Kopfhörer für Klassikfans

  • Lieber Holger,


    erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag :) !!


    Den ersten Fairaudio-Test kenne ich gut, den zweiten hatte ich noch nicht gelesen (habe ihn schon eben einmal überflogen und werde noch einmal genauer hineinlesen). Da stehen ja viele Eigenschaften drin, die mir sehr sympathisch sind !


    Ein bisschen Stirnrunzeln habe ich immer, wenn ich die Musik sehe, die so mancher Tester da auflegt. Ob Heavy Metal über den Schallwandler gut klingt, ist für unsereiner ja nicht so ganz relevant... Die armen Dynaudios! Für den Bereich Schwermetall würde ich den Fans eher empfehlen, in den PA-Bereich zu gehen. Da gibt es auch durchaus beeindruckend und sehr druckvoll klingende Sachen (ich meine das jetzt ohne Arroganz).


    Übrigens glaube ich, dass die Dynaudio X38 möglicherweise etwas klarer auflösen als die Dalis (hatte früher einmal eine Contour 1.8 MK I). Sie sollen aber auch diese Wärme im Grundton und die Entspanntheit haben. Ich halte von Dynaudio immer noch eine ganze Menge...



    Das nur als Überlegung! Die braucht man ja reichlich bei so einer Entscheidung!

    Das "Schöne" dabei ist, dass ich diese Zeit definitiv haben werde ;), denn ich kann mir ja nicht ständig neue Audiogeräte kaufen. Musik beruflich zu machen, finde ich auf jeden Fall besser, als sich morgens in irgend so einem Betrieb wiederzufinden, aber reich wird man dadurch leider recht selten.... :whistling:


    Besser als jede Überlegung wären natürlich eigene Vergleichstests, am besten hier in meinem Hörraum. Das ist schon bei neuen Lautsprechern schwierig hinzubekommen. Wenn man dann hohe Ansprüche hat, aber auf den Preis schauen muss, demzufolge im Gebrauchtsegment sucht, dann wird es noch schwieriger mit dem Vergleichen.
    So eine Ascendo einmal gegen die Dynaudio zu hören....das wäre sehr interessant. Überhaupt gibt es ab einem gewissen Preisbereich im High-End nicht mehr diese Automatik, dass alles was teurer ist (man schaue nur in die aktuelle Bestenliste bei stereoplay) auch dementsprechend hörbar besser ist. Das ist wie bei den echten Spitzenkopfhörern: Irgendwann geht es nicht mehr um objektiv besser oder schlechter, sondern um die jeweils andere Interpretation des Themas High-End-Musikreproduktion.


    Jetzt weiß ich nicht, ob Du mit den aktuellen Stax-Modellen auf dem Laufenden bist. Der von mir oben gepostete SR009 ist das derzeitige Spitzenmodell, was sich auf jeden Fall preislich deutlich von allen anderen entfernt. Ich habe Dir hier einen Test verlinkt.
    Interessant auch, das hier das Wort "emotional" für den Stax fällt, weil gerade dieser SR009 in den internationalen und nationalen Threads der Kopfhörerforen eher als nüchtern bezeichnet wird. Wieder einmal sieht man, dass der eigene Hörtest durch nichts zu ersetzen ist.
    Das Verhältnis Klang < ---> Preis dürfte im Vergleich zu anderen Hörern, wie etwa dem K812, dem HD800 oder meinem Audeze sicher Anlass zu Diskussionen geben. Es gibt auch immer Leute, die einen dieser Hörer dem SR009 sogar vorziehen. Wie ich es beurteilen würde, weiß ich nicht, da ich das Teil leider noch nie hören konnte.
    Ansonsten muss man auch sehen, dass Kunden, die sich eine Kopfhöreranlage in diesem Preissegment kaufen, ggf. auf eine große Anlage mit Lautsprechern und dergleichen verzichten. Gründe können sein: man hat keinen Platz, eine intolerante Frau, intolerante Nachbarn (ich habe zum Glück keine Nachbarn...) extrem hohe Klangansprüche, denen begrenzte finanzielle Mittel entgegenstehen. Da ist dann eine High-End-Kopfhöreranlage relativ preiswert und bietet höchst sauberen Klang (obwohl sie in absoluten Zahlen immer noch sehr teuer ist) .


    Noch zur Frage analytischer oder genießerischer Klang: Ich war mein Leben lang Detailfanatiker, weshalb für mich damals der Jecklin Float und heute der K812/HD800 wirklich Offenbarungen waren. Ich hätte nie, aber wirklich nie gedacht, dass ich anderen Philosophien etwas abgewinnen könnte. Nach der Hörsession in Oslo war ich über mich selbst erschrocken. Die Verführungskunst des LCD-X war schon sehr hoch. Aber man muß auch sehen, dass er - wie gesagt - wesentlich mehr Höhenenergie hat, als etwa ein LCD 2. Dieser ist der dunkelste im Audeze-Programm, dann kommt der LCD-3 (mit Fazor schon etwas heller) und an der Spitze, fast schon neutral (oder, wie es jemand schrieb: "die Audeze-Interpretation der Neutralität") der LCD-X. Manche meinen, dass der LCD-3 (er ist der teuerste KH im Programm) noch etwas feiner auflösen soll, als mein LCD-X, was ich aber am Ende des langen, aber in dieser Beziehung leider zu kurzen Hörtests (eine ganze Kopfhörerwand war das....) so nicht gehört habe. Zum Glück sind die Details ja auch alle da, aber man wird nicht so sehr mit der Nase draufgestossen. Das Mitgebrumme von Yo Yo Ma habe ich in der Brahms e-moll-Sonate für Cello und Klavier übrigens noch nie so deutlich wahrgenommen, wie neulich über den LCD-X-. Ich habe mich tatsächlich umgeschaut, um zu sehen, ob mein Sohn im Raum sei, und vor sich hinsänge....


    Nun müssen wir aber aufpassen, dass wir hier dem Thema Lautsprecherkauf nicht zu sehr OT werden, denn hier ist ja der Kopfhörerthread. Aber es gibt ja andere Threads, in denen wir das Lautsprecherthema nach Herzenlust weiterführen könnten. :D


    Alles Gute!


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ein bisschen Stirnrunzeln habe ich immer, wenn ich die Musik sehe, die so mancher Tester da auflegt. Ob Heavy Metal über den Schallwandler gut klingt, ist für unsereiner ja nicht so ganz relevant...Die armen Dynaudios! Für den Bereich Schwermetall würde ich den Fans eher empfehlen, in den PA-Bereich zu gehen. Da gibt es auch durchaus beeindruckend und sehr druckvoll klingende Sachen (ich meine das jetzt ohne Arroganz).

    Lieber Glockenton,


    das geht mir auch so! Da sind halt die Ansprüche der Hörer verschieden. Es gibt Leute, die wollen ihre "Band" in Originalpegeln zuhause hören. Das finde ich ziemlich abgedreht - ich muß keine Konzertlautspärke im Wohnzimmer haben für einen authentischen Eindruck. Aber jeder Top-Lautsprecher soll natürlich jede Art von Musik gut reproduzieren können. Ich habe immer dieselben CDs dabei, die ich seit Jahren für Hörvergleiche immer wieder benutze. Sonst hat man keinen verläßlichen Maßstab!



    Übrigens glaube ich, dass die Dynaudio X38 möglicherweise etwas klarer auflösen als die Dalis (hatte früher einmal eine Contour 1.8 MK I). Sie sollen aber auch diese Wärme im Grundton und die Entspanntheit haben. Ich halte von Dynaudio immer noch eine ganze Menge...

    Das könnte gut sein. Die Dynaudios gelten bei manchen als "langweilig" - ich habe sie dagegen immer in guter Erinnerung. Mit AVM harmonieren sie jedenfalls sehr gut. Zuletzt hörte ich (vor bestimmt mehr als 10 Jahren) eine aus der Confidence-Serie zusammen mit Accuphase. Das war wirklich ohne Fehl und Tadel:



    Besser als jede Überlegung wären natürlich eigene Vergleichstests, am besten hier in meinem Hörraum. Das ist schon bei neuen Lautsprechern schwierig hinzubekommen. Wenn man dann hohe Ansprüche hat, aber auf den Preis schauen muss, demzufolge im Gebrauchtsegment sucht, dann wird es noch schwieriger mit dem Vergleichen.

    Manche Händler machen das durchaus - wenn man zwei LS in die enge Wahl nimmt, dass man sie dann zuhause im Vergleich ausprobieren kann. Die Raumakustik ist eine heikle Sache!


    Manche teuren Modelle braucht man einfach nicht, wenn man einen kleinen Hörraum hat. Das ist schon mal gut! :D Die Ansprüche richten sich natürlich nach den in Jahren erworbenen Hörgewohnheiten. Man kennt die Schwächen seiner Anlage, möchte sich in dem einen oder anderen Bereich "verbessern". Sonst fragt man sich: Wozu eigentlich die (teure) Neuanschaffung?


    Mir hat diese Dali im Grunde gut gefallen. Aber wenn ich dann (wie bei der Dali) ein Solo-Cello höre, wo der Ton diese Feindynamik nicht mehr hat, sondern es eher so klingt, als gleite der Cello-Bogen über Schmierseife, dann ist mir das zuwenig. Diese Lebendigkeit, dass man der flexiblen Tonerzeugung hautnah beiwohnt, dazu braucht es eben Auflösung - so viel wie möglich. Genau so beim Klavier:D : Die feinen Tonschwebungen und Nebengeräusche will ich alle hören. Das ist die Crux, wenn man Instrumentalist ist. Wenn Du an einen Elektrostaten gewöhnt bist, der natürlich systembedingt sehr hoch auflöst, dann war mein Bedenken, dass Du dann auf Dauer vielleicht doch etwas vermissen wirst. Erst in den letzten beiden Jahren bin ich ja mit aktiven Horn-Systemen in Berührung gekommen. Die können alles - haben zudem die Schwäche von Elektrostaten nicht, dass man nur leise hören kann. So eine Zero 1 ist schon eine Verführung. Nur muß man dann seine alte Anlage komplett ausmustern (bis auf den CD-Wandler) und man hat alles in einem und weiß nicht, wie das z.B. mit der Reparaturanfälligkeit ist. Wenn so eine Aktivelektronik defekt ist, spielt gleich die ganze Anlage nicht mehr und man muß einen kleinen Transporter bestellen...



    So eine Ascendo einmal gegen die Dynaudio zu hören....das wäre sehr interessant. Überhaupt gibt es ab einem gewissen Preisbereich im High-End nicht mehr diese Automatik, dass alles was teurer ist (man schaue nur in die aktuelle Bestenliste bei stereoplay) auch dementsprechend hörbar besser ist. Das ist wie bei den echten Spitzenkopfhörern: Irgendwann geht es nicht mehr um objektiv besser oder schlechter, sondern um die jeweils andere Interpretation des Themas High-End-Musikreproduktion.

    Das habe ich auch erlebt: Es gibt sehr teure Systeme, die ich überhaupt nicht haben wollte! Ästhetik spielt auch eine Rolle - das wird in Hifi-Diskussionen gerne ergessen!



    Jetzt weiß ich nicht, ob Du mit den aktuellen Stax-Modellen auf dem Laufenden bist. Der von mir oben gepostete SR009 ist das derzeitige Spitzenmodell, was sich auf jeden Fall preislich deutlich von allen anderen entfernt. Ich habe Dir hier einen Test verlinkt.
    Interessant auch, das hier das Wort "emotional" für den Stax fällt, weil gerade dieser SR009 in den internationalen und nationalen Threads der Kopfhörerforen eher als nüchtern bezeichnet wird. Wieder einmal sieht man, dass der eigene Hörtest durch nichts zu ersetzen ist.

    Ich habe davon natürlich immer wieder gelesen. Aber die Händler scheuen sich verständlicher Weise, ein Kopfhörer-Set für 9000 Euro in den Laden zu stellen. Das geht dann auch über meine Möglichkeiten! Der wird natürlich überragend klingen! Für mich darf ein solcher Kopfhörer nichts "machen" - er soll die Musik so rüberbringen, wie sie aufgenommen ist. Mit dem "Emotionalen" kann ich deshalb nicht viel anfangen. Das Problem scheinen mir heute die Verstärker zu sein. Bei den alten Stax-Modellen hat man diese an die Lautsprecheranschlüsse des "normalen" Verstärkers angeschlossen. Deshalb klingen sie dann auch desto besser, je hochwertiger die verwendete Verstärkerelektronik. Heute ist das anders: Die KH-Verstärker sind komplett aktiv - werden über Cinch angeschlossen. Das verteuert die Sache aber nochmals. Bei den "kleinen" Stax-Sets haben die Verstärker dann letztlich doch nicht das ganz hohe Niveau. Ich habe das Set 4170 mit dem SR006 gehört - mit Röhren. Erst da war dann bei Klavier der volle, farbige und warme Ton da - das war schon ein erheblicher Unterschied. Da wird nicht der Kopfhörer der Grund gewesen sein - sondern eben der teure Röhren-KH-Verstärker. Mit dem Set könnte ich schon leben - kostet leider 2400 Euro!



    Ansonsten muss man auch sehen, dass Kunden, die sich eine Kopfhöreranlage in diesem Preissegment kaufen, ggf. auf eine große Anlage mit Lautsprechern und dergleichen verzichten. Gründe können sein: man hat keinen Platz, eine intolerante Frau, intolerante Nachbarn (ich habe zum Glück keine Nachbarn...) extrem hohe Klangansprüche, denen begrenzte finanzielle Mittel entgegenstehen. Da ist dann eine High-End-Kopfhöreranlage relativ preiswert und bietet höchst sauberen Klang (obwohl sie in absoluten Zahlen immer noch sehr teuer ist)

    Man darf glaube ich auch nicht vergessen, dass Stax aus Japan kommt. In Japan ist das große Problem die Enge und der Platzmangel. Die Menschen wohnen in kleinen Zimmerchen aneinandergepfercht. Ich hatte mal einen Japaner mit nach Holland genommen - für ihn war diese Weite der Ebenen unfaßbar. In Japan ist eben alles zusammengepfercht in keinen Räumen. Das Land ist klein und ungemein dicht besiedelt und die Leute treten sich ständig auf die Füße und gehen sich gegenseitig auf die Nerven.



    Noch zur Frage analytischer oder genießerischer Klang: Ich war mein Leben lang Detailfanatiker, weshalb für mich damals der Jecklin Float und heute der K812/der HD800 wirklich Offenbarungen waren. Ich hätte nie, aber wirklich nie gedacht, dass ich anderen Philosophien etwas abgewinnen könnte. Nach der Hörsession in Oslo war ich über mich selbst erschrocken. Die Verführungskunst des LCD-X war schon sehr hoch.

    Ich glaube auch, dass die Technologie bei dynamischen Kopfhörern im Vergleich zu früher erheblich besser geworden ist! Die Audeze-KH habe ich nie gehört - das würde ich gerne mal machen bei Gelegenheit! :)



    Nun müssen wir aber aufpassen, dass wir hier dem Thema Lautsprecherkauf nicht zu sehr OT werden, denn hier ist ja der Kopfhörerthread. Aber es gibt ja andere Threads, in denen wir das Lautsprecherthema nach Herzenlust weiterführen könnten :D

    Stimmt! :D


    P.S. Morgen gibt mein Lehrer Franz-Josef Birk in Wuppertal ein Konzert auf einem Schimmel-Flügel - als Abschluß der Aufnahmesitzungen diese Woche für die nächste CD. Da spielt er u.a. die Sturm-Sonate von Beethoven und die wunderbare C-Dur-Sonate von Baldassare Galuppi - die eigentlich nur bekannt ist, weil Michelangeli sie gespielt hat. Da freue ich mich schon darauf! :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Genau so beim Klavier : Die feinen Tonschwebungen und Nebengeräusche will ich alle hören. Das ist die Crux, wenn man Instrumentalist ist. Wenn Du an einen Elektrostaten gewöhnt bist, der natürlich systembedingt sehr hoch auflöst, dann war mein Bedenken, dass Du dann auf Dauer vielleicht doch etwas vermissen wirst.

    Lieber Holger,


    zunächst muss ich mit einem Mißverständnis aufräumen. Mein Lautsprecher-Setup ist nach wie vor NuVero 4, Center Nuvero 5, Real Nuvero 3, AW1100 und AW 1000 Subwoofer. Wenn ich schrieb, dass ich von den Elektrostaten etwas weggekommen bin, dann -leider nur - von dem Wunsch, sie besitzen zu wollen. Ich hatte früher einmal eine Martin Logan Aerius i, ich ich besser nicht verkaufen sollte. Sie spielte nicht so detailliert wie die Nuberts, die ich dann später hatte, aber tonal einfach entspannter und wärmer (!)


    Ich musste mich jetzt entscheiden: Gebe ich das Geld für Einsteiger-Elektrostaten aus, bei denen ich immer etwas vor und zurückrutsche, weil ich irgendwie nie ganz sicher bin, im optimalen Sweetspot zu sitzen (und bei denen ich wegen unserers Holzheizens aufgrund des Staubs und der Strahlungswärme etwas Bedenken haben....), kaufe ich mir Hifi-Lautsprecher wie Tannoy oder Klipsch (bei denen nach meinen Hörtests bei Händlern klar war, dass es zu Hause mit den Nuberts wesentlich besser klingt) oder gebe ich meinem kompromißlosem Anspruch nach und kaufe mir etwas, was ich für noch besser als den Sennheiser HD800, ja sogar als den AKG K812 halte? Da der K812 schon zum zweiten Mal aufgrund des beschriebenen Defekts dankenswerterweise neu ausgetauscht wurde, ergab sich die Gelegenheit, die für die Lautsprecher gesparten norwegischen Kronen in die Draufzahlung zum LCD-X zu investieren. Damit habe ich mich also für eine Lösung entschieden wie die Japaner, von denen Du berichtest, obwohl ich ja Platz hätte. :D Der Rest geht dieses Jahr in einen Urlaub auf der Burg Liebenstein. Ich will zum ersten Mal nicht Sylter Wellen bodysurfen, sondern mich mit dem deutschen Mythos, dem Rhein, den Burgen und den Rittern beschäftigen. So habe ich nun enorm guten Klang und die Burgen (und wahrscheinlich treffe ich da auch einige Japaner...)


    Was die feinen Tonschwebungen und Nebengeräusche anbelangt, kann ich Dir versichern: Du hörst sie mit dem LCD-X alle. Man hört sie aber eher so, wie ein Mensch mit wirklich Ohren sie hört. Hochleistungsmikrophone von Neumann oder Schoeps hören m.E. nämlich schon viel besser, als wie wir es je könnten. Ich habe einmal mit AKG-Mikros einen Live-Mitschnitt in einer Kirche gemacht und zur Kontrolle den K701 mitgenommen. Das Gerumpel und das Reden der Leute beim Aufbau, sowie die Kirchenakustik hörte man damit viel besser, als in Wirklichkeit. Man konnte alle möglichen Gespräche belauschen.....Das ist es, was ich mit "technischer High-End-Wirklichkeit vs. Wirklichkeit" meine.


    Wichtig ist jedoch, dass der Hörer vor dem Kennenlernen ausreichend eingespielt worden ist. Ganz neu aus dem Koffer klingt er noch etwas zu sehr verhalten.
    Auch solche Sachen wie die von Dir bei der Dali vermissten Anstrichgeräusche beim Cello sind dann da - hörte gerade gestern mit großem Vergnügen etwas Brahms für Cello und Klavier. Dazu vielleicht später etwas in einem anderen Thread.


    Ein Auszug aus einem amerikanischen Threadhat mich so ein wenig darin bestätigt, dass ich mich zwar nicht preislich, aber doch schon klanglich in etwa in der SR009-Klasse aufhalten müsste. Das sind dann Gewohnheits- und Geschmacksfragen. Sicher ist, dass die beiden Hörer verschieden klingen werden. Weil es sich hier nicht um irgendein deutschsprachiges Konkurrenzforum handelt, habe ich ausnahmsweise einmal diesen Link gesetzt.


    Sozusagen "zu Deinen Ehren" habe ich mir gerade diese CD hier aufgelegt und mit dem LCD-X gehört, d.h. nur den ersten Satz des C-Dur Konzerts:



    Das hat mich nun nicht mehr im oben beschriebenen Ledersessel gehalten. Dieser Orchesterklang ist so glaubhaft, so groß und füllig, so aufgelöst, nicht durch Höhenbetonung erreicht, sondern in allen Frequenzen wirklich aufgelöst, ohne das die Akteure sozusagen herausgelasert werden, wie der Fairaudio-Mann es so schön in seinem Review formulierte. Es klingt mir musikalisch, tief in die Musik hineinziehend und warm. Du vergisst ganz schnell die Sache mit dem Klang, aber denkst an die Aufführung und vor allem die Musik. In solchen Momenten vermisse ich klanglich einfach nichts mehr .


    Es ist ja eine "normale" und keine extra "audiophile" Klassikaufnahme. Dafür, dass diese "normalen" Aufnahmen so mitreißend klingen, habe ich mir ja gerade den LCD-X zugelegt. Mit der typischen Hifi-Vorführmusik, die man immer so auf Hifi-Messen und dergleichen bekommt, kann ich wenig anfangen. Fakt ist, dass diese DG-Aufnahme (ADD) eigentlich richtig gut ist - man muss es eben nur so gut reproduzieren können, wie dieser Audeze.
    Ich habe gerade so manche colla-parte Instrumentierung und so manchen Trommelwirbel Beethovens herausgehört, die mir vorher nicht bewusst war, weil ich die Partitur für dieses Konzert nicht habe.
    Michelangelis Energie und Gradlinigkeit ist schon fast schockierend. Er scheint mir der König der "Bloß keine Mätzchenmacher" zu sein. Mir fehlen ein paar Pedalisierungen Brendels oder so manchen kleinen Akzent, den ich vielleicht machen würde. Aber seine Sicht ist total engagierend und in ihrer Unverblümtheit auch sehr legitim, ebenso das Dirigat von Guilini. Mal wieder sieht man, dass Lebendigkeit nicht eine Frage des Tempos ist. All diese Gedanken sind mir nun zum ersten Mal durch den Kopf gegangen, weil ich die Aufnahme mit diesem Kopfhörer hörte...


    Es ist so ein Gefühl des Dabeiseins, das einen begeistern kann. Ich konnte mir gut vorstellen, genau an der Stelle zu stehen, an der Maestro Guilini eigentlich stand. So ähnlich wird es für ihn vielleich geklungen haben, wobei für ihn ja der Flügel von links kam.... ^^
    Beim ersten Einsatz Michalangelis hörte es ich für mich kurz so an, als ob der Flügel im Verhältnis zum Orchester etwas zu tief gestimmt war (nur ganz bisschen natürlich...!)
    Später wird es besser. Vielleicht haben die Profis der Wiener Philharmoniker das gehört und ein bisschen "on the run" nachjustiert. Zutrauen würde ich denen das....


    Nur kurz wechselte ich auf den HD800, den ich bei manchen eher dunkel aufgenommenen Barockaufnahmen ab und zu vorziehe. Aber dieser Beethoven hier war mir damit zu hell, zu nervös, zu kalt; und ja, eigentlich finde ich, dass der Audeze etwas besser auflöst, obwohl er nicht so hell klingt.
    Die Ereignisse finden entspannt vor dem berühmten "schwarzen Hintergrund" statt (eine beliebte Hifi-Schwurbelphrase, die aber aber wie immer im Leben auch eine Entsprechung in der Realität hat).


    Zu schade, dass Du das nicht hören kannst. Meinem Eindruck nach spielt sich der Magnestostat mit der Zeit jetzt immer mehr frei. Bin gespannt, was noch kommt.
    Gäbe es bezahlbare Lautsprecher, die so klingen.....tja, das wäre es dann. 8-)


    Viel Freude beim Klavierkonzert wünsche ich Dir!


    Gruß
    Glockenton



    P.S. die von Dir genannten Dynaudios hätte ich gerne einmal mit meinen CDs gehört......leider nicht meine Preisklasse, aber durchaus mein Klanganspruch :thumbsup:

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Der Rest geht dieses Jahr in einen Urlaub auf der Burg Liebenstein. Ich will zum ersten Mal nicht Sylter Wellen bodysurfen, sondern mich mit dem deutschen Mythos, dem Rhein, den Burgen und den Rittern beschäftigen. So habe ich nun enorm guten Klang und die Burgen (und wahrscheinlich treffe ich da auch einige Japaner...)

    So muß es ja auch sein, lieber Glockenton! Wir wollen ja nicht (mit Rückert) der "Welt abhanden" kommen unter dem Kopfhörer... :D



    Sozusagen "zu Deinen Ehren" habe ich mir gerade diese CD hier aufgelegt und mit dem LCD-X gehört, d.h. nur den ersten Satz des C-Dur Konzerts:

    Diese ABM-Aufnahme (für mich die Referenz dieses Konzerts, denn mit ABMs Purismus und unglaublicher Energie und Rhythmik klingt der Beethoven hier wirklich nicht mehr wie verspäteter Mozart wie bei so vielen Anderen - die Kadenz ist unglaublich, dagegen wirkt selbst Meisterschüler Pollini pomadig :D ) habe ich auch gehört, als ich meinen alten SR 5 wiederbekam. Das klingt bei mir auch sehr volltönend und groß - nur fehlt mir ein wenig die Präzision und Detailauflösung, die ich von den AVMs mit den Boxen gewöhnt bin. Das führe ich zum großen Teil auf die veralteten Verstärker zurück. Man hört bei diesen Konzertmitschnitten übrigens die Fernsehkamera surren, besonders deutlich beim langsamen Satz des 3. Konzerts. Der skrupulöse ABM, stets mit sich selber unzufrieden, hat diese Aufnahmen wohl auch nur freigegeben, weil er Geld für seine Klavierschule brauchte. Cord Garben, sein Schüler und Produzent, berichtet von dem Spielchen, dass der Meister ihn in sein Geländefahrzeug lud (er fuhr ja wie ein Verrückter!) und dann dort den Beethoven abspielte mit dem Kommentar: das sei ja alles viel zu schlecht aufgenommen! :D


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Lieber Holger,


    das schöne beim Hören mit Kopfhörer ist ja, dass man der Welt abhanden kommt, was ja der Seele guttun kann. :D
    Diese Art des Hörens mit Kopfhörer und klassischer Musik ist für mich allerdings eine Privatsache, bei der ich nur Ausgewählte in meiner Nähe dulden möchte. Ich könnte damit nie im Getümmel der U-Bahn Oslos einer von diesen Zombies sein, die so ein Plastikding auf den Ohren haben und deren Blicke an Leere und Teilnahmslosigkeit nicht zu überbieten sind. Einsamer als gerade in so einer U-Bahn oder der Gegend darum herum kann man wohl nicht sein....
    Ich könnte nicht ertragen, wenn andere Leute sehen, dass die Musik mich irgendwie berührt, weswegen so eine Kopfhörersession mit dem LCD-X (den nähme ich eh nie aus dem Haus!) ein Privatissimum bleibt.


    Von daher passen diese wunderbaren Worte Rückerts eigentlich sehr gut ( :D ) die Du so treffend anführtest:

    Ich bin gestorben dem Weltgewimmel
    Und ruh' in einem stillen Gebiet.
    Ich leb' in mir und meinem Himmel,
    In meinem Lieben, in meinem Lied.


    Cord Garben, sein Schüler und Produzent, berichtet von dem Spielchen, dass der Meister ihn in sein Geländefahrzeug lud (er fuhr ja wie ein Verrückter!) und dann dort den Beethoven abspielte mit dem Kommentar: das sei ja alles viel zu schlecht aufgenommen!

    Da müsste man angesichts meiner Hörerfahrungen hier mit dem Kopfhörer dem Meister post mortem und "with all due respect" widersprechen....
    Wir wollen auch nicht vergessen, dass da mindestens zwei Meister am Werke waren. Ich war schon begeistert, bevor der erste Klavierton erklang.
    Guilini macht das hier so herrlich kraftvoll musikantisch, balanciert und weise (weise z.B. in der Hinsicht, dass er an der Stelle nach den ersten vier C-Dur Akkorden nicht mit einer Richtungsdynamik kommt, die auf die Tonika-Dominante-Teilschlussformel vor der Pause mit den G-Dur Akkorden erklingt, sondern hier einfach auf die eingebaute Richtungswirkung vertraut. Man braucht manchmal viele Jahre Dirigenten und Musikererfahrung, um dahin zu kommen.
    Giulini schlägt hier kongenial in dieselbe Kerbe des Interpretationsansatzes wie Michelangeli - ein Glücksfall!


    Erst wird aus dem Kopfhörerthread ein Lautsprecherthread, dann ein Beethoventhread. Ich muss mich selbst ermahnen!!


    LG
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ich bin seit vielen Jahren für Unterwegs auch grosser Anhänger des KOS Porta Pro. Von Klang und Wirklungsgrad her fabelhaft; aber das Ding ist eben nicht sehr stabil aufgebaut: Eine Plastikhalterung, die den Bügel zusammenhällt ist gerissen; die Schaumstoff-Ohrpolster sind ohnehin nicht für Dauer - ich betreibe den jetzt einfach ohne !


    Aus diesem Grunde suche ich seit Jahren eine Alternative.
    Diese habe ich nun im Sennheiser Momentum On-Ear gefunden, von dem ich zuvor viel positives gelesen hatte:


    Meine ersten und weiterführenden Eindrücke ...


    Verdammt noch mal, auch der kommt nicht an dem Koss Porta Pro, diesem optisch und handhabungsmässig unmöglichen Teil, vorbei; aber zumindest sehr nahe heran.
    Damit sehe ich ihn für mich als deutliche Alternative zum Koss Porta Pro, denn vom luftigen Klang, der Handhabung, dem stabilen Aufbau her macht er richtig Spass.


    Was die noble Verpackung in gebettem Schaumstoff angeht, das tolle schützende Kunstleder-Etui zum Mitnehmen und die Stabilität und feine "Haptik" (welch ein blödes Wort) angeht Klasse.
    Das Kabel mit dem Regler funktionierte an meinem Samsung Tablett astrein; die Funktionen interessieren mich aber nicht. Dehalb habe ich gleich das 2.mitgelieferte Kabel ohne den Regler-Quark angeschlossen.
    Das Metallic-hellgrün des Momentum sieht ausserdem richtig edel und schick aus.



    *** Das Wichtigste - der Klang:
    Wenn man den Koss Porta Pro und den Sennheiser Momentum hintereinander testet, dann haben Beide ihre eigene Klangcharakeristik an die man sich für Beide schnell umgewöhnen kann.
    Der Koss deutlich dunkler, der Momentum wirkt heller. Beim Momentum gefällt die gute Räumlichkeit, die er produziert. Alles wirkt gut voneinander abgegrenzt; nichts verschwimmt. Von weichen oder runden Kanten, kann keine Rede sein. Der On-Ear ist in allen Bereichen sehr präzise und scheint mir vom Frequenzbereich recht ausgewogen. Der Porta Pro hat dagegeneinen deutlich überhöhten aber ebenfalls so präzisen Bass wie der Momentum. Die Höhen sind spritzig ohne aufdringlich zu wirken - eben ausgewogen. Die Mitten mit einer Tendenz zur Härte, was sich bei Percussionspassagen gut macht.
    *** Mir gefällt das offene und damit luftige Klangbild gut, denn mit ganz geschlossenen KH konnte ich mich noch nie anfreunden. Von daher ist der On-Ear die besser Wahl für mich. Das er nicht ganz so gut nach aussen abschottet stört mich weniger, denn ich fahre ohnehin so gut wie nie Buss und Bahn ( :D und wenn dann mit Sicherheit nicht mit KH auf dem Kopf).



    *** Interessant die Erfahrung wie unterschiedlich die angeschlossenen Geräte sein können.
    An Meinem Samsung Galaxy S4 war der Sound nochmal deutlich besser und natürlicher als am Tablett. Am potablen MP3-CD-Player von Tevion auch richig gut gegenüber einen portablen von SONY, der auch noch einen zweifachen Bassknopf hatte (ohne zu wenig; Stufe in etwas zu wummerig; Stufe 2 zu viel und mit Höhenverstärkung) - also der wird nicht mehr benutzt.
    Am SONY-Notebook war der Sound auch ausgewogen und gut und vom Wirkungsgrad mit der Lautstärke jede Menge Reserve, da man beim NB noch weit nach oben nachregeln kann. Vom Wirkungsgrad ist der genau so laut wie der Porta - Pro, aber nicht so laut, wie der erwähnte (aber in der Mitten und höhen verfärbende und bedeckte) SONY MDR-55.


    Mit 6,3mm-Adapter am heimischen CD-Playerausgang war auch alles i.O. Gegenüber meinen Heim-KH (Beyerdynamic, AKG) und ist der Wirkungsgrad durch die 18Ohm natürlich noch besser.



    *** Gehört habe ich u.a. folgendes Progarmm (nicht komplett) auf dem Samsung S4 und dem guten Tevion-MP3-CD-Player:
    Holst: Planeten mit Steinberg - kein Übersteuern bei hohen Lautstärken
    Englund: Sinfonien Nr.2 und 4, KK Nr.1 - sehr fein auflösend
    Penderecki: Klavierkonzert (2007) - astreiner perlender Klavierklang mit trockenen voluminösen Bässen
    Beethoven: Sinfonie Nr.2 mit Dohnannyi - sehr schöne Pauken; abgegrenzte Orchestergruppen, saubere Bläser
    Schostakowitsch: Sinfonie Nr.1 mit Petrenko
    ---------------
    Astrein und voll zufrieden war ich bei nichtklassischem Material
    Schiller: Sinfonia
    Tangerine Dream
    Dancing Fantasy
    Rippingtons
    - gutes präzises Schlagzeug, gute voluminose aber trockene Bässe mit Punch, offenes Klangbild das einfach so gut gefallen hat, wie das mit dem Porta Pro der Fall ist.



    *** Bequemlichkeit / Tragekomfort:
    Die Ohrmuschel müssen schon an der richtigen Stelle direkt auf dem Ohr sitzen, damit der Klang ausgewogen bleibt; dann OK. Die Stahlbügel drücken nicht zu fest aufs Ohr. Dennoch sind meine das Ohr ganz umschleissenden halboffenen Heim-KH angenehmer zu tragen.


    Also, wenn ich mir den Porta-Pro ansehe wie der zu handhaben ist (ehe man den mal richtig in der Grösse eingestellt hat und die Ohrmuschel gerade gefummelt hat) und wie luxuriös man den Momentum einfach bequem aufsetzen kann und der Klang auch voll OK ist, dann ist der Momentum On-Ear die echte Alternative für Unterwegs geworden.
    Alternative heisst, dass ich den KOSS Porta Pro keinesfalls abgeschrieben habe - wenn der mal ganz ausfällt wird der NEU bestellt.
    Aber die analytische Klangcharakteristik des Momentum hat auch etwas ... und der Aufbau und die Verarbeitung sind für den dreifachen Preis schon was Feines und auch dafür zu erwarten.

    So sieht er aus:

    Sennheiser Momentum On-Ear

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Nachdem ich aufgrund meiner aktuellen Wohnsituation momentan leider auf meine HiFi-Anlage verzichten muss, hatte der Ersatz meines alten Beyerdynamic DT990 aus den 80ern eine neue Dringlichkeit bekommen. Ich habe nicht viel probehören können, aber mir war schnell klar, dass es wieder ein offener Kopfhörer mit das Ohr umschließenden Muscheln sein muss. Da Kopfhörer für mich immer nur eine Notlösung sind, wollte ich nicht zu tief in die Tasche greifen. Die beste Lösung angesichts dieser Parameter war wieder ein Beyerdynamic, nämlich der T90. Die ersten Stunden, die ich mit ihm verbracht habe, bestätigen den guten Erst-Eindruck: der Kopfhörer bietet ein ungemein transparentes und luftiges Klangbild, präzise und unangestrengt. Der Klang ist höhenbetont, wie bei Beyerdynamic gewohnt, ohne dass irgendein "Beyer-Peak" unangenehm auffallen würde. Aber auch die Bässe kommen trocken und wuchtig.


    Der T90 gehört zur neueren Generation der sogenannten Tesla-Kopfhörer aus dem Hause Beyerdynamic, d.h. die Bauelemente liefern eine sehr hohe magnetische Flussdichte und damit einen hohen Wirkungsgrad. Bei einer Impedanz von 250 Ohm lässt sich der Kopfhörer problemlos ohne Kopfhörerverstärker direkt an meiner ESI-Soundkarte am PC betreiben, und auch am iPhone ist er (gerade noch) laut genug.


    Schön aussehen tut er auch, und tragen lässt er sich bequem. Bei einem aktuellen Marktpreis von 400 Euro ist das Preis-Leistungsverhältnis meiner Meinung nach exzellent.


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Also, wenn ich mir den Porta-Pro ansehe wie der zu handhaben ist (ehe man den mal richtig in der Grösse eingestellt hat und die Ohrmuschel gerade gefummelt hat) und wie luxuriös man den Momentum einfach bequem aufsetzen kann und der Klang auch voll OK ist, dann ist der Momentum On-Ear die echte Alternative für Unterwegs geworden.


    Nachdem ich vor einige Wochen mit dem Sennheiser Urbanite voll daneben gegriffen habe - ein Kopfhörer geeignet nur für speziell basslastige Popmusik, mein Sohn hat ihn freudig dankend übernommen :D - werde ich es jetzt mal mit Deiner Empfehlung probieren.

  • AKG 702: Ich habe ihn mir zu Weihnachten gewünscht und bekommen und bin sehr beeindruckt, um nicht zu sagen entzückt. Vorgänger wurden teils abgelehnt wegen zu wenig Bass. Das ist bei diesem kein Problem mehr. Der AKG 702 kann alles. Natürlich: je besser die Aufnahmequalität, desto besser der Klang. Großer Tragekomfort auch noch nach Stunden - die Ohrmuscheln bleiben unbehelligt. Achtung, "offener" Kopfhörer, d. h. alle Geräusche der Umgebung hört man mit (Türklingel, Handy, Gespräche). Aber wenn ich Musik höre, dann nur, wenn ich ungestört bin. Der AKG 702 unterscheidet sich vom 701 u. a. dadurch, dass das Kabel ausgetauscht werden kann (ist mittels Stecker am KH angesteckt). Exzellenter Kopfhörer für zu Hause für wenig Geld (zwischen 200 und 300 Euro). Im Gegensatz zu manchem Vorgänger ist er relativ niedrigohmig und funktioniert auch am Laptop gut. Dass er eingespielt werden will und allmählich noch besser wird, brauche ich in Gegenwart der Kenner wohl nicht extra zu erwähnen - hab es aber nun doch getan für die, denen das neu ist.



    Zum Probehören empfehle ich Schostakowitschs Vierte mit dem Symphonieorchester des BR (Jansons). Eventuell muss man die Höhen etwas zurückschrauben, vielleicht auch den Bass.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Dass er eingespielt werden will und allmählich noch besser wird, brauche ich in Gegenwart der Kenner wohl nicht extra zu erwähnen - hab es aber nun doch getan für die, denen das neu ist.


    Ob das Einspielen in technischer Hinsicht mehr ein Mythos ist oder es sich tatsächlich um einen Gewöhnungseffekt handelt, ist sicher diskutabel. ;)


    Aber der Tipp an sich ist nach wie vor absolut richtig. Die klanglich allesamt sehr, sehr ähnlichen k70x-irgendwas-Inkarnationen von AKG sind sämtlichst eine sehr gute Wahl für Klassik-Hörer, wenn der KH offen sein darf. Vor allem auch unter dem Gesichtspunkt des Preis-Leistungs-Verhältnisses.


    Viele Grüße
    Frank

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  • Lieber Hüb,


    aus meiner Sicht eindeutig: NEIN! Bevor ich mich letztlich bei meinem letzten KH-Kauf für den Sennheiser Momentum On-ear entschied, hatte ich mehrere andere KH zu Probe: B&W P3, P5, KEF m500, Shure 840. Alle habe ich intensiv probegehört und bei wirklich allen stellte sich dieser Einspiel-Effekt mehr oder weniger deutlich ein.
    Ich halte auch vieles in der aktuellen HiFi-Welt für HokusPokus, das aber nicht!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Alle habe ich intensiv probegehört und bei wirklich allen stellte sich dieser Einspiel-Effekt mehr oder weniger deutlich ein.


    Heißt, Du hast alle im Zeitablauf intensiv durchgemessen?
    Oder wie kommst Du zu dem Schluss, dass Du Dich im Zeitablauf nicht einfach an eine Klangsignatur gewöhnt hast?


    Wenn es einen größeren Einspieleffekt überhaupt gibt, dann ist dieser nur schwer von der Eingewöhnung zu trennen.


    Ich besitze gleichfalls mehrere KH (HD800, k701, T1, SR-303, HD650, k271, HD25) und mir ist eine wirklich klangliche Veränderung durch Einspielen, die auch überprüfbar wäre, noch nie begegnet.


    Viele Grüße
    Frank

  • Mir ist der Effekt beim Sennheiser HD 800 auch kaum aufgefallen, jedoch sehr deutlich beim AKG K812 und beim Audeze LCD-X.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Heißt, Du hast alle im Zeitablauf intensiv durchgemessen?
    Oder wie kommst Du zu dem Schluss, dass Du Dich im Zeitablauf nicht einfach an eine Klangsignatur gewöhnt hast?


    Wenn es einen größeren Einspieleffekt überhaupt gibt, dann ist dieser nur schwer von der Eingewöhnung zu trennen.


    Ich besitze gleichfalls mehrere KH (HD800, k701, T1, SR-303, HD650, k271, HD25) und mir ist eine wirklich klangliche Veränderung durch Einspielen, die auch überprüfbar wäre, noch nie begegnet.


    Hallo Frank,


    entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, habe Deine Frage glatt übersehen.
    Deine Mutmaßung könnte durchaus berechtigt sein. Andererseits: Beim Kopfhörer spielen ja auch z.B. bewegte Teile eine nicht unwichtige Rolle (Membran), es sind wärmeempfindliche Teile im Spiel, die auf unterschiedlichen Temperaturen reagieren (sorry, bin nur bedingt ein Technik-Durchblicker). Bei einem Auto-Motor wird niemand ernsthaft bestreiten, dass dieser nach einer gewissen Einfahr-Zeit seine Eigenschaften verändert und seine Leistung steigert. Warum sollte das - in abgeschwächter Form - nicht auch bei Schallwandlern der Fall sein?

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Oder wie kommst Du zu dem Schluss, dass Du Dich im Zeitablauf nicht einfach an eine Klangsignatur gewöhnt hast?

    Wenn das stimmte, so folgt daraus, dass sich dein Hörcomputer an JEDES Gerät gewöhnt und "erinnert" und beim Hören automatisch auf dessen Signatur umschaltet, ohne das du dir dessen bewusst bist. Und das ist vollkommen illusorisch!



    Wenn es einen größeren Einspieleffekt überhaupt gibt, dann ist dieser nur schwer von der Eingewöhnung zu trennen.

    Das ist einfach eine freihändige Behauptung deinerseits, die du nicht belegen kannst. Praktisch jedes Gerät besitzt eine Einlaufphase, wobei allerdings die Effekte unterschiedlich groß sein können.


    Mechanische Schallwandler besitzen Aufhängungen, die "weichgeklopft" werden. Besonders Tieftöner verändern in den ersten Betriebsstunden ihre Parameter, was leicht nachmessbar ist. Jeder messtechnisch wirklich aufwändige und tiefschürfende LS-Test wird unweigerlich einen Hinweis darauf haben, dass der neue LS zuvor wenigstens 24h mit Rauschen "eingefahren" wurde. Ohne diese Prozedur sind die Messungen Zeitverschwendung. Es gibt sogar Anbieter von Studio-Monitoren, die in ihren Bedienungsanleitungen hinweisen, dass ihre Produkte eine gewisse Mindestanzahl von Stunden in Betrieb gewesen sein sollen, bevor sie für ernsthafte Arbeit eingesetzt werden. Nur wenige Anbieter meist sehr teurer und entsprechend seltener Produkte machen das bereits im Werk und können bei der Endkontrolle sicherstellen, dass die ausgelieferten Paare ausreichend enge Toleranzen besitzen.


    Aber auch rein elektrische Geräte besitzen Einlaufzeiten. Neue Elektrolytkondensatoren besitzen eine Phase, wo sich ihre elektrischen Parameter stabilisieren (der Vorgang wird "Formierung" genannt). Dann gibt es auch dynamische Vorgänge. Ein kalter Transistor hat einen anderen Arbeitspunkt als ein warmgelaufener. Bei aufwändig konstruierten Geräten sieht man oft in empfindlichen Verstärkerstufen Transistorpaare, die Rücken an Rücken auf einen Kühlkörper montiert sind, so dass auch in der Aufwärmphase zumindest thermische Kanalgleichheit erzielt wird. Generell kann man sagen, dass praktisch jedes neue HiFi-Gerät in den ersten Betriebsstunden seinen Klang deutlich wahrnehmbar verändert. Da gibt es noch keinen Gewöhnungseffekt!



    Ich besitze gleichfalls mehrere KH (HD800, k701, T1, SR-303, HD650, k271, HD25) und mir ist eine wirklich klangliche Veränderung durch Einspielen, die auch überprüfbar wäre, noch nie begegnet.

    Dann hast du nur KH, die über sehr geringe Einspieleffekte verfügen, oder du hast einfach nicht darauf geachtet.


    Du kannst aber sehr einfach eine Probe aufs Exempel machen. Beim nächsten Besuch eines Elektronikmarkts investierst du €9,90 in eine Paar Ohrstöpsel. Zu Hause wählst du ein Musikstück, dass du sehr gut kennst (ich würde ein Streichquartett nehmen) und hörst dir mit den frisch ausgepackten Ohrhören einige Minuten davon an. Dann versorge die KH eine Stunde lang mit beliebigem aber einigermaßen lautem Musikmaterial (ohne zu hören!). Dann hörst du dir das ursprüngliche Musikstück mit der exakt gleichen Lautstärke noch einmal an - ich bin sicher, dass du einen Unterschied wahrnimmst! Wie groß hängt natürlich vom Produkt ab, aber generell wirst du vermutlich feststellen, das der anfangs noch recht enge Klang entspannter, lebendiger, runder und u.U. sogar voller geworden ist.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Momentan bei Amazon (noch ca. 5 Std.) zum Sonderpreis erhältlich:


    Sennheiser HD598 Special Edition Over-Ear-Kopfhörer – schwarz – 99,00 EURO


    incl. kostenloser Lieferung …


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Danke für den Tip,


    nachdem ich vor einiger Zeit meinen uralten HD 560 Ovation wieder in Betrieb genommen hatte (hatte jahrzehntelang nicht über Kopfhörer gehört) denke ich für diesen Preis eine Verbesserung zu erleben - und die 3m lange Zuleitung finde ich sehr praktisch.


    Schönes Wochenende


    Kalli



    direkter link zu amazon hat leider nicht geklappt....

  • Nachdem ich meine Kopfhörer Beyerdynamic DT 770 pro, AKG K701, Sennheiser HD 800 und Audeze LCD-X neulich wieder einmal verglich und zu diesem Vergleich den Kopfhörer meines Sohnes hinzunahm (ein Sennheiser HD 598, sieht beige aus wie abgebildet) war ich über die Leichtigkeit, Auflösung und Emotionalität des HD 598 sehr erstaunt, vor allem in Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis.


    Nicht dass er an den HD 800 oder gar den LCD-X heranreicht. Für die Klassik finde ich aber, dass er die anderen Konkurrenten DT 770 pro und K701 übertraf, und zwar hinsichtlich Auflösung, Klangfarben, schwebende Luftigkeit und vor allem auch Emotionalität.
    Der geschlossene Beyer klingt bei Techno-Stücken beeindruckender (wegen der prinzipbedingten Bässe kein Wunder) und der AKG K701 scheint die etwas nüchterne, neutrale Studio-Linie zu fahren.
    Wenn man jedoch Klassik hört, macht mir der Sennheiser am meisten Freude.
    Sollte man ihn also derart günstig bekommen, dann kann man wohl nicht viel falsch machen. Sein Tragekomfort ist zudem sehr angenehm, meinem Empfinden nach.



    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Das kann ich nur bestätigen.....
    dank des Tips weiter oben habe ich ihn mir in schwarz bei Amazon Aktion gekauft - für das Geld war das schon ein super Kauf.
    Habe damit wieder Freude am Kopfhörer gefunden!


    Kalli

  • Habe damit wieder Freude am Kopfhörer gefunden !


    Schön zu lesen … dann war der Tip wenigstens nicht umsonst. :hello:
    Weiterhin viel Freude damit!

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Guten Abend liebe Kopfhörer-Experten!
    Gibt es hier jemanden mit Erfahrung zum Sennheiser HD 700? Hat den jemand? Hört damit jemand?


    Mich juckt es, vom HD 650 "upzugraden", den HD 800 kann ich mir nicht leisten und der 700er wäre eine erreichbare, machbare Steigerung. So der Plan. Nun bun ich gespannt, ob Ihr was dazu sagen könnt. :hello:


    Beste Grüße
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Ich bin sehr skeptisch, dass der "Aufstieg" vom HD650 zum HD700 auch nur entfernt eine Neuinvestition rechtfertigt (natürlich unter der Voraussetzung, dass der HD650 noch zu 100% funktioniert).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus, danke für die Rückmeldung. Verstehe ich es richtig, das sich Deine Skepsis aus Ahnung, nicht aus Hörerfahrung speist?
    Ich möchte sie gar nicht anzweifeln, und ob sich das "lohnt", sei dahingestellt.


    Ich lese in Vergleichstests, dass der Hörer besser sei. Hier sind aber mehr Klassikexperten, als anserswo.
    Und ich hätte gerne "was Neues"... :D
    :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Das stimmt, lieber Theophilus! ;)


    Ich hoffte, dass bei den zahlreichen Kopfhörerhörern und auch Sennheiser-Fans wenigstens einer auch unter dem 700er 'durchgekommen' wäre. Mal schauen. Sonst muss ich mich auf eine Probesession im Fachhandel gedulden.


    Für eine Erweiterung des Fuhrparks zusätzlich zum 650er wäre der "Momentum" auch eine Idee. Ein geschlossener KH würde die Freundin nicht stören, wenn sie dabei ist, aber die Musik nicht hören mag.


    Ich werde jetzt erstmal meinen iPod Classic und den B&W P3 verkaufen. Das bringt Budget für Sennheiser... :)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Sonst muss ich mich auf eine Probesession im Fachhandel gedulden.


    Dazu würde ich auf jeden Fall raten. Auf Verdacht so viel Geld auszugeben ist immer problematisch (außer man weiß nicht wohin mit dem vielen Zaster ...).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Es gibt ja eine Menge von mehr oder (vor allem) weniger brauchbaren Vergleichsbesprechungen auf Youtube, was den HD 700 angeht.


    Ich verlinke hier einmal eine Meinung eines deutschen Kopfhörerpapstes, die ich allerdings auch nur als Meinung verstanden wissen möchte. Für ihn ist es so, aber ob es für mich oder für Dich so wäre, das ist dann etwas Anderes.
    Wenn ich mich recht erinnere, habe ich den HD 700 auch einmal kurz in Oslo gehört. Da ich mich aber für höhere Preisklassen interessierte (AKG K812, Sennheiser HD800, Audeze LCD-X, LCD-3) habe ich ihn dann recht schnell wieder weggelegt. Ich kann mich irren, aber ich glaube den Eindruck gehabt zu haben, dass mir einige Magnetostaten von Oppo und Hifiman auch besser gefielen und mir "zusammenhängender" klangen. Aber das sage ich mit Vorbehalt. Um hier wirklich brauchbare Aussagen zu machen, müßte ich das noch einmal intensiv hören.


    Man muss auch wissen, dass man sich selbst zugestehen sollte, dass man seinen eigenen Geschmack hat.
    Ich mag es, wenn die Musik zusammenhängt und ein glaubwürdig warmes Grundtonfundament hat. Dass ich überhaupt so empfinde wurde mir - als bisheriger Anhänger der analytischen Linie- erst bewusst, als ich den LCD-X kennenlernte.
    Auflösung findet ja nicht nur in den Höhen statt. Wenn man diese Hörerfahrung erst einmal machen konnte, dann können einem auch Kopfhörer wie z.B. ein HD 650 sehr gut gefallen. Der ist tonal sehr angenehm, warm und langzeittauglich, durchaus auch mit sehr viel Auflösung. Allerdings haben sie im Höhenbereich so ein leichtes "roll-off", weshalb manche damals vom Sennheiser-Vorhang sprachen. Für anstrengend aufgenommene Klassik-CDs muss das nicht nachteilig sein. Mit einem guten Kopfhörerverstärker wird man zudem auch hier Einiges herausholen können. Man muss eben wissen, dass ein HD 650 philosophisch eine andere Richtung als die AKG K70x-Kopfhörer einschlägt, ohne deshalb als "gesoundet" oder so etwas gelten zu müssen.
    Während die AKGs mehr die Freunde des nüchternden und analytischen Monitorings bedienen (und das sehr gut!) spricht der Sennheiser mehr die Genußhörer an. Der HD 600 scheint tonal noch mehr auf der idealen Mitte zu liegen, soll aber nicht ganz die Auflösungsfähigkeiten des HD 650 haben. Damit sage ich nicht, dass man mit den AKGs nicht die Musik genießen könne.
    HD700 und HD800 scheinen sich von der warmen Klangphilosophie des HD650 wegbewegt zu haben. Das muss man wissen, wenn man einen HD650 gewohnt ist.


    Es ist schon so, wie schon im Thread angesprochen: Es geht nichts über einen ausgiebigen Hörtest mit eigenen Klassik-CDs.
    Gerade wenn ein Kopfhörer mehr Verstärkerleistung benötigt, sollte man auch an dieses Thema denken. Der HD 700 soll ja einen guten Wirkungsgrad haben.
    Allerdings profitieren auch Kopfhörer mit gutem Wirkungsgrad von den Vorteilen eines guten Kopfhörerverstärkers, so meine Erfahrung.


    Wenn ich noch den Tip geben darf: Am besten irgendwo hinfahren, wo Du viele Kopfhörer vergleichen kannst. Beim HD700 kommst du auch in Preisklassen, bei dem man auch schon an Hifiman denken kann. Es geht nichts über das eigene Hören...
    Also auch von mir eine Bitte: Nicht auf Verdacht so viel Geld ausgeben!


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Der Weihnachtsmann hat bei mir - als DHL-Bote verkleidet ;) - schon am Freitag vorbeigeschaut und mir dieses Zauberkästlein überreicht:



    Was verbirgt sich hinter diesem UD-503 der Firma Teac? Ein vollsymmetrisch aufgebauter DAC (Digital-Analog-Wandler) der neuesten Generation mit eingebautem Kopfhörerverstärker. Der DAC empfängt die Signale über optische und koaxiale Digitaleingänge, lässt sich aber auch über eine USB-Verbindung direkt an einen PC anschließen. Die Verbindung ist dann asynchron, d.h. die Clock im DAC übernimmt die Steuerung. Bei dieser Verbindungsart kann der Wandler nicht nur PCM-Formate von der CD-Auflösung 44 kHz / 16 Bit bis zu 384 kHz / 32 Bit verarbeiten, sondern auch natives DSD aus Downloads oder gerippten SACD bis zu 11,2 MHz ohne vorherige Konvertierung in PCM. Damit ist das Gerät perfekt geeignet für meine Musiksammlung auf dem PC, die neben gerippten CD und SACD auch hochaufgelöste Downloads enthält. Die zwei Kopfhörerbuchsen können als symmetrischer (balanced) Anschluss für einen oder asymmetrische Anschlüsse für zwei Kopfhörer geschaltet werden. Da das Gerät auch über regelbare Line-Ausgänge verfügt (symmetrisch / XLR und asymmetrisch / RCA), lässt es sich ebenfalls als Vorverstärker einsetzen und direkt mir einem Endverstärker oder Aktivboxen verbinden. Ich nutze es allerdings bislang nur mit meinem Kopfhörer.


    Auf dem PC erscheint der UD 503 nach Installation der Treiber als Wiedergabegerät, bei der von mir verwendeten Abspielsoftware (Foobar2000 und Jriver) kann man zwischen ASIO, Kernel Streaming und WASAPI auswählen. Teac bietet einen eigenen kostenlosen HQ-Player für die Wiedergabe von DSD-Dateien an, den ich aber noch nicht ausprobiert habe, weil sich DSD sowohl über Foobar (mit dem SACD-Plugin) als auch Jriver problemlos abspielen lässt.


    Meine ersten Höreindrücke in Kombination mit meinem Beyerdynamic T90: ganz hervorragend, und eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Betrieb des Kopfhörers an der ESI-Soundkarte des PC. Ich bin begeistert :jubel:


    Das Gerät bietet auch Möglichkeiten zum Upsampling vor der D/A-Konvertierung und verschiedene Digitalfilter. Hier habe ich bisher keine signifikanten Klangveränderungen bemerkt, werde das aber noch weiter testen.


    Die Größe des UD-503 entspricht ungefähr einem Din A4-Blatt, er lässt sich also auch mit auf die Reise nehmen. Allerdings bringt er 4,2 kg auf die Waage.


    Das Gerät ist erst seit einigen Wochen auf dem Markt und wird derzeit offiziell nur zur OVP von 999,- Euro angeboten. Durch Nachfragen habe ich allerdings einen Versand-Händler gefunden, der mir einen deutlichen Rabatt eingeräumt hat :D .

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Hallo Bertarido,


    da hast Du Dir ja etwas sehr Schönes geleistet - Glückwunsch!


    Den hätte ich wohl auch gern. Bei mir werkelt ja der klanglich immer noch sehr gute Violectric HPA-V200. Abgesehen vom fehlenden DAC ist bei dem natürlich schade, dass er keinen balanced-output hat. Meine Hörtests beim Händler haben ergeben, dass z.B. ein HD800 sehr eindeutig und jederzeit leicht hörbar von der symmetrischen Verkabelung profitiert. Der LCD-X hat ja sogar schon das entsprechende Kabel mit im Lieferumfang, doch leider kann ich das nicht nutzen, weil mein KHV eben nur Klinkenausgänge besitzt.


    Dass der Teac auch noch einen DAC mit hochwertiger DSD-Konvertierung hat, finde ich sehr gut.
    Wenn er denn vom reinen Verstärkerteil her auch noch hohen Ansprüchen gerecht wird (also z.B. so gut wie mein Violectric oder gar besser klingt), dann bekommt man hier für sein Geld wirklich schon eine ganze Menge geboten.
    Es gibt so etwas Ähnliches ja auch von Moon (ob der auch DSD kann, weiss ich jetzt nicht), und ich habe das edle Teil auch schon in Oslo gehört. Doch der Neo 430 HA kostet wesentlich mehr, als der Teac. Anders wird er wohl klingen. Ob er auch besser klingt, müßte ein Hörtest klären.
    Ich habe ihn am LCD-X als besonders "schwebend" und seidig in Erinnerung. Selbst wenn man richtig aufdrehte, wurde der Klang nie unangenehm hart.
    Eigentlich ist er bisher der beste KHV, den ich hören konnte.


    Doch ich nehme schon an, dass auch der Teac viel Spaß machen kann.
    Vor allem für Leute, die wenig Platz oder unangenehme Nachbarn haben, ist eine reine, vom PC gespeiste Kopfhöreranlage durchaus eine attraktive Option.
    Ich jedoch möchte ungern von solchen Speichermedien wie CD, SACD, Blue-ray (auch Blue-ray-Audio) und auch meine alten DVD-A Abschied nehmen. Das hat nicht nur mit der Tatsache zu tun, dass diese Medien (bis auf die CD) auch für höchstwertiges Surround einsetzbar sind und teilweise sehr gut gemachte Abmischungen beinhalten. Auch die Sicherheit und die Unkompliziertheit hat für mich durchaus viele Vorteile.
    Aber sich in einen bequemen Bürostuhl zu setzen und am PC Musik in höchster Qualität über Kopfhörer ( oder auch hochwertige Monitore) zu genießen, das hat auch seinen Reiz.


    Viel Freude weiterhin am Teac!


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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