Allzu früh verstorbener lyrischer Bariton: WOLFGANG ANHEISSER

  • Dieser "Barbier" in deutscher Sprache war eine der hinreißendsten Opernaufführungen, an die ich mich erinnere. Diese Leichtigkeit, Duftigkeit und Fische! Und dieser Witz, der niemals ins billig-drastische abglitt. Der von Stimmenliebhaber zitierte Joachim Herz brachte es mit dem "Anti-Felsentein" auf den Punkt. Während dieser mir heute bis auf ganz wenige Ausnahmen in seinen Verfilmungen altmodisch und unerträglich erscheint, hat sich diese Berghaus-Inszenierung tatsächlich in die Gegenwart gerettet. Sie ist nach meinem Eindruck wirklich zeitlos. Das spricht für ihre Qualitäten. In der Premiere am 21. November 1968 in der Berliner Staatsoper sang Sylvia Geszty die Rosina, Anheisser, dessen tragischen Tod ich auch immer noch beklage, aber schon der Figaro.


    Lieber Rheingold,
    ich habe im Laufe der Jahre diese hinreißende Inszenierung von Ruth Berghaus mit den verschiedensten Besetzungen gesehen und gehört. Aber die Aufführung mit Geszty, Schreier und Anheisser war schon was ganz Besonderes!


    Anheisser habe ich dann noch des öfteren in Köln gehört. Häufig waren es eher kleinere Partien, aber sein Spieltalent und seine Gesangskunst haben diese kleineren Partien immer aufgewertet. Besonders sind mir zwei Rollenportraits von ihm in Erinnerung: sein wunderbar gesungener Fürst Jeletzki in "Pique Dame" und sein berührender Wolfram in "Tannhäuser". In New York hatte ich das Vergnügen ihn als König Salomon in Karl Goldmarks "Die Königin von Saba" zu hören.



    Liebe Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Eterna hat in der DDR 1975 diese Platte herausgebracht, die ich hüte wie meinen Augapfel. Wie kann man nur so jung sterben, so tragisch, noch lange nicht auf dem Höhepunkt angelangt.


    Sehr, sehr schön, daß diese prachtvolle, jungenhafte Stimme nicht vergessen wird.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber "Rheingold1876",


    ein paar Korrekturen bzw. Anmerkungen zu deinem Beitrag.



    Renate Kramer


    Renate Krahmer


    Rainer Süß


    Reiner Süß


    Rainer Süß als Bartolo mit seinem flachen und quäkenden Bass erschien mir immer der Zumutung nahe. Auch darstellerisch. Er übertrieb. Offenbar konnte ihn auch die Regisseurin Berghaus nicht zähmen.


    Nun ist ein "flacher quäkender Bass" für diese Buffo-Rolle nicht das Schlechteste, während ein schwarzer Bass besser beim Basilio aufgehoben ist. Bartolo ist eher eine Bariton-Rolle und Stimmschönheit ist in dieser Rolle wohl das Allerunwichtigste (gerade im Vergleich zu den anderen Hauptrollen dieser Oper).
    Was du darstellerisch über Süß schreibst, kann ich noch weniger nachvollziehen. Du lobst den "perfekten Anti-Felsenstein" im Konzept der Berghaus und wirfst gleichzeitig Süß vor, zu übertrieben? Gehört nicht gerade Übertreibung ganz wesentlich zu diesem Konzept dazu, ist nicht nicht fast die Hauptsache dabei? Du hebst (einmal mehr) die Berghaus so sehr in den Himmel, dass Kritik an ihr beinahe ausgeschlossen scheint und gleichzeitig sagst du, dass die Berghaus ihren Hauptdarsteller offenbar nicht erreichen nicht "zähmen" konnte. Beides passt für mich nicht zusammen. Bist du mal auf die Idee gekommen, dass er genau das gespielt hat, was die Berghaus wollte, auch wenn dir das im Detail nicht immer gefallen hat?


    Ich bin jedenfalls glücklich und dankbar dafür, diese Inszenierung vor der Umstellung auf italienische Sprache und durchreisenden Gastsängerbetrieb noch wenigstens einmal mit Reiner Süß als Herz- und Kraftzentrum dieser Aufführung live erlebt haben zu dürfen. So gut die nachfolgenden Rollenvertreter (voran Carlos Chausson) auch waren - an diesen Eindruck reichte keiner heran, die Inszenierung war ohne ihn nicht mehr dieselbe.


    Soviel meinerseits zu Reiner Süß als Bartolo.


    Was du nun zu Joachim Herz schreibst: Je nun, ich bin inzwischen daran gewöhnt, dass du ab und an gerne zu drastischen Extremwertungen neigst (gerade bei Beiträgen im Morgenbereich). Die Berghaus wird mal wieder zur heiligen Ikone, was ich trotz der unbestrittenen Genialität dieser Inszenierung für deutlich übertrieben halte, weil sie die in dieser Güte meines Erachtens in der Folge nie wieder erreicht hat - und Herz wird dagegen von dir geradezu als Nachruhm-unwert verdammt. Ich kann das nicht nachvollziehen. Gerade vor ein paar Monaten habe ich mir wieder einige Inszenierungen von ihm angesehen. Die drei verfilmten Berliner Inszenierungen "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", Madam Butterfly" und "Das Land Bum-Bum" finde ich alle drei immer noch sehr ansprechend und eindrücklich, mehr spricht mich die Berghaus-Verfilmung ohne die Live-Atmosphäre auch nicht an. Herz vermittelt mir hier, gerade bei Will und Katzer, mehr Unmittelbarkeit und Live-Atmosphäre. Von den verfilmten arbeiten finde ich die "Così", den "Rosenkavalier" und die "Salome" ebenfalls gelungen, wärhend er den "Freischütz" selbst als misslungen fand und ihn nach nur zwei Jahren vom Spielplan absetzte. Ich habe mir in den letzten Monaten auch mehrfach seine Dresdner "Ariadne" (die gibt es offiziell nicht, ich weiß...) angesehen und bin sehr angetan, wie fein und detailreich dort in Vorspiel und Oper inszeniert wurde und welche Gesamtatmosphäre sich dabei einstellt (rein vom Betrachten der Aufzeichnungen her muss ich die doch mit der wunderbaren, Illusion zulassenden Berliner Inszenierung von Erhard Fischer mindestens auf eine Stufe stellen) - ja, und über diese Inszenierung hier, die unglaublich lebendig und theatralisch ist und darin dem Berghaus-"Barbier" nicht nachsteht bin ich gerade dabei, mich einem Werk, zudem ich jahrelang überhaupt keinen Zugang gefunden habe, deutlich anzunähern (was ich als wertvoll erachte):



    https://www.youtube.com/watch?v=hXsmm7w1Lyc&t=295s


    Wer diese Inszenierung sieht, wird deinen Herz-Verriss ("altmodisch und unerträglich") so nicht nachvollziehen können.


    Dieses höchst anspruchsvolle Stück so grandios und lebendig auf die Bühne zu bringen - das ist für mich große Regie-Kunst! :jubel:


    Es gab neben Frau Berghaus (und meines Erachtens im Bereich der klassischen Oper sogar noch vor Frau Berghaus) auch andere Regisseure, die sehr gut inszenieren konnten, voran Felsenstein, Herz, Fischer, Friedrich und Kupfer. Wenn also (gerade auch durch die vielen Berghaus-Schüler) ein Zerrbild von Berghaus, Berghaus über alles in einer Wüste der Regieunfähigkeit im DDR-Musiktheater gezeichnet wird (und das passiert meines Erachtens viel zu häufig!), werde ich gegen dieses Zerrbild, das ich als Verfälschung empfinde, auch zukünftig immer meine Stimme erheben. :yes: :hello:


    (P.S.: Ich hoffe, dass das jetzt nicht wieder als persönliche Attacke aufgefasst wird, mir geht es wirklich um die Sache!)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wer diese Inszenierung sieht, wird deinen Herz-Verriss ("altmodisch und unerträglich") so nicht nachvollziehen können.


    Meine Ausführung: "Dieser ,Barbier' in deutscher Sprache war eine der hinreißendsten Opernaufführungen, an die ich mich erinnere. Diese Leichtigkeit, Duftigkeit und Fische! Und dieser Witz, der niemals ins billig-drastische abglitt. Der von Stimmenliebhaber zitierte Joachim Herz brachte es mit dem ,Anti-Felsentein' auf den Punkt. Während dieser* mir heute bis auf ganz wenige Ausnahmen in seinen Verfilmungen altmodisch und unerträglich erscheint, hat sich diese Berghaus-Inszenierung tatsächlich in die Gegenwart gerettet."


    * gemeint ist Felsenstein


    Lieber Stimmenliebhaber,


    Walter Jens oder F.C. Weiskopf hätten es sprachlich genauer ausgedrückt als ich. Aber ich habe nichts gegen Joachim Herz sagen wollen. Ganz im Gegenteil. Den schätze ich nun immer noch sehr. Auch zu morgendlicher Stunde. Seine Inszenierungen waren genau gearbeitet. Sie hatten - wenn ich mich richtig erinnere - nie dramaturgisch Schwächen. Sie gingen stets auf. Die Schriften von Herz über einzelne Opern lese ich immer wieder gern und mit Gewinn. Die Regiehefte der Akademie der Künste zu seinem Leipziger "Ring" habe ich mir sogar binden lassen. Meine Kritik richtete sich gegen Felsenstein, den ich für überholt halte.


    Deine Antwort, für die ich danke, habe ich nicht als Attacke aufgefasst, warum denn auch?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Meine Ausführung: "Dieser ,Barbier' in deutscher Sprache war eine der hinreißendsten Opernaufführungen, an die ich mich erinnere. Diese Leichtigkeit, Duftigkeit und Fische! Und dieser Witz, der niemals ins billig-drastische abglitt. Der von Stimmenliebhaber zitierte Joachim Herz brachte es mit dem ,Anti-Felsentein' auf den Punkt. Während dieser* mir heute bis auf ganz wenige Ausnahmen in seinen Verfilmungen altmodisch und unerträglich erscheint, hat sich diese Berghaus-Inszenierung tatsächlich in die Gegenwart gerettet."


    * gemeint ist Felsenstein


    Ok, dann habe ich das "dieser" fälschlicherweise von Joachim Herz bezogen, Pardon!


    Meine Kritik richtete sich gegen Felsenstein, den ich für überholt halte.


    Ach, naja, was ist "überholt"? Letztendlich wurden die Regiseure, die vor einigen Jahrzehnten tätig waren, ja irgendwie alle "überholt", sogar Frau Berghaus.


    Wenn man sich die Felsenstein-Aufzeichnungen in der "Felsenstein"-Edition heute ansieht, hat man natürlich mitunter den Eindruck, dass das "überholt" ist. Das gilt am wenigsten für den "Ritter Blaubart" (da muss sich erst einmal erweisen, wie viel gültiger die Herheim-Neuinszenierung wird, über die neue Fassung habe ich Böses munkeln hören...) und meines Erachtens auch nicht für das "Schlaue Füchslein", das mich trotz der schlechten Aufzeichnungsqualität noch immer ganz unmittelbar erreicht.
    Aber "Hoffmanns Erzählungen" und die beiden Mozart-Interpretationen sind sicher "überholt", das empfinde ich auch so, während beim "Othello" mein Problem eher die musikalische Seite betrifft. Über den "Fidelio" sei der Mantel des Schweigens gehüllt.


    Felsensteins Ästhetik hat sich nach einem halben Jahrhundert natürlich überholt. Er selbst würde mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln und technischen Möglichkeiten ganz anders inszenieren als damals.
    Dass sich offenbach auch Felsensteins Ethik "überholt" hat, ihre Relevanz für die heutige Theaterzeit verloren zu haben scheint, bedauere ich hingegen sehr!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Mir ist immer noch die Herz-Inszenierung des "Rings" mit eindrucksvoller Bühnenrealisition und ausgezeichneter Personenführung als große Regietat in bester Erinnerung. Manchmal habe ich den Eindruck, wenn wir einen Künstler ideailisieren, dass wir dann dazu neigen seine Antipoden zu dieser Zeit besonders kritisch zu beurteilen, denn sie könnten ja dem Idol etwas vom Glanz nehmen. Oder bin ich hier zu kritisch?
    Eigentlich soll es in diesem Thread jedoch um Wolfgang Anheisser gehen. Bei seinem frühen Tod ein Schock und ein herber Verlust für die Opernwelt und uns alle. Ich war kürzlich an seinem Grab in Köln auf dem Melaten-Friedhof, als ich zusammen mit Frau Moll das Grab von dem mit uns befreundeten großen Bassisten Kurt Moll besuchte. Wir diskutierten das traurige Schicksal von Wolfgang Anheisser, dieses Hoffnungsträgers im Baritonfach.
    Auch das Schicksal von Fritz Wunderlich stand vor unseren Augen mit dem Resümee: "Wen die Götter besonders lieben, rufen sie bald zu sich."


    Herzlichst
    Operus



    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber "Operus",

    Mir ist immer noch die Herz-Inszenierung des "Rings" mit eindrucksvoller Bühnenrealisition und ausgezeichneter Personenführung als große Regietat in bester Erinnerung.

    den Leipziger "Ring" hast du damals gesehen? NEID!!!


    Es ist ein Jammer, dass der nicht aufgezeichnet wurde. :(


    Eigentlich soll es in diesem Thread jedoch um Wolfgang Anheisser gehen.


    Das hast du Recht! Er hat halt um 1970 recht viel an der Berliner Staatsoper gesungen, war 1968 die Premierenbesetzung der Titelpartie im Berghaus-"Barbier" und hat dann 1971 auch noch bei der Aufzeichnung derselben mitwirken können. Das war der Anlass zu diesem kleinen Exkurs zu ostdeutschen Regisseuren.


    Dafür haben wir jetzt seinen 1. Akt Figaro in Bild und Ton in dieser Rubrik, was ein schönes Dokument seiner Gesangs- und Darstellungskunst ist. :yes: :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Ich war kürzlich an seinem Grab in Köln auf dem Melaten-Friedhof, als ich zusammen mit Frau Moll das Grab von dem mit uns befreundeten großen Bassisten Kurt Moll besuchte.


    Dann hättet Ihr mich auch mal besuchen können. :yes: Ein kurzer Anruf oder eine Mail, das wäre es gewesen. Ich habe sogar einen Trollinger im Schrank stehen. Schade!


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    W.S.

  • Dann hättet Ihr mich auch mal besuchen können. :yes: Ein kurzer Anruf oder eine Mail, das wäre es gewesen. Ich habe sogar einen Trollinger im Schrank stehen. Schade

    Lieber Wolfgang,


    Heilbronn ist meine erste Heimat, Köln meine zweite. Unsere Alexandra hat am Klingelpütz eine wunderschöne Wohnung. Ausserdem ist der BDVT, bei dem ich Ehrenpräsident bin, auch in Köln. Das heißt ich bin häufiger in Köln. Ich würde mich freuen, wenn wir uns ind der Domstadt einmal treffen könnten. Ich weiß nicht, ob ich Deine Telefonnummer habe. Bitte maile mir diese bei Gelgenheit, aber bitte privat.
    Herzlichst
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • WOLFGANG ANHEISSER


    Vor fünfzig Jahren, am 5. 1. 1974, starb der deutsche Bariton Wolfgang Anheisser an den Folgen eines schweren Bühnenunfalls.


    Beginnend mit der Saison 1973/1974 hatte Wolfgang Anheisser seinen Festvertrag mit der Kölner Oper in einen vorläufig sich auf zwei Spielzeiten erstreckenden Gastvertrag über jeweils 30 Abende umgewandelt. Die gleichen Bedingungen banden ihn auch mit Beginn der Spielzeit 1973 an die Frankfurter Oper. (Bereits seit 1968 war er ständiger Gast an der Berliner Staatsoper.) Internationale Gastspiele, z. B. in New York, Houston und Tokyo, festigten seinen Ruf und ließen für den weiteren Verlauf der Karriere Gutes hoffen. Bis zu jenem Neujahrstag 1974, an dem er eigentlich spielfrei hatte und für den erkrankten Martin Finke im Kölner „Bettelstudent“ einsprang...


    In dieser Inszenierung von Millöckers Dauerbrenner sollten bei ihrem ersten Auftritt Jean van Ree als Symon und Wolfgang Anheisser als Jan - einzeln angeseilt - gleichzeitig von einem fast vier Meter hohen Balkon auf die Bühne springen. In den bisherigen Aufführungen seit der Premiere am 30. 12. 1972 (mit bis zu vier und fünf Aufführungen in den Folgemonaten, alternierend mit Martin Finke als Jan) war das immer gut gegangen, obwohl Wolfgang Anheisser gestand, dass ihm vor diesem Sprung stets graulte.


    Doch am 1. 1. 1974 war sein Seil nicht fest im Schnürboden verankert und der Sänger, der schon tief Luft geholt hatte, um sofort mit dem Auftrittsduett ('Die Welt hat das genialste Streben') zu beginnen, stürzte vor den Augen des entsetzten Publikums auf den Bühnenboden. Der Theaterarzt rief einen Krankenwagen, der Wolfgang Anheisser in die Kölner Uni-Klinik brachte, wo man schwere innere Verletzungen feststellte und einen Lungenflügel entfernen musste. Die Vorstellung wurde abgebrochen und das schockierte Publikum nach Hause geschickt. Nach fünf Tagen starb der Sänger, erst 44jährig, an Herzversagen.


    Der Regisseur (Werner Saladin), der sich diesen zirzensischen ‚Gag‘ ausgedacht hatte, und der Intendant (Claus Helmut Drese) - der die Inszenierung einst wohl absegnete, aber hätte erkennen müssen, wie gefährlich dieser Sprung für beide Sänger war - entzogen sich der Verantwortung. Schuldig waren der Bühnenarbeiter, der Inspizient und der Abendregisseur. Zum Ausgleich spendierte die Stadt Köln dem gebürtigen Kölner Wolfgang Anheisser ein Ehrengrab!


    In Köln kam es auch im Februar 2016 zu einem spektakulären Bühnenunfall, als bei der Generalprobe zu „Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna“ von Walter Braunfels sich die Titelrollensängerin Natalie Karl beim Springen durch die bis zur Decke des Staatenhauses komplett vollgemüllte Bühne (u. a. ein Segelflugzeug, ein halbes Auto, Fahrräder, Einkaufswagen – ‚Bühnenbild‘: Stefan Heyne) derart verletzte, dass ein Krankenhausaufenthalt nötig wurde. Wer schützt eigentlich die Sänger vor solchen Auswüchsen des Regietheaters? Die Zeiten, wo der Intendant bei den Proben anwesend war und ggf. Regisseuren Paroli bot und Bedenken anmelden konnte, sind wohl vorbei.


    In der Premiere (14. 2. 2016) sang Juliane Banse – die die Johanna in Stockholm konzertant gesungen hatte, aber nur für diesen einen Termin zur Verfügung stand - sitzend im Orchester neben dem Dirigenten (Lothar Zagrosek), während die Regisseurin der Inszenierung (Tatjana Gürbaca) die Johanna spielte und gefährliche Sprünge im ‚Müllhaufen‘ mied. Für die Folgevorstellungen - ich sah die zweite Aufführung am 17. 2. 2016 - wurde aus den USA die Sängerin Stephanie Weiss eingeflogen, da sie diese Rolle ‚draufhatte‘, aber auch sie sang nur im Orchester sitzend. Denn das nun schon seit über acht Jahren bestehende Provisorium ‚Staatenhaus‘ hat keinen Orchestergraben!.


    Mit Wolfgang Anheisser starb einer der hoffnungsvollsten deutschen Baritone jener Jahre, der bereits durch viele Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen deutschlandweit bekannt geworden war. Seine warme und gleichzeitig klare, jederzeit erkennbare Stimme von großer Flexibilität und seine phänomenale Textverständlichkeit – keine Primärtugend heutiger Sänger mehr! – lassen den Verlust für die Musikwelt schmerzlich sein. Die Erinnerung an ihn wird zwar (durch eine Privatinitiative!) in Köln durch eine Straßenbenennung, eine Plakette an seinem Wohnhaus und nicht zuletzt durch sein Grab auf dem Kölner Melaten-Friedhof (in der Nähe des Grabes von Kurt Moll) wach gehalten, aber den jüngeren Melomanen scheint er kein Begriff mehr zu sein.


    Ich habe in meinem Plattenregal viele Aufnahmen mit Wolfgang Anheisser stehen und werde sie demnächst nennen, zumal die im Forum üblicherweise gezeigten Cover (oft ohne begleitenden Text) inzwischen wegen des Wechsels von ‚Amazon‘ zu ‚JPC‘ teilweise nicht mehr sichtbar sind.


    Carlo

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  • Ich habe in meinem Plattenregal viele Aufnahmen mit Wolfgang Anheisser stehen und werde sie demnächst nennen, zumal die im Forum üblicherweise gezeigten Cover (oft ohne begleitenden Text) inzwischen wegen des Wechsels von ‚Amazon‘ zu ‚JPC‘ teilweise nicht mehr sichtbar sind.


    Carlo

    Lieber Carlo,


    ich habe die leidigen "Platzhalter" inzwischen durch JPC-Cover ersetzt.


    Wir Moderatoren restaurieren zwar fleißig alte Threads, aber bei dem riesigen Fundus des Tamino Forums ist das eine schier never ending story... ;)


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Danke, lieber Norbert, für die Nachricht und die Arbeit!


    Ich 'wühle' oft in alten Threads und kann mir denken, dass die Sichtbarmachung der "Platzhalter" eine echte Sisyphos-Aufgabe ist.


    Viele Grüße in den Norden,


    Carlo

  • Mit Wolfgang Anheisser starb einer der hoffnungsvollsten deutschen Baritone jener Jahre, der bereits durch viele Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen deutschlandweit bekannt geworden war. Seine warme und gleichzeitig klare, jederzeit erkennbare Stimme von großer Flexibilität und seine phänomenale Textverständlichkeit – keine Primärtugend heutiger Sänger mehr! – lassen den Verlust für die Musikwelt schmerzlich sein. Die Erinnerung an ihn wird zwar (durch eine Privatinitiative!) in Köln durch eine Straßenbenennung, eine Plakette an seinem Wohnhaus und nicht zuletzt durch sein Grab auf dem Kölner Melaten-Friedhof (in der Nähe des Grabes von Kurt Moll) wach gehalten, aber den jüngeren Melomanen scheint er kein Begriff mehr zu sein.

    Wolfgang Anheisser war Mitte vierzig, als er den Unfalltod starb. Ich habe mich oft gefragt, was noch hätte folgen sollen - und können. Und bin zu keinem überzeugenden Ergebnis gekommen - lasse mich aber gern eines anderen belehren. Zumindest seinen Aufnahmen nach und wohl auch auf Bühnen war er vornehmlich in deutscher Sprache unterwegs. Für mich ist er insofern ein Glücksfall gewesen, als er die schöne Tradition des lyrischen Baritons, des so genannten Spielbaritons zu beleben und zu pflegen verstand. Mit seiner leichten, virtuosen und noblen Stimme war er dafür bestens geeignet. Das schien mir immer genug und letztlich wichtiger als noch ein Verdi-Interpret, der mit der internationalen Konkurrenz nicht hätte mithalten können. Insofern war er vielleicht auch zu rückwärtsgewandt, zu traditionell und nicht im globalen Trend seiner Zeit. Das mag auch ein Grund sein, warum er heute kaum mehr beachtet wird. Schon gar nicht von jungen Leuten. Von Melomanen will ich nicht erst reden. Wen sollte man mit Opernquerschnitten in deutscher Übersetzung noch begeistern?


    Für mich sind seine Einspielungen von Carl-Loewe-Balladen unerreicht. Sie sind oft gar nicht so heiter, wie das die Herausgeber der einschlägigen Produktion verstanden wissen wollen. Bei "heiter" läuten bei mir ohnehin die Alarmglocken. Dabei muss ich immer auch an unselige Zeiten bei Tamino denken, als wir über selbstverfasste Sprüche in Fröhlichkeit und Heiterkeit ausbrechen sollten, die gottseidank der Vergangenheit angehören.


    Die Ehrungen für Anheisser, die Carlo aufzählt, sind seiner würdig und doch auch nicht zu verachten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wolfgang Anheisser als Opern- und Operettensänger.


    a) auf Schallplatten:


    „Arien, Lieder und Romanzen aus deutschen Opern“: „Der Apotheker“ (Joseph Haydn) ‚Wo Liebesgötter lachten‘ – „Die Gärtnerin aus Liebe“ (Wolfgang Amadé Mozart) ‚Der verliebte Italiener spricht‘° – „Das Nachtlager von Granada“ (Conradin Kreutzer) ‚Ein Schütz bin ich‘ - „Faust“ (Louis Spohr) ‚Liebe ist die zarte Blüte‘ – „Der Trompeter von Säckingen“ (Viktor Nessler) ‚Behüt‘ dich Gott, es wär so schön gewesen’ – „Der Vampyr“ (Wolfgang Marschner) ‚Ach, noch einen ganzen Tag… Ha! Welche Lust aus schönen Augen‘ - „Die drei Pintos“ (Carl Maria von Weber) ‚Ein Mädchen verloren, was macht man sich draus‘ – „Zar und Zimmermann“ (Albert Lortzing) Einst spielt’ ich mit Zepter, mit Krone und Stern’ – „Der Wildschütz“ (Albert Lortzing) ‚Heiterkeit und Fröhlichkeit‘° – „Hans Sachs“ (Albert Lortzing) ‚Nicht Reichtum macht das Leben schön‘ - „Die beiden Schützen“ (Albert Lortzing) ‚Da wo schöne Mädchen wohnen‘ – „Die Königskinder“ (Engelbert Humperdinck) ‚Ihr Kindlein, sie sind gefunden’* / Wolfgang Anheisser (Bariton) / Großer Rundfunk-Kinderchor Berlin* / Chorltg.: Manfred Roost / Großes Rundfunk-Orchester Berlin / Dirigent: Robert Hanell / Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin° / Dirigent: Heinz Rögner° / „EMI/Electrola“ 1 C 063-30141 (LP, 30 cm, 1973). Aufnahmen des VEB ‚Deutsche Schallplatten‘ aus den Jahren 1970 bis 1972.


    „Ein Opernabend mit Wolfgang Anheisser“: Die obengenannten Arien aus „Der Apotheker“, „Die Gärtnerin aus Liebe“, „Die drei Pintos“, „Zar und Zimmermann“, „Das Nachtlager von Granada“, „Der Trompeter von Säckingen“, „Der Vampyr“ und „Die Königskinder“ / Zusätzlich: „Ein Maskenball“ (Giuseppe Verdi - ‚Erhebe dich… Ja, nur du hast dies Herz mir entwendet‘*) und „Fürst Igor“ (Aleksandr Borodin – ‚Nicht Rast noch Ruhe kennt mein schwer geprüfter Sinn‘°) / Wolfgang Anheisser (Bariton) / Großes Rundfunk-Orchester Berlin* / Dirigent: Robert Hanell* / Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin° / Dirigent: Kurt Masur° / ‚Eterna‘ 8 26 706 (LP, 30 cm, 1975).


    „Bitte machen Sie ein freundliches Gesicht“ (‚Wolfgang Anheisser singt klassische Operettenlieder‘): „Das Sonntagskind“ (Carl Millöcker) ‚Bin nämlich Photograph‘ – „Der Opernball“ (Richard Heuberger) ‚Es war am Boulevard des Capucines‘ – „Der liebe Augustin“ (Leo Fall) ‚Lass dir Zeit… Was es Schönes gibt, das nimm dir‘ – „Madame Favart“ (Jacques Offenbach) ‚Wenn sie frisch vom Ofen kommen‘ - „ Der lustige Krieg“ (Johann Strauß) ‚Frau‘n und Mädchen, jung und schön’ – „Gasparone“ (Carl Millöcker) ‚Dunkelrote Rosen‘ – „Der Fremdenführer“ (Carl Michael Ziehrer) ‚Ja, beim Militär… Liebe, s‘ist die Liebe’ - „ Der Obersteiger“ (Carl Zeller) ‚Wo sie war, die Müllerin… Sei nicht bös’, es kann ja nicht sein’ – „Waldmeister“ (Johann Strauß) ‚Die ganze Nacht durchschwärmt‘ - „ Das Spitzentuch der Königin“ (Johann Strauß) ‚Stets kommt mir wieder in den Sinn‘ – „Indigo und die vierzig Räuber“ (Johann Strauß) ‚Ein lust‘ger Rat zu sein… Liebchen, ach wie hab’ ich dich so gern’ – „Schwalberl aus dem Wienerwald“ (Joseph Strauß) ‚Zum Tandler geht ein Herr im Frack‘ – „Fürstin Ninetta“ (Johann Strauß) ‚Einst träumte mir, dass ich der Schah von Persien wär‘ – „Fatinitza“ (Franz von Suppé) ‚Ein Reporter ist ein Mann‘ / Wolfgang Anheisser (Bariton) / Die Nordwestdeutsche Philharmonie / Dirigent: Willy Mattes / ‚EMI/Electrola‘ 1 C 061-28 810 (LP, 30 cm, 1972).


    b) auf CD:


    „Kölner Klassik Kollektion – Wolfgang Anheisser“: „Die Gärtnerin aus Liebe“ (Wolfgang Amadé Mozart) ‚Der Hammer formt das Eisen‘* – ‚Der verliebte Italiener spricht‘* / „Der Liebestrank“ (Gaetano Donizetti) ‚So wie Paris mit dem Apfel‘* / „Ein Maskenball“ (Giuseppe Verdi) ‚Erhebe dich!… O nur du hast dies Herz mir entwendet‘* / „Pique Dame“ (Piotr Ilich Chaikovskii) ‚Als deine Liebe du mir schenktest‘* / „Der Zigeunerbaron“ (Johann Strauß) ‚Her die Hand, es muss ja sein‘° / „Hänsel und Gretel“ (Engelbert Humperdinck) ‚Ach, wir armen, armen Leute‘+ (mit Hetty Plümacher) / „Porgy and Bess“ (George Gershwin) ‚I got plenty o‘ nuttin’# – ‚Bess, you is my woman now‘# (mit Felicia Weathers) – ‚It ain‘t necessarily so’# / Der Günter-Kallmann-Chor / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Ralf Weikert (*23. 2. - 28. 2. 1970) / Das Kölner Rundfunk-Orchester / Dirigent: Curt Cremer (°29. 4. 1968 – +14. 10. 1968 und #17. 6. 1970) / Eine CD-Sonderausgabe des ‚Kölner Stadtanzeigers‘ aus dem Jahre 2009.


    Carlo

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  • Wolfgang Anheisser als Opernsänger (1. Teil).



    „Carmen“ (Georges Bizet): (Ausschnitte) Vorspiel 1. Akt – Habanera (Ja, die Liebe hat bunte Flügel) – Wie, du kommst von der Mutter?… Ich seh’ die Mutter dort – Seguidilla (Draussen am Wall von Sevilla.. Ich hab’ das Sprechen dir verboten überhaupt) – Was ist Zigeuners höchste Lust? - Euren Toast kann ich wohl erwidern… Auf in den Kampf, Torero! - Ich hab’ ein Geschäft vorzuschlagen – Hier an dem Herzen treu geborgen – Hier in der Felsenschlucht… Ich sprach, dass ich furchtlos mich fühle – Zwischenspiel 3. Akt – Ha, sie ist’s! Es ist die Quadrilla! - Du bist’s? Ich bin’s. / Carmen – Brigitte Fassbaender / Don José – Ludovic Spiess / Micaela – Anneliese Rothenberger / Escamillo – Wolfgang Anheisser / Frasquita – Renate Hoff / Mercedes – Ingeborg Springer / Remendado – Harald Neukirch / Dancairo – Horst Hiestermann / Morales – Dietmar Unger / Zuniga – Hans-Dieter Knorrn / Der Kinderchor der Dresdner Philharmonie / Ltg.: Wolfgang Berger / Der Rundfunkchor Leipzig / Chorltg.: Horst Neumann / Die Dresdner Staatskapelle / Dirigent: Giuseppe Patané (Dresden, Lukaskirche, Oktober 1972). Eine Coproduktion der westdeutschen ‚EMI/Electrola‘ (1 C 063-29 091 Q) mit dem ostdeutschen ‚VEB Deutsche Schallplatten‘ (‚Eterna‘ 8 26 373) auf einer Langspielplatte in deutscher Sprache (30 cm). Auf CD 1998 erschienen bei 'Berlin Classics' 0020302BC.


    Was auffällt: bei 'Eterna' wird in der "Carmen" der Kinderchor als 'Kinderchor der Dresdner Philharmonie' bezeichnet, während er in der zeitgleich aufgenommenen "Turandot" 'Kinderchor des Philharmonischen Chores Dresden' heißt. Ferner: im Osten ('Eterna') wird der Chor 'Rundfunkchor Leipzig' genannt - im Westen ('Electrola') heißt er 'Chor des Leipziger Rundfunks'. Auch eine Sprachgrenze hat uns Deutsche damals getrennt...



    „Turandot“ (Ferruccio Busoni): Turandot – Charlotte Berthold / Altoum – Eduard Wollitz / Adelma – Hedwig Schubert / Kalaf – Eberhard Katz / Barak – Wolfgang Anheisser / Die Königinmutter – Dagmar Naaff / Truffaldino – Alfred Vökt / Tartaglia – Alfons Holte / Pantalone – Heiner Horn / Die Vorsängerin – Barbara Dommer / Acht Doktoren – Nikolaus Hillebrand, Friedrich Himmelmann, Rolf-Dieter Krüll, Willi Lampenscherf, Anton Maxen, Dieter Müller, Willi Plüming und Ferdinand Schnelle / Der Kölner Rundfunk-Chor / Chorltg.: Herbert Schernus / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Mario Rossi (Köln, Funkhaus, November 1967).



    „Der König hat’s gesagt“ (‚Le roi l‘a dit’) (Leo Délibes): Baron Othon de Moncontour – Benno Kusche / Baronin Anais de Moncontour, seine Gattin – Margarethe Bence / Ihre Töchter: Agathe – Marita Scheeben, Angélique – Carol Malone, Chimène – Elisabeth Witzmann, Philomèle – Barbara Scherler / Miton, ihr Erzieher – Albert Weikenmeier / Der Vicomte de Merlussac – Boy Gobert / Madame d’ Osnabruck – Yvonne Ciannella / Benoit, ihr Neffe – Willi Brokmeier / Amédé de la Bluet und Anselme de la Bluet, Studenten – Alfred Vökt und Wolfgang Anheisser / Ein Diener des Barons – Rolf-Dieter Krüll / Der Kölner Rundfunk-Chor / Chorltg.: Herbert Schernus / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Wilhelm Schüchter / Die Rolle der Madame d’Osnabruck spricht Irmgard Först. (Köln, Funkhaus, 11. 3. - 18. 3. 1967).


    Die Übersetzung und Bearbeitung dieser ‚Opéra comique en trois actes‘ (1873) des „Lakmé“-Komponisten Léo Délibes durch Karlheinz Gutheim versetzt das Werk in die Zeit des ‚Bürgerkönigs‘ Louis-Philippe im 19. Jahrhundert statt sie wie im Original im frühen 18. Jahrhundert bei Louis XIV. zu belassen. Auch die Rollen haben gewechselt: z. B. wurde aus der Hauptrolle des Bauern Benoit ein junger verarmter Adeliger, aus dem Marquis de Flarambel und dem Marquis de la Bluette (die Verehrer von zwei Töchtern Moncontours) wurden zwei Studenten-Brüder und der Marquis de Moncontour wurde zum Baron degradiert. Benoits Tante (Madame d’ Osnabruck) kommt im Original nicht vor; dafür fehlen aber die Zofe Javotte – in die Benoit verliebt ist – und der Bankier Gautru!



    „Anna Boleyn“ (‚Anna Bolena‘) (Gaetano Donizetti): Heinrich VIII., König von England – Karl Ridderbusch / Anna Boleyn, seine Gemahlin – Teresa Zylis-Gara / Johanna Seymour, Annas Hofdame – Vera Little / Lord Richard Percy – Gene Ferguson / Lord Rochefort, Annas Bruder – Wolfgang Anheisser / Smeton, Annas Page – Barbara Scherler / Sir Hervey, Offizier – Werner Hollweg / Der Kölner Rundfunk-Chor / Chorltg.: Herbert Schernus / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Alberto Erede (Köln, Funkhaus, Dezember 1967). Eine Produktion des WDR in deutscher Sprache.



    „Columbus“ (Werner Egk): Christoph Columbus – Ernst Gutstein / König Ferdinand von Aragon – Fritz Wunderlich / Königin Isabella von Kastilien, seine Gemahlin – Lia Montoya / Drei Räte – Hans Herbert Fiedler, Willy Ferenz und Wolfgang Anheisser / Ein Mönch – Max Proebstl / Der Vorsänger – Friedrich Lenz / Zwei Herolde – Georg Pappas und Peter Eschberg / Zwei Sprecher – Romuald Pekny und Rolf Boysen / Vier Soldaten – Herbert Weicker, Til Kiwe, Gernot Duda und Walter Holten / Drei Auswanderer – Hannes Stein, Karl Hanft und Kunibert Gensichen / Solotänzer: Judith Dornys, Jürgen Feindt und Robert Mas / Der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Max Kink / Dirigent: Werner Egk / Choreographie: Tatjana Gsovsky / Ausstattung: Siegfried Stepanek / TV-Fassung und -regie: Walter Rilla (ARD/Bayerischer Rundfunk, Sendung am 18. 12. 1964 im 3. Programm des Bayerischen Fernsehens, Wiederholung am 16. 5. 1966 im 1. Programm der ARD). Ernst Gutstein und Wolfgang Anheisser wurden für diese Fernsehproduktion - aufgezeichnet vom 2. 9. bis zum 12. 9. 1963 - gedoubelt von Hermann Lenschau (Columbus) und Karl Theodor Langen (Drittter Rat); die Sendung dauerte 95 Minuten.


    In der Funkfassung, die vom 21. 1. bis zum 26. 1. 1963 im Münchner Herkulessaal entstand, sprach Eduard Linkers den dritten Auswanderer und die vier Soldaten waren Wolfried Lier, Til Kiwe, Siegurd Fitzek und Walter Holten. Sie ist 2001 auf zwei CDs bei ‚Orfeo‘ erschienen mit der Katalognummer C 549 012 I.



    Carlo

  • „Columbus“ (Werner Egk)

    Als reine Tonaufnahme wurde das Werk erst kürzlich von Orfeo neu auf den Markt gebracht:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Heute hatte ich endlich Gelegenheit, diese kürzlich erworbene CD in voller Länge anzuhören:

    7526084

    Kurzum, ich bin begeistert, doch gleichzeitig stimmt es traurig, daß diese herrliche Baritonstimme so früh und auf so tragische Weise verstummen mußte. Joseph II. hat recht, die Arie "Ha, welche Lust!" aus Marschners "Vampir" wird mit einer Verve und hörbarer Sangeslust geboten, daß es eine Freude ist zuzuhören.


    Besonderes Interesse dürfte dieses Recital auch dadurch erwecken, daß es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, Stücke enthält, die man nur sehr selten - und heute schon gar nicht mehr - auf solchen Zusammenstellungen zu hören bekommt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Danke, Nemorino,


    dass Du auf die CD „Wolfgang Anheisser – Ein Portrait“ von ‚Berlin Classics‘ (009127BC von 1995) aufmerksam gemacht hast, denn ich habe sie nicht, sondern die beiden genannten Schallplatten von ‚Electrola‘ und ‚Eterna‘; siehe Beitrag Nr. 45. Allerdings fehlt auf der CD das Rezitativ und die Arie des Grafen aus Lortzings „Der Wildschütz“ (dirigiert von Heinz Rögner) – dafür enthält sie das Lied des Wolfram aus dem zweiten Akt von Wagners „Tannhäuser“ (dirigiert von Robert Hanell), das auf den Platten fehlt.


    Bemerkenswerterweise sind auf der CD-Hülle die Aufnahmedaten der einzelnen Tracks angegeben: 25. 11. 1970 („Die Gärtnerin aus Liebe“) / 14. 12. 1970 („Zar und Zimmermann“ und „Ein Maskenball“) / 19. - 26. 6. 1971 („Fürst Igor“) / 7. 7. 1971 („Hans Sachs“, „Die drei Pintos“, „Das Nachtlager von Granada“) / 8. 7. 1971 („Der Apotheker“) / 15. 10. 1971 („Tannhäuser“) / 16. 2. 1972 („Der Vampyr“, „Der Trompeter von Säckingen“, „Die beiden Schützen“) / 17. 2. 1972 („Die Königskinder“) / 20. 6. 1972 („Faust“).


    Carlo

  • Die unterschiedlichen Aufnahmedaten kann ich mir nur so erklären, dass die Platte bzw. die CD aus unterschiedlichen Quellen zusammengesetzt wurden. Eterna bediente sich gelegentlich im Rundfunkarchiv der DDR, wo viele einzelne Arien, Duette und Opernszenen entstanden. Zum Beispiel entstammt die Szene des Igor einer Gesamtaufnahme der Borodin-Oper, die für den DDR-Rundfunk in deutscher Sprache produziuert wurde. Hier ist Besetzung:


    Alexander Borodin

    Fürst Igor

    Rundfunkchor Berlin

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

    Musikalische Leitung: Kurt Masur


    Fürst Igor

    Wolfgang Anheisser

    Joroslawna, seine Frau

    Anna Tomowa-Sintow

    Wladimir, sein Sohn

    Eberhard Büchner

    Fürst Galitzki, sein Schwager

    Werner Haseleu

    Chan Kontschak

    Siegfried Vogel

    Kontschakowna, dessen Tochter

    Annelies Burmeister

    Owlur, getaufter Polowzer

    Günter Neumann

    Skula, Gudokspieler

    Reiner Süß

    Jeroschka, Gudokspieler

    Horst Hiestermann

    Amme

    Annegret Schneider

    Polowzer Mädchen

    Dagmar Wild

    Chorsolo

    Gisela Fetting

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Eterna bediente sich gelegentlich im Rundfunkarchiv der DDR, wo viele einzelne Arien, Duette und Opernszenen entstanden.

    Genau diese Vermutung hatte ich hinsichtlich der aufgeführten Anheisser-Recital-CD ebenfalls. Das Gros dirigiert der sehr tüchtige Robert Hanell, der lange Zeit an der Spitze des Großen Rundfunkorchesters Berlin stand (nicht zu verwechseln mit Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin). Bzgl. der betreffenden Eterna-LP 8 26 706 heißt es: "Übernahme vom SRK (Staatl. Komitee für Rundfunk der DDR) August 1972. Freigabe 17.5.1975. Track 10 ist Teil einer Gesamtaufnahme. Konkordanz: EMI Electrola C 063-30 141."

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • "Übernahme vom SRK (Staatl. Komitee für Rundfunk der DDR) August 1972. Freigabe 17.5.1975. Track 10 ist Teil einer Gesamtaufnahme. Konkordanz: EMI Electrola C 063-30 141."

    Merkwürdig, auf der Plattenhülle meiner ‚Eterna‘-LP 8 26 708 (VEB Gotha-Druck, Ag 511/01/75) ist der oben genannte Vermerk nicht abgedruckt; bei dem Ausschnitt aus „Fürst Igor“ findet sich nur der Hinweis ‚Verlag: Henschelverlag Berlin/MEG West‘. Und der Name ‚ELECTROLA‘ taucht nur als Quelle für das Cover-Foto (Gestaltung: Manfred Kempfer) auf.


    Von der Gesamtaufnahme des „Fürst Igor“ beim Rundfunk der DDR hatte ich keine Ahnung. Man lernt immer noch dazu...


    Carlo

  • Merkwürdig, auf der Plattenhülle meiner ‚Eterna‘-LP 8 26 708 (VEB Gotha-Druck, Ag 511/01/75) ist der oben genannte Vermerk nicht abgedruckt; bei dem Ausschnitt aus „Fürst Igor“ findet sich nur der Hinweis ‚Verlag: Henschelverlag Berlin/MEG West‘. Und der Name ‚ELECTROLA‘ taucht nur als Quelle für das Cover-Foto (Gestaltung: Manfred Kempfer) auf.


    Von der Gesamtaufnahme des „Fürst Igor“ beim Rundfunk der DDR hatte ich keine Ahnung. Man lernt immer noch dazu...


    Carlo

    Lieber Carlo,


    mein Zitat habe ich von der sehr nützlichen Website https://eterna-vinyl.de, die hinsichtlich des gleichnamigen DDR-Labels eine fast schon unerlässliche Quelle geworden ist.


    Der gesamte deutschsprachige "Fürst Igor" liegt im Deutschen Rundfunkarchiv. Bei YouTube ist er in passablem Klang sogar verfügbar gemacht:



    Definitiv existiert die Gesamtaufnahme im DRA aber in exzellentem Stereo, wie man es aus dem kurzen Auszug von besagtem Recital her kennt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph II.,


    vielen Dank für diese wertvolle Information, die die Suche nach Tonaufnahmen aus der ehemaligen DDR erheblich erleichtert!


    Carlo.

  • Wolfgang Anheisser als Opernsänger (2. Teil).



    „Circe oder 17 Tage und 4 Minuten“ (Werner Egk): Circe, eine Zauberin – Helen Donath / Die Gefährtinnen der Circe: Lybia - Elisaeth Witzmann, Asträa – Jean Evans, Baba – Raili Kostia / Arsides, der von Circe entthronte König der Insel – Lorenz Fehenberger / Eine Alte – Barbara Dommer / Ein Zwerg – Walter Jenckel / Ulyss – Waldemar Kmentt / Antistes, Steuermann – Wolfgang Anheisser / Die Matrosen: Klarin – Alfred Pfeifle, Leporell – Hans Franzen, Moro – Arwed Sandner / Ein Löwe – Jaromir Borek / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Werner Egk / Funkregie: Karl O. Koch (Köln, Funkhaus, 4. 5. - 15. 5. 70). Eine Produktion des WDR in der Neufassung von 1966.



    „Porgy and Bess“ (George Gershwin) (Ausschnitte): Porgy und Sportin’ Life – Wolfgang Anheisser / Bess - Felicia Weathers / Der Günther Kallmann Chor / Das Kölner Rundfunk-Orchester / Dirigent: Curt Cremer (Köln, Funkhaus, 17. 6. 1970). Eine Szenenfolge in englischer Sprache von 20 Minuten Dauer.



    „Die Königin von Saba“ (Karl Goldmark): König Salomon – Wolfgang Anheisser / Assad, sein Günstling – Arley Reece / Die Königin von Saba – Alpha Floyd / Astaroth, ihre Sklavin – Kate Hurney / Der Hohepriester – Andrij Dobriansky / Sulamith, seine Tochter – Teresa Kubiak / Baal-Hanan, Palastaufseher und Ein Tempelwächter – Ronald Corrado / Chorus and Orchestra of the American Opera Society / Chorltg.: Richard Vogt / Dirigent: Reynald Giovaninetti (New York, Carnegie Hall, 26. 3. 1970). Der Mitschnitt der konzertanten Aufführung erschien 1970 bei dem amerikanischen Label ‚BJR‘ auf 3 LPs und 2004 bei der niederländischen ‚Gala‘ auf 3 CDs, hier gekoppelt mit Ausschnitten in historischen Aufnahmen aus der einst sehr viel gespielten Oper mit Friedrich Weidemann (Salomon), Leo Slezak (Assad), Elsa Bland (Königin), Grete Forst (Astaroth), Wilhelm Hesch und Richard Mayr (Hohepriester), Elise Elizza (Sulamith) und Gerhard Stehmann (Baal-Hannan).


    Ausser der bisher einzigen Studio-Aufnahme bei ‚Hungaroton‘ (1980) existieren noch zwei weitere Mitschnitte: a) mit Wolfgang Brendel, Siegfried Jerusalem, Anja Silja, Rohangiz Yachmi, Kurt Rydl, Sabine Hass (statt Pilar Lorengar) und Georg Tichy; Dirigent: Julius Rudel (Wien, Konzerthaus, 5. 6. 1979) und b) mit Ludovic Konya, András Molnar, Eszter Póka, Marjorie Bennnett, Nador Tomory, Gabriele Lechner, Wilhelm Eyberg-Wertnegg und Zoltán Császár; Dirigent: János Kulka (Graz, Opernhaus, 8. 6. 1985). Die Mitschnitte waren im Programm von ‚Mr. Tape‘. An der Deutschen Oper am Rhein gab es 1994 mehrere konzertante Aufführungen mit Eugene Holmes (Salomon), Raimo Sirkiä (Assad), Jeanne Piland (Königin), Nasrin Azarmi (Astaroth), Martin Blasius (Hohepriester), Frances Ginzer (Sulamith) und Peter-Christoph Runge (Baal-Hanan); der Dirigent war auch hier János Kulka. Übrigens wünschte sich Leonard Bernstein nach seinem „Rosenkavalier“ 1968 vom Intendanten der Wiener Staatsoper, Heinrich Reif-Gintl, eine Inszenierung von Goldmarks „Königin von Saba“ an diesem Haus.



    „Hänsel und Gretel“ (Engelbert Humperdinck) (Ausschnitte) Peter– Wolfgang Anheisser / Gertrud – Hetty Plümacher / Hänsel – Jutta Heller / Gretel – Ingrit Liljeberg / Sandmännchen – Carol Malone / Taumännchen – Liselotte Hammes / Das Kölner Rundfunk-Orchester / Dirigent: Curt Cremer (Köln, Funkhaus, 14. 10. 1968).



    „Croesus“ (‚Der hochmütige, gestürzte und wieder erhobene Croesus‘) (Reinhard Keiser): Croesus, König von Lydien – Wolfgang Anheisser / Atis, Croesus’ stummer Sohn – Helmut Schorr / Cyrus, König von Persien – Kurt Moll / Elmira, eine medische Prinzessin – Annika Melén / Orsanes und Eliates, lydische Fürsten – Zenon Kosnowski und Siegfried Schmidt / Clerida, eine lydische Prinzessin – Rose Marie Freni / Solon, ein griechischer Weiser – Franz Wimmer / Elcius, Diener des Atis – Fred Banse / Halimacus, Hofmeister des Atis – Shari Boruvka / Nerillus, Page des Atis – Regina Marheineke / Trigesta, Dienerin der Elmira – Marianne Dorka / Ein persischer Hauptmann – Wolfgang Fünkel / Ein Bauer – Gernot Kern / Eine Bäuerin – Käte Maas / Ein Bauernkind – Regina Marheineke / Der Chor und das Orchester der Wuppertaler Bühnen / Chorltg.: Willi Fues / Dirigent: Reinhard Schwarz (Wuppertal, Opernhaus, 13. 6. 1968). Zur Aufführung gelangte die zweite Fassung der Oper von 1730. Eine inzwischen verstorbene Mitarbeiterin des Wuppertaler Opernhauses erzählte mir, dass bei der Generalprobe ein Tonbandgerät eingeschaltet war.


    Wie so häufig, hat der Rundfunk auch diese bemerkenswerte Produktion ignoriert und nicht übertragen. Dass aber die vom Publikum umjubelte und von der Kritik einhellig gelobte „Croesus“-Inszenierung der Berliner Staatsoper von 1999 – Dirigent: René Jacobs, Regie: Gilbert Deflo, Ausstattung: William Orlandi - nicht für das Fernsehen aufgezeichnet wurde, ist geradezu ein Skandal! Die CDs der ‚Harmonia Mundi‘ von 2000 sind da leider ungefähr so wie die Beschreibung eines opulenten Galadiners, aber immerhin…



    „Der Bajazzo“ (‚I pagliacci‘) (Ruggero Leoncavallo): Canio – Helge Rosvaenge / Nedda – Felicia Weathers / Tonio – Robert Allman / Beppe – Willi Brokmeier / Silvio – Wolfgang Anheisser / Der Chor der Bühnen der Stadt Köln / Chorltg.: Hans Wolfgang Schmitz / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: Leopold Hager (Köln, Opernhaus, 17. 12. 1964). Ein Live-Mitschnitt in deutscher Sprache, erschienen bei ‚House of Opera‘ (dort wird irrtümlich Willy Schmitz als Dirigent genannt).



    Carlo

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  • Hallo,

    der Igor ist wirklich eine gute Aufnahme, nicht nur dank Wolfgang Anheisser. Mit der Wiener Aufnahme mit Eberhard Wächter kann sie nicht ganz mithalten (da singt ein Gottlob Frick den Kontschak). Falls man an die DDR-Archive nicht rankommt, die Aufnahme ist bei Operavault erhältlich, dauert nur sehr lange mit der Lieferung.

    Schöne Grüße

    wega

  • Wolfgang Anheisser als Opernsänger (3. Teil).



    „La finta giardiniera“ (‚Die Gärtnerin aus Liebe‘) (Wolfgang Amadé Mozart): Sandrina – Ingeborg Hallstein / Belfiore – Richard Holm / Der Podestà – Lorenz Fehenberger / Arminda – Ingeborg Bremert / Ramiro – Gertrud Vordemfelde / Serpetta – Antonia Fahberg / Nardo – Wolfgang Anheisser / Die Bamberger Symphoniker / Dirigent: Meinhard von Zallinger (München, Cuvilliés-Theater, 26. 8. 1961). Eine Premiere für die ‚Münchner Opernfestspiele 1961‘, bemerkenswerterweise in italienischer Sprache! (Diese Neuinszenierung war einer der ersten Auftritte Wolfgang Anheissers in Deutschland nach über fünf Jahren, die er in Südafrika gelebt hatte. Er blieb im Ensemble der Bayerischen Staatsoper bis 1962 und wechselte dann nach Gelsenkirchen und 1964 nach Köln.) Dies ist die früheste Tonaufnahme von Wolfgang Anheisser.



    „Die Zauberflöte“ (Wolfgang Amadé Mozart): Sarastro – Harald Stamm / Tamino – Donald Grobe / Der Sprecher – Takao Okamura / Die Königin der Nacht – May Sandoz / Pamina – Margaret Price / Die drei Damen der Königin der Nacht – Gerlinde Lorenz, Ilse Gramatzki und Eva Tamassy / Papageno – Wolfgang Anheisser / Papagena – Britt Bern / Monostatos – Martin Finke / Drei Knaben – Ursula Grüters, Vicki Hall und Heide Albinsky / Zwei Geharnischte – Eberhard Katz und Seiichiro Sato / Zwei Priester – Jean van Ree und Klaus Bruch / Der Chor der Städtischen Bühnen Köln / Chorltg.: Hans Wolfgang Schmitz / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: István Kertész (Köln, Opernhaus, 22. 10. 1972). Ein Live-Mitschnitt von ‚Ricardo-Productions‘ (RP 107-2) auf zwei CDs.


    Die Premiere dieser Neuinszenierung in doppelter Besetzung war a) am 10. 9. und b) am 12. 9. 1972 mit Lucia Popp (a) und Margaret Neville (b) als Pamina, May Sandoz (a und b) als Königin der Nacht, Monique Lobasa (a) und Ingrid Würtz-Rattunde (b) als Papagena, Eric Tappy (a) und Hermann Winkler (b) als Tamino, Claudio Nicolai (a) und Wolfgang Anheisser (b) als Papageno, Matti Salminen (a) und Takao Okamura (b) als Sarastro, Harald Stamm (a) und Matti Salminen (b) als Sprecher sowie Willy Caron (a) und Martin Finke (b) als Monostatos; István Kertész dirigierte beide Vorstellungen. Jean-Pierre Ponnelle als Regisseur und Bühnenbildner wurde nach der A-Premiere heftig ausgebuht und erhielt nach der B-Premiere starken Applaus!



    „Carmina burana“ (Carl Orff): a) Francine Girones (Sopran), John van Kesteren (Tenor), Wolfgang Anheisser (Bariton) / Coro e Orchestra di Torino della RAI / Chorltg.: Ruggero Maghini / Dirigent: Zubin Mehta (Turin, Sendung vom 31. 1. 1969). b) Dorothy Dorow (Sopran), Vittorio Terranova (Tenor), Wolfgang Anheisser (Bariton) / Chorsolisten: Franco Artioli, Vinizio Cocchieri. Teodoro Rovetta, Giuseppe Sarti und Giancarlo Vaudagna / Coro e Orchestra di Milano della Rai / Chorleiter und Dirigent: Giulio Bertola (Mailand, Sendung vom 23. 2. 1973).



    „De temporum fine comoedia“ (‚Das Spiel vom Ende der Zeiten‘) (Carl Orff): Die Sibyllen – Colette Lorand, Jane Marsh, Kay Griffel, Gwendolyn Killebrew, Kari Lövaas, Anna Tomowa-Sintow, Heljä Angervo, Sylvia Anderson und Glenys Loulis / Die Anachoreten – Erik Geisen, Hans Wegmann, Hans Helm, Wolfgang Anheisser, Hermann Patzalt, Hannes Jokel, Siegfried Rudolf Frese, Anton Diakov und Boris Carmeli / Der Chorführer – Josef Greindl / Altsolo – Christa Ludwig / Tenorsolo – Peter Schreier / Lucifer – Rolf Boysen / Der Tölzer Knabenchor / Ltg.: Gerhard Schmidt-Gaden / Der RIAS-Kammerchor / Chorltg. Uwe Gronostay / Der Kölner Rundfunk-Chor / Chorltg.: Herbert Schernus / Ein Violen-Quartett: Adelheid Glatt, Sara E. Cunningham, Sigiswald Kuijken, Wieland Kuijken / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Musikalische Einstudierung: Gerhard Lenssen / Dirigent: Herbert von Karajan (Leverkusen-Wiesdorf, Forum, Juli 1973). Veröffentlicht 1974 auf einer LP (2530 432) und 1990 auf einer CD (429 859-2) der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft'.


    Das Opern-Oratorium (mit dem Untertitel‚Vigilia‘ – das ist das Wache halten in der Nacht) in drei Teilen – I. Die Sibyllen, II. Die Anachoreten, III. Dies Illa - wurde bei den Salzburger Festspielen am 20. 8. 1973 (Großes Festspielhaus) in gleicher Besetzung uraufgeführt, mit Ausnahme von Hartmut Forche, der den Lucifer spielte. Vorangestellt war ein Prolog von Reinhardt Raffalt, der von Rolf Boysen und Josef Greindl gesprochen wurde und nicht auf der Schallplatte enthalten ist, die zwar viele eindrucksvolle Fotos der Salzburger Inszenierung (Bühnenild: Günther Schneider-Siemssen) zeigte, aber ohne Textbeilage erschien, was von allen Rezensenten bemängelt wurde.


    Urmenschliche Vorstellungen von Weltuntergang und Weltgericht in Verbindung mit antikem, jüdischem und christlichem Gedankengut wurden von Carl Orff zu einem Höhepunkt seines ‚Welttheaters‘ zusammen geführt; er arbeitete daran zehn Jahre lang ab 1962. Gefordert ist ein riesiger Orchesterapparat: je sechs Flöten, Klarinetten, Hörner und Posaunen, acht Trompeten, acht Kontrabässe, ein Violen-Quartett, drei Klaviere, eine elektronische Orgel und sechsundneunzig Schlaginstrumente. Dazu kommen vom Tonband ein Fernorchester und ein Fernchor sowie drei Chöre für die ‚letzten Menschen‘; ausserdem je neun Sänger für die Sibyllen (antike Prophetinnen) und Anachoreten (frühchristliche Mönche) neben einer Altistin, einem Tenor, einem Bassisten und einem Schauspieler als Solisten.


    Die neun Sibyllen kündigen (in altgriechischer und lateinischer Sprache) das Ende der Welt an: „Weh! Gehen werden die Unfrommen in die Hölle des ewigen Feuers!“, während die neun Anachoreten – in Latein und Altdeutsch singend – ihnen mit einem Satz des Kirchenvaters Origenes aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. antworten: „Das Ende aller Dinge wird aller Schuld Vergessen sein“. Die letzten Menschen irren suchend umher und der gefallene Engel Lucifer – er spricht dreimal nur die zwei Worte ‚Pater peccavi‘ - bittet Gott um Vergebung für seine Taten. (Ursprünglich war Günther Rennert als Regisseur der Uraufführung vorgesehen; er trat die Regie an August Everding ab. Das Werk wurde von Carl Orff 1979 und 1981noch zweimal überarbeitet. 2022 folgte in Salzburg eine Inszenierung von Romeo Castellucci mit dem Dirigenten Teodor Currentzis.)



    „Die Bassgeige“ (Hans Poser): Fürst Fjodor Iljitsch Bibulow – Fritz Ollendorff / Aglaja Fjodorowna, seine Tochter – Catherine Gayer / Fürst Alexej Iwanowitsch Terentjew, ihr Verlobter – Wolfgang Anheisser / Smytschkow, der Mann mit dem Kontrabass – Benno Kusche / Schutschkow, der Mann mit der Flöte – Fritz Lafontaine / Rasmachalkin, der Mann mit der Klarinette – Kurt Zips / Vier arme Vettern – Albert Gassner, Günter Häusler, Karl Kreile und Peter Schranner / Das Symphonie-Orchester Graunke / Dirigent: Wolfgang Ebert / Szenenbild: Bele Bachem / Regie: Wolfgang Liebeneiner (ZDF, Fernsehsendung am 19. 4. 64). Hans Posers kleine heitere Oper nach der Komödie von Anton Cheshov – Libretto von Eric Spiess – wurde mit dieser Sendung (Dauer: 65 Minuten) uraufgeführt. Catherine Gayer – eine durchaus attraktive Frau - wurde gedoubelt von der Schauspielerin Ruth Gassmann, die einst als ‚Helga‘ das deutsche Filmpublikum aufklärte.



    Carlo

  • Wolfgang Anheisser als Opernsänger (4. Teil).



    „Turandot“ (Giacomo Puccini): (Ausschnitte) Höre, o Volk von Peking… Schleifet das Messer… Warum zögert der Mond? - O schöner Knabe… O du göttliches Wesen - Höre mich an, Herr!… O weine nicht, Liu… Ach, zum letzten Male - Holla, Pang! Holla, Pong! - In diesem Schlosse, vor vielen tausend Jahren - Wohlan! So höre!… O Sohn des Himmels - Keiner schlafe!… Statt nach den Sternen zu gucken – Diese heimliche Liebe… Du, von Eis umgürtet... Liu, Liu! Auf! Liu, so gut! Liu, so treu… Lass uns von neuem auf die Wanderschaft geh’n - Siebentausend Jahre soll leben unser Kaiser! / Turandot – Ingrid Bjoner / Altoum – Harald Neukirch / Timur – Siegfried Vogel / Kalaf – Ludovic Spiess / Liu – Anneliese Rothenberger / Ping – Wolfgang Anheisser / Pang – Horst Hiestermann / Pong - Harald Neukirch / Der Mandarin – Wolfgang Hellmich / Der Kinderchor des Philharmonischen Chores Dresden / Ltg.: Wolfgang Berger / Der Rundfunkchor Leipzig / Chorltg.: Horst Neumann / Die Staatskapelle Dresden / Dirigent: Giuseppe Patané (Dresden, Lukaskirche, Oktober 1972). Eine Coproduktion der westdeutschen ‚EMI/Electrola‘ (1 C 063-29 092 Q) mit dem ostdeutschen ‚VEB Deutsche Schallplatten‘ (‚Eterna‘ 8 26 435) auf einer Langspielplatte in deutscher Sprache (30 cm). Auf CD 1998 erschienen bei ‚Berlin Classics‘ mit der Katalognummer 0020292BC.



    „Der Barbier von Sevilla“ (‚Il barbiere di Siviglia‘) (Gioachino Rossini): Graf Almaviva – Peter Schreier / Doktor Bartolo – Reiner Süss / Rosine – Renate Krahmer / Don Basilio – Siegfried Vogel / Figaro – Wolfgang Anheisser / Marcellina – Gertraud Prenzlow / Fiorillo – Horst Hiestermann / Ein Offizier – Heinz Reeh / Ambrosio und Ein Notar - Jürgen Dahms / Der Chor und das Orchester der Berliner Staatsoper / Chorltg.: Siegfried Völkel / Dirigent: Otmar Suitner / Bühnenbild und Kostümentwürfe: Achim Freyer / Kostüme: Christine Stromberg / Inszenierung: Ruth Berghaus / TV-Regie: Georg F. Mielke. (Fernsehen der DDR, Erstsendung am 26. 12. 1971, Wiederholung am 29. 9. 1972).


    dto.: Graf Almaviva – Hermann Winkler / Doktor Bartolo – Carlos Feller / Rosina – Lucia Popp / Don Basilio – Takao Okamura / Figaro – Wolfgang Anheisser / Berta – Maura Moreira / Fiorello – Werner Sindemann / Ein Offizier – Klaus Bruch / Der Chor der Städtischen Bühnen Köln / Chorltg.: Hans Wolfgang Schmitz / Das Gürzenich-Orchester Köln / Dirigent: György Fischer (Köln, Opernhaus, 1. 7. 1972). Ein Audio-Mitschnitt in deutscher Sprache.



    „Jery und Bätely“ (Johann Friedrich Reichardt): Bätely, eine junge Sennerin – Bettina Cosack / Jery, ein Senner – Kurt Equiluz / Thomas, Jerys Freund - Wolfgang Anheisser / Bätelys Vater - Hans Georg Ahrens / Der Erzähler – Klaus Eckert / Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und Bläsersolisten / Dirigent: Walter Jellinek (Hitzacker, 29. 7. - 6. 8. 1972). Eine Aufnahme des Norddeutschen Rundfunks Hamburg mit der musikalischen Bearbeitung von Walter Jellinek während der ‚Sommerlichen Musiktage Hitzacker 1972‘ (Dauer: 70 Minuten). Johann Wolfgang von Goethes Singspiel – mit der Musik von Karl Siegmund von Seckendorff - wurde 1780 in Weimar uraufgeführt; Johann Friedrich Reichardts Version folgte am 30. 3. 1801 in Berlin. (Es gibt auch eine Vertonung von Goethes Einakter durch die Komponistin Ingeborg von Bronsart, die von 1840 bis 1913 lebte, in einer Aufnahme bei ‚Naxos‘.)



    „La Traviata“ (Giuseppe Verdi): (Ausschnitte) Auf, trinket, ja trinket in vollen Zügen – Ich war bezaubert von deinem Reiz – `S ist seltsam, sehr seltsam… Er ist es, dessen wonnig Bild… Von der Freude Blumenkränzen – Ist sie nicht bei mir, so hab‘ ich keine Freude… Sie hat mein ungestümes Blut – Auch eine Tochter gab mir Gott… Saget der Jungfrau – Hat dein heimatliches Land – Maskenscherz soll uns froh die Nacht vertreiben*… Aus dem Zirkus von Madrid sind wir gekommen*… War Piquill ein munt’rer Fechter* - Mir zu folgen, gab ich ihm ein Zeichen… Verachtung trifft den, der sich vergessen – Vorspiel 3. Akt – Ich harre vergebens… Lebt wohl denn, ihr Gebilde – O Herrin!… O lass aus diesem Lande uns fliehen – Nimm hier, das ist ein Bild von mir / Violetta Valery – Anneliese Rothenberger / Flora Bervoix und Annina – Ingeborg Springer / Alfred Germont – Anton de Ridder / Georg Germont – Wolfgang Anheisser / Gaston – Armin Ude / Baron Douphol – Günther Leib / Marquis d’Obigny – Thomas Thomaschke / Doktor Grenvil – Siegfried Vogel / Chor des Leipziger Rundfunks / Chorltg.: Horst Neumann / Die Staatskapelle Dresden / Dirigent: Giuseppe Patané (Dresden, Lukaskirche, Oktober 1971). Eine Coproduktion der westdeutschen ‚EMI/Electrola‘ (1 C 063-29 054) mit dem ostdeutschen ‚VEB Deutsche Schallplatten‘ (‚Eterna‘ 8 26 298) auf einer Langspielplatte in deutscher Sprache (30 cm).


    Erste Merkwürdigkeit: Diese Teile* sind nur auf der CD von ‚Electrola‘ (CDM 7 69097 2) bzw. ‚Berlin Classics’ (0020272BC) enthalten! Zweite Merkwürdigkeit: Anneliese Rothenberger trägt 1971 auf den Cover-Fotos (Atelier Fayer, Wien) dieselbe rote Robe wie Rita Streich auf den Fotos ihrer „Traviata“-Platte (1963) bei ‚Philips’!



    „Otello“ (Giuseppe Verdi) (Vierter Akt): Desdemona – Melitta Muszely / Emilia – Hertha Töpper / Otello – Eugene Tobin / Jago – Eugene van Dongen / Cassio – Friedrich Lenz / Lodovico – Max Proebstl / Montano – Wolfgang Anheisser / Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Alberto Erede / Szenenbild: Walter Dörfler / TV-Regie: Wilm ten Haaf (ARD/Bayerischer Rundfunk, Fernsehsendung vom 5. 2. 1962).



    „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber): Ottokar – Wolfgang Anheisser / Kuno – Dieter Weller / Agathe – Birgit Nilsson / Ännchen – Erika Köth / Max – Nicolai Gedda / Kaspar – Walter Berry / Ein Eremit – Franz Crass / Kilian – Jürgen Förster / Samiel – Wolfgang Büttner / Zwei Brautjungfern – Elisabeth Hellmann und Hildegard Steinmeier / Der Chor und das Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Wolfgang Baumgart / Dirigent: Robert Heger (München, Bürgerbräukeller, 23. 6. - 30. 6. 1969). Erschienen 1969 bei ‚Electrola‘ 1 C 153-28 351/53 auf drei LPs und 1995 auf zwei CDs bei ‚EMI/Electrola‘ 5 65757 2.



    Carlo

  • „La Traviata“ (Giuseppe Verdi): (Ausschnitte) Auf, trinket, ja trinket in vollen Zügen – Ich war bezaubert von deinem Reiz – `S ist seltsam, sehr seltsam… Er ist es, dessen wonnig Bild… Von der Freude Blumenkränzen – Ist sie nicht bei mir, so hab‘ ich keine Freude… Sie hat mein ungestümes Blut – Auch eine Tochter gab mir Gott… Saget der Jungfrau – Hat dein heimatliches Land – Maskenscherz soll uns froh die Nacht vertreiben*… Aus dem Zirkus von Madrid sind wir gekommen*… War Piquill ein munt’rer Fechter* - Mir zu folgen, gab ich ihm ein Zeichen… Verachtung trifft den, der sich vergessen – Vorspiel 3. Akt – Ich harre vergebens… Lebt wohl denn, ihr Gebilde – O Herrin!… O lass aus diesem Lande uns fliehen – Nimm hier, das ist ein Bild von mir / Violetta Valery – Anneliese Rothenberger / Flora Bervoix und Annina – Ingeborg Springer / Alfred Germont – Anton de Ridder / Georg Germont – Wolfgang Anheisser / Gaston – Armin Ude / Baron Douphol – Günther Leib / Marquis d’Obigny – Thomas Thomaschke / Doktor Grenvil – Siegfried Vogel / Chor des Leipziger Rundfunks / Chorltg.: Horst Neumann / Die Staatskapelle Dresden / Dirigent: Giuseppe Patané (Dresden, Lukaskirche, Oktober 1971). Eine Coproduktion der westdeutschen ‚EMI/Electrola‘ (1 C 063-29 054) mit dem ostdeutschen ‚VEB Deutsche Schallplatten‘ (‚Eterna‘ 8 26 298) auf einer Langspielplatte in deutscher Sprache (30 cm).


    Erste Merkwürdigkeit: Diese Teile* sind nur auf der CD von ‚Electrola‘ (CDM 7 69097 2) bzw. ‚Berlin Classics’ (0020272BC) enthalten! Zweite Merkwürdigkeit: Anneliese Rothenberger trägt 1971 auf den Cover-Fotos (Atelier Fayer, Wien) dieselbe rote Robe wie Rita Streich auf den Fotos ihrer „Traviata“-Platte (1963) bei ‚Philips’!Sehr gut beobachtet!

    Sehr gut beabachtet, lieber Carlo. Was nun die musikalischen Zuätze auf der späteren CD-Ausgabe des Querschnitts mit der Rothenberger in der Titelrolle und Anheisser als alter Germont mit etwas mehr als 67 Minuten anbelangt, gehe ich davon aus, dass sie auf der Plattenpressung nicht unterzubringen waren.


    Traviata-Rothenberger.jpgTraviata-Streich.jpg

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • „Der Barbier von Sevilla“ (‚Il barbiere di Siviglia‘) (Gioachino Rossini): Graf Almaviva – Peter Schreier / Doktor Bartolo – Reiner Süss / Rosine – Renate Krahmer / Don Basilio – Siegfried Vogel / Figaro – Wolfgang Anheisser / Marcellina – Gertraud Prenzlow / Fiorillo – Horst Hiestermann / Ein Offizier – Heinz Reeh / Ambrosio und Ein Notar - Jürgen Dahms / Der Chor und das Orchester der Berliner Staatsoper / Chorltg.: Siegfried Völkel / Dirigent: Otmar Suitner / Bühnenbild und Kostümentwürfe: Achim Freyer / Kostüme: Christine Stromberg / Inszenierung: Ruth Berghaus / TV-Regie: Georg F. Mielke. (Fernsehen der DDR, Erstsendung am 26. 12. 1971, Wiederholung am 29. 9. 1972).

    Zumindest der erste Akt hat sich in freilich bescheidener Bildqualität erhalten. Diese "Barbier"-Inszenierung von Ruth Berghaus war eine der erfolgreichsten Produktionen an der Berliner Staatsoper Unter den Linden.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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