Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2011)

  • Wie gut war die Pathétique unter Mrawinsky. Eine Jahrhundertaufnahme.


    So ist sie aber sogar noch besser:



    'Zuhause' in Leningrad war der alte Mrawinsky (1982) noch extremer. Hier ist nichts bittersüß-sentimental, die Interpretation geht durch Mark und Bein!

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Lieber Neun(zehn)hunderter,


    danke für den Tipp!


    Wie schätzst Du die Aufnahmen unter Swetlanow ein? Einige im Forum stellen diese über alles ...

  • Zum ersten Mal im Player:


    Arriaga, Juan Chrisostomos de (1806–1826)
    Streichquartette Nr. 1-3

    Voces-Quartett



    DDD · Aufnahme von 1985.


    Hier bin ich angenehm überrascht: Diese Scheibe avanciert zu meinen TOP-Streichquartetten … :thumbsup:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Hm, da kann ich leider nichts dazu sagen, weil ich sie schlicht nicht kenne. Sie stehen zwar aufgrund teletons renitenter Werbung auf meiner allzulangen Liste, aber noch nicht in meinem Schrank.


    Dank Mrawinskys Wahnsinnsaufnahme, HvK mit den Wienern, meiner Bernstein-CBS-Box und desselben großer Weltschmerz-Offenbarung auf DG bin ich eigentlich eingedeckt. Gibt momentan dringlicheres.
    (Eine zusätzliche Beethoven-HIP-Aufnahme, ich schimpfe zwar viel darüber, bin aber durchaus interessiert... ;))

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Gibt momentan dringlicheres.
    (Eine zusätzliche Beethoven-HIP-Aufnahme, ich schimpfe zwar viel darüber, bin aber durchaus interessiert... )


    Tja. Immer diese Entscheidungen ... immer zu wenig Geld um die Sammlung zu erweitern, immer zu wenig Zeit zum Hören ... :D

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  • Nur haben Karajans und Bernsteins Tschaikowski nichts mit russischer Musik zu tun. Es wurde europäisch geglättet oder Gefühlduselei.


    In jeder Sammlung sollte auch ein russischer Tschaikowski sein. Swetlanow, von dem ich zwei Tschaikowski-Sinfonien-Zyklen, ist allerbeste Wahl. Hier klingt es so schön knarzig!



    :hello: LT

  • Ja. Ich kenne zwar Karajans späte Aufnahmen mit den Wienern nicht, aber die Aufnahme der Pathétique aus der GA mit den Berliner Philharmonikern ist zwar gut, aber in der Tat geglättet. - Bernstein ist ein Fall für sich. Nichts für alle Tage. Ich kann auch nicht sagen, ob ich es mag oder nicht. Es hat etwas Faszinierendes, aber Tschaikowsky ist das nicht ... Bauch und Kopf liegen da offenbar bei mir überkreuz (blöde Metapher).

  • Bzgl. Tschaikowsky: Bei Karajan sollte man allerdings auch unterscheiden zwischen den m. E. tlw. sehr gelungenen Berliner Aufnahmen aus den 60ern und 70ern und den doch sehr aalglatten Wiener Aufnahmen aus den 80ern. Letztere fand ich mal ne Zeitlang ganz gut, aber mit der Zeit ... Das waren wirklich nicht gerade seine besten Einspielungen.
    Bernstein ist in der Tat nichts für alle Tage. Aber ich bin immer wieder aufs Neue angetan, wenn ich seine ganz späten New Yorker Aufnahmen auflege. Das hat diesen "Wahnsinns-Faktor" wie sein später Mahler, Sibelius oder Bruckner.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vorneweg zu Karajan: Ich habe die Aufnahme mit den Berlinern (mit einem unmöglichen Cover, Karajan am Moskauer Flughafen...)
    Eine durchaus gute Aufnahme.



    Bernstein als nicht russisch abzutun, ist meines Erachtens etwas vorschnell. Die Frage, ob ein Interpret aus dem Land des Komponisten diesem zwangsläufig besser gerecht wird, wurde ja schon andernorts eher verneinend erörtert.


    Mrawinsky liefert eine faszinierende, wennglich sehr harte, strenge Auslegung von Tschaikowskys fraglos sehr bekenntnishaftem Werk.
    Bernstein hingegen eine voll bittersüßer Melancholie. Unglaublich traurig und doch so schön. Das mag mancher, der solcher ästhetisierend-expressiver Emotionalität eher kritisch gegenübersteht, als Kitsch bezeichnen. Allerdings ist Derartiges keineswegs 'unrussisch'. Ich denke da nur an Dostojewskis Weiße Nächte. Auch das kann man aus einer solchen Haltung heraus als Kitsch bezeichnen, oder es einfach lieben.


    Eine Krankheit, deren Ursache
    man schon längst hätte herausfinden müssen,
    ähnlich dem englischen Spleen,
    kurz: Die russische Melancholie


    (Alexandr Puschkin)

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Nur haben Karajans und Bernsteins Tschaikowski nichts mit russischer Musik zu tun.


    Dann dürfte es ja gut passen! ;)


    Tschaikowskis Mutter war französischstämmig, seine Gouvernante war Französin, er wurde wie die meisten russischen Kinder aus gutem Haus zu dieser Zeit auf französische Art erzogen. Als Komponist orientierte er sich an westeuropäischen Vorbildern. Das führte so weit, dass er 1862, als sich das "mächtige Häuflein" formierte (Balakirev, Borodin, Cui, Mussorgski und Rimski-Korsakow), er nicht als Mitglied aufgenommen wurde, weil er "zu wenig russisch" komponierte. Ebenso erging es z.B. Rachmaninow.


    Wenn also jemand meint, dass ihm die Wiedergabe einer Tschaikowski-Symphonie "zu wenig russisch" erscheine, dann war sie vermutlich "richtiger" als z.B. bei Swetlanow. Das soll natürlich nicht heißen, dass einem der gestrenge Mrawinski nicht gefallen dürfe, aber mit der Notwendigkeit des "russischen" bei einer Tschaikowski-Interpretation ist es so eine Sache...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Heute eingetroffen:


    Beethoven: Symphonie Nr. 3 "Eroica"; Zwölf Contretänze; Trauermarsch aus "Leonore Prohaska"; Romanzen für Violine und Orchester Nr. 1 & 2
    Katarina Andreasson, Violine
    Schwedisches Kammerorchester Örebro
    Thomas Dausgaard
    2002


    Die "Eroica" fängt schon gut an.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich mag erst einmal keinen Beethoven mehr hören.


    Deswegen (nicht nur alleine deswegen, auch weil es gute Musik ist) genehmige ich mir nun die erste Sinfonie:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Guten Abend,


    Schubert, Franz ( 1797-1828 )
    Symphony No 6 C Major D 589

    Bamberger Sinfoniker
    Jonathan Nott


    und davor:


    Mitschnitt eines Konzertes mit dem Lieblingsdirigenten Agon’s (lange nicht mehr hier gesehen?) :


    Beethoven, L.v. (1770-1827)
    Piano Concerto No 5 E Flat op 73

    Sinfonieorchester des HR, Paavo Järvi
    Radu Lupu, Piano


    TOP! :thumbup:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Die "Eroica" fängt schon gut an.

    Die kenne ich nicht, aber höre derzeit gerade die Dritte mit Krivine über Anlage und bin nicht begeistert, weder von Satz 1 noch von Satz 2, Orchester ein bisschen dünn.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 14 op. 135 mit Joan Rodgers (Sop.) und John Tomlinson (Bass). Es spielt das BBC National Orchestra of Wales dirigiert von Mark Wigglesworth (AD: 1999).



    Grüße,


    Garaguly

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  • Eine lange nicht mehr gehörte Aufnahme des "Zar und Zimmermann" liegt nun bei mir im Player. In meiner großen BASF-Box noch recht teuer, nun ein Schnäppchen:


    W.S.

  • Das hr-sinfonieorchester legt unter Paavo Järvis Leitung gerade zusammen Gautier Capucon (Cello) das Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104 von Antonin Dvorak hin (AD: 2009).



    Grüße,


    Garaguly

  • Deswegen (nicht nur alleine deswegen, auch weil es gute Musik ist) genehmige ich mir nun die erste Sinfonie:


    Lieber Norbert,


    da ich neben Blomstedt und Schönwandt (und demnächst Bernstein) mit einem weiteren Nielsen-Zyklus liebäugele, wäre ich doch auf Deine Bewertung gespannt ...


    Bei mir gerade im Player: Beethovens 1. Sinfonie mit Wilhelm Furtwängler und den Wiener Philharmonikern, aufgenommen im November 1952. Nach Krivine, Hogwood und Mackerras (Liverpool, EMI) ist das schon irritierend :D . Spaß beiseite: Beethovens 1. Sinfonie klingt mir bei Fu etwas zu reif und gesetzt, zu wenig wild.


  • Jetzt wird's noch spätestromantisch-süffig mit der Musik von Max von Schillings (1868 - 1933). Ernö Rozsa (Violine) und die tschechoslowakische Staatsphilharmonie aus Kosice spielen unter der Leitung von Alfred Walter das Violinkonzert op. 25, "Das Erntefest" aus der Oper "Moloch" und den symphonischen Prolog zu "König Oedipus" (nach Sophokles) op. 11.



    Grüße,


    Garaguly


  • Lieber Norbert,


    da ich neben Blomstedt und Schönwandt (und demnächst Bernstein) mit einem weiteren Nielsen-Zyklus liebäugele, wäre ich doch auf Deine Bewertung gespannt ...


    Lieber Wolfram,


    ich melde mich dann wieder, wenn ich die Aufnahmen durchgehört habe.


    Welchen Blomstedt hast Du? Den früheren von der EMI oder den späteren von der Decca?

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Heute Abend läuft zu meiner Büroarbeit eine meiner Lieblingsopern in deutscher Sprache. Zwar historisch, aber von der Klangqualität her gibt es nichts zu mäkeln. Und die Besetzung ist einfach Großartig.


    W.S.

  • Lieber Norbert,


    ich habe den Decca-Zyklus. Klingt ausgezeichnet. Von Schönwandt war ich eher enttäuscht. Zur Auswahl stehen Vänskä oder Chung.

  • Nach dem "Armeemarsch 606" jetzt die Ouvertüre zu "Wasserdichter und Vogelbauer". :jubel:


    Wer kennt's ohne zu googeln??

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Die von "Joseph II" eroffneten Sibelius-Threads haben mich veranlasst meine winzige Sibelius Diskographie um 4 CDs zu erweitern (entspricht fast einer Verdoppeluing der Bestände) und - nach lager Pause - mich mit den Sinfonien

    dieses Komponisten zu befassen. Derzeit habe ich die zweite gewählt, weil sie ja als eine der beliebtesten Sinfonien von Sibelius gehandelt wird. Mal sehen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Lieber Norbert,


    ich habe den Decca-Zyklus. Klingt ausgezeichnet. Von Schönwandt war ich eher enttäuscht. Zur Auswahl stehen Vänskä oder Chung.


    Lieber Wolfram,


    Schönwandt hat mich größtenteils auch nicht soo vom Hocker gehauen, und bei der gestellten Auswahl Chung oder Vänskä geht ein eindeutiges Votum zugunsten von Chung, auch wenn die Sinfonien 4 und 6 von Neeme Järvi dirigiert wurden und interpretatorisch leider nicht ganz so intensiv, so expressiv und leidenschaftlich gerieten wie bei Chung.


    Ferner klingen die Aufnahmen fantastisch.


    Vänskä ist (nach Eindrücken der ersten drei Sinfonien) sicherlich auch keine schlechte Wahl, aber gerade bei der 3. Sinfonie zeigt sich, daß zwischen ihm und Chung eine kleine "Ausdruckswelt" liegt. Die 3., dirigiert von Chung, ist, um mal teletons Sprachwelt zu gebrauchen ;) , "der absolute Hammer", für mich das Highlight der gesamten Box.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Ludwig van Beethoven
    Symphonie Nr. 2


    La Chambre Philharmonique
    Emmanuel Krivine
    (Video vom 15.4.2011 aus der Cité de la Musique)


    versus


    Chamber Orchestra of Europe
    Nikolaus Harnoncourt
    (Styriarte-Mitschnitt)



    ............................................. 0 : 4 ............................................



    Das Video von Krivine wiederholte in etwa die Eindrücke, die ich schon von der achten und der fünften bekam. Lebendige, meist ziemlich flotte Wiedergabe, homogenes und lebendiges Orchesterspiel, runder und warmer Klang des kleinen Orchesters, das allerdings nur wenig Dynamik entwickelt. In Summe eine durchaus erfreuliche Aufführung.


    Dem stehen aber die teils hymnischen Kommentare gegenüber, die einige Mitleser von sich geben. Ist Krivine mit seinem Ensemble wirklich soo gut? Ein Vergleich mit einem ähnlichen Ensemble soll einen ersten Aufschluss geben.


    Nikolaus Harnoncourt hat mit dem Chamber Orchestra of Europe (COE) ein ähnlich großes Ensemble zur Verfügung, der Unterschied liegt in den Instrumenten. Ein erster Durchlauf lässt mich ins Grübeln kommen, weitere Satz-für-Satz-Vergleiche verstärken jedoch den Eindruck: Krivine hat nicht den Funken einer Chance!


    Da fragt man sich, wie es zu dieser Begeisterung kommen kann. Das erste, was auffällt, ist die deutlich höhere Dynamik, die das COE entwicklen kann. Da werkeln zwei Zylinder mehr unter der Haube. So gut Krivine für sich alleine anzuhören ist, im direkten Vergleich wirkt er sehr eingeschränkt. Theoretisch wäre es möglich, dass die CDs dynamisch besser klingen als das Video, aber der Unterschied ist auf keinen Fall befriedigend auszugleichen. Ich habe allerdings den Verdacht, dass die Begeisterten einem folgenschweren Irrtum aufsitzen: sie spielen Krivine viel zu laut! Damit kaschieren sie aber nur den gravierendsten Nachteil - die relative dynamische Eintönigkeit der Wiedergabe des französischen Orchesters. Ich empfehle die direkte Verifizierung, indem man bei Krivine bei einem beliebigen Satz den Anfang auf die gleiche Lautstärke einstellt, die ein anderer, "konventioneller" Dirigent mit einem großen Orchester entwickelt. Man wird dann hören, wie wenig sich bei Krivine wirklich tut.


    In meinem Beispiel ist das ganz auffällig. Lasse ich Harnoncourt einen Satz mit der gleichen Lautstärke beginnen wie Krivine, fliegt mir Mitten im Satz irgendwann Beethoven um die Ohren. Dabei nutzt Harnoncourt seine Möglichkeiten in beide Richtungen: er wird bei Bedarf nicht nur lauter, sondern in passenden Momenten auch leiser! Seine gesamte Dynamikabstufung ist wesentlich abwechslungsreicher, dadurch wirkt Harnoncourts Beethoven viel kraftvoller und auch leidenschaftlicher, aber das ist nur der Anfang. Harnoncourt ist für mich auch bei der Tempodramaturgie weit überlegen. Jedes Thema, ja jeder musikalische Gedanke spiegelt sich auch im Tempo wieder, das Grundtempo eines Satzes wird ständig dem aktuellen Geschehen angepasst - bei Krivine schnurrt ein Satz im wahrsten Sinne des Wortes ab, mal etwas schneller, mal etwas langsamer, mal etwas lauter, mal etwas leiser, aber nicht annähernd mit Hanoncourts Spannweite. Und jetzt kommen wir zum dritten und endgültig entscheidenden Punkt: das Chambre Philharmonique spielt sehr gut, aber praktisch ständig mit dem gleichen Ton. Man nehme das Alegretto: bei Harnoncourt beginnt der Satz ganz leise, fast ein wenig geheimnisvoll, der zart gespielten Einleitung folgt dann ein Ländler. Danach wechselt die Stimmung, es wird düster, ja bedrohlich und kurzzeitig sehr dynamisch (bei Krivine geht es gemütlicher und mit kleinem Drama weiter). Der nächste Teil des Satzes wiederholt Einleitung und Ländler, wird wieder ganz licht und sehr zart - mit folgendem Schluss. In jeder Phase des Satzes findet Harnoncourt zur Musik ein passendes Tempo, eine dazugehörige Dynamik, eine passende Klangfarbe im Orchester. Im Vergleich dazu wirkt Krivine einfarbig, ja geradezu eindimensional und dass er mit seinem Ensemble einen Ländler nicht wirklich zum Klingen bringt, ist dann schon der geringste Einwand. Das also soll referenzwürdig sein?


    Für mich ist Harnoncourt in allen vier Sätzen deutlich überlegen. Am relativ geringsten ist die Differenz im dritten Satz, aber insgesamt sind die Unterschiede geradezu dramatisch zugunsten von Harnoncourt und dem CEO. Krivine wäre für mich eine interessante und durchaus hörenswerte Alternativeinspielung mit alten Instrumenten - der Klang hat schon etwas für sich - aber Beethoven-Referenzen hören sich bei mir anders an. Krivines Einspielung besitzt in den drei mir bekannten Symphonien vielleicht etwas französische Eleganz, aber so gut wie keinen Esprit. Das erscheint mir für eine nachhaltige Wirkung dieser Aufnahmen etwas zu wenig zu sein.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Es geht zwar mit Riesenschritten auf Weihnachten zu, aber ich lasse mich trotzdem nicht hindern, diese wunderschönen Aufnahmen jetzt zu hören. Sehr empfehlenswert!


    W.S.

  • Derzeit im CD-Spieler:



    -Sinfonie Nr. 2


    Speziell an Wolfram: Ich bleibe dabei, Chung bietet "mein Nonplusultra" der Nielsen-Interpretation auf.


    Vänskä ist zweifelsfrei sehr gut und werkdienlich, aber Chung und das fantastische Orchester aus Göteborg sind halt noch "einen Zacken besser".

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Bei mir gab es vorhin ein interessantes vergleichendes Hören zweier hochkarätiger Aufnahmen der "Eroica" von Beethoven. Auf der einen Seite ein "Newcomer", auf der anderen ein "großer Alter". Mehr dazu im entsprechenden Thema.



    Schwedisches Kammerorchester Örebro
    Thomas Dausgaard
    2002










    BBC Symphony Orchestra
    Sir John Barbirolli
    1967

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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