Best Buy - 2. bis 4.. Quartal 2021 - Klassik

  • Schon traditionell eröffen ich mit riesiger Verspätung den Quartalsbeitrag zu diesem Theme. Die Spielregeln sind - so hoffe ich - bekannt, können aber jederzeit in älteren Folgen nachgelesen werden:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dann will ich diesen unbefleckten Thread mal besudeln und ihn mit Leben erfüllen. Mein Best Buy des Quartals war wieder mal ein Download, aber das macht ja hoffentlich nichts :



    Schuberts zweites Klaviertrio Es-dur D 929. Das Werk gefiel mir immer schon und hat es (auch Dank dieser Aufnahme) in den letzten Wochen zu meinem Lieblings-Trio geschafft.

    Hervorragend vom Abegg Trio interpretiert, feinfühlig und sensibel, wo es nötig ist, und zupackend und vorantreibend, wo der Komponist es fordert. Besonders der zweite Satz mit seinem einprägsamen Cello-Thema hat es mir angetan.

    Zu allem Überfluss werden hier zwei Versionen des vierten Satzes präsentiert - eine längere (19:34) von mir bevorzugte Version, in der das Cello-Thema des zweiten Satzes sehr schön wiederholt wird,

    und eine kürzere (13:37), die wohl von den meisten Trios bevorzugt wird. Alles in allem eine beeindruckende Aufnahme, die auch klangtechnisch zu überzeugen weiß.

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Noch nicht kritisch durchgehört - Dennoch ist es klar, daß diese CD ein wichtiges Kritierium zum "Best Buy" erfüllt.

    Und das wäre die Füllunh einer Marktlücke. Früher hätte ich vielleicht gesagt: "Temperamentvoller unbekannter Haydn" - aber es gibt doch etliche Unterschiede, beispielsweis fehlt die "höfisch auftrumpfender Attitüde", der exzessiver einsatz von Hörnern und auch das "Volkstümliche" Element. Ein gewisser Einfluss der Mannheimer Klassik ist vorhanden, die Werke sind lebhaft, Kräftig und eingängig

    Und er Naxos Preis macht die Entscheidung für den Kauf der Repertoireerweiterung ebenfalls leicht....


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS: Wie ohnedies den meisten bekannte sein dürfte, kömnnen natülich in 2. Quartal erworbene "Best Buys" nachgetragen werden -mann kann ja nicht immer gleich alles hören......

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !





  • Furtwänglers Symphonie Nr. 1 h-Moll bei cpo mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter Fawzi Haimor. Sagenhaft. Endlich eine Einspielung, die diesem Monumentalwerk gerecht wird. Volle Empfehlung in jedweder Hinsicht, daher auch dies als meine Nominierung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Dmitri Shostakovich Symphonien 1-15 / 10St. SACD

    Auch wenn ich die Box noch nicht komplett durchgehört habe, kann ich Mark Wigglesworth zugriff auf Shostakovich jetzt schon als ausgezeichnet bezeichnen. Ein stets stimmiger Fluss durchzieht die Symphonien, Wigglesworth setzt weniger auf Effekte oder überhitzte Tempi, nein, eine innere Richtung begleitet die Symphonien von Anfang bis Ende. Hinzu kommt ein hervorragendes Orchesterspiel beider Orchester, dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra und dem BBC National Orchestra of Wales. Gekrönt werden die Symphonien mit Choranteil durch erstklassigen Gesang des Netherlands Radio Choir. Ein kleinen - wirklich kleinen - Wermutstropfen gibt es für mich allerdings schon, in der 13.Symphonie hätte ich mir doch gerne einen anderen Bassisten gewünscht. Jan-Hendrik Rootering ist mir in der Farbe ein wenig zu hell und das Russisch kommt ihm m.E. nicht wirklich idiomatisch über die Lippen. Ein waschechter Muttersprachler wäre hier sicherlich von Vorteil gewesen.

    Zum Schluss noch ein dickes Lob an die BIS Toningenieure, was hier geboten wird verdient den Titel Superb!

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Best Buy - 2. Quartal 2021 - Klassik“ zu „Best Buy - 2. und 3. Quartal 2021 - Klassik“ geändert.
  • Dann liefere ich noch meine besten Einkäufe der letzten zwei Quartale. Zum einen sind meine Einkäufe preislich günstig ausgefallen, bieten hohe Qualität der Interpretation, stehen singulär da oder bieten unbekannte Hörerlebnisse.


    In der Restposten Verwertung des Werbepartners bin ich auf diese CD gestossen, dessen Urheber ich nicht auf dem Radar hatte.


    John McCabe (1939-2015)


    Symphonie Nr. 4 "Of Time and the River"


    Flötenkonzert


    Die Flötistin Emily Beynon liefert eine bemerkenswerte Leistung ab. Die Musiker des BBC Symphony Orchestra unter Vernon Hanley spielen die Auftragsarbeit differenziert und engagiert. Die Perkussionisten sind stark gefordert.




    Barock-Violonist Enrico Gatti und sein Ensemble Aurora haben von 1994 bis 2016 HIP Einspielungen auf höchstem Niveau beim Label ARCANA herausgegeben. Die 13 CDs sind in dieser preiswerten Box Imitaiting the Human Voice vereinigt. Über 14 Stunden Hörvergnügen.




    Wer Haydns Streichquartette mag, wird Freude an dieser Scheibe mit Beiträgen Anton Zimmermanns zu diesem Genre haben. Der Werbepartner hat sie als exclusive Wiederveröffentlichung im Angebot. Unserem Betreiber des Forums hat die Scheibe auch gefallen.


    Anton Zimmermann (1741 - 1781)



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Als Besitzer einer 5.1 Anlage schätze ich Aufnahmen, die das Raumkonzept nutzen, die SACDs bieten.


    Von der Aufnahme im SACD Format der bachschen Jonannes Passion BWV 245 der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von René Jacobs war mir bekannt, dass sie den Raumklang für die Aufstellung der Chöre, Orchestermitglieder und Solisten nutzte. Sie sind um den Hörer aufgestellt. Ich habe sie mir angeschafft, um das Werk mit diesen klanglichen Möglichkeiten hören zu können.

    Was aus den 5 Lautsprechern und dem Subwoofer klang, hat mein Herz höher schlagen lassen. Die Textverständlichkeit ist optimal.



    Eine zweite SACD musste ich erwerben, weil sie mein Lieblingswerk der Kammermusik enthält: Franz Schuberts Streichquintett D. 956 in der Interpretation des Auryn Quartettes unter Beizug des Cellisten Christian Poltera. Ich bin bei der Restaurierung der schwarzen a... Löcher im Thread zum Werk darauf gestossen.


    Das Besondere dieser audiophilen Aufnahme des Labels TACET ist die Aufstellung der Instrumentalisten um den Hörer. Das erlaubt die Stimmen zu verfolgen und im Klang zu "baden". Die Aufnahme entstand 2001. Verschiedene Formate sind seither herausgegeben worden Die SACD wurde erst im vergangenen Jahr veröffentlicht.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wer Haydns Streichquartette mag, wird Freude an dieser Scheibe mit Beiträgen Anton Zimmermanns zu diesem Genre haben. Der Werbepartner hat sie als exclusive Wiederveröffentlichung im Angebot. Unserem Betreiber des Forums hat die Scheibe auch gefallen.

    Das reizt mich jetzt, nachdem mich die Originalität seiner drei folgenden Sinfonien vor vielleicht einem Jahr verblüfft hat:



    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Die Aufnahme, lange erwartet, die mir heuer die größte Freude bereitet, ist diese hier. Und sie übertrifft in jeder Hinsicht (außer in der Cover- und Hüllengestaltung) meine Erwartungen.



    Igor Levit mit den 24 Präludien und Fugen von Schostakowitsch (CD 1, CD 2) und mit der Passacaglia on DSCH von Ronald Stevenson (CD 3). Ersteres Werk komponiert 1950-1951, letzteres 1960-1962.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Zitat von Melot1967

    Die Aufnahme, lange erwartet, die mir heuer die größte Freude bereitet, ist diese hier. Und sie übertrifft in jeder Hinsicht (außer in der Cover- und Hüllengestaltung) meine Erwartungen

    was die Pianistik angeht, möchte ich mich einfach anschließen. Levit ist einer der wenigen, die dieses sehr persönliche Werk Schostakowitschs überzeugend gestalten und ich kenne, so glaube ich, fast alle Aufnahmen davon :)


  • Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern
    Missa Alleluja a 36 voci


    St. Florianer Sängerknaben

    Ars Antiqua Austria

    Gunar Letzbor

    Aufnahme: Stadtpfarrkirche Neunkirchen, 25.-26. August 2014




    "Groß, gewaltig, prächtig ist Bibers "Missa Alleluja" [...] Mit Feuer und urmusikantischer Freude bringt Letzbor die Partitur zum Sprechen. [...] Und wie schön, dass Gunar Letzbor nicht auf Frauenstimmen, sondern historisch korrekt auf die fantastischen Solisten der St. Florianer Sängerknaben setzt. Da wähnt man sich bei der Himmelfahrt den Engeln schon ganz nah." (Thorsten Preuß, BR-Klassik)


    Das bringt es auf den Punkt. Überzeugender kann man diese bombastische Messe, irgendwann zwischen 1690 und 1698 entstanden, wohl nicht interpretieren. Phänomenal in künstlerischer wie klanglicher Hinsicht! :hail::hail::hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Aaron Copland mit Antal Dorati

    ;) Dieser Thread müsste noch in „Best Buy - 2. bis 4. Quartal 2021 - Klassik“ umbenannt werden.


    Die hochgeschätzten Bartok - Werke auf dieser Mecury - CD hatte ich bereits in aussergewöhnlich guten Aufnahmen mit Bernstein, Slatkin, Ormandy, Metha und auch Doratis späteren Aufnahmen mit dem Detroit SO (Decca) vorliegen.

    :angel: Doch was Dorati hier auf Mercury aus dem Jahre 1961 und 1957 mit dem Minneapolis SO liefert, ist nicht nur von der Int ein Hochgenuss, sondern auch Klangtechnisch auf einem Niveau, bei dem sich so manche heutige Digitalaufnahme noch ein Beispiel nehmen könnte ...

    Lediglich ein geringer Bandrauschteppich ist wahrnehmbar, aber die Natürlichkeit des Klanges ist wieder vorbildlich ... bis heute !

    Die Mercury-Aufnahmen aus der Zeit sind immer wieder ein hocherfreuliches Klangerlebnis.


    Appalachian Spring (Suite 1945) kann sich in dieser Aufnahmen mit den Besten (Metha (Decca) und Copland /Boston SO (RCA)) messen.

    Billy the Kid wird hier, nicht wie allgemein als Suite präsentiert, sondern komplett als ganzes Ballett.

    Keiner haut dem Hörer in GunBattle die Pauken und grossen Trommeln so eindrucksvoll um die Ohren, wie Dorati.


    Cubanischer Tanz

    und

    El Salon Mexico sind dann zum Abschluss der CD ebenfalls ein Hochgenuss mit Hörspass pur.


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    Mercury, 1961 und 1957, ADD


    :thumbup: Klarer Best Buy für das 4.Quartal 2021

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Best Buy - 2. und 3. Quartal 2021 - Klassik“ zu „Best Buy - 2. bis 4.. Quartal 2021 - Klassik“ geändert.
  • Best Buy seit langem:



    The Art of Carmen Dragon (1914-1984)


    17 CDs mit Aufnahmen von 1954 bis 1961, beinahe alles schon in sehr gut klingendem Stereo. Ein Sammelsurium, wie es heutzutage nicht mehr entstehen könnte. Neben ernsten Werken findet man viel leichte Klassik und Orchesterarrangements bekannter Klavierstücke und Lieder. Die Orchestrierungen sind fraglos Kinder ihrer Zeit, aber insgesamt doch allermeist geschmackvoll. Aus heutiger Sicht ist manches vielleicht ein wenig "over the top", aber insofern eben auch wieder idiomatisch amerikanisch. Die Leistung der eingesetzten Studio-Orchester (Hollywood Bowl Symphony Orchestra und Capitol Symphony Orchestra) gibt genauso wenig Grund zum Tadel wie die Klangqualität, größtenteils für das Alter erstaunlich gut.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mit den "best Buys" ist das so eine Sache: Oft findet man gar nichts, das diesem Anspruch gerecht wird, dann wieder gleich zwei mal. Generell war es früher leichter "Cds für Sparefrohs" oder "Best Buys" zu nominieren, denn das allgemeine Preislevel war höher. Heute gibt es nur mehr wenige Vollpreis CDS, Midprice und Budget ist beinahe schon Standard. Es gibt natürlich auch andere Kriterien, als den Preis, da wäre beispielsweise eine exorbitant gute Aufnahmetechnik oder aber die Wiederauflage einer lange vermissten Aufnahme. Ober aber - wie in diesen speziellen Fällen - das Füllen von Repertoirelücken - UND noch dazu zu einem exorbitant guten (soll heissen niedrigen) Preis.

    Im Falle von Graupner wird eine veritable Repertoirelücke geschlossen.Viel der auf 14 CD enthaltenen Werke für Cembalo solo sind ersmals auf CD erhältlich. Aber auch von dem, was noch vor einigen Jahren in andererer Interpretation erhältlich war, ist so gut wie alles gestrichen. Somit kann man die die Neuererscheinung (es ist keine Neuaufnahme, denn sie stammt von 2012-2019) zum gegenwärtigen Zeitpunkt als weitgehend konkurrenzlos bezeichnen.


    Nicht konkurrenzlos vom Programm her, aber sehr wohl vom Preis (dzt. 9.99 Euro) ist die 5 CD Box mit Werken von Joseph Martin Kraus.

    Wenn man Erbsen zählt könnte man vielleicht das "bunt gemischte" Programm beanstanden - aber bei diesem Preis ist das natürlich kein Thema mehr....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich weite den Begriff "Klassik" für eins meiner Best Buys ein wenig aus. Was für eine großartige Doppel-CD mit Filmmusikauszügen von John Williams, dirigiert vom Komponisten selbst! Manches (wie etwa den berühmten "Imperial March") hat man wohl noch nie so gut gespielt gehört wie hier.

    Der einzige Negativpunkt ist mMn die unsägliche Veröffentlichungspolitik von DG, was dieses Konzert angeht. Erst eine Einzel-CD, dann später erst die Doppel-CD mit allen Stücken nachgelegt. Die Kombination CD+Bluray gibt es nur mit der abgespeckten CD-Fassung.

    Da lässt die für Anfang Februar angesetzte Veröffentlichung der Berliner Konzerte (die noch besser als die in Wien sein sollen, ich werde das Konzert erst Silvester in der Digital Concert Hall nachhören) besseres vermuten.


    Um dem Threadtitel aber wirklich gerecht zu werden:

    Hier stimmt echt alles. Mein Lieblingsliederzyklus von Mahler in Schönbergs Arrangement, wunderbar dirigiert von Trevor Pinnock. Die Zemlinsky-Gesänge sind eine echte Entdeckung für mich gewesen, ich habe "Die drei Schwestern" nach dem Ersthören immer und immer wieder angeworfen. Wagners Siegfried-Idyll erfährt ebenso eine wirklich gelungene Interpretation. Dazu kommt der Spitzensound, wirklich eine klasse Scheibe!


    Liebe Grüße,

    Amdir

  • A Cappella Chormusik des 15. Jahrhunderts in Weltersteinspielung


    Die Namen der Komponisten dieser beiden geistlichen Messegesänge liegen im Dunkel der Geschichte. Es sind nur die Notationen der äusserst komplizierten, polyphonen Musik erhalten.

    Die Sängerin und die drei Sänger von Cut Circle unter der Leitung von Jesse Rodin gestalten diese Musik, dass einem als Hörer der Atem wegbleibt. Wer die Hörschnipsel anhört, bekommt einen ungefähren Eindruck.

    Die Gesangsstimmen sind bestens zu orten. Ein Hörvergnügen der besonderen Art, wenn man dem Fluss dieser Musik folgt. Das Projekt wurde musik-wissenschaftlich begleitet.


    Missa Gross senen

    Missa L'ardant désir


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich möchte auch ein paar Aufnahmen nennen. Jede hat fast einen eigenen Grund, dass sie für mich einen Best Buy darstellt.


    Zuerst Philip Glass und die Einspielung der Klaviertranskription von Les enfants terribles durch die Labeque-Geschwister Katia und Marielle. Abgesehn davon, dass man nicht glauben kann, hier zwei 70-jährige auf den Cover zu sehen, ist dieses beieindruckende Werk in der Version für zwei Klavier den beiden überragenden Interpretinnen auf den Leib geschneidert.



    Glass' Komposition, aber auch das reine Klavierspiel können hier begeistern. Die Tontechnik der DGG ist überragend.


    Als nächstes Hiyoli Togawa und Lilit Grigoryan mit dem eher unauffäligen Album zur romantischen Violamusik



    Hervorragendes Spiel der beiden Interpretinnen mit einem selten vertretenen Repertoire. Der Onslow ist großartig empfundene Musik, ein echter Onslow und der Kalliwoda war für mich eine Entdeckung.


    Noch eine Scheibe mit Kammermusik. Die polnische Komponistin Grażyna Bacewicz scheint langsam entdeckt zu werden. Sie war eine bedeutende Geigerin und hat dem Repertoire der Violinsonate sieben Werke spendiert, die alle unbedingt hörenswert sind. Die Einspielung von Annabelle Berthomé-Reynolds mit Ivan Donchev am Klavier ist nicht nur eine Premiere (soweit ich gesehen habe), sondern auch ganz ausgezeichnet




    Vom Repertoirewert eventuell nicht so hoch einzuschätzen, für mich aber eine Entdeckung, was die etwas spröden, konstruierten Brahmschen Streichquartette angeht. Das Belcea-Quartett scheint sie durchdrungen zu haben.




    Schon erwähnt und vom Pianistischen wie auch vom Wert der Werke überzeugend ist die Einspielung von Schostakowitsch und Stevenson mit Igor Levit, nebenbei ein Besteller auf der Hitliste des Sponsors. Wunder gibt es immer wieder, wie Katja Ebstein schon zu singen wusste ....:)





    Schon etwas her, gehört fast noch ins erste Quartal. Dinara Klinton mit den Klaviersonaten von Prokofieff. Mit überragendem technischen Können und viel Gespür für die musikalische Komplexität.




    Musik für zwei Klaviere vom Wahldeutschen Franzosen Marc Andre.... Spannend!




    und als letztes vielleicht Carolin Widmann. Die CD ist zwar schon älter, habe ich mir aber erst vor ein paar Monaten angeschafft. Violine und Orchester von Morton Feldman. Das Werk ist gar nicht so selten gespielt, aber die Interpretation von Carolin Widmann gefällt mir ausgezeichnet. Sie hat einen ähnlich langen Atem, wie Feldman selbst :)


  • „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • John Williams

    Ich weite den Begriff "Klassik" für eins meiner Best Buys ein wenig aus. Was für eine großartige Doppel-CD mit Filmmusikauszügen von John Williams, dirigiert vom Komponisten selbst! Manches (wie etwa den berühmten "Imperial March") hat man wohl noch nie so gut gespielt gehört wie hier.

    DG, 2020, DDD


    Lieber Amdir, den Best Buy für die Doppel-CD kann ich gut nachvollziehen - ich habe die BluRay-Ausgabe jetzt zu Weihnachten 2021 als Geschenk bekommen.


    Im Prinzip bin ich nicht der grosse Filmmusik -Fan. Das hat sich schon bei mind. 10CDs aus dem Bereich gezeigt, die lange Zeit liegen bleiben und wenig gehört werden. Das ist oft alles nach einem Schema (Power ohne Entwicklung) und kann mich manchmal nicht so ganz begeistern.


    :) Mir war deshalb klar, dass ich für John Williams auch den optischen Reiz mit Bild brauche ... :love: meine Vermutung hat mir mit der BluRay Recht gegeben. Denn das Konzert zu sehen, wobei 8 Filmmusiken von Williams mit Violine für Anne Sophie Mutter arrangiert und ihr auf den Leib geschrieben wurden, macht richtig Freude. ASM liefert ihren Part mit megaklasse ab; aber auch John Williams ist ein TOP Dirigent mit einer famosen Schlagtechnik.

    Die Aufnahmen sind wirklich Klasse und machen richtig Hörspass, der auch durch die TOP-Klangqualität in DTS 5.1 unterstützt wird. Auf der BluRay sind dann auch noch alle Stücke in Dolby Atmos (ohne Konzertfilm) enthalten.


    Mein Lieblingsstück ist Close Encounters of the third kind ...


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    DG, BluRay, 2020, DTS 5.1 und Dolby Atmos


    8) Mein persönlicher Best Buy 4.Q 2021 folgt im Folgebeitrag ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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    EUROARTS / 11 DVD, SONY, 1972 - 2018, DTS 5.1


    In dem 11 DVD-Pack sind mind 3 DVDs enthalten, die mir einzeln bestellt immer viel zu teuer waren.

    Wer schaut schon nach American Orchestra bei der Suche ? Zufällig gefunden !

    8) Der Preis ist mit weit unter 20€ der Hammer, der Inhalt mit den Dirigenten Bernstein mit dem Boston SO - Boulez mit dem CSO in der Kölner Philharmonie - Maazel mit den New Yorker PH - Barenboim mit dem CSO - Ormandy mit dem Philadelphia Orchestra - Solti mit Beethoven 1 und Schubert 6 und 8 auch.

    Die Klangquali in DTS 5.1 durchweg TOP.



    Hihglights auf den 11 DVD sind u.a:


    De Falla - Der Dreispitz - Ballett (Barenboim)

    Mussorgsky - Bilder einer Ausstellung (Ormandy)

    Strawinsky - Der Feuervogel - Ballett (Boulez)

    Debussy - La Mer (Boulez)

    Brahms - Sinfonien Nr. 2 und 4 (Bernstein mit dem Boston PO !)

    Liszt - Faust Sinfonie (Bernstein mit dem Boston PO)

    Gershwin - Ein Amerikaner in Paris (Maazel)

    Dvorak - Sinfonie Nr.9 (Maazel)

    Bernstein - Candide Ouv

    Tschaikowsky - VC und Romeo und Julia (Ormandy)

    Rachmaninoff - Sinfonie Nr.2 (Ormandy)

    Holst - Die Planeten (Ormandy)

    Beethoven 1 (Solti in der Royal Albert Hall)

    Bruckner 9 (Welser Möst mit dem Cleveland Orchestra)


    Boulez präsentiert auch ein eigenes Werk und von Berg - Lulu-Suite, ^^ was ich jetzt nicht als Highlight betrachte ... aber schon interessant ... in der schönen Kölner PH.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • :) Mir war deshalb klar, dass ich für John Williams auch den optischen Reiz mit Bild brauche ... :love: meine Vermutung hat mir mit der BluRay Recht gegeben. Denn das Konzert zu sehen, wobei 8 Filmmusiken von Williams mit Violine für Anne Sophie Mutter arrangiert und ihr auf den Leib geschrieben wurden, macht richtig Freude. ASM liefert ihren Part mit megaklasse ab; aber auch John Williams ist ein TOP Dirigent mit einer famosen Schlagtechnik.

    Die Aufnahmen sind wirklich Klasse und machen richtig Hörspass, der auch durch die TOP-Klangqualität in DTS 5.1 unterstützt wird. Auf der BluRay sind dann auch noch alle Stücke in Dolby Atmos (ohne Konzertfilm) enthalten.

    Lieber teleton,

    die Bluray werde ich mir auf jeden Fall auch noch besorgen. Für dich könnte sich dann evtl. auch folgende Veröffentlichung lohnen, die ich mir auf jeden Fall zulegen werde:


    Fast nominiert hätte ich übrigens die Deluxe-Ausgabe des Mutter-Williams-Albums "Across the Stars", das ich vor einem Monat neu für 10€ (B-Ware) ergattern konnte und das mir ebenfalls wirklich gut gefallen hat! Das kann ich im Gegensatz zur Williams-Vienna-Doppel-CD durch den dauernden Sologeigenklang aber nicht am Stück hören ;)

    Im Prinzip bin ich nicht der grosse Filmmusik -Fan. Das hat sich schon bei mind. 10CDs aus dem Bereich gezeigt, die lange Zeit liegen bleiben und wenig gehört werden. Das ist oft alles nach einem Schema (Power ohne Entwicklung) und kann mich manchmal nicht so ganz begeistern.

    Hast du es eventuell mal mit der "Herr der Ringe"-Filmmusik probiert? Das sind (in den "Complete Recordings"-Ausgaben) meine mit weitem Abstand liebsten Soundtracks und klingen mMn deutlich "sinfonischer" als z.B. Williams "Star Wars", etc.


    Liebe Grüße,

    Amdir

  • Danke lieber Amdir für die Vorschläge zu John Williams.


    Ich werde beide BluRay-Alben mal im Auge behalten... wenn sie günstig sind auch kaufen. Denn da sich einige Filmmusiken wiederholen, wäre das das Gleiche in Grün ... und dazu müsste ich dann schon DER Filmmusik-Fan sein.


    Die im Februar 2022 erscheinende Doppel-BluRay (mit 2CD) ist sciher die interessantere Variante mit den Berliner PH, da ich für solche Musik auch den optischen Reiz durch die LIVE-Darstellung des Konzertvideos haben möchte ... sonst prallt diese Musik zu sehr an mir ab ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Diese Aufnahme strahlt vor Lebendigkeit. Im Grund müßte man die Aufnahmen dazu anschauen um zu sehen, wie Karajan hier am "arbeiten" ist. Dabei fügt er die Musikanten zu einer kraftvollen Schar von Gefährten zusammen, die jede der Sinfonien fein angeschaut haben zu scheinen und sie mit Freude dem Hörer zutragen. Anhören empfohlen!:):love:


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    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Die Welt ist schon eigenartig. Jahrelang hat dieser Thread - er war vierteljährlich angelegt - quasi vor sich hingedümpelt. Kaum wurde er "gestutzT" tut sich hier einiges...

    Ich weise auf die hier oben gezeigte CD hin, obwohl ich dem 'Komponisten und dieser cD bereits einen eigenen Thread gewidmet habe. HIER verdankt die CD ihre Nominierung wegen der Füllung einer Repertoirelücke und der außerordentlichen Schönheit von Werken und Interpretation.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • John Williams mit den Berliner PH

    die Bluray werde ich mir auf jeden Fall auch noch besorgen. Für dich könnte sich dann evtl. auch folgende Veröffentlichung lohnen, die ich mir auf jeden Fall zulegen werde:


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    Lieber Amdir,


    diese von Dir gezeigte BluRay soll ja im Februar 2022 erscheinen.

    Gestern 02.01.2022 Mittag lief um 12:10Uhr auf ARD vorab ein 1 stündiges Konzert mit Williams am Pult der Berliner PH mit einer schönen Auswahl seiner Filmmusiken. Sehr schön dirigiert - der Mann kann den Takt schlagen, wie man schon in Wien gesehen hat !


    :) Natürlich hatte ich meinen Technisat - Festplattenrecorder eingeschaltet. Da sich die meisten Nummern aber aus dem Konzert aus Wien wiederholten ... wie soll es auch anders sein, denn die TOP-Stücke muss man ja bringen ... sollte mir diese fabelhafte TV-Aufzeichnung aus Berlin auch erst mal reichen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber teleton,

    du hast Recht, es kommt (im Vergleich der kompletten Konzertprogramme) zu Dopplungen von sechs Stücken, bei einigen wenigen weiteren Auszügen (Far and away, E.T., Indiana Jones) gibt es mal beim Wiener, mal beim Berliner Konzert mehr zu hören.


    Ich werde mir die 2-CD-2-Bluray-Version aber dennoch zulegen, dafür hat mir das Konzert in der Digital Concert Hall zu gut gefallen (noch etwas besser als in Wien).


    Liebe Grüße,

    Amdir


    P.S.: In der ARD-Mediathek soll das Konzert wohl noch länger sein als im Fernsehen ausgestrahlt.

  • Ich habe das Berliner Konzert im Fernsehen gesehen. Nach jedem (!) Stück Standing-Oviations. Das Ambiente der Berliner Philharmonie passt zur Musik optisch besser als der Goldene Saal in Wien.


    Für Freunde des John-Williams Konzertes aus der Berliner Philharmonie gibt es zwei Informationen:


    Die schlechte Info zuerst. Die ARD schreibt:


    "Für diese Sendung gibt es leider keine Video-Rechte, deshalb ist sie nicht in der Mediathek verfügbar, wir bitten um Verständnis."


    Geschicktes Marketing der Berliner Philharmoniker, denn einmal auf den Geschmack gekommen will man mehr.


    Die gute Nachricht.


    Die Fans werden sich die De-Luxe Box besorgen (Blue-ray-Video, Blue-Ray-Audio, 2 CDs). Sie kostet gleichviel wie die CD-Ausgabe.

    Also unbedingt Preisvorteil nutzen und zugreifen. Lieferung beim Werbepartner 09.02.22.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Mir ist gerade aufgefallen, dass ich noch unbedingt einen Best-Buy des Jahres 2021 nachschieben muss! Im August ist folgende Box bei mir angekommen:

    Neu sehr teuer, ich habe sie aber gebraucht für 35€ (!) bekommen. Die äußere Pappbox weist zwar deutliche Gebrauchsspuren auf, die CDs selber sind aber top erhalten, ein echtes Schnäppchen!


    Man bekommt einen wirklich bunten Mix von Barock bis Moderne geboten, darunter auch echte Raritäten. Besonders gut haben mir die jeweils vor den Stücken platzierten, eingesprochenen kurzen Werkeinführungen gefallen, die auch in den einzelnen Booklets nachlesbar sind. Mal eine schöne Abwechslung zu den sonst rein mit Musik bespielten CDs. Ich habe die ganze Box nach und nach durchgehört und hatte großen Spaß damit. Falls jemand die Box günstig sieht - eine echte Kaufempfehlung!


    Es gibt auch noch eine zweite Box aus der myRSO-Serie, diesmal allerdings nur mit der Hälfte der CDs im ähnlichen Preissegment. Falls ich die irgendwann mal günstig gebraucht sehe, werde ich sie mir auch zulegen. Zumindest die 1. Box gibt es aber im Onlineshop des RSO immer noch teuer aber dennoch deutlich günstiger als bei jpc (für die Wiener unter uns vielleicht trotzdem interessant).


    Liebe Grüße

    Amdir