Wenn Wagner und sein "Parsifal" etwas typisch deutsches ist, dann gehöre ich wieder einmal gerne dem Volk der Dichter, Denker und Musiker an. Kaum jemals ist es gelungen Spiritualität und Mystik überzeugender darzustellen, als in diesem grandiosen Gesamtkunstwerk. Der Karfreitageszauber ist ergreifendste "Religiosität". Hat Claus Peymann so wenig seelische Antennen, um diesen Zauber nicht zu erkennen, ach was zu erfühlen? Oder gehört es zum Selbstbild und Standing eines modernen Theatermannes über diesen Dingen zu stehen und größte Kulturschöpfungen als überholt abzuqualifizieren?
Und wie erklärt sich der weltweite Erfolg dieses Werkes? Tröstlich dabei, der "Parsifal" wird Opernfreunde weltweit auch dann noch faszinieren, wenn die Regisseurskaste a la Peymann längst überwunden und vergessen sein wird.
Herzlichst
Operus