Widerstand gegen das Regietheater wächst unaufhörlich - ist das Ende nah?

  • Lieber Lullist!


    Zitat

    Guckt Euch die Opern erstmal an, bevor Ihr drüber herzieht - schlechtes Zeugs gibt es in jeder Sparte.
    Aber moderne Inszenierung per se als Scheißdreck zu bezeichnen finde ich unter der Würde dieses Forums.


    Ich bin völlig einverstanden damit. Allerdings verstehe ich nicht diese vehemente Ablehnung Zeffirellis, der ja, ich wiederhole mich, früher (lang, lang ist's her) durchaus bedeutende Inszenierungen geschaffen hat.


    Ich mag diese Aida (und auch die aus Palermo / youtube) auch nicht, wo aber ist die Nähe zum Faschismus? Ich glaube, du machst einen Fehler. Einerseits sprichst du ihm alle Qualitäten ab, andererseits setzt du ihn mit Riefenstahl und Speer gleich. "Triumph des Willens" ist, so weit man den Film überhaupt vollständig kennen kann, -leider-leider-leider- offensichtlich ein geniales Meisterwerk. Versteh' mich bitte richtig. Die Riefenstahl schafft es mit allen künstlerischen Möglichkeiten, die sie teilweise erst entwickeln musste, den Auftrag auf eine so unvergleichliche Art auszuführen, dass der Film heute noch in Deutschland verboten ist. Daran ändert die Tatsache, dass ihre Aussage eine :kotz: Perversion darstellt, leider nichts.


    Gleiches gilt für Speer. Er wollte etwas Bestimmtes mit seiner Architektur darstellen und dies hat er erreicht. Dass mir im Angesicht seiner Bauten regelmäßig zum :kotz: ist, ändert auch hier nichts an seinen Qualitäten.


    Diese "Qualität" hat Zeffirelli nun wirklich nicht (mehr). Die Absicht, die Aida, auf möglichst überwältigende Art darzustellen, schafft er in meinen Augen nicht. Mit seinen handwerklichen und geschmacklichen Verirrungen (so krass würde ich es nicht bezeichnen) hätte er im Faschismus wohl kaum eine Chance gehabt. Die hatten, auch hier wieder leider, bessere Künstler.


    Aber vielleicht siehst in seiner Ästhetik etwas Faschistisches. Vielleicht könntest du das noch einmal näher begründen, denn den Zusammenhang erkenne ich auch nicht.


    :hello: Gustav

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    "welche " sind nicht alle.


    Habe ich auch nie behauptet.
    Aber so etwas kommt öfter vor. In Hannover tauchten in einer Aida-Premiere dutzende Krawallschachteln mit Trillerpfeifen auf. Das ist einfach vorsätzliches Gepöbel ohne jegliche Hirnverwendung.
    By the way: Die Produktion war Klassen besser als der Samson.



    Zitat


    Das mit Knabe wüsste ich gerne näher. Meinen Sie mobbing? Hm, das habe ich anders gehört und zwar von verschiedenen Seiten, aber insgesamt deckungsgleich.


    Von Mobbing weiß ich nichts. Ich weiß aber von einer gelinde gesagt unverschämten Art des Regisseurs, mit Leuten umzugehen. "Haben sie noch nie gefickt?" und solche Sprüche. Da würde ich auch eine Krankschreibung anstreben.

  • hervorragende Sänger und Chöre mit einem ebensolcher Begleitung (Dirigenten, Orchester) zu hören.
    Tritt Florestan als André Agassi in Nike-Schuhen auf und muss sich mit Hitler/Stalin/Mussolini/Mao-Tse-Tung-Pizarro herumschlagen, kann ich ja die Augen schließen und die Akustik des Opernhauses genießen.


    Ich glaube, daß das Regietheater schon einen Umdenkprozeß von "zum Sterben schöner Inszenierungen" zu mehr Realität bewirkt hat.


    Ich bin der Meinung, dass beide Spielarten ausdient haben. Auch auf Zeffirelli-Epigonen à "La Bohème Neu im TV" kann ich gerne verzichten. Auf die vielumjubelten Darsteller ebenso. Dann lieber Zeffirelli Original.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Also, in Köln hatte sich kein Trillermob organisiert, dafür aber drei mickrige Claqueure


    Zitat

    Original von Alberich
    Von Mobbing weiß ich nichts. Ich weiß aber von einer gelinde gesagt unverschämten Art des Regisseurs, mit Leuten umzugehen. "Haben sie noch nie gefickt?" und solche Sprüche. Da würde ich auch eine Krankschreibung anstreben.


    Ja, dergleichen habe ich auch gehört. Aber dann war es doch berechtigt, also der Widerstand des Chores.

  • Zitat

    Original von Knusperhexe


    Ja, auch hier haben Sie recht!


    Ich finde das, was ich vom Chereau-"Ring" kenne (und das ist nicht sehr viel, u. a. "Rheingold"-Finale), von der Inszenierung her ganz interessant, jedoch keineswegs genial.


    Sängerisch hält's aber beim besten Willen (bis auf einige Ausnahmen wie Zednik) nicht mit dem vielgeschmähten Schenk-MET-"Ring" mit.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Sängerisch hält's aber beim besten Willen (bis auf einige Ausnahmen wie Zednik) nicht mit dem vielgeschmähten Schenk-MET-"Ring" mit.


    Ich liebe den Schenk-Ring!!!!!!

  • Ja, ich auch.
    Sicherlich gibt's einige Dinge, die nicht ideal sind – aber wo gibt's die nicht?


    Wir sind hier ne kleine, aber nicht zu unterschätzende Minderheit im Forum. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Also eigentlich ist von meiner Seite alles gesagt.


    Lustig hingegen finde ich, dass erst weitere Argumente gefordert werden, dann wenn sie kommen, ist es auch nicht Recht, weil das Beispiel nicht passt.


    Dann habe ich Gegenentwürfe vorgestellt von Inszenierungen die ich großartig finde, die werden nicht berücksichtigt bzw. als bedeutungslos und deren Erwähnung als überflüssig und zu lang abgestempelt. Na bravo. Grund: weil man sie nicht kennt. (was auch sonst)


    Vielleicht wäre es besser einfach nur einen Antwortbogen ins Forum zu stellen, da kann man dann die passenden Antworten ankreuzen.


    Hier erübrigt sich eigentlich jede weitere Debatte in diesem Unsinns Thread.



    Natürlich hab ich mir auch Tosca und Boheme angesehen, soweit was bei u-tube zu finden war.
    Aber was daran so grandios sein soll, erschließt sich mir nicht.
    Genau die gleiche Schiene, völlig überladen, ohne Gefühl für jegliche Gestaltung.
    Ich könnte direkt den Beitrag noch mal kopieren.


    Über die Kostüme könnte ich mich auch Seitenweise auslassen – aber wozu ?
    Wie ich schon bei der Aida sagte: Karnevalsklamotten – aber da sind meine Ansprüche und Erwartungen eh kaum zu befriedigen.
    Für die Bühne ist es o.K.


    Viel schlimmer ist eben die ganze Bühnengestaltung und diese maßlose Überladung.


    Aber ich ziehe mich aus der Diskussion zurück, gegen Parolen waren Argumente schon immer chancenlos und ich habe nicht vor den Georg Bush des Regietheaters zu spielen, der versucht die hier ansässigen Kultur-Ayatollahs zu erschrecken.


    In diesem Sinne, ein gesegnetes Fest :lips:

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  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Ja, viele von uns sind auch eher zurückhaltend in Meinungsäußerungen.


    Aha.


    Zitat

    Original von Knusperhexe
    "welche " sind nicht alle. Und ich persönlich fand die Inszenierung wüst genug. aber wenn es Sie beruhigt, wir haben nicht gebuht - allerdings auch nicht applaudiert. Dagegen kamen die wenigen Bravos ausschließlich aus einer Ecke im 3. Parkett, rechts. Darüber haben wir uns königlich amüsiert.


    Das ist dann besser als Buhen, ja? Im Februar gehe ich in die Holländer-Premiere in Amsterdam, Inszenierung Martin Kusej. Vielleicht buhe ich da auch. Aber mit Sicherheit werde ich nicht vor Lachen unter den Sitz rutschen, sondern versuchen, herauszufinden, was Herr Kusej mit seiner Inszenierung sagen wollte. Es gibt Regisseure, die nichts zu einem Werk zu sagen haben. Wenn man die Aussage nicht versteht (und das vor der Aufführung eigentlich schon weiß!), dann sollte man sich das Gebuhe oder schlimmer Gepruste sparen.


    Zitat

    Original von Knusperhexe
    Hmm, weil der Holzhammer DIE Requisite des Regietheaters ist.





    Dann ist das hier ja wohl eine Blendgranate.


    ________________________________
    Es scheint mir, als müssten die Tradionalisten hier sich unbedingt positionieren- wie leicht sie sich selbst entkräften lassen, fällt ihnen entweder nicht auf oder ist ihnen egal.


    Zu glauben, dass man einen direkten Draht zum Komponisten und Librettisten hat und genau weiß, was sie wollen, das ist Anmaßung. Am "Entführung"-Beispiel habe ich gezeigt, dass sich "traditionelle" und "regierliche" Inszenierungen eigentlich gar nicht so fern sind. Langsam macht es einfach keinen Spaß mehr, gegen diese fast militanten Traditionsverteidiger hier anzuschreiben :no:. Zumal ich weiß, dass wir eh nie auf einen Konsens kommen werden. Oper ist nun mal keine Unterhaltung. Dafür gehe ich ins Kino oder setze mich vor die Glotze. Schon allein deshalb trifft das Traditionstheater voll daneben.


    Gewiss: Es gibt "traditionelle" Inszenierungen, die ihre Meriten haben und gefällig anzuschauen sind. Und es gibt schlechte, da langweilige Regietheaterinszenierungen. Solange ein Regisseur eine nachvollziehbare, interessante und verständliche (Neu-)Deutung einer Oper findet, kann meinetwegen auch der Tenor im Tanga über die Bühne hüpfen- wenn's im Gesamtkontext Sinn ergibt.


    Fantasielosigkeit ist doch viel eher den Herren Schenk, Zeffirelli und Co. zuzuschreiben, die nicht wissen, wohin mit dem ganzen Nippes, den sie im Kopf haben- egal ob der nun zu der jeweiligen Oper passt oder nicht.


    Meine Position zu diesem Thema habe ich mehr als einmal klar gemacht. Und auch die Gegenseite wird wohl nie damit aufhören, so sinnlos das Ganze (!) auch sein mag- denn diese Diskussion wird nie aufhören. Vielleicht gibt es ja irgendwann eine friedliche Koexistenz der beiden Regieformen- aber das ist wohl kaum zu erreichen. Und das liegt nicht an meiner Fraktion. Denn warum sollten wir klein beigeben?


    Wer hat eigentlich je gesagt, dass Regietheater dazu dienen soll, um junge Leute in die Oper zu locken? Da lese ich zum ersten Mal von. Die Inszenierung spielt keine Rolle dabei, dass man die Jugend ins Theater bekommt, sondern das "Fremdschämen", dass viele Jugendliche beim bloßen Gedanken an Oper empfinden, das muss eliminiert werden. Kein Musiklehrer dieser Welt wird mit seinen Schützlingen ohne Vorbereitung ein Opernhaus besuchen- und jeder Musiklehrer dieser Welt weiß ja wohl um die Inszenierungen, die gesehen werden soll und kann nach einem "traditionellen" Überblick, wenn die Schüler die Oper also einigermaßen kennen, mit ihnen auch über die Inszenierung sprechen.


    Christoph, Alfred etc.: Kauft doch ein leerstehendes Theater (spendende Unterstützer finden sich ja mit Sicherheit zuhauf, wenn man Herrn Kehlmann glauben darf) und führt da Opern auf, wie ihr glaubt, dass sie sein müssen.




    :hello:



    Wobei... ich ahne schon die Replik: Ich solle das selbst tun... Si tacuissem...

  • Entschuldigen Sie, Basti, wenn ich versuche, Sie zu belehren:
    Dieser Gedanke, dass "moderne" Inszenierungen die Jugend vermehrt in die Oper bewegen könnten, wurden icht von uns "Staubis" aufgebracht, sondern war die Idee der 68er, die damit ihre Regieideen vertsuchten zu rechtfertigen.
    Und was sollen die Bilder, die sie in Ihrem letzten Beitrag posteten? Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass es schlecht sei, wenn man anhand der Kulissen erkennen kann, dass es sich um Aida, Bohème oder gar Tosca handelt und sogar den jeweiligen Akt bestimmen könnte und dies ohne die jeweilige Aufführung gesehen zu haben?

    Einmal editiert, zuletzt von m.joho ()

  • Zitat

    Original von m.joho
    Entschuldigen Sie, Basti, wenn ich versuche, Sie zu belehren:


    Zwecklos ;). Ich versuche ja auch nicht, Christoph zu belehren.



    Zitat

    Original von m.joho
    Dieser Gedanke, dass "moderne" Inszenierungen die Jugend vermehrt in die Oper bewegen könnten, wurden icht von uns "Staubis" aufgebracht, sondern war die Idee der 68er, die damit ihre Regieideen vertsuchten zu rechtfertigen.


    Das habe ich auch nie behauptet.


    Zitat

    Original von m.joho
    Und was sollen die Bilder, die sie in Ihrem letzten Beitrag posteten? Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass es schlecht sei, wenn man anhand der Kulissen erkennen kann, dass es sich um Aida, Bohème oder gar Tosca handelt und sogar den jeweiligen Akt bestimmen könnte und dies ohne die jeweilige Aufführung gesehen zu haben?


    Es ist schlecht, wenn ein Regisseur irgendwelche Platitüden auf die Bühne stellt, ganz gleich welcher Art. Dass man erkennt, um welche Oper es sich handelt, ist durchaus richtig- ich vermute aber mal, dass jeder Bildunterschriften bzw. Programmhefte lesen kann und somit auch beim Regietheater weiß, um welches Werk es konkret geht.
    Wüsste man nicht, dass es sich um Opern handelt, dann könnte man (von oben nach unten) genauso gut von "Indiana Jones und das Blattgold des Todes", "Emergency Room- Wie alles begann" und "Toll trieben es die alten Griechen" ausgehen :D.


    Und wir siezen uns hier nicht ;).


    Immerhin muss ich euch ja zugute halten, dass ihr noch nicht wie Franz im festspiele.de-Forum schon nach Bekanntgabe des Regisseurs ausführliche Rezensionen über die Inszenierungen verfasst.


    :hello:

  • Ich habe nach Zeffirelli gegoogelt :D...


    Zitat

    Original von Knusperhexe
    Überzeugt mich alles nicht, basti.


    Kein Problem- du überzeugst mich ja auch nicht ;).


    :hello:

  • Mit Sicherheit sind - weltweit gesehen - die Zeffirelli Anhänger in der Mehrheit - verglichen mit modernen Inszenierungen und Ausstattungen.
    Das ist zumindest für mich keine Frage.
    Interessanterweise halten sich diese Leute aber - aus vielerlei Gründen - weitgehend zurück


    Zum einen weil sie nicht über sich lesen wollen, sie wären ein buhender Mob. Diese Leute sind gewohnt zu entscheiden wos lang geht, und wenns drauf ankommt, dann setzen sie ihren Willen durch -leise, unauffähllig, aber unnachgiebig und rücksichtslos.
    Sie brauchen sich nicht im Internet ihren Gegnern zu stellen - sie stellen sie auf andsere Weise kalt.


    Wers nicht glaubt, der frage Diverse Wiener Ex- Operndirektoren oder beim Burgtheaer, bei den Salzburger Festspielen nach.....


    Zitat

    Christoph, Alfred etc.: Kauft doch ein leerstehendes Theater (spendende Unterstützer finden sich ja mit Sicherheit zuhauf, wenn man Herrn Kehlmann glauben darf) und führt da Opern auf, wie ihr glaubt, dass sie sein müssen


    Nein - Da hast Du uns MISSVERSTANDEN
    Wir kaufen oder mieten kein IRGENDWELCHES "leerstehendes Theater und gehen ins Ghetto" wir ergreifen Besitz von UNSEREN Opernhäusern , beispielsweise der Wiener Staatsoper und werden allen gesllschaftlichen Einfluß geltend machen alles von dort zu vertreiben, was uns stört.
    Mich interessiert nur das Beste.


    Das Buhkonzert neulich dürfte nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein, in Wahrheit get alles viel subtiler vor sich. Man besetzt mit den geeigneten Leuten, sucht sich Sponsoren, die die eigene Linie unterstützen und nimmt Einfluß auf die Chefredaktionen von Zeitungen, indem man Personal austauscht.


    Aber natürlich werden das nicht Knusperhexe oder bewerkstelligen, sondern andere, einflußreichere Kräfte. Hat übrigens schon jemand überlegt, was ihn das kosten kann, wenn Her Zeffirelli oder Herr Schenk oder irgendein anderer involviertert das liest was ihr über ihn geschrieben hat - und er Euch klagt ? Na dann Prost Mahlzeit !!


    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Hat übrigens schon jemand überlegt, was ihn das kosten kann, wenn Her Zeffirelli oder Herr Schenk oder irgendein anderer involviertert das liest was ihr über ihn geschrieben hat - und er Euch klagt ? Na dann Prost Mahlzeit !!


    Nö, ich nicht. Da habe ich auch keine Angst vor. Das fällt unter "freie Meinungsäußerung". Ich weiß mich zu rechtfertigen. Hier begebe ich mich häufig auf dünnes Eis und bin mir stets des Risikos bewusst. Dass jemand mal keinen Spaß versteht bzw. die dahinter stehende Kritik nicht annehmen kann, wird immer so sein. Ich denke aber, dass Zeffirelli und Schenk sich davon nicht beeindrucken lassen- wie du schon richtig sagst: Faktisch können wir nichts ausrichten.


    :hello:

  • also wenn es verboten ist, die "künstlerische Arbeit" wie auch immer zu kritisieren, dann kann man das Forum dicht machen.
    Dann brauchen wir uns überhaupt nicht mehr über Kunst und Musik zu unterhalten.


    Dann hat hier kein einziger Thread überhaupt noch Sinn.


    Kritik in der Kunst muss man über sich ergehen lassen, Zeffirelli oder irgendwer sonst wurde hier mit keinem Wort persönlich beleidigt - zwischen Arbeit und Person sollte man trennen können.



    Aber gut, wenn jetzt mit Zensur gedroht wird - das ist immer der Fall, wenn Argumente fehlen - ich kann mich auch zu Hause mit meinen Freunden unterhalten.
    Hab ich auch kein Problem mit.



    P.S.


    Basti, lass Dich nicht einschüchtern, eine Klage von Zeffirelli wäre für uns die größte PR überhaupt und für ihn ein Armutszeugnis.
    Selbst wenn, wir hätten binnen 3 Wochen Regieangebote aller großen Häuser :hahahaha:

  • Zitat

    Original von Basti
    Wobei... ich ahne schon die Replik: Ich solle das selbst tun... Si tacuissem...


    selber: Si tacuisses...


    :baeh01:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original vom Lullistenalso wenn es verboten ist, die "künstlerische Arbeit" wie auch immer zu kritisieren, dann kann man das Forum dicht machen.
    Dann brauchen wir uns überhaupt nicht mehr über Kunst und Musik zu unterhalten.


    Dann hat hier kein einziger Thread überhaupt noch Sinn.


    Kritik in der Kunst muss man über sich ergehen lassen, Zeffirelli oder irgendwer sonst wurde hier mit keinem Wort persönlich beleidigt - zwischen Arbeit und Person sollte man trennen können.


    Genau das ist es. Möge es nie eintreten! Ein scharfer Ton ist nötig- aber ein scharfer Ton muss nicht zwangsläufig in Beleidigungen ausarten.





    Zitat

    Original von der Lullist



    Basti, lass Dich nicht einschüchtern, eine Klage von Zeffirelli wäre für uns die größte PR überhaupt und für ihn ein Armutszeugnis.
    Selbst wenn, wir hätten binnen 3 Wochen Regieangebote aller großen Häuser :hahahaha:


    Gut, du machst einen Barock-Zyklus, ich übernehme "Ring" und "Meistersinger" und am Ende der Spielzeit machen wir halbe-halbe :D.

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  • Nun lieber Alfred, Könner wie Zefirelli oder Otto Schenk werden die Beiträge von Leuten wie Basti u.a. unter einem Begriff abhaken und sicher keine Klage erheben: Kinderkram :yes:!
    Liebe Grüsse!
    (Pardon, Herr Pape, das war unter sieben Zeilen!)

  • Zitat

    Original von Basti
    Genau das ist es. Möge es nie eintreten! Ein scharfer Ton ist nötig- aber ein scharfer Ton muss nicht zwangsläufig in Beleidigungen ausarten.


    Also, da vergebt gerade Ihr zwei euch ja wohl nix. Doch, keine Angst, mir macht das nix. Ich gebe eh an der Garderobe immer mein Hirn ab. Äh, d.h. würde ich gerne, aber es gibt ja keine Inszenierungen, wo ich das machen kann.

  • Zitat

    Original von m.joho
    Nun lieber Alfred, Könner wie Zefirelli oder Otto Schenk werden die Beiträge von Leuten wie Basti u.a. unter einem Begriff abhaken und sicher keine Klage erheben: Kinderkram :yes:!
    Liebe Grüsse!
    (Pardon, Herr Pape, das war unter sieben Zeilen!)


    Das kratzt mich wenig- ich hake ja auch Zeffirelli und Schenk unter "Kinderkram" ab. Hier wird Gleiches mit Gleichem vergolten ;).


    Zitat

    Original von Ulli


    selber: Si tacuisses...


    :baeh01:


    Was auch immer du wieder meinen magst: "Si tacuissem" heißt "hätte ich geschwiegen", "si tacuisses" "hättest du geschwiegen". Aber du meinst wohl, ich hätte schweigen sollen :D:D:D.


    Das Schlimme ist ja, dass man bei dir nie weiß, was kommt... :hahahaha:


    :hello:


  • Tja, ich bezog mich auf das Original (und es geht ja hier um Authentizität) - und da heißt es nun einmal si tacuisses...


    :hello:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Und das was ich ihm vorwerfe zusammengefasst:


    1. keine Ahnung von den Grundregeln der Gestaltung
    Goldener Schnitt scheint ein Fremdwort zu sein.
    Gestaltungsfehler wie bei Schülern der 4. Klasse
    Aber vielleicht gibt es ja auch in Italien Volkshochschulkurse wo man so grundlegende Dinge, wie, dass man eine Horizontlinie nicht genau in die Bildmitte setzt, noch erlernen kann.


    Also Du legst manchmal eine Regel- und Diplomgläubigkeit an den Tag, die zwar gut mit Deiner Perücke harmonieren und mit den Traktaten der französischen Akademien des 17. Jahrhunderts und dem zugehörigen Gesellschaftssystem, aber mich heute etwas verwunderlich dünken.


    ;)


    Denn fürwahr sind Puccinis Opern keine Erzeugnisse des französischen Barock (die vier von Dir geposteten Bücher beziehen sich alle auf das Barock, während von Zeffirelli hier Puccini-Inszenierungen hochgehalten wurden).


    Und vor allem: Auch im 17. Jahrhundert mag die Regel des Verbots einer Horizontlinie genau in der Bildmitte an französischen Akademien dazu gedient haben, den Stil der Künstler in gewissem Maße zu uniformieren - in Holland kümmerte sich Hercules Seghers, einer der wichtigsten Figuren am Beginn des "niederländischen Realismus", reichlich wenig darum (seine beiden Berliner Landschaften sind so klein, dass ich sicher sein kann, dass die Horizontlinien in der Bildmitte nicht Resultate beschnittener Leinwände sind).


    Solange also niemand etwas über die originalen Entwürfe zu Puccinis Opern schreibt, bin ich also bereit, m.joho erst einmal zu glauben, dass sich Zeffirelli nicht besonders vergeht (wobei ich Zeffirelli nicht kenne).


    :hello:

  • Zitat

    Original von Basti

    Dann ist das hier ja wohl eine Blendgranate.


    Geh' mal ins Museum und sehe Dir ein paar deutsche Realisten und Impressionisten an, besonders Uhde.
    Vielleicht gewöhnst Du Dich auch noch an Blendgranaten.


    :beatnik:

  • Auch Tosca, diesen alten Schinken,
    sucht man mit Heutigem zu verlinken,
    obwohl Sardou haarklein bestimmt,
    wo die Geschicht´den Ausgang nimmt.


    Es spielt zur Zeit der Urgroßväter;
    die Sängerin macht ein Gezeter,
    weil man den Maler, der sie f ... t,
    gehörig in die Ohren zwickt.
    Der Polizeichef, voller Tücke,
    trägt eine graue Zopfperücke,
    und wenn er Freude hat am Quälen,
    darf das in dem Metier nicht fehlen.


    Als cleverer Gehirn-Benutzer
    riecht er in Künstlern Revoluzzer
    und sieht sich ziemlich blöd düpiert,
    als ihn drum Tosca penetriert.


    Am Schluß sind alle tot - fürwahr,
    Fürst Metternich wirkt wunderbar.


    Doch Zefirelli heißt im richt´jen,
    im reinen Deutsch ein warmes Lüftchen ...

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Fürchte, das war vor meiner Zeit ... :D
    Bitte um Pardon, war ob meines 100sten Beitrags etwas in Sektlaune, und der Thread hier ist mir zu Kopfe gestiegen. In Köln gab´s mal ne Tosca mit einer Eisengerüst-Ersatzkirche aus dem Baumarkt.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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