Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen

  • Wenn wir auf diesem Argumentationsniveau sind: Man braucht kein Koch sein um festzustellen, dass die Suppe versalzen ist.


    Das hat ja auch niemand behauptet. Ich finde jedenfalls nicht, dass man unbedingt Journalist sein muss, um die Qualität journalistischer Arbeit einzuschätzen.


    Mir ist nur rätselhaft, woher die Verehrung für neuere Medien wie z. B. X relativ zu traditionelleren Medien kommt. Du hast etwas weiter oben selbst das Beispiel der Terroranschläge auf Israel und die Berichterstattung darüber genannt. Du wirst auf X massenhaft Beiträge finden, die Dir mitteilen (wenn Du dies denn möchtest), dass es die Anschläge am 7.10. entweder nicht gab oder sie ein "inside job" des Mossad waren und dass die bösen Zionisten gerade einen Genozid an unschuldigen Zivilisten begehen. Kurz: Du kannst Dir mit Material von dieser Plattform jegliche noch so idiotische Meinung bestätigen lassen. Deswegen sollte man ihr m. E. weitaus kritischer gegenüberstehen als dem ÖRR oder einer beliebigen etablierten Zeitung.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • man möchte dort eigentlich nicht mehr hingehen, und man muss trotzdem in dem Restaurant regelmäßig zahlen


    Das ist jetzt ein argumentatives Ausweichmanöver. Um die Frage, welches Angebot wie finanziert ist, ging es an dieser Stelle nicht, sondern nur um die Frage, welche qualitativen Maßstäbe man an potenzielle Alternativ-Angebote anlegt.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Man kann diese Systeme doch gar nicht vergleichen. Ich persönlich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass eine gut recherchierte und gut geschriebene oder gut gemachte Reportage einen größeren Erkenntnisgewinn verspricht als diese unzähligen willkürlichen Stimmen auf einem Portal wie X. Wobei ich das OSINT-Netzwerk dort schon sehr spannend finde. Aber letztlich geht eine starke Reportage viel mehr in die Tiefe. Bestes Beispiel: V13 von Emmanuel Carrère. Ein Buch, das aus einer Reportage für eine Zeitschrift hervorging. Sehr bewegende Lektüre. Eine entsprechende Qualität ist auch bei Dokus und Reportagen möglich.

  • ÖRR hat fertig. Diese extreme Gleichschaltung aller "Qualitäts-" Medien nach der Festnahme einer staatsgefährdenden Rollstuhlgang vor den Augen hunderter von einbestellten Journos und der analogen Geschreikampagne nach der "Wannseekonferenz 2" beweist zweimal mehr, was den meisten Leuten ja wohl ohnehin klar ist: der ÖRR (und auch besagte "Qualitätsmedien") haben inzwischen keinen Informationsauftrag mehr, sondern einen Erziehungs- und Manipulationsauftrag. Wobei es zwar scheinbar 500 Geschlechter, aber nur zwei Meinungen gibt: die herrschende und räääächts.


    Und die Alternative ist nicht Twitter, sondern sind die tatsächlich unabhängigen Blogs wie Tichys Einblick, Achgut, Reitschuster, Nius etc. - wer es noch etwas intellektueller und distanzierter mag: NZZ! Tatsächlich lese ich auch immer mal wieder die TAZ, weil das sehr unterhaltsam ist.

  • extreme Gleichschaltung

    staatsgefährdenden Rollstuhlgang

    analogen Geschreikampagne nach der "Wannseekonferenz 2"

    die tatsächlich unabhängigen Blogs wie Tichys Einblick, Achgut, Reitschuster, Nius etc.

    Was mich betrübt, ist, dass wir mittlerweile so auseinanderdriften, dass es angesichts all der unumstößlichen "Wahrheiten" und den diametral gegenüberstehenden Gegen-Wahrheiten gar keine gemeinsame Gesprächsgrundlage mehr gibt.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • ...... die tatsächlich unabhängigen Blogs wie Tichys Einblick, Achgut, Reitschuster, Nius etc

    .... tatsächlich unabhängig? objektiv? oder doch abhängig? subjektiv?


    Kritiker sehen "Tichys Einblick" eher am Rande zum Rechtspopulismus. Die Internetzeitung ist der Meinung, dass nicht Teile der Gesellschaft nach rechts rücken, sondern Politik und Medien ständig nach links. Ein Autor bezeichnete „grün-linke Gutmenschen“ als „geistig psychisch krank“.


    Der Geschäftsführer und regelmäßige Autor von "Achgut" (Achse des Guten) Dirk Maxeiner wendet sich gegen den wissenschaftlichen Konsens zur globalen Erwärmung, Maxeiner weist dabei auf ein angebliches „Stagnieren der Welttemperatur seit über 17 Jahren“ hin und stellt die Behauptung auf, eine Änderung der Sonnenaktivität sei Ursache der Erwärmung seit Mitte des letzten Jahrhunderts.


    Boris Reitschuster betreibt mit "reitschuster.de" laut Eigenwerbung "kritischen Journalismus ohne "Haltung". Ohne Belehrung. Ohne Ideologie" und einen YouTube-Kanal. Journalismus soll seiner Meinung nach vor allem die Regierenden kontrollieren und kritisieren, nicht die Opposition. Laut NewsGuard ist Reitschuster.de ein Nachrichtenblog, „der aus einer nicht offengelegten politisch rechtsorientierten Perspektive über deutsche Politik berichtet“. Nach einer Studie der britischen Nichtregierungsorganisation „Hope not Hate“ war die Seite von Reitschuster neben der des deutschen Ablegers des russischen Staatssenders RT „unter den am häufigsten auf Facebook von AfD-Profilen geteilten ‚Alternativmedien‘.


    Als "Die Stimme der Mehrheit" sieht sich NIUS, dessen Inhalte als rechtskonservativ bis rechtspopulistisch eingeordnet werden. Die Frankfurter Rundschau sah Ende Juli 2023 bei Nius Parallelen zum US-Sender Fox News. Finanziert und kontrolliert werden beide von Milliardären, den Medienunternehmern Frank Gotthardt bzw. Rupert Murdoch.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Was mich betrübt, ist, dass wir mittlerweile so auseinanderdriften, dass es angesichts all der unumstößlichen "Wahrheiten" und den diametral gegenüberstehenden Gegen-Wahrheiten gar keine gemeinsame Gesprächsgrundlage mehr gibt.

    Das ist in der Tat bedauerlich. Mir erscheint allerdings die Feststellung "keine Gesprächsgrundlage" eher einseitig zu sein. Als klassischer Liberaler - also nach der heutigen Lesart rääächts - (oft wiederholter Kernsatz: "Ich bin zwar nicht Ihrer Meinung, würde aber alles dafür tun, daß sie diese darstellen können") bin ich gegenüber allen gesprächsbereit. Mir scheint, daß eher diejenigen, die Leute als "rechts" identifiziert zu haben meinen, mit denen dann nicht mehr reden wollen. Sie könnten ja eventuell die besseren Argumente haben? Aber das wäre dann ja wohl "Haß und Hetze", etwas, das früher mal "Meinungsfreiheit" hieß.

  • Ich habe nicht behauptet, diese Medien seien objektiv. Sie sind alternativ, insofern sie Sichtweisen darstellen, die eben nicht im stromlinienförmigen medialen Meinungskorridor liegen. Für Diskussionen ist es ja wohl durchaus sinnvoll, wenn man nicht nur eine Meinung kennt.


    Und daß sie allesamt als "rääächts" verortet werden, unterstützt doch die Aussage, daß es aus der Sicht des "Mainstream" nur zwei Meinungen gibt, die richtige und die andere.

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  • Das Problem an diesen Plattformen wie Twitter/X und Facebook ist der deutlich manipulative Charakter. Das Angebot wird mit sogenanntem "Collaborative Filtering" algorithmisch so aufbereitet, dass man in einer selbstfabrizierten Dunstwolke lebt und dauernd Bestätigung für die eigene Meinungen erfährt. Es bildet sich natürlich auch der Eindruck, dass die eigene Meinung absolut mehrheitsfähig ist. Kommen jetzt noch sogenannte, nicht kontrollierte Fake News hinzu, lebt man schnell in einer Märchenwelt.


    Die Algorithmen sind so gestaltet, dass der Charakter der Informationen eskaliert. Kommen jetzt noch halluzinierte Nachrichten von generativer AI, wie chatGPT dazu, sind der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Ich bevorzuge da echten Journalismus, durchaus auch mit Meinungen, die ich selbst nicht teile. Das regt zum Denken an. Diese Meinungsblasen und Echokammern dienen eher dem Gegenteil

  • Das Problem an diesen Plattformen wie Twitter/X und Facebook ist der deutlich manipulative Charakter. Das Angebot wird mit sogenanntem "Collaborative Filtering" algorithmisch so aufbereitet, dass man in einer selbstfabrizierten Dunstwolke lebt und dauernd Bestätigung für die eigene Meinungen erfährt. Es bildet sich natürlich auch der Eindruck, dass die eigene Meinung absolut mehrheitsfähig ist. Kommen jetzt noch sogenannte, nicht kontrollierte Fake News hinzu, lebt man schnell in einer Märchenwelt.


    Die Algorithmen sind so gestaltet, dass der Charakter der Informationen eskaliert. Kommen jetzt noch halluzinierte Nachrichten von generativer AI, wie chatGPT dazu, sind der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Ich bevorzuge da echten Journalismus, durchaus auch mit Meinungen, die ich selbst nicht teile. Das regt zum Denken. Diese Meinungsblasen und Echokammern dienen eher dem Gegenteil

    Das Thema löst man ganz einfach so, dass man einem Spektrum von Quellen folgt, was ich z.B. von der FR und taz auf dem einen Ende des politischen Spektrums bis zur Jungen Freiheit auf der anderen Seite tue - dazwischen Rheinische Post, FAZ, Welt, NZZ usw. Das ist nicht so schwer.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Das Thema löst man ganz einfach so, dass man einem Spektrum von Quellen folgt, was ich z.B. von der FR und taz auf dem einen Ende des politischen Spektrums bis zur Jungen Freiheit auf der anderen Seite tue - dazwischen Rheinische Post, FAZ, Welt, NZZ usw. Das ist nicht so schwer.

    Das ist sicher möglich. Allerdings muss man Verständnis dafür haben, dass Twittererkenntnissen als alleiniger Quellenangabe ohne weiteren Hintergrund zum Autor mit deutlicherer Skepsis begegnet wird als einem Artikel aus der NZZ.

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  • Auch der MDR kann Schlagzeilen in eigener Sache: So gibt Klaus Brinkbäumer (Ex-Spiegel-Chefredakteur) seinen Posten als Programmdirektor in Leipzig auf. Er übernehme "neue Aufgaben", teilt der MDR mit. So weit, so unspektakulär. Was der MDR so allerdings nicht schreibt, schreibt "Übermedien": Brinkbäumer gibt seinen Posten auf - nicht aber seinen Vertrag. Er wird sich künftig also wieder mehr seinen journalistischen (Lieblings-)Themen widmen, statt vorwiegend in Konferenzen zu sitzen - dafür aber offenbar die bisherigen Konditionen einstreichen. Jungejunge.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Das klingt doch mal interessant:


    Eingestellt: erste deutsche Stadt treibt keine GEZ-Gebühren mehr ein


    Ich hab's erst für einen verspäteten April-Scherz gehalten ... 8-); wobei es "GEZ" natürlich nicht mehr gibt. Aber der Begriff ersetzt recht einfach und passend den Rundfunkbeitrag.


    Ich streite mich seit Jahren mit den *** (bitte passendes Schmimpfwort einsetzen); sämtliche von mir benutzten Geräte sind, ob mobil oder fest, bereits in meiner Firma verbeitragt. Warum sollte ich für die gleichen Geräte privat nochmals zahlen, bloß weil ich die daheim (z.B. homeoffice oder auch natürlich privat) verwende? Das ätzt! Erhöhte Zuwanderung in Balve in Aussicht gestellt:


    Auf zu den Balve-diven.

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Aufruf zum Verfassungsbruch?: Medienminister Schenk erteilt höherem Rundfunkbeitrag Absage


    Zitat

    Sachsens Medienstaatsminister und Chef der Staatskanzlei Oliver Schenk (CDU) hat der von der unabhängigen Kommission KEF vorgeschlagenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar 2025 eine Absage erteilt. Bei den „Medientagen Mitteldeutschland“ sagte Schenk am Mittwoch in Leipzig: „Da muss man sich ehrlich machen – das wird nicht kommen.

    Tagesspiegel Berlin, 17.4.2024

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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