Luigi Boccherini geboren 1743 in Lucca Italien - 1805 in Madrid gestorben ist Heute vor allem durch sein "Menuett" bekannt.
Darüber hinaus wird vergessen, dass er zu den wichtigsten Komponisten instrumentaler Musik seiner Zeit gehörte.
Besonders ist, dass er sich schon 1768 entgültig in Spanien niederließ.
Natürlich prägte das Land und seine Kultur ihn zutiefst, manche bezeichnen ihn als echten Komponisten des Spanischen Rokoko.
Er war Sohn eines Cellisten, im alter von 13 Jahren beginnt er ebenfalls diese Laufbahn.
Wie sein Vater spielt er im Orchester des kaiserlichen Hoftheaters in Wien. Mit einem ersten Cello Konzert erregt er die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und erfährt enorme Anerkennung als Komponist.
Seine berühmtesten Kompositionen stellen zweifelsohne die Quintette dar, in denen ja auch das berühmte Menuett zu finden ist, aber auch der fantastische Fandango.
Er bereiste Paris, Madrid, Wien und Italien dort in den verschiedenen Musikzentren Europas knüpfte er Kontakte zu Sammartini, Gossec. mit den Violinisten Manfredini, Nardini und Cambini gründete er ein erfolgreiches Streichquartett.
Ebenso wie Haydn, den er sehr schätzte, komponierte er eine ganze Reihe Symphonien. Die berühmteste diese Sinfonien, ist sicherlich die mit dem Titel "Casa del Diavolo" - dort verwendet Boccherini in seinem dritten Satz das Schlußballet, die Chaconne aus Don Juan von C.W. Gluck (vielleicht besser bekannt als Furientanz aus Orphée et Euridice)
Zehn Jahre seines Lebens schien er in völliger Abgeschiedenheit verbracht zu haben, dennoch verbreiteten sich seine Werke über ganz Europa. Er pflegte regen Briefwechsel mit Freunden und Verlegern und schickte ihnenseine neuseten Kompositionen.
In Frankreich war man von seiner Musik begeistert.
Sein Werk beläuft sich auf etwa 125 Streichquintette, mehr als 200 Kammermusikwerke mit unterschiedlicher Besetzung und einige Symphonien und Konzerte.
Vokalmusik im geistlichen und weltlichen Bereich ist im Umfang sehr viel geringer, es blieb schon damals eher unbeachtet.
So komponierte er ein Stabat Mater, zwei Motetten und zwei Oratorien (Gios, Re di Guidea und Il Guiseppe Riconoscuito), einzelne weltliche Arien und eine Serenade bzw. Kantate (La Confederazione dei Sabini con Roma 1765).
Eine "Zarzuela" für eine Aufführung im Madrider Schloß entstand um 1786: "La Clementina" es stellt Boccherinis einziges richtiges Bühnenwerk dar. Das Libretto schrieb der berühmte Ramón de la Cruz - man bezeichnete ihn auch als Metastasio Spaniens...
Verheiratet war er mit der Sängerin Clementina Pellicia - eine sehr gefragte Operndiva der damaligen Zeit.
Hier habe ich mal einige sehr schöne Aufnahmen ausgesucht:
2 Cello Konzerte und 2 Sinfonien (incl. Casa del Diavolo)
Tafelmusik und Bylsma als Solist - mittlerweile sogar recht günstig.
4 großartige Sinfonien Boccherinis, exellent aufgeführt durch das Ensemble 415 unter der Dirigentin Chiara Banchini
Und das außergewöhnliche Stabat Mater.
Agnès Mellon und ein Streichquintett unter der Leitung von Banchini, eine wirkliche Endeckung.