Wolfram - den ich sehr schätze - was nicht auf Gegenseitigkeit beruhen dürfte - nutzt jede Gelegenheit die Formulierung meiner (zugegebenermaßen oft flapsigen) Threadtitel massiv zu kritisieren - und zudem meine Kompetenz in Frage zu stellen.
Seis drum - zum obenstehenden Threadtitel hat mich er inspiriert - und ich hoffe daß der Thread sich dieser Inspiration würdig erweisen wird.
Vorerst das Originalzitat in (fast) voller Länge:
ZitatDie Frage ist tatsächlich: Warum hat sonst niemand eine Oper, die sich mit dem "Figaro" messen könnte, eine Sinfonie, die sich mit den letzten dreien Mozarts messen könnte, ein Streichquartett, das sich mit den sechs Haydn-Quartetten messen könnte, komponiert? Andersherum: Was macht Mozart zu Mozart? Wir werden es (gottseidank) vermutlich nie ganz beantworten können. Aber "hört sich an wie ..." finde ich schrecklich plump. Das ist nicht die Frage nach der Differenzierung, sondern die Aussage "für mich hört es sich genauso an".
Beginnen wir beim Kritikpunkt des Threadtitels
ZitatAber "hört sich an wie ..." finde ich schrecklich plump.
Mag sein - deshalb hiess der betreffende Thread ja NICHT
"Opern die WIE Mozart klingen"
sondern
"Opern die NACH Mozart klingen"
(sprachliche Wiener Spitzfindigkeiten - soll heissen "der Klang ERINNERT an Mozart" etc etc)
Aber das ist nicht das Thema dieses Threads.
Es geht vielmehr um die Behauptung, daß im Umfeld Mozarts niemand eine Oper schreiben konnte, bzw geschrieben hat, die dem Figaro das Wasser reichen konnte. - Später widmen wir uns dann auch noch den Sinfonien - und wenns sein muß auch den Streichquartetten - die sind allerdings nicht so mein Spezialgebiet.
Ich fürchte allerdings, daß sich nur wenige bis niemand getrauen wird, hier ernstlich zu widersprechen. Vielleicht können wir aber zeitgenössische Kritiken zitieren oder Aussagen von Mozart, seinem Vater, oder Zeitgenossen finden.
Der riesige Abstand von Mozart zu seinen Zeitgenossen wird in letzter Konsequenz erst in unserer Zeit so gesehen, die Belege oder besser gesagt Indizien, daß ich hier recht habe mögen zwar spärlich vorhanden sein, zudem ziemlich versteckt sein - aber es gibt sie.
EIN unwiderlegbarer Pluspunkt Mozarts ist mit Sicherheit, daß KEIN Zeitgenosse solch eine Vielfalt von Genres abdeckte - und dies alles auf höchstem Niveau....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred