aber bitte sagt uns nicht, was für uns besser ist.


    Du hast schlicht die Beiträge nicht richtig gelesen. Ich habe nichts gegen das Hören von CD, schließlich habe ich es jahrelang selbst so gehandhabt. Jeder kann Musik auf dem Datenträger sammeln und speichern, der ihm behagt. Und weder Theophilus noch ich wollen anderen vorschreiben, "was besser" ist.


    Ich halte aber die meisten Argumente, die gegen die Festplatte vorgebracht werden, für sachlich falsch und irrational. Und wenn gegen die Festplatte bestimmte Argumente vorgebracht werden, die genauso oder in noch größerem Masse auf die CD zutreffen, überzeugt mich das erst recht nicht. Eine Menge Argumente, die hier gegen den Webshop - um on topic zu bleiben - vorgebracht werden, resultieren mE daraus, daß die Vorteile der Festplatte nicht ausgenutzt werden und man an einem bestimmten, weil gewohnten, Datenträger festhält.


    Wenn sich jemand an CD-Reihen im Regal erfreut, bitte sehr. Wenn jemand das Gefühl der CD in der Hand haben muß, auch okay. Dann soll er das aber auch schreiben (wie einige ja auch getan haben) und sagen, daß er dies nicht aufgeben mag. Das sind einsehbare Argumente für die Beibehaltung der CD, die ich akzeptiere. Aber er sollte bitte keine Argumente gegen den Einsatz der Festplatte vorbringen, die technisch oder in sonstiger Hinsicht falsch bzw. veraltet sind.


    Walter Krause:
    <<Etwas ist ganz bestimmt nicht unproblematisch: CDs kaufen, auf Festplatte übertragen und dann die nicht mehr benötigten Scheiben weiterverkaufen, ist rechtlich nicht zulässig - außer man löscht die übertragenen Dateien beim Verkauf auch wieder von der Festplatte. Solange ich im Besitz einer gekauften CD bin, darf ich Privatkopien für den eigenen Gebrauch in beschränkter Anzahl anfertigen (nicht für Freunde und Bekannte zur dauernden Benutzung; Umgehung eines Kopierschutzes nur für Eigenbedarf ist rechtlich sehr umstritten, aber in meinen Augen zulässig - denn sonst müßte man eine Sicherungskopie gleich gratis dazu bekommen). Mit dem Verkauf des Originals begebe ich mich auch meiner Besitzrechte, die auf den Käufer übergehen. Behalte ich die Musik in anderer Form, ist das illegal.<<


    Mit diesen Ausführungen liegst Du nach meinem Erkenntnisstand falsch.


    Die Umgehung eines Kopierschutzes auf einer CD auch für den Eigenbedarf ist keineswegs rechtlich umstritten, sondern immer rechtswidrig. Sie wird jedoch strafrechtlich nicht verfolgt, sofern die Tat nur zum eigenen Gebrauch oder für mit dem Täter persönlich verbundene Personen erfolgt (§108b Abs. 1 UrhG). Zivilrechtliche Ansprüche bleiben davon unberührt, wobei mir allerdings noch kein praktischer Fall in dieser Konstellation bekannt geworden ist.


    Eine CD ohne Kopierschutz kann in begrenztem Umfange (mW nach der Rechtsprechung bis zu max. 7 Kopien) für den Eigenbedarf kopiert werden.

    Weiter darf ich von legal erworbenen CDs die Tracks auf Festplatte kopieren und die CD dann weiterverkaufen. Bei Musik-CDs unterscheidet sich die Rechtslage insoweit von PC-Software, so jedenfalls die Rechtsauskunft der EMI, wo dies nicht gestattet ist.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Man muß dazu sagen, daß sich die Rechtslage andauernd ändert.


    "Kopien für den Eigenbedarf" wurden ja nur deshalb "straffrei gestellt" weil ein Kontrolle eigentlich nur in einer Diktatur möglich ist, und zwar in einer welche ihr "Diktaturtum" nicht beschönigend bemäntelt.


    Es gäbe aber dennoch wirksame Methoden der Überprüfung, beispielsweise Brenner welche einen Chip beeinhalten, der die Brennvorgänge protokolliert - und wo dieser Chip dann jährlich an eine staatliche Stelle einzusenden ist.....


    Wie ihr seht bin ich recht einfallsreich.... :baeh01:


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Robert Stuhr


    Die Umgehung eines Kopierschutzes auf einer CD auch für den Eigenbedarf ist keineswegs rechtlich umstritten, sondern immer rechtswidrig.


    Lieber Robert,


    Im bundesdeutschen Gesetz steht das so drinnen, aber die Sache ist fachlich nicht ausjudiziert, sondern ist meines Wissens irgendwo auf europäischer Ebene gelagert und soll irgendwann entschieden werden. Die Industrie setzt natürlich alle Lobbies in Bewegung, damit sich der derzeitige Zustand nicht ändert, wird aber durch die technische Entwicklung sowieso überholt. Bis jetzt ist jeder Kopierschutz in kurzer Zeit geknackt worden, sodaß das Gesetz sowieso nur auf dem Rücken der Anständigen ausgetragen wird, während die illegalen Serienkopierer munter ihre Geschäfte treiben (meistens sitzen sie eh im fernen Ausland). Einige Beschlagnahm-Aktionen von Zeit zu Zeit wirken nicht viel, das ist wie mit den gefälschten Textilien und Uhren.


    LG


    Waldi

  • Zitat

    Original von Walter Krause
    Im bundesdeutschen Gesetz steht das so drinnen, aber die Sache ist fachlich nicht ausjudiziert, sondern ist meines Wissens irgendwo auf europäischer Ebene gelagert und soll irgendwann entschieden werden.


    Der Rest wird geschnippt, da - sei mir nicht böse - nur schwammiges Gesäusel ohne Fakten. :angel:


    Wenn das in einem deutschen Gesetz drin steht, dann gilt das auch und ist für deutsche Gericht, Staatsanwaltschaften und für den Bürger bindend. Die letzte Gesetzesänderung beruht gerade auf einer europäischen Vorgabe. Das ist muß auch nicht fachlich ausjudiziert werden, denn der Wortlaut des Gesetzes ist eindeutig. Strafrechtlich hast Du nichts zu befürchten, wenn Du zum Eigengebrauch den Kopierschutz umgehst, zivilrechtlich ist das anders.


    Anders als Alfred meint, ändert sich die Rechtslage - zumindest in D - auch nicht andauernd. Sie verschlechtert sich allerdings immer nur zum Nachteil der Konsumenten. Die Industrie versucht zu knebeln, wo es geht. Aber das Thema haben wir schon gehabt.




    @Alfred: Im Heimkinobereich sind Deine Ideen schon längst aktualisiert, und zwar bei Blu ray und HD-DVD, wo die Software der Bildträger nur mit bestimmter Hardware zusammenarbeitet, die die Sicherheitsmaßnahmen der Industrie unterstützt. Es kann Dir also passieren, daß bestimmte DVD auf Deinem Player überhaupt nicht laufen, weil dessen Firmware nicht auf dem aktuellsten Stand ist. Dann starrst Du auf eine schwarze Scheibe. Big Brother auf der Coach im trauten Heim funktioniert problemlos auch in einem demokratischen Rechtsstaat. Ebenso ist es technisch bestimmt möglich, jeden Kopiervorgang durch entsprechende Befehle auf einer CD zu unterbinden. Oder nur online gegen Bezahlung per Kreditkarte freizuschalten.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ausserdem besitzen grob geschätzt ca 80-90% aller Klassik-"konsumenten" kein Internet und wollen auch gar keines. Bzw sie haben eines, benutzen es jedoch nur in Notfällen. Das Surfen in virtuellen Internetforen erscheint ihnen suspekt. Das erklärt auch, warum Tamino - immerhin das grösste Klassikforum deutscher Sprache - "nur" ca 500 Benutzer hat, wovon gar nicht alle aktiv sind. Für einen "Markt" von einiigen zig Millionen ein eher bescheidener Wert.
    Das selbe lässt sich auf den Downloadmarkt übertragen.....


    Was genau sind "Notfälle", für die man das Internet benutzen muß? Den Notarzt würde ich lieber antelefonieren ;)
    Dass 80-90% aller Klassikkonsumenten kein Internet besitzen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. Eher dürften die Verhältnisse gerade umgekehrt sein! 80% sind "drin".


    Das Einzige, was für eine relativ kleine Schnittmenge spricht ist, dass eine negative Korrelation zwischen Alter und Netznutzung und eine positive zwischen Alter und Klassikhören besteht.
    Sowohl Klassikhören als auch Netznutzung sind aber positiv korreliert mit Ausbildungs- und Bildungsstand, Einkommen, d.h. unter den Internetnutzern müßte es mehr Klassikhörer geben als unter den Nichtnutzern. (s.u.).
    Es ist aber sicher richtig, dass typisches Surfen (vermutlich wg. des Altersquotienten) wohl seltener vorkommt. Hier besteht auch noch ein massives Gefälle gegenüber (z.B.) den USA. Der Altersdurchschnitt in rec.music.classical.recordings dürfte bei weit über 40 liegen. Aber usenet ist eh für alte Knacker, die unter 30jährigen kennen das ja kaum noch :D


    "Demnach sind 'Alter' und 'Bildung' die Merkmale, welche die Nicht-Nutzung des Internets am meisten beeinflussen: 78 Prozent der Offliner sind über 50 Jahre alt und lediglich sieben Prozent von ihnen haben Abitur oder einen Studienabschluss."


    aus Statistiken von '06


    http://www.alle.de/content/sto…y.2458/secid.16/secid2.49


    Das ist hier aber nicht das Thema.


    Solange jpc noch so etwas führt (Nachpressung einer Mono-LP (ein Original erzielt Tausende auf Ebay) zum ca. dreifachen Preis der CD)

    mache ich mir keine Gedanken, dass ich keine CDs mehr kriege. ;)


    Wie Antracis angedeutet hat, ist privates Downloaden und privater backup-Ärger eh nur eine Zwischenstufe. Langfristig wäre einzig eine Art "Download-Radio nach Wunsch" sinnvoll. Was ich hören will, suche ich mir aus einer zentralen Riesendatenbank aus und lasse es mir on-the-fly einspeisen abspielen. Lokal brauch ich nur Pufferspeicher bzw. was ich auf einen transportablen Player ohne schnelle Leitung ziehen will. Backups sind nicht nötig. Wenn ich etwas wieder hören will, logge ich mich halt wieder zentral ein. Für den Spaß zahle ich einen monatlichen (oder nach angefragten Gigabyte) Obulus.
    Alles andere sind halbe Sachen :D


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Langfristig wäre einzig eine Art "Download-Radio nach Wunsch" sinnvoll. Was ich hören will, suche ich mir aus einer zentralen Riesendatenbank aus und lasse es mir on-the-fly einspeisen abspielen. Lokal brauch ich nur Pufferspeicher bzw. was ich auf einen transportablen Player ohne schnelle Leitung ziehen will. Backups sind nicht nötig. Wenn ich etwas wieder hören will, logge ich mich halt wieder zentral ein. Für den Spaß zahle ich einen monatlichen (oder nach angefragten Gigabyte) Obulus.


    So was in der Art gibts ja schon. Ich bin seit einer Woche bei Napster. Hier wird es auch andere User geben, die den Dienst in Anspruch nehmen. Für zehn Euro im Monat kann ich mir etliche Klassik-Alben anhören, sogar auf den Rechner laden (leider fehlt hyperion und alpha, aber es gibt jede Menge DG, Decca, harmonia mundi, EMI etc.). Vergleichshören ist nun definitiv problemloser. Ich hab gestern mal zufällig in einem der Beethoven-Sonaten-Threads gestöbert und habe mir spontan Lewis, Brautigam als auch Lupu begleitend anhören können. Sofort. Ohne lange Downloadzeit. Nennt mich kulturlos, aber diese sofortige Verfügbarkeit ist der Hammer...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Robert Stuhr


    Wenn das in einem deutschen Gesetz drin steht, dann gilt das auch und ist für deutsche Gericht, Staatsanwaltschaften und für den Bürger bindend. Die letzte Gesetzesänderung beruht gerade auf einer europäischen Vorgabe. Das ist muß auch nicht fachlich ausjudiziert werden, denn der Wortlaut des Gesetzes ist eindeutig.


    Lieber Robert,


    Sei mir nicht böse, aber wir leben nicht mehr in Zeiten, wo das deutsche Gesetz auch das oberste war. Vor dem Europäischen Gerichtshof, der den deutschen Höchstgerichten übergeordnet ist (auch wenn das manchen Leuten nicht paßt), müßte diese Frage einmal in einem Verfahren abgeklärt werden (und der EuGH kümmert sich zwar oft, aber nicht immer um das, was die Kommission verordnet). Ich weiß zwar nichts Konkretes, glaube aber irgendwo gelesen zu haben, daß irgendwelche Verbraucher(organisationen?) eine letztgerichtliche Entscheidung anvisieren.


    LG :hello:


    Waldi

  • Zitat

    Original von Walter Krause
    Ich weiß zwar nichts Konkretes, glaube aber irgendwo gelesen zu haben, daß irgendwelche Verbraucher(organisationen?) eine letztgerichtliche Entscheidung anvisieren.


    Glaube ist Kirchenrecht, wie mein seliger Professor immer geringschätzig zu sagen pflegte. Wissen ist besser: http://www.heise.de/ct/hintergrund/meldung/68064


    Am Ende des Artikels sind nützliche Links angegeben, darunter einer zum BMJ mit auch für juristische Laien lesbaren Ausführungen.


    Jetzt aber mit diesem Thema Schluß, das hat nichts mehr mit dem DG-Webshop zu tun. :hello:


  • Ich hab nicht downgeloadet und nicht online bestellt, sondern schlicht am Abend unsere Filiale von twothousandone aufgesucht und siehe da, ein Exemplar zu 16,99 € war noch da. Danke den downloadern für ein reales Schnäppchen :hello:


    Grüsse
    Achim

  • Hallo alle —


    gestehen muß ich, daß ich verschiedene Beiträge in diesem Thread als ein bißchen irrational empfinde, und einige scheinen mir auch geprägt von einer gewissen Angst vor der weiteren Entwicklung der digitalen Medien (das mehrfach geäußerte Sentiment „das sind ja bloß Daten!“ fand ich in diesem Zusammenhang auffällig erheiternd). Sinnvoll und richtig finde ich alle Beobachtungen zu den Download-Preisen (mit einer grundsätzlichen Einschränkung allerdings, siehe weiter unten), aber ich würde ohnehin nicht ernsthaft bezweifeln wollen, daß die Major Labels und die Musikindustrie zum großen Teil aus Banditen und Wegelagerern bestehen ...



    Aber nun mal ganz praktisch. Niemand verlangt von irgendjemandem, fürderhin auf digitale Downloads umzustellen! Natürlich wird die CD als Medium sich noch sehr lange halten, wenn auch gewiß nicht bis in alle Ewigkeit. Und das Argument, das sei etwas für junge Spunde (sinngemäß) — LOL! Ich finde vielmehr, daß die CD etwas für junge Spunde ist! ;-) Tatsächlich habe ich 10 Jahre lang (für Klassik sogar 15) die CD als Medium offensiv ignoriert, und auch wenn ich mich inzwischen mit dem Medium einigermaßen ausgesöhnt habe, würde ich der CD-Technik keine Träne nachweinen. Aber daß ich ihr keine Träne nachweinen würde, heißt ja nicht, daß ich mit fliegenden Fahnen ins Download-Lager wechseln muß!


    Im Gegensatz zu einigen anderen hier empfinde ich ein Download-Angebot nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung. (Und damit meine ich nicht nur, daß das Label sich bereichert ...) Das Angebot ist da. Es ist optional. Niemand muß. Und überhaupt: variatio delectat. Alles hat seine Vor- und Nachteile.


    Vielen würde ich diese Technik in der Tat nicht empfehlen. Wer Backups nicht im Griff hat: Finger weg vom reinen Download! Wer keine automatisierten Backups macht, sollte Musik nicht bloß „im Computer“ haben, stimmt. Das gilt aber für alle Daten, liebe Freundinnen und Freunde!!! Und auch (robustere) Audio-CDs sind nicht ewig haltbar, wie schon ganz richtig gesagt wurde. Auch sonst wurde hier zu diesem Thema schon viel richtiges angemerkt — weder sind sinnvolle Backup-Prozeduren vergleichbar mit Raketentechnik, noch sind Festplatten teurer als geschmackvolle CD-Regale.


    Wenn ich eine gute Vinyl sehe, kaufe ich sie (auch wenn sie ein bißchen teurer ist). Bei CDs bin ich sehr preisorientiert: gut und preislich angemessen: her damit. Beim Download würde ich ein Auge darauf haben, ob es seltene Sachen sind, die ich sonst nicht oder nicht zu diesem Preis bekomme. Kann doch alles koexistieren, oder etwa nicht! Nebenbei: Download-Preise lassen sich genauso wenig wirtschaftlich vergleichen mit CD-Preisen wie damals CD-Preise mit Vinyl-Preisen. Abgesehen vom gemeinsamen Faktor „Gier“ gelten für neue Medien generell andere Parameter (auch und insbesondere sogenannte “intangibles”) und selbst das informierteste Aufrechnen von Leistung und Logistik ist und bleibt eine Milchmännchenrechnung.


    In meiner Umgebung (überdurchschnittlich viele gebildete Supergeeks) sind etliche schon zur ebenfalls hier angesprochenen Mediencenter-Technik übergegangen (die meisten mit Mac, zwei mit Windows und eine Todesmutige mit Linux), und, ja, die Idee ist schon nicht schlecht. Allein die Vorstellung, meine komplette Musik beim nächsten Umzug auf den Beifahrersitz packen zu können! In der ganzen Wohnung, ja sogar im ganzen Haus (wenn ich eins hätte) nahtlos meine Musik hören zu können! Okay, die von Alfred und anderen angesprochene haptische Erfahrung würde mir vielleicht fehlen — aber im Ernst, die fehlt mir schon seit dem Niedergang von Vinyl! Und wenn ich die Wahl habe zwischen, umh, Jewelcase-Kunststoffhaptik mit Booklets, die der augenärztlichen Innung zuarbeiten, und Apples Cover-View — also da fällt mir die Entscheidung alles andere als schwer.


    Aber keine Panik: 25 Jahre nach der Einführung der CD kann ich mir (wie Anfang des Jahres geschehen) nach wie vor einen tollen neuen Plattenspieler kaufen, kann bei 2001 neu aufgelegte Vinyls von Bob Dylan oder Patti Smith erwerben und auf eBay meine Klassik-Vinylsammlung durch Ersteigerung erweitern. Warum sollte sich das mit CDs anders verhalten? Und mit der Einführung von Download-Shops auch für klassische Musik wurde der Erwerb von Musik, Cover und Booklet als „reine Daten“ auch nicht rechtsverbindlich vorgeschrieben! ;-)


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

  • Du hast was vergessen. Kannst Du auch noch die "Nadeln" bekommen? Nur vereinzelte Läden verkaufen die. Oder hilft da auch das Internet aus? :D


    LG, Paul

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von gyokusai
    Und wenn ich die Wahl habe zwischen, umh, Jewelcase-Kunststoffhaptik mit Booklets, die der augenärztlichen Innung zuarbeiten, und Apples Cover-View — also da fällt mir die Entscheidung alles andere als schwer.





    Ja, die Wahl fällt mir dann auch nicht schwer - nämlich für das minderschlechte Produkt (gegenüber dem schallplattencover), dem Booklet der CD.
    Apple-covervoew - nettes Spielzeug, für mich mehr nicht.


    Grüsse Achim :hello:

  • Mein lieber Paul, da kann ich Dich beruhigen: Es gibt sogar noch Grammophon-Nadeln zu kaufen. Für die Abtaster üblicher Plattenspieler braucht man kein Internet. Selbst Saturn hat mittlerweile wieder eine Plattenspieler-Abteilung, kein HiFi-Geschäft in Köln, das keine führte. Du bist heutztage in der glücklichen Lage, Plattenspieler zu kaufen, die besser denn je sind, und sie mit Abtatsern auszustatten, die ebenfalls besser denn je sind.


    @Johannes


    Du hast netterweise das Cover einer Martzy-Platte gepostet. Diese Dvorak-Platte allerdings war ihr größter Erfolg. Es gibt die Platte als 10'' Version und in der von Dir geposteten 12''-Version (die Heliodor-Nachpresungen lasse ich jetzt draußen vor). Die Original-LP's sollten eine Preis von maximal 80 EUR nicht überschreiten. Gesucht wir zumeist die 10''-Platte, ich selbst habe sowohl das Re-Issue, als auch das 12''-Original. Tasächlich klingt das Original besser. Du hast allerdings recht mit der Feststellung, daß für einzelne Martzy-Platten Unsummen bezahlt werden. Das gilt vor allem für die drei Bach-LP's (Solo-Violinsonaten), die drei Schubert-Platten (schon billiger), besonders aber für die 10''-LP mit den kurzen Stücken von Milhaud, Ravel etc. Da sind tatsächlich schon 3.000 EUR für bezahlt worden. Für die Dvorak-Platte gilt das als einzige allerdings nur bedingt.


    Die Dvorak-Platte gab's übrigens bis vor kurzem noch mit Aufnahmen von Erika Morini gekoppelt als Budget-CD.


    gyokusai


    Ja, natürlich, auch auf fertig produzierten CD's ist nur Datengewusel. Aber genau dieses Produkt wünsche ich zu kaufen. Ich vergleich's mal mit der Gastronomie: da gehe ich hin, weil ich nach Wunsch essen möchte ohne selbst zu kochen. Dafür bezahle ich dann auch gerne den geforderten Preis. Wenn ich nun allerdings nach meiner Bestellung in die Küche gebeten würde mit dem Kommentar "dort Fleisch und Fisch, dort die Beilagen, dort der Salat und dort der Herd, bitte die Pfanne hernach reinigen und nicht scheuern", dann würde ich die Preisvermutungsfrage ganz neu stellen. Haben wir uns jetzt verstanden?


    Offensichtlich ist nur Carola bislang aufgegangen, daß wir sukzessive zu den Packeseln von BWL'ern werden, denen zum Thema Kostensenkung lediglich das Senken der eigenen Kosten zum Zwecke der Gewinnmaximierung einfällt.


    Die Frage, wer was wie hören möchte ist daneben eigentlich absolut nebensächlich. Mich persönlich interessiert die Technikentwicklung nicht besonders. Ich schaue in dubio auch lieber auf ein Plattenregal als auf eines jener scheußlichen Bilder von Rosina Wachtmeister, die so manche deutsche Stube verunstalten.


    Im übrigen hört man Musik viel konzentrierter, wenn sie von einem Tonträger kommt, auf dem eben nur ein Stück oder eine Sinfonie drauf ist. Das ist mir aufgegangen, als ich Beethovens 9. als Schellack-Set gekauft hatte und beim Hören zwangsläufig neben dem Platenspieler sitzen musste, um alle 5 min umzudrehen.


    Ich muß auch nicht meine Plattensamlung auf ein paar Datenträger verteilt mit mir herumtragen. Sie muß nicht immer und überall verfügbar sein. Im Zweifel herrscht nämlich etwas Wunderbares:


    Ruhe.


    Stille ist in einer städtischen Geselschaft leider nicht zu gewärtigen. Aber Ruhe - das ist ja schon mal was.


    Mal ganz blöde nachgefragt: lässt sich das wunderbare und über hundert Jahre alte Aussteigerbuch "Walden" von Henri David Thoreau bereits downloaden? Falls nicht, dann bitte als Buch besorgen und lesen. Und danach "Wir amüsieren uns zu Tode" von Neil Postman.


    Und nach der Lektüre noch einmal über den DGG-Webshop nachdenken. Wenn einem dann noch danach ist.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von musicophil
    Du hast was vergessen. Kannst Du auch noch die "Nadeln" bekommen? Nur vereinzelte Läden verkaufen die. Oder hilft da auch das Internet aus? :D


    LG, Paul


    Hi Paul —


    klar, Internet! Wo sonst? Und reichlich Auswahl ... wenn auch nicht zum Download, LOL ... ;-)


    Aber „Nadeln“ zu kaufen ist ab einer bestimmten Qualitätsklasse sinnlos, denn die kosten, so aberwitzig das klingt, mehr als das komplette Tonabnehmersystem mit der Nadel!


    Guck zum Beispiel hier ...


    Hach, was für tolle Sachen. Ich brauch immer Wochen, um mich für ein System zu entscheiden, wenn ich ein neues brauche.


    Liebe Grüße,
    ^_^J.


  • Nun hack nicht auf den BWL`ern so pauschal rum, wenn dann bitte speziell auf den Controllern ! Denn die geben ja die Budgets für die anderen Resorts vor.
    Allerdings hat auch der Vertrieb gepennt, denn (zumindest theoretisch) ist der Kunde König und der bestimmt, was angenommen wird oder nicht.
    Allerdings wird immer wieder versucht, den Kundenwillen dem eigenen Konzept anzupassen.
    Wie heißt es so schön: Bedürfnisse wecken, die vorher keiner hatte.


    Die permanente Verfügbarkeit von fast allem (bestes neues Beispiel iphone oder Stichwort Mediacenter) führt mE dazu, daß man das Einzelne nicht mehr bewußt wahrnimmt, sondern sich in einer Häppchenkultur wiederfindet - alles gemacht, aber nichts richtig.
    Dann lieber in der Tat ----- Ruhe


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Zitat

    Original von Achim
    Die permanente Verfügbarkeit von fast allem (bestes neues Beispiel iphone oder Stichwort Mediacenter) führt mE dazu, daß man das Einzelne nicht mehr bewußt wahrnimmt, sondern sich in einer Häppchenkultur wiederfindet - alles gemacht, aber nichts richtig.


    Ja, aber das liegt doch an Dir - bzw. jedem einzelnen - selbst, wie Du dich in dem ganzen Geplärr und Angebotsoverkill positionierst und wie Du das handelst. Das Problem - allerdings führt das jetzt vom eigentlichen Thema weg - der manisch-skeptischen Medienkritiker à la Postman besteht IMO darin, daß sie den Menschen grundsätzlich für eine medien- und marktmanipulierte Marionette halten. Dagegen habe ich bisher durchaus nicht den Eindruck erhalten, daß die Bit'n'Bytes-Freaks, die ich so kenne, irgendeiner fremdbestimmten Fernsteuerung durch den anomymen »Apparat« unterworfen sind - sondern daß sie ziemlich selbstbewußt und sicher durch die unübersichtlichen Daten- und Informationsströme navigieren... :wacky:


    Herzlichst,
    Medard

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Klawirr


    Ja, aber das liegt doch an Dir - bzw. jedem einzelnen - selbst, wie Du dich in dem ganzen Geplärr und Angebotsoverkill positionierst und wie Du das handelst.
    Herzlichst,
    Medard


    Da bin ganz Deiner Meinung. Nur scheint mir in der ganzen Diskussion latent die Befürchtung zu stecken, daß über kurz oder lang die eigene (meinetwegen konservative) Lobby nicht mehr ausreicht, daß gewünschte Angebot am Markt zu halten.
    Der DGWebshop ist für mich der Einstieg in den Ausstieg des Vertriebs physischer Medien. Die dadurch erreichbare Vefügbarkeit seltener Quellen ist nur ein scheinbarer Qualitätsgewinn gegenüber dem momentanen Zustand.
    Denn, um diese Quellen nutzbar zu machen, bedurfte es bisher eines Platten- bzw. CDspielers zuzüglich Verstärker/Lautsprecher.
    Jetzt benötige ich neben der Anlage PC-Equipment, daß software- und hardwaretechnisch permanent gepflegt werden muß und besitze Medien, die außer bei .wav qualitativ niedriger anzusiedeln sind als jetzt.
    Außer der Verfügbarkeit sehe ich weitere Vorteile zur Zeit nicht.


    Abgesehen davon scheint mir der DGWebshop eine Methode zu sein, mit der die Majors die Preishoheit durch Eigenvermarktung wieder gewinnen wollen. ME gibt es für Dateien zur Zeit keinen Preiswettbewerb.


    Grüsse :hello:
    Achim



  • Zu 1: Der Einstieg hat schon vor Jahren stattgefunden, bloß haben die Musikkonzerne die Entwicklung verpennt. Man darf nicht bloß auf den wirtschaftlichen Nischenmarkt der klassischen Musik sehen, sondern muß auf den Rock- und Popsektor abstellen. Selbst wenn ich das durchsichtige Gejammer der Konzerne auf das realistische Maß zurückstutze, ist dort der Niedergang der physischen Medien schon weit fortgeschritten.


    Die weiter oben gemachte Bemerkung Alfreds, die "Jugend" wende sich wieder der Vinylscheibe zu, stimmt deshalb nicht. Es sind sehr gut betuchte "Jugendliche", die sich die Scheiben und das Equipment leisten können. Die "richtige" Jugend hat einen iPod.



    Zu 2: ???? Kannst Du das mal erläutern bzw. belegen?



    Zu 3: Um die digitalen Dateien Deiner CDs zu nutzen, brauchst du genauso Hard- und Software. Und die muß ebenfalls permanent gepflegt und ggf. aufgerüstet und kann für keine anderen Zwecke genutzt werden. Höre ich mittels PC von der Festplatte, brauche ich ein Laufwerk, eine Soundkarte und Aktivmonitore. Einen PC werden viele ohnehin im Hause haben und er kann noch 1000 andere Dinge erledigen. Man kann sogar behaupten, daß die herkömmliche Art zu hören, mit separater HiFi-Anlage, deutlich mehr kostet. Von audiophilen Anlagen mit Preisen ab Euro 50.000 rede ich da noch gar nicht.


    Die Klangqualität wird mE in erster Linie von der Qualität der Aufnahme und dem Mastering des Tonträgers bestimmt, nicht vom Material des Tonträgers. Mit lossless audio compression, einem handelsüblichen PC und den eben erwähnten Komponenten höre ich mindestens so gut Musik wie die meisten Besitzer typischer HiFi-Anlagen, wenn nicht sogar besser.




    Zu 4: Na, die Verfügbarkeit ist doch wohl das A und O. Es ist müßig, sich über Vertriebswege, Datenträger uswusf. zu unterhalten, wenn es keine Aufnahmen gibt. Vorteile des Download und Hörens vom PC sind hier im Thread schon die Menge genannt worden. Du kannst sie ja anders werten, aber leugnen kannst Du sie nicht.




    zu 5: Preishoheit? Na und? Das ist doch wohl das Natürlichste der Welt, wenn eine Firma versucht, die Preise ihrer Produkte selbst zu bestimmen. Ob sie damit beim Kunden Erfolg hat, ist eine ganz andere Frage. Mit DER Preisgestaltung wird die DG jedenfalls keinen Blumentopf gewinnen.


    Und: Bei CDs überläßt die Industrie Deiner Meinung nach die Preisgestaltung wem? Dir? Dem Kunden?

  • Hallo Robert,


    zu Deinen Punkten:


    1. Ja, der Niedergang schreitet fort und ich finde das bedauerlich.


    2. Belegen kann ich nichts, meine Aussage beruht auf persönlicher Einschätzung. Selbstverständlich ist es ein Fortschritt, quasi sämtliche tondokumente auf Mausklick verfügbar zu haben. Was ist der persönliche Nutzen hieraus ? Wenn ich nicht gerade Differentianalysen zu speziellen Themen anstelle, zB unterschiedliche Interpretationen eines Musikstücks durch verschiedene Künstler, dann ist die quantitative Vermehrung der Möglichkeiten bei endlichem Zeithorizont für mich kein echter Qualitätsgewinn.


    3. Du verwendest (ausgedruckt) 15 Zeilen zur Beschreibung des Hörens mittels PC und hast für Hardware und Software Geld und Zeit aufgewendet.
    Ich sage nur: Anlage anstellen, CD einschieben, Start drücken - hören - fertig.
    entspricht 1 Schreibzeile und ca. 15 Sekunden Zeit. Aufwand ist der Preis der CD.


    Meine These: habe ich mal fürs Büro und meinen EDV-Betreuer aufgestellt.
    Wenn der PC unseren natürlichen Abläufen entspricht (ich sag mal a la Raumschiff Enterprise - sprachgesteuert, kein Warmlaufen usw.) dann ist er wirklich verwendbar.
    Ich habe 2 PC und ein Notebook zuhaus. In den Räumen, wo die PC genutzt werden, höre ich keine Hifi-musik. In den Räumen, wo sich meine zwei Anlagen befinden, habe ich keine PC (will ich ehrlich gesagt, auch im Wohnzimmer gar nicht haben, so wie die jetzt aussehen - die PC meine ich :D)


    4. Nein, die Vorteile leugne ich nicht. Aber bekomme ich aus dem Netz die Qualität zB einer SACD per Download ? Hatte ich früher schon einmal gefragt, evtl. hast Du eine Antwort.


    5. Was ich meinte ist: durch die Einführung von Downloadportalen mit exklusiven Angeboten wird quasi durch die kalte Küche eine Preisbindung erreicht.
    Natürlich kann man jetzt noch auf die CD ausweichen, aber wenn diese Alternative wegfällt, dann ist der Anbieter (Rechteinhaber) quasi Monopolist. Das ist der Unterschied zum jetzigen Plattenmarkt.
    Wenn die Industrie den Preis der CD bestimmen würde, wäre er überall gleich. Da die CD über den Handel mit seiner Vielzahl ! an Anbietern vertrieben wird, bestimmt zumeist der Handel den Preis und der Kunde durch Nachfrage.


    PS: ich habe nichts gegen die technische Entwicklung. Solange ich aber nicht qualtitativ gleichwertige Produkte erhalte - zum heutigen Standard - (Handhabung und oder Hörerlebnis), bin ich kritisch.
    Siehe als Beispiel hierzu TFT-Fernseher, die erst durch kommendes HDTV den Röhrengeräten überlegen sind.
    Siehe Fotografie, wo die Bequemlichkeit des Betrachtens über den Bildschrim die Bildqualität für den Betrachter hat rasant in den Keller rauschen lassen.


    Grüsse
    Achim :hello:


  • Hallo Achim:


    zu 2: Sehr skurille Argumentation! Die Verfügbarkeit einer digitalen Datei zum Download bringt dir angeblich nichts. Ja, wo ist da der Unterschied zur digitalen Verfügbarkeit einer Datei auf CD? Bei der CD bist Du genau wie beim Download darauf angewiesen, daß der Rechteinhaber das Werk bereitstellt. Ob auf CD, Vinyl, MC oder zum Download, spielt doch überhaupt keine Rolle.


    Aus welchem Grund ich als Sammler die Datei erwerbe, ist allein meine Sache. Ich kaufe unterschiedliche Interpretationen zB der Eroica auf CD und als Download. Und ich mache die Kaufentscheidung von meinen Bedürfnissen abhängig, nicht vom Typ des Datenträgers. Auf Eric Grunins Eroica-Seite gibt es copyrightfreie Teile der Symphonie, die ich mir selbstverständlich heruntergeladen habe, genauso, wie ich weiter Interpretationen auf CD kaufen werde, je nachdem, wie sie gerade zu welchem Preis angeboten werden.


    Dein Argument ist mE nicht durchdacht und auch zu wenig differenziert. Der download und der Tausch copyrightfreier Musik - und das ist in Europa schon Musik bis Mitte der 50er Jahre - beurteilt sich mE schon anders als der Download von Werken unter Urheberrecht. Es gibt zB tausende von Schellackplatten, die weder als Schallplatte noch als CD verfügbar sind. Wenn die als Download zur Verfügung stünden, wäre das eine tolle Sache (solche Projekte gibt es übrigens bereits). Der Klassikmarkt ist anders als der Rock-/ Popmarkt.


    Die pauschale Behauptung, die allgemeine Verfügbarkeit "bringe nichts" ist mit Sicherheit falsch.



    zu 3: Bei mir: PC, Lautsprecher und 2 Festplatten einschalten, drei, vier Mausklicks, schon erklingt Musik...



    zu 4: Und bis dahin benutzt Captain Kirk keinen PC?



    zu 5: Kannst du überhaupt mit jeder xbeliebigen Anlage den Klang einer SACD ausnutzen? Hörst Du nur SACD? Und was ist, wenn mir die Musik wichtiger ist als SACD? Wenn ich auf den letzten Stand der Technik verzichte, weil ich das Geld lieber für die Musik ausgebe? Weil es Furtwängler, Battistini und Cortot nicht in SACD gibt?



    zu 6: Du kaufst also keine Bücher? Die unterliegen nämlich in D einer Preisbindung. Eine quasi Preisbindung hattest Du bei LPs und CDs in Vor-Internet-Zeiten. Als man noch nicht einfach am Sonntag Abend vom PC aus in Japan oder den USA Klassik-CDs kaufen und sich über die Preis anderswo informieren konnte. Als es noch kein Ebay, kein zvab und kein Amazon Marketplace gab. Als man die Preise der Plattenkonzerne in D akzeptieren mußte und nur mühsam für teures Geld über den EMI-ASD ausländische LPs bestellen konnte.


    Die CD wird auch nicht irgendwann wegfallen. Es wird - genau wie bei Schellack-und Vinylplatten - auf Jahrzehnte einen riesigen Gebrauchtmarkt geben. Den ich auch weidlich ausnutzen werde, wenn die Downloadgeschichte zu teuer ist.


    Und: Warum sollte man eine CD über den Ozean senden, wenn ich die Musik auch über eine Datenleitung herunterladen kann?

  • Hallo Robert,


    nur ganz kurz, weil ich gleich einen Termin habe.


    Deine Argumente mögen sämtlich stimmen, aber sie überzeugen mich nicht, dem Download begeistert zuzustimmen.


    Vielleicht bin ich technisch auch langsam hinterm Mond. Mehrere meiner Bekannten sind begeistert vom iphone - was man nicht alles damit kann. Ehrlich gesagt, ist mir wurscht, ich will nur telefonieren.


    Natürlich ist der download bequem, aber ich häng eh schon den ganzen Tag vorm Rechner, da ist abends die Möhre halt aus und die CD im Player.


    Natürlich nutzt Kirk den PC, müssen wir ja alle. Aber im Moment passen wir uns dem PC an und nicht der PC uns. Und als Besitzer von isgesamt 10 PC denke ich nur an die 1 Million Entschuldigungen, die mir genannt werden, warum etwas gerade nicht geht
    das Backup läuft gerade - deshalb kein Zugriff
    Das System hat sich aufgehängt
    Das Update muß erst aufgespielt werden
    Die Platte ist voll
    Der Arbeitsspeicher zu klein, das bios zu alt, der USB-Stick läuft nicht unter Vista usw. usw. usw.


    Also: im Moment ist alles technischer Kompromiß, in 10 Jahrren sprehcen wir uns wieder.
    Ziel: keine schulterverspannende Tastatur, TabletPC mit Stift und dabei leicht wie ein Schreibblock und entsprechend verfügbar.


    Preisbindung bei Büchern ist was anderes als Preisbindung durch Hersteller.
    By the way, ich kauf auch gern preisreduzierte Werke.


    Und überhaupt: ich will was in der Hand haben, was nicht aussieht, wie in der Selbsthilfegruppe gebastelt.


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner