Ein herzliches Hallo an Bachianer und Johannes
Vielen Dank für Eure interessanten Antworten, die unzweifelhaft sachlich und fachlich bestimmt richtig sein mögen.
Aber was mich betrifft, ich gehe weder in die Oper oder in ein Konzert um musikwissenschaftliche Analysen zu betreiben,
sondern zum persönlichen Genuß und zur Freude an der Musik. Und da spielen manifestierte Hörgewohnheiten, die zur
persönlichen Empfindung, Erwartungshaltung und zum eigenen musikalischen Geschmack geworden sind, eine dominierende Rolle.
Ein anderes Beispiel:
In unserer Peterskirche gibt es seit vielen Jahren Orgelführungen auf unserer weltberühmten Sonnenorgel.
Eines der Standardwerke im Vortrag des Programm ist da auch die berühmte Toccata und Fuge in d - moll.
Mit unserem KMD und Organisten bin ich sehr gut bekannt, habe ihm auch oft die Noten registriert.
Selbstverständlich spielte er die Toccata immer virtuos und professionell. Für mein Empfinden spielte er aber den Anfang,
einschließlich dem Triller etwas zu schnell. Für mein Empfinden geht da Ausdruck und Gefühl etwas verloren.
Ich kannte die Toccata jahrelang von LP gespielt von Albert Schweitzer, der den Anfang etwas langsamer spielt,
zumindest langsamer als Karl Richter, bei dessen Anfang mir Gefühl und Ausdruck fehlt..
In einem Gespräch mit unserem Organisten habe ich das mal geäußert und mir zuliebe hat er es dann nach meinen
Vorstellungen gespielt und das hat mir im Ausdruck wesentlich besser gefallen, auch wenn die Interpretations - und
Notenvorschrift anders sein mag.
CHRISSY