Gerade verklungen:
Für JR, der sich fragte, wie Klemperers Berlioz klingen möge: Interessant .
Klemperer ist in jedem Satz ca. eine Minute langsamer als Colin Davis (abgesehen vom "Gang zum Schafott", bei dem sich Klemperer die Wiederholung spart).
Die letzten beiden Sätze darf man sich nicht als einen "orgiastischen Rausch" vorstellen, nicht als reißenden Sog, der alles in sich hineinzieht (wie bei Charles Munch), sondern eher als unerbittliches Ende, das zwangsläufig erfolgt und aus dem es kein Entrinnen gibt.
Klemperer setzt harte rhythmische Akzente in den letzten beiden Sätzen, läßt Details erhören, die zu oft untergehen (exemplarisch das Blech zu Beginn des "Balls", also des zweiten Satzes) und erzielt, wie so häufig, einen immensen Transparenzgewinn durch die deutsche Orchesteraufstellung.
Das ist sicherlich nicht die ultimative Aufnahme der Symphonie fantastique, aber eine sehr interessante Alternative, die die Symphonie quasi aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Uns während ich das höre, gibt's schwungvollen Beethoven des jungen Abbado: