Aufruf zum Protest
Was die letzten Tage unter Insidern hinter vorgehaltener Hand kolportiert wurde, scheint nun bittere Gewissheit: Die Tage des Gebäudes der Wiener Staatsoper scheinen nun endgültig gezählt, das Baujuwel der Architekten Eduard van der Nüll und August Siccard von Siccardsburg wird der Spitzhacke bzw den Baggern zum Opfer fallen, es wird abgetragen.
Wenngleich das Bundesdenkmalamt offiziell noch alle Hebel zur Rettung des Geäudes in Bewegung setzt, so scheinen die Würfel dennoch schon gefallen zu sein: Das Haus am Ring wird demoliert.
Wie sagte ein (anonym bleiben wollendes) Mitglied der Bundesregierung so treffend ?:
Oper ist Silber - Öl ist Gold
Damit spricht er laut aus, was im Geheimen eigentlich alle denken.
Und damit sind wir auch schon beim Thema:
Vor einigen Wochen stieß man in den Kellern des Opernhauses bei Kernbohrungen im Rahmen von Bauarbeiten (Errichtung einer unterirdischen Probebühne)
auf ein Ölvorkommen von geradezu gigantischen Außmaßen, was - man war zunächst skeptisch, durch Ultraschalltests bestätigt wurde,
Stimmen die Berechnungen von Univ. Prof. Dr. Sixtus Henhappel von der Montanhochschule Leoben, dann würde das bedeuten, daß Österreich
über ein Ölvorkommen verfüge, welches doppelt so groß, wie jenes der USA und Russland zusammen wäre. Österreich als Ölnation - welch verlockender Gedanke.
Allerdings auch mit der Gefahr verbunden von den USA - zwecks Annektierung des Öls zum "Schurkenstaat" erklärt zu werden.....(?)
Solche Gaben der Natur haben natürlich auch ihren Preis denn eigentlich könnte die geplante Ölförderung schon in wenigen Wochen beginnen, wäre da nicht EIN Hindernis: Das Gebäude der Wiener Staatsoper. Man darf nicht durch kleinbürgerliche Hemmungen solch ein Projekt gefährden . daher gilt die Parole _ WEG DAMIT !!
Ein Allparteienbeschluß (unter Ausschluß der Grünen) würde solch einen Abbruch in kürzestmöglicher Zeit legalisieren und ermöglichen.
Dem stehe nichts im Wege - wird von allen Fraktionen versichert - in seltener Einmut -"zum Wohle Österreichs" - man bitte jedoch um Diskretion
Um jedoch zur derzeitigen Stunde Personal, Sänger und Abonnenten nicht kopfsdcheu zu machen hat man eine Nachrichtensperre verhängt.
Aber wie das Leben so spielt (schließlich sind wir in Wien !!) hat jemand nicht ganz dicht gehalten, es kamen Details an die Öffentlichkeit und es bildete sich eine Bürgerinitative zur Rettung der Wiener Staatsoper, kurz BÜINREWISTOP genannt (Link am Ende des Beitrags)
Indessen gehen unbeindruckt die Vorbereitungen am Ölprojekt weiter.
Immerhin ist man sich über die Tatsache einig, daß das alte Opernhaus, durch ein neues ersetzt werden soll, möglichst jedoch nicht im
Stadtkern, weil hier die Mieten in den letzten Jahren ins Bodenlose gestiegen sind ...
Zudem soll es sich um ein modernes zeitgemäßes Haus handeln, daß heutigen Anforderungen gerecht wird.
Die Architektengruppe Coop-Dunkelbunt hat offenbar schon Wind von der Sache bekommen und ein konkretes Projekt vorgelegt
Das Opernhaus soll aus Beton und Glas in Pavillionbauweise gestaltet werden, das heisst einerseits gedeckte Zuschauertribünen, andrerseite eine
separierte Bühne in Form einer Glaskuppel (der Ton wird über Lautsprecher übertragen - stimmliche Mängel können auf diese Weise bestens korrigiert werden, und das hustende Publikum stört bei Livemitschnitten nicht so eklatant) ähnlich wie eine überdimensionale Schneekugel.
Pressesprecher Wenzel Hawlitschek von der WSTOP: "Die Wiener sollen sich auf ein ideenreichdes Haus einstellen, entworfen von den kreativsten Köpfen unserer Zeit"
"Das alte Haus war ohnedies ein Schandfleck - (es gefiel nicht mal dem Kaiser als es erbaut wurde) - ein abastoßendes Symbol bourgoiser Selbstgefälligkeit
und wenn es dem Boden gleichgemacht wird ist es in Schritt auf dem richtigen Weg.
Die Zeitgenossen dieser bieden Unglücksraben dichteten um 1860:
"Der Siccardsburg und van der Nüll, die haben beide keinen Stül! ...
(Auch nicht gerade ein Meisterwerk der Poesie...)
Auch das WOHIN - eine Frage die natürlich sofort aufkam, ist zwischenzeitlich kein Geheimnis mehr
Nachdem das Konkurrenzprojekt der Architekten Rosenzweig und Rosenast (ein schiefer Turm, Standort Donauinsel)
wegen zu geringer Schmiergeldzahlungen offenbar aus dem Rennen ist, dürfte Coop Dunkelbunt den Zuschlag bekommen.
Hier war die Idee als solche so grandios, daß über Geld erst gar icht geredet wurde...
Als Standort ist der 23. Bezirk vorgesehen . Sinnigerweise in der Traviatagasse, einer idyllischen leicht abgelegnen Gegend, die sich schon
als Industriegebiet bestens bewährt hat...
Hier ist nun Zeit der Bürgerinitiative unter die Arme zu greifen
VERHINDERT DIESEN WAHNSINN !!!
Spendenaufrufe wurden in aller Welt gestartet, Covent Garden und die Met unterbrachen deswegen
angesichts der Wichtigkeit der Sache sogar ihre Montagsvorstellungen !!!!
Derlei kann Tamino natürlich nicht bieten.
Unser bescheidener Beitrag sein ein kostenloser Link auf die WEBSEITE der BÜINREWISTOP
und Wünsche für Erfolg dieser wohl einmaligen Initiative zur Rettung unseres geliebten Opernhauses
mfg
Alfred