Jonas Kaufmann, von München aus die Welt erobert

  • Ich auch- ausser, dass ich auf Lohengrin genausowenig Wert wie Severina lege.
    Kaufmann hat ausserdem einen unschätzbaren Vorteil: er spielt nicht nur einen Tenor sondern er IST auch einer.
    D.H. er hat den Sex-Appeal des jugendlcihen Liebhabers, den Tenöre nunmal ständig singen und ich fand ihn insbesondere nach dem Don José gleichermassen stimmlich wie darstellerisch überzeugend.
    Sage auch bravissimo! :jubel: :jubel: :jubel:


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ich auch- ausser, dass ich auf Lohengrin genausowenig Wert wie Severina lege.
    Kaufmann hat ausserdem einen unschätzbaren Vorteil: er spielt nicht nur einen Tenor sondern er IST auch einer. D.H. er hat den Sex-Appeal des jugendlcihen Liebhabers, den Tenöre nunmal ständig singen und ich fand ihn insbesondere nach dem Don José gleichermassen stimmlich wie darstellerisch überzeugend.
    Sage auch bravissimo! :jubel: :jubel: :jubel:


    F.Q.


    Wie recht du hast! Davon hat er uns gestern erst überzeugt und das Wiener Opernpublikum mit seinem Des Grieux im Sturm erobert!!! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    lg Severina :hello:

  • Liebe Kaufmann-Fans,


    Ich habe mir gestern (12.5.) die Tosca mit Jonas Kaufmann in der Staatsoper angesehen und muss gestehen, dass ich etwas enttäuscht war (wobei enttäuscht relativ zu sehen ist). Da ich ihn gestern allerdings zum ersten Mal gehört habe, wollte ich mich bei Euch erkundigen, ob dies vielleicht nur an seiner Tagesverfassung gelegen hat. Für mich hat(te) er nämlich eine für die Staatsoper viel zu kleine Stimme - zuerst habe ich geglaubt, dass dies daran gelegen hat, dass ich am Stehplatz Balkon gestanden bin und der Sopran leichter zu hören ist und Ruggero Raimondi auch nicht einer der leisesten ist. Aber spätetens als Spoletta (der als Nebenrolle sicher nicht die lauteste Stimme hat) besser und lauter zu vernehmen war, hab ich nicht mehr an Einbildung ob meiner hohen Erwartungshaltung geglaubt. Dem entsprechend war beispielsweise das oben von Severina hochgelobte "Vittorio" nicht wirklich packend.


    Außerdem sind mir die piano gesungenen Höhen etwas dünn vorgekommen, das kann aber auch daran liegen, dass hier das baritonale Timbre in den Hintergrund getreten ist und dies deshalb im Vergleich zur "Normalstimme" auffällt.


    Ich würde mich über Eure aufklärenden Antworten freuen.


    LG


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Ich muss Dir absolut recht geben - auch ich war gestern in der Tosca und es war zum ersten Mal, dass ich Kaufmann gehört habe. Ich konnte den großen Jubel um ihn nicht wirklich nachvollziehen (besonders, als einige sogar nach "E lucevan.." ein Bis verlangten...


    Ja, er schaut gut aus (zumindest behaupten die Damen das) und singt technisch sehr kultiviert (im Gegensatz zu Cura), allerdings ist mir sein Timbre zu dunkel, nicht strahlend genug - das ist aber wahrscheinlich Geschmackssache). Er dürfte sich in einem kleineren Opernhaus, wo das Orchester nicht so hoch sitzt wie in der STOP, auch wesentlich leichter tun.


    Es wäre die Frage, wie er sich bei einem anderen Dirigenten, der nicht derart spannungslos dirigiert wie Morandi gestern, getan hätte (als idealen Sängerbegleiter habe ich doch M. Armiliato kennengelernt).


    Kaufmann ist sicherlich nicht schlecht, aber da habe ich in letzter Zeit in Wien bei weitem bessere Cavaradossis gehört, z.B. Botha, Shicoff (trotz allem..) und auch Fabio Armiliato..


    P.S. Für mich der einzige "wirkliche" Tenor gestern war auch Alexander Kaimbacher..

    Hear Me Roar!

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  • Ich habe Jonas Kaufmann noch nicht live gehört, sondern kenne ihn nur von der CD "Romantic Arias", die zwar keine romantischen Arien, aber immerhin doch einen annehmbaren Querschnitt seines Repertoires bietet. Mir erscheint es so, als habe er seine wirkliche Stimme immer noch nicht wirklich gefunden. Die dunkle Tönung klingt interessant, aber beim wiederholten aufmerksamen Zuhören nicht ganz authentisch - letztlich gefiel mir das, was ich hörte, nicht sehr. Zu den klanglichen Einschränkungen hinzu kommen Fragen hinsichtlich der Phrasierung und des inneren Engagements für eine Arie - mir klingt bei Kaufmann irgendwie alles gleich, egal, ob Puccini oder C.M. v. Weber..
    Aber wenn er seine Sache in der Tosca immerhin ordentlich macht -und sei es in der mich regelmäßig zum Gähnen bringenden lustlosen Inszenierung in der Wiener Staatsoper- dann ist das immerhin schon etwas im Vergleich zu dem erwähnten José Cura, der den Eindruck vermittelt, als habe er bestenfalls eine ungefähre Vorstellung von der Partie und sei auch nicht zu größeren Anstrengungen bereit, sie sich zu erschließen: nach allem, was ich lese, kann man Kaufmann diesen Vorwurf zumindest nicht im gleichen Maße machen. Also: Tenor im oberen Segment, aber zur Raserei wird er uns wohl leider nicht bringen...

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Zitat

    Original von Honoria Lucasta
    .... zur Raserei wird er uns wohl leider nicht bringen...


    Liebe Honoria Lucasta.


    das trifft für mich sicher nicht zu. Er ist seit mehreren Jahren mein Lieblingstenor und auch ich habe ihn schon live gehört, z.B. in der "Verkauften Braut" und in "La Boheme". Jedes Mal war ich wirklich hingerissen von ihm, einmal auch von seiner darstellerischen Präsenz und eben auch von seinem wirklich kultivierten Singen. Außerdem muss man natürlich dunkeltimbierte Tenöre mögen, was bei mir der Fall ist.


    Für mich klingt auch beileibe nicht alles gleich. Genau das schätze ich an ihm.


    Es gibt übrigens sehr gute Radiomitschnitte mit ihm, z.B. "Meistersinger" aus Edinburgh, "Manon" aus Chicago und vieles mehr.


    Außerdem kann ich den "Oberon" und die "Königskinder" als Gesamtaufnahmen empfehlen um ihn besser kennen zu lernen.
    Als Cavaradossi werd ich ihn dann am 16. 5. in Berlin erleben, leider mit dem gleichen Dirigenten wie bei den Wiener Toscas.


    Zu Nufan


    Er ist eben kein Schreihals, sondern er liebt eben, da wo es passt, den Pianogesang. Bei ungünstigeren Plätzen kann ich mir durchaus vorstellen, dass er dann vielleicht nicht mehr so gut zu hören ist, wenn er durch den Dirigenten nicht unterstützt wird.


    Liebe Grüße
    :hello:
    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,
    vieles ist da sicher auch Geschmackssache und von der Tagesform von Sänger und Zuhörer abhängig.
    Übrigens fand ich auf der erwähnten CD dann doch eine Arie, die mir sehr gut gefallen hat: die des Des Grieux.


    Beste Grüße
    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Wir sollten glücklich sein, daß es nach langen Jahren wieder einen deutschen Tenor von internationaler Bedeutung gibt. Ich kenne Kaufmann zwar "nur" von der Fidelio- Fernseh-Übertragung, von seiner CD und von YouTube, aber was ich gehört habe,hat mich von der Qualität und vom Können dieses Sängers überzeugt(und ich bin sehr kritisch, besonders bei Tenören).
    Ich hoffe, daß der Sänger sein Publikum noch mindestens 10 Jahre mit seiner schöntimbrierten, gesangstechnisch hervorragenden Stimme begeistern wird.


    :hello:Herbert.


    Bei dieser meiner Meinung bleibe ich, zumal mich Kaufmann auch als
    Don Jose überzeugt hat ( DVD, Covent Garden).


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Liebe Honoria,
    was verstehst Du denn unter Romantik in der Musik ?
    Der Inbegiff der deutschen Romantik ist doch wohl der Freischütz
    Meistersinger und Martha sind auch romantische Opern.
    Die Opern von Verdi sind italienische Romanik. Massenet, Berlioz, Gounod
    und Bizet zählen zur französischen Romantik. Nur Puccini gehört in den Verismus.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Lieber Herbert Henn,


    das CD Label "Romantic Arias" hebt nicht auf die musikhistorische Klassifizierung der aufgenommenen Arien ab, sondern will doch ganz offensichtlich beim Käufer eine Verbindung zwischen dem Photo des Künstlers (der en face mit eben "romantischem" Augenaufschlag aufgenommen ist) und dem nach romantisch im Sinne des Librettos qualifizierten Repertoire schaffen - Aufkleber auf der von mir gekauften CD "Sexy, passionate singing, delivered with thrilling ease"...


    Das bringt er dann für mein Empfinden nun doch nicht ganz, aber, wie schon gesagt: über Geschmack soll man nicht streiten. Ich überlasse Kaufmann einstweilen gerne seinen überzeugten Fans und kehre zu meinen eigenen Favoriten zurück, gelobe aber, mich bei Gelegenheit noch einmal unvoreingenommen mit Kaufmann zu beschäftigen; Gelegenheit dazu wird es sicher geben.


    Grüße vom Balkan
    sendet Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Liebe Honoria,


    in irgend einem Interview hat sich Jonas Kaufmann zu dem Titel selbst geäußert und hat ihn durchaus mit der romantischen Epoche begründet.


    Klar, dass dieser Titel auch verkaufswirksam ist.


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Ich habe Kaufmann erst im April zum ersten mal live in Massenet's Manon an der Wiener Staatsoper gehört und auch ich war enttäuscht. Ich muß dazu sagen, daß ich eigentlich kein Fan dieser dunkel-timbrierten Tenöre bin. Trotzdem ist sein Gesangsstil weit ansprechender als der eines Villazon, um bei ähnlich timbrierten Tenorstimmen zu bleiben.


    Die Traumszene des De Grieux machte null Effekt, da er Schwierigkeiten zu haben scheint, piano zu singen. In den vokalen Ausbrüchen war er doch überzeugender. Recht gut gelang ihm die St. Sulpice-Szene, aber das war es dann leider schon. Leider sang er alles irgendwie gleich.
    Was mir fehlt, ist die Strahlkraft in der Stimme, die dunkle Tenorstimmen sehr wohl auch haben können. Kaufmann's Stimme klingt immer etwas bedeckt.


    Rollen des Lyrisch Französischen Repertoires sind wahrscheinlich nicht ideal für ihn. Ich hätte mir gedacht, daß er als Cavaradossi eher reüssieren kann, aber das scheint auch nicht der Fall zu sein.


    Gregor

  • Während seines Stuttgarter Engagements habe ich Jonas Kaufmann mehrere Male live gesehen/gehört. Damals sang er noch Rollen wie Cosi-Ferrando, Traviata-Alfredo und den Barbiere-Conte, wobei seine Stimme geschmeidig, höhensicher und sehr schön klang.


    Beim Verlassen dieser Belcanto-Partien, spätestens seit dem Züricher Florestan hat sich dieser Stimmwandel vollzogen. Nun klingt alles kehlig und baritonal eingefärbt, was bei einem Freischütz-Max noch akzeptabel sein mag, italienische und französische Rollen sowie die Mozartpartien klingen nicht mehr frisch und klar wie einst. Tribut an den Kommerz?


    Nun steht Lohengrin an. Heuer in München, nächstes Jahr in Bayreuth. Von Tristan wird auch schon geträumt...

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Jolanthe


    Zu Nufan


    Er ist eben kein Schreihals, sondern er liebt eben, da wo es passt, den Pianogesang. Bei ungünstigeren Plätzen kann ich mir durchaus vorstellen, dass er dann vielleicht nicht mehr so gut zu hören ist, wenn er durch den Dirigenten nicht unterstützt wird.


    Liebe Jolanthe,


    Ein Schreihals muss er ja auch nicht sein, aber Alexander Kaimbacher hat auch keine wirklich laute Stimme und war um einiges besser und deutlicher zu hören als Kaufmann. Es hat auch an leiseren Stellen zumeist so geklungen als ob er durch den Vorhang sänge - aber wie gesagt, von einmal hören kann ich auch nicht aufs Ganze schließen.


    An dieser Stelle auch Dank an alle für Eure interessanten Antworten.


    LG


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

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  • Zitat

    Original von Siegfried
    Während seines Stuttgarter Engagements habe ich Jonas Kaufmann mehrere Male live gesehen/gehört. Damals sang er noch Rollen wie Cosi-Ferrando, Traviata-Alfredo und den Barbiere-Conte, wobei seine Stimme geschmeidig, höhensicher und sehr schön klang.


    Beim Verlassen dieser Belcanto-Partien, spätestens seit dem Züricher Florestan hat sich dieser Stimmwandel vollzogen. Nun klingt alles kehlig und baritonal eingefärbt, was bei einem Freischütz-Max noch akzeptabel sein mag, italienische und französische Rollen sowie die Mozartpartien klingen nicht mehr frisch und klar wie einst. Tribut an den Kommerz?


    Nun steht Lohengrin an. Heuer in München, nächstes Jahr in Bayreuth. Von Tristan wird auch schon geträumt...



    Den Alfredo singt er übrigens immer noch, z.B. in dieser Saison in München.
    Seine frühen CD-Aufnahmen sind mir auch bekannt ( Vampyr, Drei Wünsche etc. ). Damals klang seine Stimme wirklich noch heller.
    Trotzdem ziehe ich den heutigen Jonas Kaufmann vor.
    Er selbst erzählte in einem Interview, dass er erst jetzt mit seiner "natürlichen" Stimme singe. Früher hätte er erheblich mehr Stimmprobleme gehabt.
    Letztes Jahr als Rudolfo in Berlin hat er mir ausgesprochen gut gefallen. Sein "Che gelida manina" war erheblich besser als auf seiner CD.


    Ich denke, er hat eine Stimme, die sicher nicht jeden anspricht. Allerdings fällt mir das hauptsächlich im deutschsprachigen Raum auf. Das Pariser und das Londoner Publikum haben ihn weit mehr in ihr Herz geschlossen.


    LG


    Jolanthe

  • Gestern hatte ich die große Freude Jonas Kaufmann als Cavaradossi zu erleben und ich liebe seine baritonal gefärbte Stimme, die sicher nicht jedem zusagt.
    Er bot eine tadellose Leistung. Bereits nach seinem "recondita armonia" brach großer Jubel aus. Es gab keine Probleme ihn zu hören, ich saß allerdings auch in der 4. Reihe Parkett. Auch schauspielerisch wirkte er sehr überzeugend.
    Nadja Michael war zumindest besser als ich befürchtet hatte, wirkte aber in den Höhen etwas scharf.
    Ruggero Raimondi hat natürlich seine Glanzzeiten lange überschritten, bot aber trotzdem in anbetracht seines Alter immer noch eine bemerkenswerte Leistung, die auch vom Publikum entsprechend honoriert wurde.
    Bei seinem Solovorhang zuckte der Dirigent Morandi richtiggehend zusammen, da doch sehr viele Buh-Rufe ertönten. Beim Duett Cavaradossi/Tosca im letzten Akt waren beide nicht mehr zu hören, obwohl N.M. wirklich eine kraftvolle Stimme besitzt.


    Ansonsten am Ende viel Applaus auch für Nadja Michael.


    Liebe Grüße :angel:



    :hello: :hello:


    Jolanthe

  • Hallo, ich bin neu hier und will heute zum ersten Mal "mitmischen"....ich freue mich, ab jetzt die Möglichkeit dazu zu haben.


    Nun zu Jonas Kaufmann.....ich gehöre zu den Hörern, die baritonale, dunkle Stimmen sehr mögen, "Tröten" liegen mir nicht und doch geht mir gerade sein Timbre und insbesondere der Stimmsitz nicht wohlig in den Gehörgang.


    Für meine Ohren klingt die Stimme "quallig" und daher extrem unschön!Da ich ihn noch nie live gehört habe, ist dies ein Ergebnis verschiedener CD- und DVD-Erlebnisse...also sicher etwas gefiltert, da nur live "echt" ist.


    Dennoch bin ich überzeugt, dass ich sein Singen auch live nur schwer erträglich fände....es ist da etwas im Klang, das mich regelrecht abstößt.


    Die zuvor von Jolanthe gemachte Beobachtung, dass er es in Deutschland schwerer hat als im Ausland, kann ich insofern bestätigen, als einige Londoner Bekannte schwer begeistert von ihm sind, ich kann es nicht nachvollziehen.

    La vita è bella!

  • Hallo Fides,
    nicht nur die Londoner sind von Jonas Kaufmann begeistert, ich auch.
    Ich höre aber auch nichts qualliges (laut Lexikon, gallertartiges) in seiner Stimme. Allerdings weiß ich auch nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten soll. Ich bin froh, daß es endlich wieder einen deutschenTenor gibt, der auch im Ausland große Erfolge hat. Welcher deutsche Tenor konnte denn in den letzten 30 Jahren im italienischen und im französischen Fach international eine ähnliche Karriere machen ?


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Am kommenden Samstag ( 23. 5. ) überträgt das ZDF anlässlich des 60jährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschland live die 9. Sinfonie von Beethoven live vom Brandenburger Tor in Berlin.


    Interpreten:
    Anne Schwanewilms (Sopran )
    Waltraud Meier (Mezzosopran )
    Jonas Kaufmann (Tenor )
    Rene Pape (Bass )

    Leitung: Daniel Barenboim


    Staatskapelle Berlin und Staatsopernchor der Staatsoper Unter den Linden


    Liebe Grüße


    :hello:


    Jolanthe

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  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Hallo Fides,
    nicht nur die Londoner sind von Jonas Kaufmann begeistert, ich auch.
    Ich höre aber auch nichts qualliges (laut Lexikon, gallertartiges) in seiner Stimme. Allerdings weiß ich auch nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten soll. Ich bin froh, daß es endlich wieder einen deutschenTenor gibt, der auch im Ausland große Erfolge hat. Welcher deutsche Tenor konnte denn in den letzten 30 Jahren im italienischen und im französischen Fach international eine ähnliche Karriere machen ?


    :hello:Herbert.


    Ich glaube, ich weiß was Fides meint, habe es nämlich bei meinem Liveerlebnis auch bemerkt. Es hat nämlich ein bißchen so geklungen, als ob er mit vollem Mund singen würde - ist sicher nicht jedermanns Geschmack, glaube allerdings nicht, dass dies einem Mangel an Technik zuzuschreiben ist (bin hier aber kein Experte). Halt ein Faktor, den die einen mögen und die anderen nicht.


    LG


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Hallo Herbert,
    Stimmen sind halt Geschmackssache und ich will hier auch keine Akzente gegen J.K. setzen, allerdings stehe ich zu dem, was ich geschrieben habe. Mit "quallig" meine ich den Klang seiner Stimme, er kommt so in meinen Gehörgängen an, ich höre da etwas extrem Unangenehmes und denke, dass es eventuell etwas miit dem "Sitz" der Stimme zu tun haben könnte. Ich bin allerdings keine Expertin und reagiere instinktiv, frage mich dann aber auch nach dem Warum meiner Reaktion und nehme wahr, dass seine Stimme extrem "im Hals" sitzt, im oberen Halsbereich vor allem und da gehört sie für mein Hörempfinden halt nicht hin!


    Warum allerdings die Nationalität eines Sängers relevant sein soll, ist mir schleierhaft...Nationalität ist Zufall, mehr nicht und mir ist es komplett egal, ob ein "deutscher Tenor" im Ausland Erfolg hat.


    LG


    Fides :hello:

    La vita è bella!

  • Liebe Rita, liebe(r) Fides,


    Natürlich sind Stimmen Geschmacksache und natürlich respektiere ich Eure Meinungen.
    Für mich ist es eben "die Stimme" überhaupt und ich wüßte eigentlich nicht, wen ich von den zur Zeit aktiven Tenören auf seine Stufe (rein subjektiv ) stellen würde, abgesehen mal von Florez, der aber ein anderes Fach singt.
    Es wäre ja sehr langweilig, wenn wir alle die gleichen Sänger mögen würden, da bräuchten wir uns hier nicht darüber auszutauschen.


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Hallo Jolanthe,
    ich bin eine Fides und freue mich, dass wir hier Meinungen austauschen können. Wir fällen ja keine Urteile, wir beurteilen nur und das möglichst tolerant und fair.


    Die aktuelle "Tenor-Szene" sieht tatsächkich etwas "mau" aus. Leider erweist sich ja so mancher "Startenor"...eine furchtbare Seuche ist der inflationäre Gebrauch dieser Bezeichnung...bestenfallls als Tenörchen mit schnellem Verfallsdatum. Doch das wäre ein anderes Thema....(existiert das etwa schon?)


    Liebe Grüße


    Fides :hello:

    La vita è bella!

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  • Liebe Rita,
    Danke für die exakte Bezeichnung und die Zustimmung...höre ich also doch nicht so falsch, subjektiv natürlich!


    Liebe Grüße


    Fides :hello:

    La vita è bella!

  • Liebe Rita, liebe Fides,


    Ihr solltet euch schon einig werden, entweder


    quallig, gaumig oder halsig.


    Es würde mich wirklich sehr interessieren was der arme Kaufmann


    noch alles an Stimmfehlern hat. ?(


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Aber Herbert,
    wir wollen doch Kaufmann nicht schlecht machen.
    In der Liga guter Tenöre ist ja im Moment nicht viel auf dem Markt.
    Ohne Zweifel ist er gut und meine Bemerkung bezog sich hauptsächlich auf die Bezeichnung.
    Ich habe ihn hier an der Staatsoper in der Boheme gehört und damals hat mich die Stimme nicht besonders berührt.
    Das Problem ist,das immer wieder Ersatz für die drei Tenöre gesucht wird. Das war aber einmalig
    und wird nach meiner Meinung nicht so schnell wieder kommen.
    Wichtig ist,sich an der Spitze zu halten! Dort oben weht ein starker Wind.


    L:G: Rita

  • Lieber Herbert...und alle Kaufmann-Fans,


    ich hatte meine Bemerkungen ausdrückrücklich als subjektiv gekennzeichnet. Dass er momentan sicher zu den führenden Tenören gehört, spricht m.E. ja nur dafür, dass es in diesem Segment der Gesangskunst derzeit recht wenig Substanz gibt. Immerhin ist er trotz seiner erst relativ kurzen "echten" Bekanntheit ja bereits fast vierzig Jahre alt, mithin sicher keine "Neuentdeckung" im Sinne eines Anfängers mehr.
    Zudem erscheint mir sein plötzliches In-allen Medien präsent-Sein sehr dem Villazón-Loch Mitte 2007 geschuldet. Das hat mit der Länge seiner Karrriere vorher nichts zu tu .er singt ja bereits seit recht vielen Jahren und das zum längeren Teil gänzliich ohne Medien-Echo...das wird Gründe gehabt haben.


    Trotzdem liebe Grüße und ein schönes langes Wochenende


    Fides :jubel:

    La vita è bella!

  • Also ich war von seinem Preislied auf youtube schwer begeistert! Hab ihn allerdings noch nie live gehört.


    Ich hab mich ja selbst schon über seine Stimme ausgelassen, habe damals auch viel Gegenwind geerntet. Soeben habe ich noch den "Vittoria, Vittoria" Auschnitt aus einem Berliner Tosca Mitschnitt anghört. Ich war ein wenig verwundert, wie wenig er dann doch durchkam.


    Mal gespannt, wie die Karriere weitergeht.

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