Lieber Wolfgang,
ach, so übel war Vater Järvi gar nicht, zumindest was seine Aufnahmen bei BIS angeht (Sinfonien 4 und 6).
Ich bin aber auch schon sehr gespannt auf die neue Box...
Lieber Wolfgang,
ach, so übel war Vater Järvi gar nicht, zumindest was seine Aufnahmen bei BIS angeht (Sinfonien 4 und 6).
Ich bin aber auch schon sehr gespannt auf die neue Box...
Ich besitze die Neme Järvi _ GA (DG) - rundum ordentlich aber nicht herausragend ... das sollte bei Paavo eigendlich noch besser gehen.
Jetzt staune ich aber - früher hast Du die Aufnahme von Neeme Järvi enthusiastisch gelobt:
Alles anzeigenHallo Taminoaner,
die Nielsen-Sinfonien, werden insgesamt gesehen von keinem so perfekt gespielt wie in der DG-Gesamtaufnahme von 1990 -1992 (DDD) mit Neeme Järvi / Göteborg SO:
Das langweile Cover entspricht genau dem Gegenteil des Inhaltes und paßt überhaupt nicht zu Nielsen und seinen Sinfonien --- aber der Inhalt zählt!
Was hat Deine Meinungsänderung bewirkt?
Oha! Muss ich natürlich - schon aus Gründen des Lokalpatriotismus - haben. Einige der Symphonien Nielsens habe ich während Paavo Järvis Chefdirigentenzeit beim Symphonieorchester des Hessischen Rundfunks live in Frankfurts 'Alter Oper' gehört. Die Aufführungen waren immer sehr gut. Sind das die Mitschnitte, die da jetzt veröffentlicht werden? Oder ist man dafür nochmal gemeinsam ins Studio gegangen?
Grüße
Garaguly
Zu RCA und dieser Aufnahme finde ich im Netz keine gescheite Adresse. Schlamperei!
Dafür ein kurzer Ausflug zum hr SO auf Youtube, wo die 4. Sinfonie aus der Alten Oper zu sehen ist. Teils fiese Bildregie (die Pauken spielen fast solistisch, die wackelnde Kamera zoomt unscharf in die untätigen ersten Geigen - Horror).
Im direkten Anschluss und zum Vergleichen kommt direkt danach automatisch das Konzert des SO des Dänischen Rundfunks unter Rattle. Abgesehen davon, dass der zweite Pauker dort am Schluss einfach nur reinknallt, gefällt es mir spontan besser. Man höre nur die letzten drei bis fünf Minuten.
OT aus. Viele Grüße, Accuphan
Jetzt staune ich aber - früher hast Du die Aufnahme von Neeme Järvi enthusiastisch gelobt
Hallo Bertarido,
früher vor mehr als !10!Jahren, als ich den zitierten Beitrag geschrieben hatte, besas ich ja auch noch nicht so viele Alternativen, sodass sich meine Meinung zur Neeme Järvi-GA (DG) relativert hat. Ich war damals erst einmal wegen des guten Klanges angetan (das zieht bei mir oft zuerst ...).
Betrachte ich heute die Sinfonie Nr.4 mit Martinon / Chicago SO und die Sinfonie Nr.2 auf gleicher CD mit Morton Gould (RCA), dann fällt N. Järvi deutlich durch ...
Betrachte ich die GA mit Bernstein / New Yorker PH und Ormandy (für die Sinfonien Nr.1 und 6) (SONY) insgesamt, dann fällt N. Järvi durch (auch wenn er den besseren Klang für sich verbuchen kann) ...
Betrachte ich Blomstedt / San Francisco SO (Decca), dann ... dito ...
Nehmen wir Roshdestwensky´s GA (Chandos), dann liegen wir mit dem aktuellen Klang auf ähnlicher Stufe wie N.Järvi. Hier gefällt mir vieles vom manchmal verschleppten Tempo her nicht. Aber welche Emotionen werden hier wach? Da liegt bei mir mir trotz aller Vorbehalte Rosh auch noch vorne ...
Vom Ex-tamino swjatoslaw bekam ich irgendwann mal die Sinfonie Nr.4 mit Barbirolli / Halle Orchestra (EMI). Klanglich nicht so ganz berauschend, aber was der Junge aus dem Werk herausholt und welche Emotionen der frei setzt, dagegen kocht N.Järvi, besonders im letzten Satz, nur ein warmes Süppchen.
Was Accuphan zu Paavo´s 4ter schreibt, hört sich verdammt interessant und aus meiner Sicht gar nicht negativ an. Garaguly bestätigt es bereits.
Ich sehe gerade, dass ich das Video bereits 2014 schon downgeloaded hatte.
Ja, das ist was ganz anderes als Vater Neeme auf DG. Die Bildregie vom HR mag ja etwas gewöhnungsbedürftig sein. Mich stört es nicht - denn das HR-Konzert ist der Hammer!
Also diese Nielsen-Box ist meine persönliche GA des Jahres! einfach wunderbar, wie es John Storgards schafft, die einzelnen Linien alle gleichbereichtigt wie ein polyphone Renaissance-Geflecht erklingen zu lassen!
Nielsen-Sinfonien mit Paavo Järvi
Als nächstes möchte ich in aller Kürze diese Nielsen-Sinfonien - GA als eine der herausragensten GA die verfügbar sind herausstellen.
Paavos zügiger und vorwärsschreitenden hochemotionaler Gestus gefällt mit ausserordentlich gut und damit auch deutlich besser, als die GA seines Vaters Neeme Järvi (DG). Auch die beiden Blomstedt-GA (EMI und Decca) kommen bei aller Wertschätzung teils weit zahmer rüber und haben an den entscheidenden Stellen deutlich weniger Spannung!
Natürlich sind in der Regel in einer GA nicht alle Sinfonien auf gleichem Niveau. An anderer Stelle hatte ich gelesen, dass seine Sinfonie Nr. 1 etwas schwächer ausfallen soll. Dahingehend werde ich noch einen Vergleich mit der herausragenden Ormandy-Aufnahme (SONY) durchführen. Ich fand auch die Erste mit Paavo richtig spritzig und besser als Blomstedts beide Aufnahmen (auf Decca und EMI)!
Das Textheft gibt keine Auskunft, ob das LIVE-Aufnahmen aus der alten Oper Frankfurt sind!?! Ich glaube aber, dass diese Aufnahmen nochmal neben den LIVE-Konzerten als Studio-Aufnahmen für diese Produktion aufgenommen/zumindest mit Tracks überarbeitet wurden. Die Sinfonie Nr.1 wurde im Kurhaus Wiesbaden aufgenommen. Publikumsgeräusche und Applaus sind auch nicht vorhanden.
Ich habe nämlich den YT-Mitschnitt der Sinfonie Nr.4 aus Frankfurt vorliegen. Das ist klar eine andere Aufnahme - und ein LIVE-Konzert. Hier lässt Paavo noch emotionsgeladener die Post abgehen und die Pauken sind mit deutlich härteren Schlägeln gespielt, viel pointierter als auf der CD-Aufnahme in der RCA-Box.
Als TOP-Alternative können bei mir nur noch die Bernstein-Aufnahmen (Nr. 2.-5. (SONY)), Ormandy (1. und 6. (SONY)) und Martinon-Aufnahme (4.) auf RCA punkten.
Die zügigere und straffere Vorgehensweise von P. Järvi, als in anderen Aufnahmen gewohnt, liegt deutlich auf meiner Wellenlänge.
Jedenfalls liefert Paavo Järvi eine ganz exqusite Nielsen-Sinfonien-GA in aktueller TOP-Klangqualität, die klaren Hörspass verspricht:
Hallo zusammen,
hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi
RCA, DDD, 2014
Carl Nielsens Sinfonien sind wirklich interessant und abwechslungsreich. Es ist spannend, die musikalische Fortentwicklung des Komponisten über die sechs Sinfonien hinweg zu verfolgen. An neuen und neueren Interpretationen herrscht kein Mangel (z. B. Storgards, Colin Davis, Oramo, Kuchar, Schoenwandt, Vänskä...). Daneben buhlen diverse Wiederveröffentlichungen um die Gunst des potenziellen Käufers (Berglund, Ole Schmidt, Blomstedt...). Die Gesamtaufnahme von Paavo Järvi wurde hier im Thread ja bereits ausführlich gewürdigt. Wolfgangs Einschätzung möchte ich mich anschließen. In meiner Wahrnehmung eine engagierte, packende Aufnahme, die auch klangtechnisch absolut gelungen ist und demjenigen, der Nielsen nicht gerade zu seinem Steckenpferd erklärt, durchaus als "the one and only" gereichen mag.
Nielsen - Sinfonien mit Alan Gilbert
Schon wieder eine neue Nielsen - Sinfonien - GA.
Diesesmal auf SACD zusammen mit den 3 Konzerten (Violine, Flöte, Klarinette).
Ich hatte die CD-Box für knapp über 10Euro incl. Porto wegen eines Preisfehlers nach nochmaliger Bestellung des Lieferanten aus den USA für knapp über 10€ incl Porto abstauben können.
Die Klangqualität ist es denn auch, die zuerst auffällt und für detailgenaue Wiedergaben sorgt. Wer diese Aufnahmen erstmals ohne Vergleich hört, kann nur zufrieden sein !
An Gilberts Detailarbeit und dem Tempogefühl für die Nielsen-Sinfonien gibt es wenig auszusetzen ... aber wo bleibt die Emotion und der Spannungsaufbau ?
Der Sinfonie Nr.6 bekommt Gilberts modern wirkender Ansatz gut die Expressivität des Werkes herauszustellen.
Was die Sinfonie Nr.5 angeht, so habe ich da neben vielen anderen Nielsen - GA Bernstein /NewYorker PH (SONY) im mOhr ... und die hat um Längen mehr Gefühl, Emotion und Ausdrucksstärke intus.
- so auch Roshdestwensky / Stockholm PO (Chandos)
- von meinen aktuellen Aufnahmen ist es Paavo Järvi / Frankfurter RSO (RCA, 2015), die ungleich mehr fasziniert und richtig Biss hat. Das sind zwar trotz der aktuellen Aufnahmen keine SACD, aber klanglich tatsächlich gleichwertig.
Ähnliches lässt sich bei der Sinfonie Nr.4 feststellen. Gilbert´s genaue Detailarbeit und die zahlreichen Paukenstellen sind gut disponiert. Aber er bleibt total gelassen auf dem Teppich. Wo sind die Emotionen die die Vierte auslösen kann ?
Man höre hier die Hammeraufnahme mit Jean Martinon / Chicago SO (RCA), was dort eine Gänsehautatmosphäre erzeugt wird ... davon ist Gilbert bei aller klangtechnischen Finesse weit entfernt.
Ebenfalls Karajan (DG) , der die Sinfonie richtig fein dramatisch aufläd; von Barbirolli (EMI) berstender Int erst gar nicht zu reden. Richtig Klasse auch hier Paavo Jävi !
Nebenbei fand ich das Violinkonzert in der Gilbert-Aufnahme sehr ansprechend, was auch auf den ausgezeichneten Solisten Nicolai Znaider und seiner fantastisch klingenden Geige zurückzuführen ist.
Meine Naxos-Aufnahme des VC mit Kees Bakels hat mir vom VC bisher gereicht, da ich das VC ohnehin nie so sehr geschätzt habe ... werde ich noch vergleichen ...
DACapo, 2015, SACD, DDD
Ungleich mehr Hörspass hatte ich mit der Nielsen-Sinfonien-GA mit Paavo Järvi (gem der beiden Vorbeiträge).
ZitatMan höre hier die Hammeraufnahme mit Jean Martinon / Chicago SO (RCA)
Die ist nicht so leicht zu erreichen, das gebe ich gerne zu!
Soweit ich die Gilbert-Einspielungen bislang gehört habe, würde ich Dir auch nicht widersprechen - weder bezüglich des Lobs noch bezüglich der Einwände!
Wolfgang
Ich besitze von der Gesamtaufnahme sehr viele Aufnahmen (müsste mal nachschauen, welche nicht, aber das ist auch nicht so relevant) und stimme überein: Gute Aufnahmen, aber nicht überragend.
Es fehlt ganz schlicht die "Gänsehaut", Alan Gilbert ist zu "kontrolliert", um die letzten Quäntchen aus den so intensiven Sinfonien herauszuholen.
Lieber kalli,
kennen und besitzen ja, auch sehr positiv in Erinnerung, aber zu lange nicht mehr gehört, um detaillierter berichten zu können.
Das wird sich demnächst (wohl am Wochenende) ändern.
Danke schon mal,
werde morgen Ole Schmidt weiter hören.....
werde morgen Ole Schmidt weiter hören.....
Die halte ich für eine hervorragende Einspielung, lieber kalli, auch wenn die Meinungen da sicher auseinander gehen.
Aber momentan, wenn ich eine GA auswählen müsste, wäre es tatsächlich die Londoner mit Schmidt.
Sehe ich auch so,
und ich habe ja auch noch Ormandy/Bernstein + Neeme Järvi. Eigentlich genug.
Alles anzeigenUnd was haltet ihr von dieser Einspielung?
Ich mag sie, habe aber keine Vergleichseinspielungen, an denen ich mich orientieren könnte.
P.S.: Sehe gerade, dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, wer hier agiert: Fabio Luisi mit dem Danish National Symphony Orchestra.
Das kann ich dir, zumindest was einen Live-Eindruck betrifft, in zwei Wochen sagen, denn da höre ich diese Kombination - Dänisches NSO mit Luisi - mit der 4. Sinfonie in der Elphi. Darauf freue ich mich. Die Einspielung kenne ich bisher noch nicht.
da höre ich diese Kombination
Oh, schön. Da bin ich gespannt, wie es dir gefällt.
Ich höre gerade diese hier:
Darüber bin ich einfach zufällig unter "Carl Nielsen" bei Qobuz gestolpert. Nun bin ich kein besonderer Norrington-Freund oder -Feind, ih dachte nur, dass das interessant werden könnte. Und das finde ich auch. Ich mag den grundsätzlich eher schlanken Klang bei Norrington. Mal sehen, wie es weitergeht.
Alles anzeigenUnd was haltet ihr von dieser Einspielung?
Ich mag sie, habe aber keine Vergleichseinspielungen, an denen ich mich orientieren könnte.
P.S.: Sehe gerade, dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, wer hier agiert: Fabio Luisi mit dem Danish National Symphony Orchestra.
Ich höre demnächst daraus
🎶 😃