APRILSCHERZ 2010 -Schwanengesang - Die letzten Tage der Wiener Staatsoper (???)

  • Aufruf zum Protest


    Was die letzten Tage unter Insidern hinter vorgehaltener Hand kolportiert wurde, scheint nun bittere Gewissheit: Die Tage des Gebäudes der Wiener Staatsoper scheinen nun endgültig gezählt, das Baujuwel der Architekten Eduard van der Nüll und August Siccard von Siccardsburg wird der Spitzhacke bzw den Baggern zum Opfer fallen, es wird abgetragen.
    Wenngleich das Bundesdenkmalamt offiziell noch alle Hebel zur Rettung des Geäudes in Bewegung setzt, so scheinen die Würfel dennoch schon gefallen zu sein: Das Haus am Ring wird demoliert.



    Wie sagte ein (anonym bleiben wollendes) Mitglied der Bundesregierung so treffend ?:
    Oper ist Silber - Öl ist Gold


    Damit spricht er laut aus, was im Geheimen eigentlich alle denken.
    Und damit sind wir auch schon beim Thema:


    Vor einigen Wochen stieß man in den Kellern des Opernhauses bei Kernbohrungen im Rahmen von Bauarbeiten (Errichtung einer unterirdischen Probebühne)
    auf ein Ölvorkommen von geradezu gigantischen Außmaßen, was - man war zunächst skeptisch, durch Ultraschalltests bestätigt wurde,
    Stimmen die Berechnungen von Univ. Prof. Dr. Sixtus Henhappel von der Montanhochschule Leoben, dann würde das bedeuten, daß Österreich
    über ein Ölvorkommen verfüge, welches doppelt so groß, wie jenes der USA und Russland zusammen wäre. Österreich als Ölnation - welch verlockender Gedanke.
    Allerdings auch mit der Gefahr verbunden von den USA - zwecks Annektierung des Öls zum "Schurkenstaat" erklärt zu werden.....(?)


    Solche Gaben der Natur haben natürlich auch ihren Preis denn eigentlich könnte die geplante Ölförderung schon in wenigen Wochen beginnen, wäre da nicht EIN Hindernis: Das Gebäude der Wiener Staatsoper. Man darf nicht durch kleinbürgerliche Hemmungen solch ein Projekt gefährden . daher gilt die Parole _ WEG DAMIT !!
    Ein Allparteienbeschluß (unter Ausschluß der Grünen) würde solch einen Abbruch in kürzestmöglicher Zeit legalisieren und ermöglichen.
    Dem stehe nichts im Wege - wird von allen Fraktionen versichert - in seltener Einmut -"zum Wohle Österreichs" - man bitte jedoch um Diskretion


    Um jedoch zur derzeitigen Stunde Personal, Sänger und Abonnenten nicht kopfsdcheu zu machen hat man eine Nachrichtensperre verhängt.
    Aber wie das Leben so spielt (schließlich sind wir in Wien !!) hat jemand nicht ganz dicht gehalten, es kamen Details an die Öffentlichkeit und es bildete sich eine Bürgerinitative zur Rettung der Wiener Staatsoper, kurz BÜINREWISTOP genannt (Link am Ende des Beitrags)


    Indessen gehen unbeindruckt die Vorbereitungen am Ölprojekt weiter.


    Immerhin ist man sich über die Tatsache einig, daß das alte Opernhaus, durch ein neues ersetzt werden soll, möglichst jedoch nicht im
    Stadtkern, weil hier die Mieten in den letzten Jahren ins Bodenlose gestiegen sind ...


    Zudem soll es sich um ein modernes zeitgemäßes Haus handeln, daß heutigen Anforderungen gerecht wird.
    Die Architektengruppe Coop-Dunkelbunt hat offenbar schon Wind von der Sache bekommen und ein konkretes Projekt vorgelegt


    Das Opernhaus soll aus Beton und Glas in Pavillionbauweise gestaltet werden, das heisst einerseits gedeckte Zuschauertribünen, andrerseite eine
    separierte Bühne in Form einer Glaskuppel (der Ton wird über Lautsprecher übertragen - stimmliche Mängel können auf diese Weise bestens korrigiert werden, und das hustende Publikum stört bei Livemitschnitten nicht so eklatant) ähnlich wie eine überdimensionale Schneekugel.


    Pressesprecher Wenzel Hawlitschek von der WSTOP: "Die Wiener sollen sich auf ein ideenreichdes Haus einstellen, entworfen von den kreativsten Köpfen unserer Zeit"
    "Das alte Haus war ohnedies ein Schandfleck - (es gefiel nicht mal dem Kaiser als es erbaut wurde) - ein abastoßendes Symbol bourgoiser Selbstgefälligkeit
    und wenn es dem Boden gleichgemacht wird ist es in Schritt auf dem richtigen Weg.
    Die Zeitgenossen dieser bieden Unglücksraben dichteten um 1860:


    "Der Siccardsburg und van der Nüll, die haben beide keinen Stül! ...


    (Auch nicht gerade ein Meisterwerk der Poesie...)




    Auch das WOHIN - eine Frage die natürlich sofort aufkam, ist zwischenzeitlich kein Geheimnis mehr
    Nachdem das Konkurrenzprojekt der Architekten Rosenzweig und Rosenast (ein schiefer Turm, Standort Donauinsel)
    wegen zu geringer Schmiergeldzahlungen offenbar aus dem Rennen ist, dürfte Coop Dunkelbunt den Zuschlag bekommen.
    Hier war die Idee als solche so grandios, daß über Geld erst gar icht geredet wurde...


    Als Standort ist der 23. Bezirk vorgesehen . Sinnigerweise in der Traviatagasse, einer idyllischen leicht abgelegnen Gegend, die sich schon
    als Industriegebiet bestens bewährt hat...


    Hier ist nun Zeit der Bürgerinitiative unter die Arme zu greifen
    VERHINDERT DIESEN WAHNSINN !!!


    Spendenaufrufe wurden in aller Welt gestartet, Covent Garden und die Met unterbrachen deswegen
    angesichts der Wichtigkeit der Sache sogar ihre Montagsvorstellungen !!!!


    Derlei kann Tamino natürlich nicht bieten.
    Unser bescheidener Beitrag sein ein kostenloser Link auf die WEBSEITE der BÜINREWISTOP



    www.büinrewistiop.at



    und Wünsche für Erfolg dieser wohl einmaligen Initiative zur Rettung unseres geliebten Opernhauses



    mfg


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ölvorkommen in Wien, das klingt interessant, scheint aber nur von begrenzter Wichtigkeit zu sein. Schließlich hat die FTD vorgestern eine Studie zitiert, derzufolge die jüngere Generation keine Autos mehr kaufen möchte, sonder eher Bahn fahren und Autos da, wo nötig, mieten will. Unter der Wiener Staatsoper lagert also Öl, was keiner braucht.


    Inwieweit die Wiener Staatsoper obsolet geworden ist, angesichts der auch dort erstickenden Übermacht des Regietheaters (Anna Netrebko soll dort zusammen mit Villazon als Sängerin engagiert worden sein 8o 8o 8o ) steht zu erörtern.


    Aus kunsthististorischer Sicht ist ein Abriss indes abzulehnen. Es wäre angesichts der Lage und der attraktiven Fassade zu erwägen, das Theater umzusiedeln und die Architektur in ein Hotel umzuwidmen (ggf. mit integriertem Pumpenhaus für das Petra Oleum).


    Eine entsprechende Initiative habe ich bei facebook gefunden. Klickt Euch dort bitte zahlreich ein. Über die letztendliche Verwendung der architektonischen Staatsopernhülle könne wir uns ja hier, am geistigen Nabel der Welt, unterhalten.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Der Bürger ist verblüfft, dass Wien, die Hauptstadt von Österreich, über eigenes Ölvorkommen verfügt. Die Ölfelder befinden sich unter dem Gebäude der Wiener Staatsoper. Schon bald soll mit dem Hochpumpen begonnen werden. Ahnlich wie in Abu Simbel wird die architektonische Substanz des Opernhauses in Blöcke zersägt und am Wolfgang-See in alter Pracht wieder hochgezogen.


    Eine glückliche Entscheidung, denn die Fördertürme, die in der Hauptstadt aufgerichtet werden, wären mit der Fassade des alten Opernhauses architektonisch nur schwer in Einklang zu bringen.


    Nicht alles Öl wird den Tankstellen zugeführt oder in den Export gehen - ein Teil des Volumens wird zurückbehalten und dient dem Zweck am frühen Morgen den Flüssigkeitsbedarf der Tenöre zu ergänzen, wenn die Stimm aufhört geschmeidig zu sein. Die Primadonnen gurgeln mit der zähen zähen schwarzen Flüssigkeit, damit die Kaloraturen sich sinnvoll zu Perlenketten zusammenfügen. In der Regel genügen täglich zwei Esslöffe!



    Eine Vision, wie das Erscheinungsbild der Donau-Metropole den TAMINORANERN in Zukunft vorkommen wird.

  • In der Tat ein Horrorszenario. Aus gut informierten Kreisen verlautete es, dass zur Eröffnungsvorstellung des neuen Hauses - gegen alle Wiener Traditionen - die Oper "Der Mond" von Carl Orff gegeben werden soll.

    Aus dem Inhalt dieses Werkes (Wikipedia):
    Vier Burschen aus einem Land ohne Mond, in dem nachts Dunkelheit herrscht, begeben sich auf Wanderschaft und gelangen in ein Land, in dem eine leuchtende Kugel auf einem Eichbaum hängt und nachts ein Licht ausstrahlt. Auf die Frage hin, was denn das sei, antwortet ihnen ein Bauer, dass ihr Schultheiß (heute etwa der Bürgermeister) diesen sogenannten Mond gekauft habe und diesem nun gegen Entgelt täglich Öl aufgießt, um ihn am Leuchten zu halten.

  • Am Öle hängt
    zum Öle drängt
    doch Alles!
    Ach!
    Wir Armen!


    Diese prophetische Aussage findet sich auf einem anläßlich der Aufräumungsarbeiten nach dem Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek zu Weimar aufgefundenen Textfragment, welches nach graphologischer Expertenansicht eindeutig dem Meister J.W.v.G. zuzuordnen ist und nach historisch-kritischer Textanalyse als Entwurfseinfallsblitz sicher einem Ur-Ur-Faust entstammt. Es beweist einmal mehr, welch weitsichtiges Universalgenie dieser große deutsche Dichter war. Noch zu erforschen wäre, warum schon im Ur-Faust dann lediglich vom "Gold" die Rede ist - ein früher Rückgriff auf konservativere Wert- und Anlageformen vielleicht? Wird man in einer Regietheaterinszenierung einer der Faust-Opern in Wien vielleicht auf diese Deutungsvariante Bezug nehmen?


    Jahreszeitentypische Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Denkwürdiges Datum heute ;)


    Mein Enkel hat heute Geburtstag :jubel:


    PS: Auf meiner Wienreise habe ich tatsächlich nickende Esel gesehen, was auf Österreichs hat Ölvorkommen hindeutet. Drum läuft dort auch alles "wie geschmiert". Respekt, Respekt!!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Liebe Freunde !


    Es dürfte doch noch nicht alles im Brunnen bzw. Ölschacht sein.
    Heute in den frühen Morgenstunden hat ein russischer Oligarch der Bundesregierung ein Angebot für die Hülle des Hauses unterbreitet.
    Er möchte in Krischki - Nowgorod damit eines der exquisitesten Etablisments der Welt eröffnen, um auch dieser Kulturstadt etwas Leben einzuhauchen.
    Sein Konsortium hat den Finanzminister überzeugt, daß in der Traviatagasse zuwenige Parkplätze vorhanden sind, um dort eine Auslastung zu garantieren. Daher wird erwogen, mit der STOP wieder in die Volksoper zu übersiedeln, denn in einem Magazin der Wiener Linien haben sich noch alte Stadtbahntafeln mit der Aufschrift "Währingerstraße - Staatsoper in der Volksoper" gefunden, sodaß sich hier eine enorme Kostenersparnis am PR-Sektor ergibt.
    Für konzertante Aufführungen bietet sich auch die Votivkirche mit ihrer ausgezeichneten, natürlichen Klimaanlage an.


    Allen Besuchern steht als besonderes Service der Stadt Wien der kostenpflichte Abschleppdienst rund um die Uhr zur Verfügung. Um noch mehr Kapazität zu erhalten, sollen Agrarflächen in Niederösterreich angemietet werden. (Hinweis auf EU - Förderungen)
    Dieser Punkt ist dem Bürgermeister eine Herzensangelegenheit geworden und will damit jede andere Weltstadt mit Operhaus übertreffen.


    Wenn man bedenkt, daß hier zwei Operhäuser wieder in einem Haus spielen werden, jedes Haus ihren Inszenierungen treu bleibt und nur durch Zufallsgenerator entschieden wird, welcher Akt aus welcher Inszenierung am Abend gezeigt wird und man dadurch verschiedene Regiekonzepte live vergleichen kann, ist das eine Novität erster Klasse !
    Auch beim Schimpfen über die Direktoren wird man sich keichter tun, denn es heißen ja beide Meyer !


    Er soll in einer Stunde eine Pressekonferenz geben, in der die weiteren, steuergelderschonenden Pläne erläutert werden.


    Inzwischen verabschiedet sich der
    Operngernhörer :hello:

  • Es ging gerade auch die Meldung herum, dass sich engagierte Ensemble-Kräfte des Hauses für einen Protestakt an das Haus gekettet haben.
    Auch Anna Netrebko, Villazon und der neue Chef-Dirgent Welser-Möst haben für 2 stunden ihre Bereitschaft angekündigt sich, vor den Haupteingang zu setzen und dort eine Unterschriften-aktion zu führen.

  • Wie bereits über den Rundfunk bestätigt, erklärte sich die in Sprengungen erfahrene Bundeswehrkompanie Kundus zum Abriss der Staatsoper bereit.


    Ein Ölscheich aus Dubai hat Interesse an der Ölquelle bekundet, um den gigantischen Energiebedarf des im Januar eröffneten Burj Chalifa (höchstes Gebäude der Welt) decken zu können.



    :hello:

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Sollte man sie denn jemals wieder im jetzigen Stile aufbauen, könnte man endlich die schmerzlich vermißte Kaiserloge wieder einbauen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Basti !



    Es wird Dich gerade sehr freuen, dass die lange vermisste Kaiser-Loge auis der Wiener Staatsoper aus dem berühmetn " Donau - Gold " Privatbsitz freigegeben wurde und soofrt in die " Home Opera " des Burj Chalifa - Tempels eingebaut werden konnte ! Un d zwar soll Altstar Armaninelli einen Mitternachtsgrünen Samt ausgesuchtb haben . Die erste Fotos auf you.too sind zutiegfst bewegend .


    Die Premiere wir d morgen ab 18. 00 Uhr Ortszeit in Anwesenheit von Boris und N. N. Becker mit " Kundry " eröffnet .


    Es handelt sich um die erste vollautomatische Inszenierung .


    Ich gratuliere Dir besinders, dass Du nach zwei Stimmband-Implantaten endlich den Parsifal singen wirst !


    Glück Auf !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Da scheint es hier doch einige zu geben - zumindest kommt es mir so vor - die das ganze für einen blöden Witz halten. Ich als gebürtiger Leipziger kann mit den Wienern nur mitfühlen, mitbangen. Steht doch unser Opernhaus - so wie die restliche Leipziger Innenstadt - auf einem durchaus abbauwürdigen Braunkohleflöz. Als Insider, der selbst etliche Jahre in der Braunkohlenindustrie tätig war, weiß ich, daß zu Zeiten der glorreichen DDR ernsthaft erwogen wurde, die Oper neben anderen Teilen der Innenstadt dem Hunger nach Braunkohle zu opfern.
    Also Wiener, Kopf hoch.... Wir haben das Problem auch lösen können...

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Basti ,



    ich war eben zu schüchtern , Dir mitzuteilen , dass mein jazziger Sohn ab 2012 die " Bayreuther Festpiele " mit einem Jazz - Solo fü " Einen Man mit Vier mädchen in Es - Dur " von Larry Goodman allnachmittäglich eröffnen wird .


    Die berühmte hohe Mzoo-Sopranistin Angelina Merchellina wird ab 2014 endlich unter Leitung von Lrin Thiedemann die Isolde als Premiere singen .


    hinweis . Es gibt noch Karten für das Public Viewing à 1 000 ö S pro Stehplatz .


    Hast Du noch einen Termin frei für die MET-Eröffnung 2018 als Hans Sachs ?


    Frank - Manager & Impressario

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Natürlich, Ende September 2018 halte ich frei. Ich probiere die Partie dann vorher aber noch in einem mittleren deutschen Haus aus.



    [SIZE=7]So, nun soll's aber mal reichen für dieses Jahr. Der Tag ist doch schon fast vorbei![/SIZE]


    :hello:

  • Frank und Basti, ihr macht Euch des off-topic-Vergehens schuldig. Bei einem solch ernsten Thema kann das nicht toleriert werden.
    Alfred mag entscheiden....

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Off Topic - Das ist es.


    Die Wiener Staatsoper in Bedrängis ist ein viel zu ernstes Thema , als das man sich darüber lustig machen sollte......


    8o


    Liebe Grüße aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Nein, Basti, lege Dich auf einen solch langen Zeitraum bis September 2018 noch nicht fest. Ich habe eine viel schönere Aufgabe für Dich. Dazu darfst Du aber nicht off-top, sondern Du musst top-fit sein.


    In meiner neuen Oper kannst Du Deine Bass-Qualitäten unter Beweis stellen, denn Du sollst in meiner Oper 'Konstanze und der Maharadscha' den Assam singen. Das Werk ist die Fortsetzung zur 'Entführung aus dem Serail' Assam hieß früher Osmin, hat Karriere gemacht. Seine Position als Verantwortlicher für die Frauengemächer hat er an Pedrillo abgegeben. Er ist jetzt Großwesir und am Schluss der Oper steht die Krönungsszene zum Maharadscha von Rajastan. Seine große Bravour-Arie heißt: „Vivat Brahma, Brahma lebe, Brahma war ein braver Mann.“ Dann probierst Du den Krönungskuchen (Arie: „Das schmeckt herrlich“) trinkst einen Becher Wein in einem Zug: Arie:„Welche ein Göttertrank) Dann kommst Du von der Bühne runter und verteilst den Rest des Krönungskuchens im Publikum. Du bist natürlich fein angezogen – keine Straßenkleidung von heute, sondern goldener Turban mit blauer Feder, Schnabelschuhe, weiße Hose und drunkelblauer Frack. Die meiste Zeit musst Du eine Tulpe mit ausgestrecktem Arm vor Dir hertragen.


    Doch ich fange von Anfang an zu erzählen. Montebello (statt Belmonte) hat kein Geld, um nach seiner Flucht mit Konstanze den Haushalt zu bestreiten und bekommt eine Anstellung von der Panama-Gesellschaft im Tiefbau. Konstanze will nichts mehr von ihm wissen, weil sie den erwarteten Wohlstand vermisst und nimmt Kontakt zum Bassa Selim auf. Dieser hat jedoch seinen Haushalt aufgelöst, weil sein Bruder, der Maharadscha gestorben ist und ist nach Rajastan verzogen, um die Regierungsgewalt zu übernehmen.


    Die Wasserspiele funktionieren nicht und deshalb bekommt Montebello den Auftrag, einen Kanal zu bauen und einen Nebenarm des Bramaputra am Palast des Maharadschas vorbeizuleiten. Die Zahlung seiner Bezüge aus Panama verspäten sich regelmäßig und Pedrillo nimmt Kontakt mit Assam auf. Konstanze lässt sich von den beiden Spitzbuben zum Schein entführen, aber Blondchen petzt bei Montebello, in den sie verliebt ist. Osmin und Pedrillo beschließen Blondchen zu bestrafen und sie von der Staumauer zu schubsen. Die beiden sehen noch, wie sie unten angekommen, von einem Gavial angefallen wird. Hierzu Pedrillos Arie: „Liebes Blondchen, ach verzeihe. Sieh' doch auf meine Reue.“


    Bassa Selim, jetzt Maharadscha unter dem Namen Sawai Sagat Singh kommt auf der Tigerjagd Leben. Dadurch wird Konstanze Witwe, hat aber noch nie etwas über Witwenverbrennung gehört. Sie versteckt sich im Wipfel einer Dattelpalme und singt 'Martern aller Art' und 'Ach Belmonte, ach mein Leben. Auch Pedrillo hat in seinem Arbeitsvertrag das Kleingedruckte nicht gelesen. Er ist zwar Aufseher über den gesamten weiblichen Bestand geworden, was aber eine kleine Operation zum Counter-Tenor erforderlich macht. Osmin (jetzt Assam) hatte den Posten abgegeben und ist jetzt Großwesir geworden. Pedrillos Arie 'In Mohrenland gefangen war' singt jetzt Montebello bereits am Anfang der Oper. Pedrillos Schmerzensschrei, während er unter dem Messerchen liegt, ist das Finale zu ersten Akt, dem das Publikum mit besonderer Aufmerksamkeit lauscht. Blondchen konnte der gefährlichen Echse entkommen und hatte lange zuvor das Rangieren mit der fahrbaren Hebebühne gelernt. Sie sitzt im Führerhäuschen und fährt die Haremsdamen an der rosafarbenen Fassade des Palastes von Jaipur rauf und runter. Der Scheiterhaufen zur Witwen-Verbrennung wird aus dem Gestrüpp errichtet, welches bei der Dattelernte angefallen ist. In höchster Not kommt Montebello, verzeiht Konstanze und hilft ihr aus dem Wipfel der Dattelpalme. Beide vertragen sich mit Assam und sind Zeuge bei seiner Krönung.--


    Da muss jetzt natürlich noch vieles dazu erfunden und geordnet werden. die gesprochenen Dialoge eingesetzt und ein Narretator beschäftigt werden. Ich habe nur festgehalten, was in meinem Kopf ungeordnet herumliegt. Bestimmt hast Du auch noch gute Einfälle. Premiere ist in Hamburg, weil wir dort die Kübelpflanzen und die Palmen aus 'Lucia di Lammermoor' noch mal verwerten können. Kannst Du, lieber Basti, für die anspruchsvolle Partie des Assam gewonnen werden? Ich habe an der Staatsoper schon angefragt. Die Opernkartenverkäuferin ist einverstanden mit Dir. Die Platzanweiserin frage ich am 11. April 2010, wenn ich in Chowantschina gehe.


    Also, lieber Basti, ich warte auf Deine Äußerung, ob Du nun Karriere machen willst oder nicht,.


    Viele Grüße
    Engelbert

  • Meine Lieben


    Der 1. April ist vorbei - Der Thread in den entsprechenden Bereich verschoben.


    Wie schon die letten Jahre ging es mir persönlich eher um den Unterhaltungswert des Threads, als darum daß "jemand drauf reinfällt" - solche Aprilscherze müssten anders aufgebaut werden und würden vermutlich etwas trockener, weil realitätsnäher ausfallen.
    Ich hingegen schätze die unverhüllte Satire.


    Sollte es jemandem ebenfalls Spaß gemacht haben, so freut mich das.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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