Stille Meisterschaft - Krassimira Stoyanova

  • Wieder so lustiges Beispiel für die bulgarische Namensgebung und ihre Adaptation im Westen. Ich lernte bei Stockhausen in Kürten mal eine sehr nette und kluge bulgarische Musikwissenschaftlerin kennen, die in Paris lebt mit dem Namen "Stoianowa" (sie ist mit dieser Sängerin wohl nicht verwandt.). Dann im Gespräch erwähnte ich die berühmte Philosophin Julia Kristeva. Darauf sie: "Das ist meine Schwester!" Das Geheimnis dieser Geschichte (wenn man eine Bulgarin als Ehefrau hat, weiß man das! :) ): In Bulgarien gibt es immer einen doppelten Nachnamen. Die beiden Schwestern heißen mit vollem Nachnamen also eigentlich "Stoianowa Kristeva". Der erste Nachname wird gebildet aus dem Vornamen des Vaters (der heißt "Stoian" - ein männlicher Vorname!) - so ist es Tradition in Bulgarien. Der zweite Name ("Kristeva") ist der eigentliche Familienname. Um nicht beständig verwechselt zu werden, haben die beiden Schwestern jeweils die eine oder andere Hälfte ihres "eigentlichen" doppelten Namens gewählt. Westliche Ämter kann man mit dieser typisch bulgarischen Namensgebung zur Verzweiflung bringen - davon kann ich ein Lied singen! Diese Sängerin hat also (die, wie ich zu meiner Schande gestehe, bislang nicht kenne, Vesselina Kasarova dagegen ist mir natürlich ein Begriff!) Vaters Vornamen als alleinigen Nachnamen gewählt, mit dem sie identifiziert wird in der Musikwelt. Wie ist wohl ihr Familienname? Das weiß nur sie selbst! :D


    Schöne Grüße
    Holger

  • Neue Arien-CD bei Orfeo erschienen:


    Krassimira Stoyanova
    VERDI
    Münchner Rundfunkorchester
    Pavel Baleff


    Ritorna vincitor (Arie der Aida – Aida)
    Vanne! Lasciami ... D'amor sull'ali rosee (Szene und Arie der Leonora - Il Trovatore)
    Qui! Qui, dove più s'apre ... O fatidica foresta (Arie der Giovanna - Giovanna d'Arco)
    Morrò, ma prima in grazia (Arie der Amelia - Un ballo in maschera)
    Tu puniscimi, o signore (Arie der Luisa - Luisa Miller)
    Teneste la promessa ... Addio, del passato (Szene und Arie der Violetta – La Traviata)
    Tacea la notte placida ... Di tale amor che dirsi (Arie und Cabaletta der Leonora - Il Trovatore)
    Non pianger, mia compagna (Arie der Elisabetta – Don Carlo)
    Pace, pace, mio Dio (Arie der Leonora - La Forza del destino)
    Tu che le vanità (Arie der Elisabetta - Don Carlo)
    Canzone del salice und Ave Maria (Szene und Arie der Desdemona - Otello)


    Gerade eben ist das Jahr von Giuseppe Verdis 200. Geburtstag zu Ende gegangen, doch sind Spielplan-Präsenz und Beliebtheit dieses Opernkomponisten nicht an Jubiläen gebunden. Eine der heute renommiertesten Verdi-Sängerinnen (nicht erst seit dem Verdi-Jahr und weit darüber hinaus) ist Krassimira Stoyanova, die nun ihr neuestes Recital mit Arien aus Verdi-Partien vorlegt, mit denen sie bereits in aller Welt aufgetreten ist oder die sie in den nächsten Jahren verkörpern wird.
    Aus Otello findet sich in der Zusammenstellung beinahe „zwangsläufig“ das Lied von der Weide und Ave Maria der Desdemona, der Paraderolle von Krassimira Stoyanova, mit der sie beispielsweise in Wien, Barcelona und Chicago das Publikum wie auch die Kritik berührt und begeistert hat. Mit den von Friedrich Schiller entlehnten Figuren der Elisabetta in Don Carlo und Luisa Miller in Verdis gleichnamiger Oper verbindet man seit ihren umjubelten Rollendebüts an den Staatsopern in München und Wien vor allem die Fähigkeit von Krassimira Stoyanova, große lyrische Bögen vokal makellos und ausdrucksstark zu formen und zu einer eindringlichen Charakterisierung dieser zwischen Liebe und Pflicht gefangenen Frauengestalten durchzudringen. Mit großer Raffinesse und Kontrolliertheit angesichts der gesteigerten stimmdramatischen Anforderungen nähert sich Krassimira Stoyanova den beiden Leonoren in Il trovatore und in La forza del destino, von denen sie letztere noch nicht komplett in ihr Repertoire aufgenommen hat. Terminlich bereits fixiert sind ihre Debüts als Aida und als Amelia in Un ballo in maschera, mit denen sie auf der neuen CD mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Pavel Baleff ebenfalls auszugsweise zu hören ist. Zu den von Krassimira Stoyanova seltener (aber nicht weniger erfolgreich auf der Bühne) gesungenen Rollen zählen die ebenfalls im Recital zu hörenden Titelheldinnen von Giovanna d’Arco und La traviata. Erneut besticht hierbei Krassimira Stoyanovas Kunst, wie sie, bei aller Gegensätzlichkeit, sowohl der Mädchenhaftigkeit von Verdis Jeanne d’Arc als auch dem Abschiedsschmerz der vom Tod gezeichneten Violetta Valéry mit einer unverwechselbaren, unmanieriert, schlicht und fein geführten Sopranstimme gerecht wird.


    Quelle:ORFEO



    Gregor

  • 2017 soll Krassimira Stoyanova mit der Eva in den Meistersingern ihr Wagner- und Bayreuth-Debüt geben. Nachdem Stoyanova - die man hauptsächlich mit dem italienischen und französischen Repertoire in Verbindung bringt - zuletzt als Strauss-Sängerin mit der Ariadne auf Naxos begeistern konnte und diesen Sommer ihre erste Marschallin in Salzburg singt, weitet die Sängerin ihr deutsches Fach nun auf Wagner aus. Stoyanova hat sich ja wirklich als Alleskönnerin erwiesen. Man darf gespannt sein.
    Ihre Partner in den Meistersingern werden Michael Volle als Sachs, Bayreuth-Liebling Klaus-Florian Vogt als Stolzing und Johannes Martin Kränzle als Beckmesser sein. Die Regie wird Barrie Kosky übernehmen.


    Gregor

  • Fast unbemerkt ist Der Rosenkavalier von den Salzburger Festspielen 2014 auf DVD erschienen, in welchem Krassimira Stoyanova als Marschallin begeistern konnte und mit der sie auch 2015 bei den Festspielen zu sehen sein wird.
    Regisseur Harry Kupfer verlegte die Handlung in die Entstehungszeit der Oper.
    Gezeigt wird hier die eher selten gespielte ungekürzte Fassung.
    Neben Stoyanova brillieren vor allem Sophie Koch in der Titelrolle und Adrian Eröd als Herr von Faninal.


    Dirigent: Franz Welser-Möst
    Wiener Philharmoniker
    Wiener Staatsopernchor
    Inszenierung: Harry Kupfer
    Bildregie: Brian Large



    Gregor

  • Fast unbemerkt ist Der Rosenkavalier von den Salzburger Festspielen 2014 auf DVD erschienen


    Diesen Eindruck hatte ich gar nicht. Dieser "ROSENKAVALIER ist im TV gesendet worden - und zwar genau in der Form, wie er auf DVD gelangte. In diversen Internet-Portalen und Blogs wurde die DVD besprochen, auch in Zeitungen. Wenn ich mich nicht irre, hörte ich beispielsweise auch im DLF eine längere Betrachtung zu eben der DVD-Veröffentlichung. Hier im Forum hat es etliche Beiträge - längere wie kürzere - an unterschiedlichen Stellen dazu gegeben, wobei auch gebührend auf die Originalfassung eingegangen wurde. Auch die Präsenz von Günther Groissböck als Ochs fanden weitgehend viel Anerkennung. Schließlich muss ja der Ochs den Löwenanteil der aufgemachten Striche schultern. Den erwähnst Du nun nicht in Deinem Erinnerungsbeitrag, was Zufall - aber auch begründet sein könnte. Ihn fand ich nun als DAS Ereignis der ganzen Produktion, während sich mir Krassimira Stoyanova nicht sonderlich eingeprägt hat. Ich kann den Hype um sie überhaupt nicht verstehen. Sie ist nach meiner Beobachtung mit der Zeit stimmlich auch nicht besser geworden. Das ist aber allein meine Wertung und soll nichts gegen sie aussagen. Wie so oft erwies sich auch diesmal die Blu-ray- Ausgabe, die ich habe, als höchst problematisch. Die Bilder sind in ihre Auflösung so erbarmungslos, dass gerade die drei Damen am Schluss im bildschirmfüllenden Großformat - offenbar auch durch die Strapazen der Aufführung - wie um Jahre gealtert erschienen. Zumindest aber hatte sich der im Stück doch sehr wichtige Altersunterschied der Figuren völlig im Nichts aufgelöst.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ich kann den Hype um sie überhaupt nicht verstehen. Sie ist nach meiner Beobachtung mit der Zeit stimmlich auch nicht besser geworden.

    Für mich ist sie immer noch die beste aktuelle Verdi-Sängerin nach Harteros. Ihre Desdemona, die ich 2006 in Wien live erlebte, war ganz große Klasse, ihre Luisa Miller 2013 in der Deutschen Oper Berlin war immer noch sehr gut.
    (Ich kann dafür hingegen den"Hype" um Herrn Groisböck nicht verstehen... ;) )



    Die Bilder sind in ihre Auflösung so erbarmungslos, dass gerade die drei Damen am Schluss im bildschirmfüllenden Großformal - offenbar auch durch die Strapazen der Aufführung - wie um Jahre gealtert erschienen.

    Stoyanova sieht in der Tat nicht besonders gut aus, aber dass eine Sängerin in anspruchsvollen Partien jugendliche Frische stimmlich und optisch auf höchstem Niveau beglaubigen kann, ist sowieso selten, und im Zweifelsfall ist mir die vollendete stimmliche Beglaubigung wichtiger als die optische.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Leider habe ich die TV-Übertragung des "Rosenkavalier" verpaßt (ich schaue zu selten in die Röhre). Aber mich würde diese DVD interessieren. Wie war denn Groissböck als "Baron Ochs"?

    W.S.

  • Mir ist nicht klar, nach welchen Kriterien Willi die Künstler auswählt, auf deren Geburtstage er es wert empfindet hinzuweisen oder nicht (persönliche Präferenz vielleicht?), aber da ich heute zufällig an anderer Stelle gelesen habe, dass Krassimira Stoyanova am 16. August ihren 53. Geburtstag feiern konnte, möchte ich gerne an dieser Stelle daraufhinweisen.


    In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal erwähnen, dass Stoyanova ohne jeglichen Hype und ohne großen Wirbel um ihre Person zu einer der führenden Sopranistinnen ihrer Generation avancierte. Wenn Rüdiger also von einem Hype um Stoyanova spricht, stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob ihm klar ist, was Hype eigentlich bedeutet. :rolleyes:


    Jedenfalls ist Stoyanova auch in diesem Jahr wieder die Marschallin im Salzburger Rosenkavalier. Eine Partie, mit der sie bereits letztes Jahr einen großen Erfolg feiern konnte.


    Die so intelligente Sängerin wurde nun auch im Rahmen der Festspielgespräche von Barbara Rett interviewt.


    Zitat

    Mit Barbara Rett sprach die Sängerin über den Wechsel vom Orchester auf die Bühne, den Mut zur langsamen Entwicklung, wie man ein Publikumsliebling wird ohne sich dem Publikum zu verkaufen und welche Engel ihr beim Rosenkavalier zur Seite gestanden sind.


    Dieses Interview steht ebenfalls in der TVthek des ORF zur Verfügung:


    Salzburger Festspielgespräche: Krassimira Stoyanova



    Gregor

  • In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal erwähnen, dass Stoyanova ohne jeglichen Hype und ohne großen Wirbel um ihre Person zu einer der führenden Sopranistinnen ihrer Generation avancierte. Wenn Rüdiger also von einem Hype um Stoyanova spricht, stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob ihm klar ist, was Hype eigentlich bedeutet. :rolleyes:

    :jubel: :jubel: :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Von Krassimira Stoyanova ist ein neues Album erschienen:


    Für den Preis kann man eigentlich nichts falsch machen. Ich kann mich erinnern, dass Domingo vor vielen Jahre ein ähnliches Album mit Puccini-Liedern aufgenommen hat für Tenor und Klavier.


    :hello:


    Jolanthe

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  • Von Krassimira Stoyanova ist ein neues Album erschienen:


    Hallo Jolanthe,


    offensichtlich sind sogar zwei Alben der Sängerin innerhalb von wenigen Wochen erschienen. Denn bei ihrem Stammlabel ORFEO ist inzwischen ihre vierte Arien-CD veröffentlicht worden, auf der sie sich dem Verismo widmet.


    Dazu schreibt ORFEO:


    Nach ihrer Debüt CD I palpiti d’amor (2008), Slawische Arien (2011) und einem Verdi-Album (2014) widmet sich die bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova jetzt dem Verismo – im weitesten Sinne: Immer wieder leiht sie den Partien aus der Feder Puccinis, Mascagnis, Cileas („Adriana Lecouvreur“), Giordanos (Andrea Chénier) oder Catalanis („La Wally“) ihren so unverwechselbar timbrierten und fein ausschwingenden lirico spinto soprano, der bei aller Beweglichkeit und Höhensicherheit eben auch eine betörende Klangfülle und profunde Mittellage besitzt.


    Ob Puccinis leichtfertige, juwelensüchtige und am Ende in der Wüste verdurstende Manon – hier mit ihren großen Arien aus dem 2. und 4. Akt prominent repräsentiert – oder die zarten Geschöpfe Liù („Turandot“), Madama Butterfly – hier mit dem hoffnungsvollen „Un bel dì vedremo“ und dem „Che tua madre“ unmittelbar vor ihrem Suizid vertreten – und die Nonne Schwester Angelica, deren bedingungslose Liebe immer am Ende auch ihren Tod bedeuten: Stoyanova findet stets den rechten Ton und fein schattierten Ausdruck für jede einzelne dieser Frauenfiguren – kulminierend ganz am Ende im „Vissi d’arte“ der Tosca – letztes Aufbäumen von Lebenswillen und gleichzeitig resignierender Abschied einer berühmten Sängerin vom Leben.


    Nahtlos geht diesem Resümee das Ende der großen, ergreifend komponierten und gesungenen Sterbeszene der Titelfigur aus Pietro Mascagnis heute vergessener Oper „Lodoletta“ voraus, in der eine verzweifelt Liebende im Schnee – vor Hunger und Kälte dem Wahnsinn nahe – die unerreichbare Liebe herbeifantasiert und dabei ins Jenseits hinüberdämmert.


    Wie bei ihren beiden vorausgehenden Alben für Orfeo begleitet das Münchner Rundfunkorchester unter Pavel Baleff mit großer Einfühlung und Intensität und erschafft für jede dieser kleinen Einzelszenen eine ganze musikalische Welt.


    Quelle: ORFEO


    Es ist interessant, dass nun bereits zum zweiten Mal Stoyanova kurz nach Anna Netrebko eine CD veröffentlicht, die sich dem gleichen Thema widmet. Auch wenn das nur ein Zufall ist. Ein paar Monate nach Netrebko's Verdi-Album veröffentlichte ORFEO Stoyanova's Verdi-CD. Im direkten Vergleich hatte die bulgarische Sopranistin in der Beurteilung die Nase deutlich vorn. Wie wird es bei den Verismo-Alben sein? Das Album von Netrebko wird weitgehend mit guten Kritiken bedacht. Oder ist Stoyanova auch mit diesem Repertoire erfolgreicher?


    Viel sagen ja auch die CD-Covers der beiden Sängerinnen aus. Da ist das Over-the-Top-Cover bei Netrebko, und das eher unspektakuläre CD-Cover bei Stoyanova. :D Aber die beiden Album-Covers verdeutlichen auch, wie unterschiedlich die Sängerinnen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden (wollen). ;)


    Gregor

  • Für mich ist sie immer noch die beste aktuelle Verdi-Sängerin nach Harteros. Ihre Desdemona, die ich 2006 in Wien live erlebte, war ganz große Klasse, ihre Luisa Miller 2013 in der Deutschen Oper Berlin war immer noch sehr gut.
    (Ich kann dafür hingegen den"Hype" um Herrn Groisböck nicht verstehen... ;) )

    Ich habe sie bisher live als Desdemona, Amelia Grimaldi und Aida erlebt und halte sie für die beste Alternative für die unerreichbare Harteros.

  • Ö1 sendet am 2.9. um 19.30 Uhr einen Mitschnitt von der konzertanten Lucretia Borgia aus Salzburg:


    Mit Krassimira Stoyanova (Lucrezia Borgia), Juan Diego Florez (Gennaro), Ildar Abdrazakov (Don Alfonso), Teresa Iervolino (Maffio Orsini), Andrew Haji (Rustighello) und Gordon Binter (Astolfo) . Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker; Dirigent: Marco Armiliato
    (aufgenommen am 27. August im Großen Festspielhaus im Rahmen der Salzburger Festspiele 2017


    :hello: Jolanthe

  • Verdi's Requiem heute auf ARTE!


    Am Freitag fand im Mailänder Dom eine Aufführung von Verdi's Requiem zu Gunsten der Opfer von Covid-19 statt. Heute nachmittag um 16.45 Uhr strahlt ARTE den Mitschnitt im TV aus.

    Es war das erste Mal, dass das Requiem von Verdi im Mailänder Dom erklungen ist. Das Orchester spielte in voller Besetzung.

    Die Scala sagte dazu in einer Pressemitteilung:

    "Die Scala will die Opfer der Coronavirus-Pandemie ehren, einer globalen Tragödie, die Mailand und Lombardei auf besonders grausame Weise getroffen hat".


    Giuseppe Verdi

    MESSA DA REQUIEM

    ARTE TV 16.45 Uhr


    Krassimira Stoyanova, Sopran

    Elina Garanca, Mezzosopran

    Francesco Meli, Tenor

    René Pape, Bass

    Chor und Orchester der Mailänder Scala

    Riccardo Chailly, Dirigent


    Heute findet übrigens in der Basilica di Santa Maria Maggiore in Bergamo das Requiem in gleicher Besetzung noch einmal statt. Am 09. September ein weiteres Mal im Duomo von Brescia. Bergamo, Brescia und die gesamte Lombardei wurden vom Corona-Virus ja besonders hart getroffen.



    Gregor

  • Das Mailänder-Verdi-Requiem ist aktuell noch bei ARTE Concert im Stream zu sehen. Unten der Link dazu, auch wenn das Interesse wahrscheinlich an einem Requiem hier im Forum gering ist - auch wenn es von Verdi ist. Obwohl es derzeit der gefragteste Stream bei ARTE sein soll (es gibt also ein Publikum dafür). Und eine Zeit des Innehaltens ist auch wichtig.


    Es mutet derzeit wohl noch befremdlich an, Orchestermusiker, Dirigent und Sänger mit Gesichtsmasken auftreten zu sehen. Aber das gehört nun mal heute dazu. Stoyanova, Garanca und Pape waren sehr gut. Lediglich Francesco Meli stemmte sich - zumindest phasenweise - durch. Dabei gilt es beim Requiem doch nicht auf die Tube zu drücken. Er hätte die Stimme einfach nur fließen lassen sollen. Egal, für Rezensionen ist das wohl nicht der Platz.


    Da es in den Opernthread nicht passt stelle ich den Link nun hier in einen der Sängerthreads ein:


    https://www.arte.tv/de/videos/…equiem-im-mailaender-dom/



    Gregor

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  • Leoncavallo's Zingari mit Krassimira Stoyanova auf CD


    Opera Rara kehrt nicht nur ins Studio sondern auch wieder zu Opern-Live-Aufführungen zurück. Am 03. Dezember 2021 findet in der Londoner Cadogan Hall eine konzertante Vorstellung von Leoncavallo's Zingari statt. Die Verismo-Oper, die nach dem Bajazzo die meistgespielte Leoncavallo-Oper überhaupt ist, wird separat auch für eine CD-Veröffentlichung aufgenommen. Es handelt sich dann somit um die erste Studioproduktion dieser Oper überhaupt, die es bislang allenfalls als Live-Mitschnitte gibt.


    Es singen Krassimira Stoyanova (Fleana), Arsen Soghomonyan (Radu) und Carlos Alvarez (Tamar) mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Dirigent Carlo Rizzi.


    Wenn dieser Oper nun bald wieder etwas mehr mediales Interesse zuteil wird, werden wohl einige wegen des Titels einen Wirbel machen. Bei einer Oper, die Zigeuner heißt, wird es doch sicher Forderungen nach einer politisch korrekten Änderung des Titels geben.



    Gregor

  • Die Übertragung der Aida aus Dresden auf ARTE TV mit Krassimira Stoyanova in der Titelrolle ist ja völlig an mir vorbeigegangen. In der Zwischenzeit konnte ich die Aufzeichnung ansehen. Und Stoyanova, die im Sommer 60 wird, ist nach wie vor eine Klasse für sich. Dieser leuchtende Sopran! Diese Technik! :hail:

    Wäre schön gewesen, wenn Frau Gerlach den Nachnamen der Sängerin richtig ausgesprochen hätte. Die Betonung liegt auf dem ersten A und nicht auf dem O.


    Leider hatte die Sopranistin mit Francesco Meli keinen idealen Partner. Der Radames ist für seinen Tenor mindestens eine Nummer zu groß. Und wenn sich nach Celeste Aida so gar keine Hand rühren mag ...


    Die Aufführung kann noch für einige Zeit auf Arte Concert angeschaut werden.


    Frau Stoyanova im Interview zur Inszenierung an der Semperoper:




    Gregor

  • Wäre schön gewesen, wenn Frau Gerlach den Nachnamen der Sängerin richtig ausgesprochen hätte. Die Betonung liegt auf dem ersten A und nicht auf dem O.

    Ja, Frau Gerlach hat dann angekündigt, daß am 30.03.2022 aus Helsinki die Strauss-Oper "Salomo" übertragen wird, und am 26.03. Il Trittico aus Brüssel.

    Mit der Bewertung von Franceso Meli gebe ich Gregor recht , auch wenn Frau Gerlach meinte, daß er zu den gefragtesten Radamessen der heutigen Zeit zählt. Mit Ehrfurcht und Trauer denke ich an vergangene Radamesse und möchte die Namen zwischen Gigli und Pavarotti gar nicht in den Mund nehmen. Über die Regie von Frau Thalbach sollte man den Mantel des Schweigens decken, es war furchtbar, keine Personenführung, keine Herausarbeitung des Konfliktpotentials. Bühne und Kostüme fand ich schrecklich, der Triumphmarsch war eine intime Familienfeier (klar, es ist nicht Verona). Die Leistung der Staatskapelle unter Thielemann ist hoch zu loben. Gesanglich hat mir Amneris am besten gefallen, aber Frau Stoyanowa brachte eine überaus beachtliche Leistung.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Die Übertragung der Aida aus Dresden auf ARTE TV mit Krassimira Stoyanova in der Titelrolle ist ja völlig an mir vorbeigegangen. In der Zwischenzeit konnte ich die Aufzeichnung ansehen. Und Stoyanova, die im Sommer 60 wird, ist nach wie vor eine Klasse für sich. Dieser leuchtende Sopran! Diese Technik! :hail:

    Ich hatte die Übertragung gesehen und kann dir nur zustimmen. Krassimira Stoyanova ist einfach eine Klasse für sich. Es ist die pure Freude ihr zuzuhören. Man kann kaum glauben, dass sie schon 60 wird.

    :hello: Jolanthe

  • Vor wenigen Tagen ist Krassimira Stoyanova 60 Jahre alt geworden. Und nach wie vor gilt sie als führende Sopranistin in ihrem Repertoire und als die Sängerin mit der besten Gesangstechnik.


    Ihre Klasse stellt die bulgarische Künstlerin nun auf der Gesamtaufnahme von Leoncavallo's Einakter Zingari (Zigeuner) erneut unter Beweis, die am 23. September bei Opera Rara auf CD erscheint.

    Die Oper basiert auf einer Erzählung von Alexander Puschkin.

    Krassimira Stoyanova singt die Fleana, Arsen Soghomonyan den Radu. Den Tamar singt Stephen Gaertner (anstatt des ursprünglich angekündigten Carlos Alvarez). Dirigent ist Carlo Rizzi.


    "Eine bessere Wiedergabe von Leoncavallos feurig sinnlicher Oper über eine Dreiecksbeziehung ist schwer vorstellbar", schrieb der Guardian.


    Zingari feierte nach der Uraufführung 1912 in London und in New York große Erfolge und wurde nach dem Bajazzo Leoncavallo's meistaufgeführte Oper.


    Eine Veröffentlichung auf die ich mich freue, da es sich um eine Ersteinspielung handelt. Es soll mal zwei Live-Aufnahmen gegeben haben, die sind aber wohl nicht mehr verfügbar.



       0792938006123.jpg



    Gregor

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  • Zitat von Gregor

    Es soll mal zwei Live-Aufnahmen gegeben haben, die sind aber wohl nicht mehr verfügbar.

    Hallo Gregor, nicht es soll mal, sondern .....es gibt noch 3 ältere GA :!:




    Die beiden sind in meinem Bestand!


    71a1SGeLvxL._AC_UY327_FMwebp_QL65_.jpg Diese kenne ich nicht!


    LG Fiesco



    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)